So, bin mal wieder mehr als 24h rauchfrei. :roll:
Ich komme mir vor wie ein Ertrinkender, der immer wieder kurz auftaucht und nach Hilfe schreit...
Tagsüber gehts ja, aber abends schreit der kleine Nikotinteufel immer nach Nahrung.
Wobei ich momentan überhaupt keine Lust auf eine Zigarette verspüre.

Vorhin stand ich mit dem Auto vor dem Freibad an der Ampel und habe beobachtet, wie viele Leute als erstes, kaum daß sie auf der Straße sind, sich eine Zigarette anstecken.

Wenn man Raucher mal so beobachtet und dabei denkt, daß im Grunde jeder Raucher das Rauchen haßt, und ich selbst einzureden versucht, daß er es genießt, könnte man direkt Mitleid mit ihnen bekommen.

Danke für deine aufbauenden Worte, Kürmi.
Ich hätte niemals gedacht, daß diese Sucht so hartnäckig sein kann. Das Zeug gehört echt verboten.

Danke für deinen Post, Angela!

Ich sag mal so: Meine Sucht ist zu 99% psychisch. Ich war nie ein Raucher, der sich eingeredet hat, daß man Zigaretten genießen kann, oder daß Rauchen schick und toll ist. Ich war vom Kopf her immer ein Nichtraucher. Trotzdem komm ich von dem Scheiß so schwer los.
Bevor ich gestern 5 Zigaretten innerhalb einer halben Stunde geraucht habe, habe ich noch einem Freund (Nichtraucher) lang und breit am Telefon erzählt, daß ich jetzt aufhöre. Dann war das Telefonat beendet und ich bin runter zum Automaten.
Jetzt hab ich hier wieder eine fast volle Schachtel, und hasse mich selbst dafür, daß ich sie gekauft habe.

Richtig schlimm sind bei mir eigentlich nur die Abende. Da taucht die Gier plötzlich auf. und ich vermisse meine "Einschlafzigarette".
Richtige Härtesituationen sind auch, wenn ich auf irgendwas oder irgendwen sauer bin. Da neige ich dann dazu, alle gute Vorsätze über den Haufen zu werfen.

Gottseidank hab ich heute noch nicht geraucht, das motiviert mich schon wieder ungeheuerlich. Und das, obwohl ich heute schon auf jemanden sauer war und geheult habe (habe nah am Wasser gebaut).

Ich bin so neidisch auf euch, die ihr es geschafft habt, monate- oder jahrelang durchzuhalten....
Ich kann mich ja zu viel zwingen, und habe auch ein großes Durchhaltevermögen wenn mcih was richtig gepackt hat. Da neige ich dann eher zu zwanghafter Genauigkeit.
Aber Nicht-Rauchen ist so was zielloses. Etwas einfach nicht mehr tun, ohne Ziel.

Fortsetzung meiner Liste:

18.) weil ich dann hoffentlich bessere Nerven habe als momentan.

19.) weil meine Gedanken momentan nur noch ums Rauchen kreisen, und das endlich ein Ende haben muß.

20.) weil ich mich dann nicht mehr dauernd fragen muß, ob ich die Fische in meinem Aquarium eigentlich zum Passivrauchen zwinge.

21.) weil ich dann wieder einige Blumenuntersetzer mehr habe, die ich momentan als Aschenbecher mißbrauche.

22.) weil ich dann Decken, Kissen, etc. nicht mehr so oft waschen muß, weil sie wie ein alter Aschenbecher stinken.

23.) weil ich dann keine Ascheflocken mehr in der Tastatur habe.

24.) weil es meine Schwester schließlich auch geschafft hat, und die hat weit mehr geraucht als ich.

25.) weil ich den Dreck und Schmutz, den das Rauchen mit sich bringt, satt habe.

26.) weil der nächste Winter bestimmt kommt und ich nicht wieder ständig bei offenem Fenster bei zweistelligen Minusgraden leben will.

27.) weil meine Wohnung beim Betreten dann nicht mehr so stinken wird.

28.) weil ich dann nicht mehr ständig aufpassen muß, genug Kleingeld zuhause zu haben, weil mir die Zigaretten ausgehen könnten

29.) weil Rauchen schlecht ist fürs Zahnfleisch.

30.) weil ich es mittlerweile kaum fassen kann, wie man nur rauchen kann, wenn ich jemanden auf der Straße mit Glimmstengel sehe, bis mir dann einfällt, daß ich ja selber rauche.