Tagebuch von OlafSt

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OlafSt
Inzwischen hat sich die Lage

Inzwischen hat sich die Lage wieder beruhigt. Ich denke, die Schmachtanfälle waren einfach nur das Suchtgedächtnis. Ich mußte ein paar Tage in einer Räucherhöhle zubringen, wo ohne jedwede Rücksicht auf mein Ex-Raucher-dasein oder meine zerstörte Lunge volles Rohr kettengeraucht wird. Man ist ja auch schon 72, da macht das ja nix mehr und ich kriegs ja eh nicht mehr mit, wie du langsam verreckst und den Rest regelt dann der Mariacron... So in der Art.

Jedenfalls verzog sich das ganze nach kurzem Einschalten des Starrsinns wieder dorthin, wo es hingehört: Wo der Pfeffer wächst.

Und nun wollte ich doch glatt meinen Motorroller, mit dem ich so böse verunglückt bin, wieder aus der Garage holen. Hab sogar ein neues Nummernschild besorgt und höchstpersönlich an der dafür vorgesehenen Stelle angebracht. Und dann, PAFF, liegen hier 30cm Schnee. Und das sind hier oben im Norden Hamburgs echt astronomische Mengen. Und dann wollte ich in meinem jugendlichen Wahn auch noch Bilder davon machen, doch meine Ultra-High-Tech-Kamera war felsenfest überzeugt, das ich die Schneeflocken knipsen will *knurr* Nicht immer sind Automatiken auch wirklich hilfreich Wink

NR seit 25.06.2006 - Mein TB: http://www.ohnerauchen.de/forum/tagebuch-von-olafst

Qualmsocke
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Frohe Ostern

Ostern bilder

[url=http://www.ohnerauchen.de/node/4637]Heinos Nichtrauchertagebuch[/url] [i][b][color=red]Letzte Zigarette am 25.10.2010[/i][/b][/color] :danci1: [b][color=blue]Anfangen ist leicht, Durchhalten eine Kunst[/b][/color]

Reinhard
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Hallo Olaf,

was macht Peking?

Schön, dass Du auch mal wieder hier rein geschaut hast. Die "Reality-Checks", die fand ich immer gut und hilfreich. Und da mir "Deine" Geschichte doch sehr dabei geholfen hat, vom Nikotinismus los zu kommen, hier für die "Neuen" nochmal zum Nachlesen.

http://www.ohnerauchen.de/node/2261

Alles Gute 
Reinhard Biggrin

Rauchfrei seit 1. Mai 2008

OlafSt
10 Jahre

Es ist vollbracht.

Heute habe ich einen "großen Tag" - heute vor 10 Jahren habe ich meine letzte Kippe ausgedrückt.

Ehrlich gesagt habe ich das damals für völlig illusorisch gehalten. Ich war sicher, in kurzer Zeit wieder an der Kippe zu hängen (so etwa nach 3 Wochen, vielleicht nach nem halben Jahr). Nun ist eine ganze Dekade vergangen. Kann es selbst kaum fassen.

Viel ist passiert seitdem. Ich war immer ein sehr dürrer Typ (56 Kilo bei 1,83m Größe). Es dauerte volle 3 Jahre, bis sich die Gewichtszunahme, vor der alle immer Angst haben, einstellte. Und nein, es lag nicht am Nichtmehrrauchen - ich habe angefangen Cola zu saufen ohne Ende. 40 Kilo hab ich zugenommen, dann wurde mir das doch zu gespenstisch mit der gewaltigen Wampe da und ich habs abgestellt. Nun pendelt das ganze im gesunden Bereich um die 80 Kilo herum.
Ich mußte meine geliebte Katze zwischenzeitlich beerdigen. Und vor 10 Tagen dann meine zweite. Beides hat mich hart getroffen.
Meine Ehe ist in dieser Zeit zerbrochen (nein, lag nicht am NMR und auch nicht an den Katzen), ich hab mich selbständig gemacht vor 3 Jahren, hatte einen Unfall, bei dem ich schwer verletzt wurde... War allerhand los in dieser Dekade.

Und alles ohne den tödlichen Begleiter namens Zigarette. Ich denke, ich bleibe dabei. Vielleicht schaffe ich nochmal 10 Jahre Biggrin

NR seit 25.06.2006 - Mein TB: http://www.ohnerauchen.de/forum/tagebuch-von-olafst

Gerd
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.

 

                Hallo Olaf,

       von mir natürlich die herzlichsten, rauchfreien Glückwünsche.

       Mach einfach weiter so, denn Du weisst ja, das Leben ist so

                         viel schöner. Alles Gute weiterhin.

                                    

                                                     

 

Grüße vom Foren-Opa

Muggel
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Hui!

Na hallo Olaf -
dich kenn' ich von Erzählungen - in meiner Anfangszeit war da von Staubsaugern die Rede, welche die Schwerkraft überwunden hätten, und einfach so durchs Zimmer geschwebt seien.

Gut vielleicht sind sie auch irgendwo gegengeknallt oder Treppen runtergepoltert - so genau weiß ich das nicht mehr.Scratch one-s head

Allerdings war dein NMR-TB da schon zu tief im Forum vergraben - das hab' ich dann nimma gefunden um's im Original nachzulesen.

Jedenfalls gratulier' ich dir erfurchtsvoll zu einem satten Jahrzehnt ohne Qualm.
Clapping Yahoo Clapping Yahoo Clapping Yahoo Clapping Yahoo Clapping Yahoo

Und dass du dann auch noch Patenonkel von meinem Lieblings'finchen bist - ehrt dich natürlich nochmal ganz besonders. Yes 3

Gruß vom Muggel
Bye

Der Muggel hat Nico ohne viel heftiges Winken am 31.3.2014 verabschiedet.

josefine
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-

 

Mein allerliebster, wertvollster und tollster Patenonkel der ganzen Welt - ACH WAS: Des ganzen Universums !!!

 

Ich wollte als Erster gratulieren und dann kam das Leben dazwischen und jetzt ist es schon fast zu spät ... aber nur FAST:

 

Alles Liebe, Gute, Wundervolle, Zauberhafte, Beste zu 10 Jahren FREIHEIT !!! 

 

Es ist so schön, dass es Dich gibt und ich finde es klasse, wenn an einem Mann "was dran ist" - Also Kirschcola ist da der richtige Weg ... Und der  schlimme Unfall - ich hoffe, Du hast alles inzwischen gut überstanden und nichts ist mehr davon übrig geblieben, außer die Erinnerung. Die hoffentlich verblasst.

Das mit Deiner Ehe tut mir wirklich sehr, sehr leid, lieber Olaf. Hm ... Da fehlen mir jetzt die richtigen Worte. Fühl' Dich ganz lieb gedrückt, ja?

Und das mit den Katzen - ja, weißt Du, dass ist auch schlimm und ich kann Deinen Schmerz verstehen. Habe ich doch selbst so ein zauberhaftes Wesen bei mir wohnen. Also, eigentlich wohne ich ja bei ihr ( denkt sie ... ). Es ist so wundervoll, wenn einem morgens um vier ein Kätzchen über's Gesicht läuft und ins Ohr schnurrt und überall liegen fusselige Haare rum und Katzenstreu im ganzen Haus. Das ist schon was ganz besonderes ...

Jetzt reiche ich Dir ein Glas Cola, eine Bratwurst und Kartoffelsalat und dann legen wir die alten Platten auf und tanzen so lange, bis der Sommer zu Ende geht.

Pass' gut auf Dich auf, lieber Olaf.

Josefine  

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

Josefines Welt

OlafSt
Zeitmangel

Oha, bin ich wirklich nicht viel zum Schreiben hier gekommen. Ist halt stressig im Moment bei mir Wink

Das Thema Staubsauger ist eines der unrühmlichen Kapitel in meiner NMR-Karriere. Bekanntlich ist eine der möglichen Entzugserscheinungen beim NMR die Aggression oder auch Jähzorn. So leider auch bei mir. Ich war damals mit staubsaugen beschäftigt und ein herumliegender Lappen regte mich binnen einer Zehntelsekunde maßlos auf. Leider hat meine Frau das Talent, auch noch nachzusticheln und in sekundenschnelle war ich auf 210 und schmiß den Staubsauger einfach weg... Er krachte dann in Augenhöhe gegen die gegenüberliegende Wand, 5m entfernt.

Niemand war entsetzter als ich, als mir klar wurde, was da passiert ist. Den Rest kannst ja nachlesen Wink

Was den Unfall angeht - eigene Blödheit. Ich hatte mir einen 50-Kubik-Roller zugelegt und war damit auf Übungstour. Zuvor wollte ich noch schnell beim Mediamarkt rein. Dort auf den Parkplatz zu kommen erfordert einen U-Turn (180-Grad-Kurve). Ich kam also angeknattert, war schon in Schräglage und dachte mir: Ne, du bist irgendwie zu schnell. Und zog die Bremse.
Leider die Vorderrad-Bremse.
Leider hatte es geregnet und leider war die Straße noch naß.
Leider blockierte dadurch das Vorderrad und er Roller rutschte mir unterm Hintern weg.
Meine nächste Erinnerung ist, das ich mitten auf der Straße sitze und denke "Du mußt hier weg, die überfahren dich". Nur das mir meine Beine absolut nicht gehorchen wollten. Ich schaute also in Richtung des nachfolgenden Verkehrs und starrte in ein Nummernschild, das direkt vor meiner Nase noch auf und ab nickte.
Leider war an dem Nummernschild ein Bus dran.
Der hatte es gerade eben noch geschafft, vor mir anzuhalten. 5km/h mehr und ich wäre platt gewesen wie ein Heilbutt.

Es folgte die übliche Arie, man schaffte mich von der Straße runter, holte n Krankenwagen, Polizei kam und wollte den Unfall aufnehmen... Ende vom Lied: 5 Stunden Notoperation. Diagnose: Schienbeinkopftrümmerbruch, kompliziert. Offenbar bin ich mit dem gesamten Gewicht von mir und dem Roller auf mein rechtes Bein gekracht, das dem Druck nicht mehr standhielt. Die Kugel des Schienbeins brach in der Mitte durch, eine Hälte steckte noch im Kniegelenk, die andere baumelte lustig vor sich hin. Die Ärzte haben dann das Splitterwerk wieder zusammengesetzt und mir ein ordentliches Stück Titan ins Bein geschraubt.

Die sagten mir damals, das ich wohl ein Jahr brauchen würde, bis ich wieder laufen kann. Aber nicht mit mir. Nach 7 Monaten hab ich die Krücken weggepackt und bin so losmarschiert.

Aber: Mein erster Gang, den ich überhaupt gehen konnte (noch auf Krücken) war direkt in die Garage und ich hab mich gleich wieder auf den Roller gesetzt. Der hat ja nix falsch gemacht, ich war ja der Idiot. Ich fahre noch immer Roller und es macht mir noch immer einen Heidenspaß.

Zum Thema Ehe schreib ich später noch was. Bleibt rauchfrei, Leute, es lohnt sich. Dicke.
 

NR seit 25.06.2006 - Mein TB: http://www.ohnerauchen.de/forum/tagebuch-von-olafst

OlafSt
Das Thema Ehe

Nun hatte ich versprochen, was zum Thema Ehe zu schreiben und ich treulose Tomate hab so viel umme Ohren, das ich das völlig aus den Augen verloren habe...

Kennengelernt habe ich meine Frau vor 21 Jahren (April 1995) in den Voräufern des Internets. Unsere Kiste ist also eine waschechte Online-Beziehung, die ja nie funktioniert... Das Internet, wie wir es heute kennen, gab es zu dem Zeitpunkt noch nicht. Man speicherte noch auf Disketten, digitales Telefon war ultra-neu und superteuer, Flatrates waren unbekannt und die Festplatten hatten noch 250MB Kapazität - und waren dann gewaltig groß.

2002 habe ich sie dann geheiratet, nachdem ich 6 Jahre per Verlobung geprüft habe, ob die Frau wirklich was taugt. War überzeugt, also los gehts Yahoo Schon damals bemerkte ich bei ihr eine gewisse Affinität zu Geldspielautomaten. Maß dem aber keine besondere Bedeutung bei.

Zeitgleich mit der Heirat wickelten wir den Hauskauf ab - beides zusammen ist so ein unglaublicher Streß ! Macht das niemals, tut es euch wirklich nicht an. Kurz nach dem Hauskauf war plötzlich ihr gesamtes Gehalt weg... In Geldspielautomaten verschwunden. Okay, nicht schön, es gab ein Gewitter, dann bin ich losgezogen, hab etwas Schwarz gearbeitet und das Geld wieder reingebracht.
3 Monate später das gleiche Spiel. Dann verlor sie den Job und bekam eine dicke Abfindung, von der nichtmal 20% hier im Haushalt ankamen.

All das habe ich immer wieder ausgebügelt, durch Mehrarbeit, parallel laufende Jobs, Kreditaufnahme, langsames Abbauen unserer Versicherungen und der Altersvorsorge. Tatsächlich hat sie es geschafft, unser nicht gerade kleines finanzielles Polster vollständig in Schulden zu verwandeln. Natürlich habe ich Therapien vorgeschlagen. Hat sie auch mehr oder minder gemacht. Geholfen hat es nichts.

Dann hatte ich den Unfall und während ich im OP lag, die Maschinen um mich herum piepten und die Ärzte Löcher in meine Knochen bohrten, ging meine Frau in die Spielhalle und verballerte unser gesamtes Geld. Man muß dazu wissen, das sie Schuldenlast inzwischen so groß war, das mein Gehalt (als Programmierer hab ich ordentlich verdient) vollständig für die Hypotheken und die Schulden draufging. Da blieb kein Penny von über. Von ihrem Geld mußten wir leben, rauchen, essen, Auto fahren usw. Und ich lieg im KH und kann nix machen.

Da wurde ihr klar, das sie 1.) jetzt selbst sehen muß, wie sie aus der Nummer wieder rauskommt. Wie man ohne Geld satt wird. Und das sie 2.) ernsthaft Probleme hat. Als ich wieder einigermaßen laufen konnte, ging sie für 4 Monate in die Suchtklinik Bad Hersfeld. Dort wurde ihr zunächst klar gemacht, was sie eigentlich den Leuten um sie herum so angetan hat - und was sie insbesondere mir so angetan hat. Waren 4 harte Monate für sie.

Als sie zurückkam gab es ein sehr langes Gespräch zwischen uns beiden. Sie hat mir alles gestanden, was es nur zu gestehen gab und mir wurde klar: Meine Fresse, du Idiot hast dich fast 20 Jahre lang belügen lassen und hast es hingenommen. Tatsächlich habe ich heute den Eindruck, sobald sie nur den Mund aufmachte, kamen nur Lügen heraus.

Aber nun war sie in Therapie und ich war hoffnungsvoll, das wir nun aus der Scheiße herauskommen könnten. Ich sagte aber auch ganz klar, das ich einen weiteren Rückfall einfach nicht mehr akzeptieren könnte. Ich bin jetzt echt zu lange und zu heftig belogen worden, noch einmal geht das nicht.
3 Jahre hat das gehalten. Es gab zwei kleine Zwischenfälle, wo mal n Fuffi im Automaten landete - alles halb so wild, zumal sie sofort richtig handelte: Mir Bescheid sagen, das was schiefgelaufen ist und auch sofort in der Therapie das Thema ansprechen.
Dummerweise verschärfte sich unsere finanzielle Situation rasant - der Schuldenberg war zu groß geworden, ich bekam keine neue Arbeit mehr (zu alt) und auch bei ihr wechselte sie von Job zu Job und verdiente dabei immer weniger Geld.

Dann, vor fast einem Jahr, hatte ich eine größere Menge Bargeld hier im Haus. Sie hatte keine Ahnung davon und ich war der Ansicht, es sei gut "vergraben". Durch einen dummen Zufall fand sie es - und verspielte einen großen Teil davon.
Leider sagte sie mir nichts davon und auch in der Therapie verlor sie kein Wort darüber. Als ich merkte, was los ist, war schon fast die Hälfte davon weg. damit war klar: Unser Haus ist weg, das war unsere letzte Chance, es noch zu halten.

Ich stellte sie zur Rede und ich konnte nicht glauben, was sie tat. Ich legte eine absolut lückenlose Beweiskette vor, die jedwede Beteiligung dritter am Abhandenkommen des Geldes ausschloß. Und sie saß da und sagte: Ich war es nicht. Log mir direkt ins Gesicht. Da zerbrach etwas in mir.

Ich hab sie wortlos ihre Sachen packen lassen, sie wortlos zu ihren Eltern gefahren (sie wollte das Auto haben und mich hier ohne Fahrzeug in der Wallachei sitzen lassen, unglaublich) und bin wortlos von dort wieder zurück. Seitdem sind wir getrennt.

An sich nichts schlimmes. Ehen gehen kaputt, das ist nun mal so. Auch nach 12 Jahren Ehe und 21 Jahren Zusammenlebens. Aber was anschließend im Freundes- und Bekanntenkreis los war, hat mich - obwohl erwartet - doch sehr schockiert.

Aber dazu später mehr.

NR seit 25.06.2006 - Mein TB: http://www.ohnerauchen.de/forum/tagebuch-von-olafst

josefine
Bild des Benutzers josefine
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Lieber Olaf!

Auf Seite 407 meines Tagebuches habe ich Dir geantwortet. Ich habe Deine Geschichte gelesen und ja, es ist oftmals einfach unglaublich, was das Leben einem abverlangt. Es tut mir leid, dass Du so viel erleben musstest - Aber es geht weiter, das Leben. Und ich hoffe, es wird wunderschön werden. Das wünsche ich Dir von ganzem Herzen.

Die Vergangenheit können wir nicht ändern - aber die Zukunft ... Josefine

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

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