Nevermore - nur ein Traum?

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nevermore
#2 - Bin immer noch NR

Der erste Tag ist überstanden, ein wichtiger Tag, aber das ist erst der Anfang.

Der wirkliche Kampf kommt noch. Jedenfalls war das bei meinen vorigen Versuchen so. Allerdings bin ich innerlich gut auf das vorbereitet, was da an Schmachtern und gedanklichen Falschinformationen auf mich zukommt. Das ist der einzige Vorteil, den ein Aufhörprofi wie ich hat.

Eines aber war anders als sonst: Ich hatte in keiner Minute Angst, Angst davor, in der nächsten Minute umzukippen, zur Tanke zu laufen und nach Zigis zu betteln. Mir war gestern den ganzen Tag über so, als wüsste ich, dass dies nicht passieren könnte, ich fühlte mich in einer mir bisher unbekannten Sicherheit. Anders kann ich es nicht erklären und auch kaum, warum das so ist. Vielleicht ist das ja nur Quatsch, eine Art Fata Morgana, aber ich will dieses Gefühl gerne weiterhin ausbauen. Wenn es mir doch nur gelingen möge. 

Mein Problem ist, dass ich ein absolut überzeugter RAUCHER war (bin?). Ich liebte (liebe?) die Qualmerei. Ich liebte auch diesen "ekelerregenden" (wie einem überall eingeredet wird) Geschmack, diese gewisse Schärfe. Ich liebte diese kleinen Rückzüge aus dem Alltagskampf, diese vielen kleinen Solidaritätsaktionen mit Freunden oder Kollegen: Komm, wir gehen erst mal eine rauchen - und siehe da, das Problem war oder schien irgendwie lösbarer. Das Rauchen am Meer bei Sonnenuntergang, selbst wenn der Wind auch alles wegweht und die Zigi kaum zu schmecken ist - und so vieles mehr. Das lasse ich mir auch nicht ausreden, ich stehe dazu. Das ist alles vergleichbar mit der Trennung von einem Lebenspartner mit dem man lange Zeit verbracht hat. Man kann sich doch nicht plötzlich einreden, die Beziehung wäre ein kompletter Fehler gewesen, die Jahre waren umsonst gelebt, man hätte nicht wirklich geliebt. Und wenn alles ein Irrtum war, so kann man das korrigieren.

Man muss auch zum eigenen Rauchen stehen und damit vor allem auch zu sich selber und sich damit akzeptieren, genauso wie man ist oder war. Also auch zu dieser Sucht und zu der eigenen Mentalität, die es zuließ süchtig zu werden. Zunächst muss ich mal aufhören, mich als Schwächling zu fühlen. Mir ständig einzureden, dass nur Schwächlinge und Depressive süchtig werden und es keinen Ausweg mehr für mich gibt. Fact ist: Die Sucht in mir gibt es, ich bin abhängig, na und? Überhaupt sind die sog. Schwächlinge oft wertvolle Menschen, weil sie meist auch sehr gefühlsbetont waren/sind. Oder anders herum ausgedrückt oder gefragt: Waren Churchill, Thomas Mann, Bert Brecht, Albert Einstein, Bismark oder Helmut Schmidt Schwächlinge? 

Momentan will ich diese Beziehung lösen, mich aus ihren Ketten befreien, weil ich erkannt habe, dass sie mich künftig krank und arm machen wird. Also sprenge ich diese Fesseln, mache mich frei und rette mein Leben, meine Gesundheit. That's all! Ich muss halt damit umgehen lernen, dass man immer etwas geben muss für das, was man will. Und ich will nicht mehr husten, ungehindert atmen können und einen halbwegs fitten Lebensabend genießen können.

Also muss ich mich jetzt von den guten Gefühlen, die mit dem Rauchen verbunden waren, verabschieden. Warum nicht sogar dafür bedanken: Es war schön mit Dir, aber jetzt gehe ich einen anderen Weg. Leb'wohl!

Tut mir leid, wenn das alles für Leser langweilig ist, ist ja - und da bin ich ganz ehrlich - vor allem für mich selber. Wer diesen elenden Kram nicht lesen mag, zappt mich bitte einfach weg.

Nun endlich zu Euch Lieben, die Ihr mir hier geschrieben habt:

Marco ich komme sehr gerne bei Dir vorbei - bis dahin viel Kraft und Glück weiterhin.

Karate? Liebe Anja - Superidee :idea: Ein ordentlicher Schlagabtausch mit diesem elenden Hund :twisted: wäre sicher besser als die vielen mühsamen Gedankenkonstruktionen, die mir so durch den Kopf gehen. 

Ami und allen anderen danke ich dafür, dass sie mich vermißt haben und an mich denken.

Keine Angst, wenn es mal still um mich wird. Da mein Männe und ich uns einem PC teilen, kann ich nicht ständig im Forum sein. Vielleicht reicht es ja irgendwann zu einem neuen Laptop von dem gesparten Rauchgeld. Mein alter hat nämlich zu Weihnachten die Ohren angelegt.

Momentan habe ich dieses ekelhafte, flaue Gefühl im Magen-Bauch-Bereich, saufe Wasser und warte auf Besserung!

Bis demnächst  :winky1:

Qualmsocke
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Hey Isabella

:winky1: Drücke die Daumen :winky1:

[url=http://www.ohnerauchen.de/node/4637]Heinos Nichtrauchertagebuch[/url] [i][b][color=red]Letzte Zigarette am 25.10.2010[/i][/b][/color] :danci1: [b][color=blue]Anfangen ist leicht, Durchhalten eine Kunst[/b][/color]

nevermore
Danke Qualmsocke!

Hatte gerade ein ziemliche Krise, da war es gut von Dir zu lesen.

Leider konnte ich Deinem Link auf - Heinos Tagebuch - nicht folgen, aber was macht's, Du bist erfolgreicher NR  :bounce: :bounce:

Qualmsocke
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Hey Isabella

:winky1: Hallo Isabella

Bin ich ja froh das es dir über den Hügel geholfen hat, aber der Berg kommt noch, auch ich bin da noch nicht drüber weg.

Der :twisted: kommt mich auch noch oft besuchen, kann ihn aber leichter abschütteln. Bleib Stur du schaffst das :ja: :ja: :ja:

L.G.Heino :winky1:

[url=http://www.ohnerauchen.de/node/4637]Heinos Nichtrauchertagebuch[/url] [i][b][color=red]Letzte Zigarette am 25.10.2010[/i][/b][/color] :danci1: [b][color=blue]Anfangen ist leicht, Durchhalten eine Kunst[/b][/color]

Ami
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Besser?

Hallo Isabella,

hoffentlich geht´s dir ein bisschen besser? Vielleicht hilft dir das Schreiben hier in deinem Tagebuch. Und ob das für irgendwen interessant ist oder nicht, spielt keinerlei Rolle. Es ist dein Tagebuch. Du kannst hier jammern, heulen und so viel schreiben, wie du willst. Hauptsache, es tut dir gut und verhindert vielleicht und hoffentlich den Gang zum nächsten Zigarettenautomaten. 

Irgendwann schreibe ich auch was zu der Einstellung eines NMR zu seiner rauchenden Vergangenheit und den Zigaretten, aber momentan ist bei dir nur das Eine wichtig und entscheidend: Die nächste Zigarette wird eben nicht angezündet.

Ich wünsche dir ganz viel Erfolg!

Ami :winky1:

rauchfrei seit 23.05.2010

 

[url=http://www.ohnerauchen.de/node/4454]Amis Tagebuch[/url]

 

 

nevermore
Verdammt

habe mich gestern halbwegs anständig und rauchfrei über den Tag gerettet. Bis auf den Abend war es nicht mal so schlimm. Da habe ich mir 2x ernsthaft überlegt, ob ich nicht schnell meinen Dope holen sollte. Da musste ich wirklich kämpfen. 

Das ist aber nichts, gegen das, was momentan mit mir los ist: Ich bin schwitzig, zitterig und schon mit dem Gedanken aufgewacht: Gleich gehe ich eine rauchen und als mir bewußt wurde, dass ich nicht mehr rauche, bin ich innerlich fast durchgedreht. Es wäre so einfach, jetzt loszugehen. Es wäre so einfach, sich zu entlasten. Ich bin mir garnicht mehr so sicher, dass ich es schaffe.

Heino, ich weiß, das dicke Ende kommt ja erst noch. Dagegen sind die ersten Tage ein Honigschlecken ... Du wirst es schaffen, wirst doch nicht alles nochmal von vorne machen wollen. Du bist stark! 

Ach Ami, es ist soooo schlimm. Der Zigarettenautomat wurde vor einem Jahr abmontiert. Dafür gibt es die Tanke, ein wahres Schlaraffenland für Raucher, was würde ich da jetzt gerne hin. Mein Herz pocht wie verrückt.

Zum Glück habe ich jetzt Zeit. Ich werde mir meinen Mp3-Player in die Ohren stopfen und eine Selbsthypnose machen .. 

 

mondschaf
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Durchhalten!

... und Wasser trinken -  der  :twisted:   ist nämlich wasserscheu - und Ablenkung in jeder Form!



Normal
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Pack die Gelegenheit am Putzschopf! Oder lies in den Tagebüchern oder geh an die frische Luft laufen - aber nicht zur Tanke! Nur, lenk dich irgendwie ab! Wirst sehen, es wird von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag besser. Jetzt weiter voraus zu denken wäre blöd. Brauchste nicht, schafft nur Verwirrung...

Halt durch! Dirol

Die ersten Schritte sind wertlos, wenn der weg nicht zu Ende gegangen wird.

rauchfrei seit 12.12.2009
zum MONDschaf

Qualmsocke
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Hey Isabella

:winky1: Hallo Isabella

Bleib Stur wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Du bist Stark , Daumendrück :ja:

Heino :winky1:

[url=http://www.ohnerauchen.de/node/4637]Heinos Nichtrauchertagebuch[/url] [i][b][color=red]Letzte Zigarette am 25.10.2010[/i][/b][/color] :danci1: [b][color=blue]Anfangen ist leicht, Durchhalten eine Kunst[/b][/color]

nevermore
Ihr habt ja soooo Recht

 

zwei Tage Quälerei werde ich jetzt nicht mit einem einzigen Zug aufs Spiel setzen, so gern ich es auch täte.

Hab' übrigens heute Nacht kaum geschlafen, erst ab 4 Uhr und das nur in Etappen. Der Typ  :twisted: kämpft halt um sein Überleben - ich aber auch  :mrgreen:

Schäflein, ich hänge jetzt tatsächlich an der Flasche - Jahrgang 2010, quellfrisch ..  Wink

nevermore
Anfangen ist leicht,

Anfangen ist leicht,

Durchhalten eine Kunst * glaub' ich Dir sofort, Heino

Werde jetzt also auf meine alten Tage Kunst studieren  :groovy:

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