Hallo zusammen,

bin hier heute eher zufällig reingeschneit und finde das Forum hier eine gute weil sehr hilfreiche Sache für aller die aufhören wollen....

Zu mir:

Ich habe am 10.09.07 mit dem Rauchen aufgehört - das sind jetzt fast 8 Wochen. Der Gedanke das Projekt "Rauchfrei" anzugehen reifte wohl schon länger in mir, aber es war immer der falsche Moment ("Hab grad so'n Stress" ) oder aber die Zigaretten mussten noch alle werden ("nach der Schachtel hör ich auf") oder es ist sonst was vorgefallen ("Jetzt kann ich nicht auch noch mit dem Rauchen aufhören").

Der Anfang vom Ende des Raucherdaseins ging dann auch irgendwie "gleitend" von statten. Nach einer wirklich tollen und feuchtfröhlichen Hochzeitsfeier eines Freundes und reichlich Alkohol und ebenso vielen Zigaretten intus, ging es mir am nächsten Tag entsprechend schlecht, Kater vom Alkohol und eine zugequarzte Lunge. Ein Freund hatte jedoch Geburtstag und so ging es direkt mit einem Brunch weiter - von alkoholischen Getränken habe ich die Finger gelassen, nicht jedoch von Zigaretten. Am Abend habe ich mich dann völlig vergiftet gefühlt und mich erstmal völlig erschöpft ins Bett gelegt, das Nachkaufen der inzwischen aufgebrauchten Zigaretten habe ich schlicht vergessen.

Am nächsten Tag beschloss ich, diesen Tag gesund zu verbringen und nicht zu rauchen. Am darauf folgenden beschloss ich das noch einen Tag auszudehnen - und am dritten beschloss ich, jetzt ganz aufzuhören, schließlich hatte ich schon einen Teil der Akutentgiftung hinter mir.

Bis dahin war es von den Entzugserscheinungen her absolut auszuhalten, ich hatte scheinbar reichlich vorgebaut und mir einen echten Ekel angeraucht. Der vierte und insbesondere der fünfte Tag waren die Hölle. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, eine leichte Benommenheit (hyperventiliert?) und eine absolute Nervosität und Gereiztheit stellten sich ein. Meine Gedanken wurden einzig von dem Gedanken an Zigaretten dominiert. Es hat wirklich die ganze Kraft gekostet, der Sucht zu widerstehen. Hätte ich Zigaretten greifbar gehabt, ich hätte bestimmt zugegriffen.

Beim Lüften bekam zufällig etwas Rauch - wohl von einem Passanten auf der Straße - in meine Nase, ich wäre fast Amok gelaufen :twisted:

Danach ging es aber wesentlich besser - man denkt nur noch einige Male am Tag daran, zu den typischen Momenten: nach dem Essen, zum Kaffee, usw... kennt jeder von uns. Nach den ersten 14 Tagen läßt die Sucht dann doch spürbar nach - ging mir jedenfalls so. Jetzt im zweiten Monat der Entwöhnung gab es erstmal ein, zwei Tage, an denen ich überhaupt nicht ans Rauchen gedacht habe - momentan bin ich in einer Phase, in der es mir nicht besonders schwer fällt, aber immer mal so "Momente" kommen, in denen ich einen Suchtschub verspüre. Ich habe das Gefühl, es ist jetzt leichter, aber gleichzeitig hinterhältiger, weil diese Schübe einen vielleicht treffen könnten, wenn man nicht mehr so auf der Hut ist....

Deswegen habe ich wohl etwas nach dem Thema gegooglet und bin dabei hier hängen geblieben.

Vielleicht kann einem der Austausch hier im Forum helfen, weiter diszipliniert zu bleiben...

War jetzt ein schöner Roman - aber es sind auch die ersten 8 Wochen zusammen gefasst. Ich werde auch nicht jeden Tag was schreiben, aber immer mal wieder. Ich habe in einem anderen Tagebuch gelesen, dass die Tagebücher so etwas wie das eigene Zimmer seien, in dem auch andere vorbeischauen - das Bild fand ich sehr schön...

Liebe Grüße erstmal...