Ich will, aber dreh hohl dabei :(

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Heiko
Ich will, aber dreh hohl dabei :(

Hallo in die Runde,

ich bin Heiko, meines Zeichens 36 Jahre alt und seit meinem 16. Lebensjahr rauche ich, der Einstieg war mit 15, mit 16 war ich fertig ausgebildeter Raucher sozusagen.

Ich habe mir nie ernsthaft Gedanken darüber gemacht, wie und ob ich aufhören kann, Versuche waren halbherzig. Nach der letzten Preiserhöhung sehe ich es jetzt irgendwie nicht mehr ein, Geld dafür zu bezahlen, dass ich mir die Gesundheit ruinieren darf, mir mit einem Glimmstengel eine sekundenlange Freiheit zu simulieren, die ich ohne rauchen immerfort hätte und das ganz für umme. (Ja, ich habe Carr gelesen, wußte das aber auch schon vorher, so schlau wie er selbst meint ist Carr für mich daher auch nicht, aber er hat immerhin recht.)

Gestern nun sollte es starten, das Nichtrauchen. Und nach drei Stunden bin ich innerlich hohl gedreht, war arbeitsunfähig, alle Gedanken kreisten um eine Zigarette, alle Geräusche waren mir zu laut vielen mir auf den Wecker. Ich bin dann raus aus dem Büro, habe mir Zigaretten geholt, die ich noch im Auto hatte und habe auf dem Rückweg eine geraucht. Danach konnte ich arbeiten. Das Spiel wiederholte sich noch ein paar mal. Ingesamt habe ich gestern 6 Zigaretten geraucht, heut weiß ich es schon nicht mehr, naja, es sind um 10.

So blöd das klingt, ich will aufhören, aber irgendwie tut das nicht. Aus einer Zeit, in der ich mal Nikotinpflaster hatte, weiß ich: Ich kann die Dinger drauf pappen oder nicht, ich will rauchen. Also habe ich diesmal keine, wobei ich nicht weiss, ob es diesmal nicht helfen würde.

Die einzig brauchbare Idee, die ich im Moment habe, ist möglichst wenig zu qualmen, aber im Prinzip ohne Einschränkung, soweit ich folgende Verhaltensregeln nicht verletzte: Nicht im Bett, nicht im Auto, nicht zuhaus am PC (im Büro darf ich per Arbeitsanweisung und Firmenverbot eh nicht), während der Arbeit nicht im Raucherraum sondern vor dem Werksgelände und nicht vor dem Frühstück. Mehr als die Idee ersteinmal mein Verhalten zu ändern zu den Gelegenheiten wo der Griff zu Kippe am autmatischsten kommt, habe ich nicht.

Hier bin ich durch googlen gelandet, ob ich viel schreibe und lese weiß ich noch nicht, ich habe mir nur gedacht vielleicht hilft schreiben ja und auch lesen, wenn jemand persönlich schreibt und es nicht einfach ein Buch ist, davon habe ich genug gelesen fürchte ich.

Soweit mal
liebe Grüße von einem der noch dranhängt am Glimmstengel
Heiko

Leoric
Leider kann ich Dir auch

Leider kann ich Dir auch keinen wertvollen Tipp geben, natürlich ist es schwer, aber es schaffen viele Smile Vielleicht solltest auch schauen ob du irgendwelche Ersatzmittel nehmen willst, also ich habe es zwar ganz ohne geschafft, aber so toll fühlt man sich ehrlich nicht dabei Smile

Rauchfrei seit dem 12.05.2006 16:49

Heiko
Hallo Leoric,

Hallo Leoric,

also Ersatzmittel werde ich nicht nehmen, ich gehe das Risiko nicht ein, eine Sucht durch eine potentielle andere einzutauschen und im Endeffekt damit mehrfachabhängig zu sein.

Als einziges Ersatzmittel, wenn es denn eines ist, spukt mir Nikotinkaugummi im Kopfrum, weil das oral ist und der Suchtstoff darin meinem Körper bestens bekannt ist. Nikotinpflaster werde ich nicht nehmen, wie schon geschrieben, haben mir die nicht geholfen, bei mir ist der Effekt dieses Hohldrehens psychisch, mit und ohne Papper spukt dauernd nur das Rauchen im Kopf rum.

Dass ich hier kein Patentrezepte finde ist mir auch klar. Wenn ist das Rezept die Kommunikation, das Schreiben und Lesen und irgendwann hilft es vielleicht.

Gruß
Heiko

Gesa
Hallo Heiko,

Hallo Heiko,
bin seit 12 Stunden und 16 MInuten rauchfrei. Aber für mich ist es ein Wunder, dass es mir nicht genau so geht wie dir!!! Meine Gedanken kreisen unablässig um die Zigarette. Ich drück dir die Daumen, dass es mit deiner kontrollierten Methode funktioniert. Bei mir geht es nur noch mit Ganz oder Gar nicht. Aber wie lange ich durchhalte? Keine Ahnung. Ich habe bisher auch noch mit niemandem außer einem Kollegen darüber gesprochen, dass ich aufhören möchte. Sollte es nämlich daneben gehen, würde ich mich in Grund und Boden schämen. Also toy, toy, toy
Gesa

Dienstag, 25.01.2005, 23 Uhr,
War es wirklich die Letzte???

Heiko
Hallo Gesa,

Hallo Gesa,

ich drücke Dir jedenfalls die Daumen. Ich kenne dieses "es niemanden sagen wollen, denn wenn es schief geht schäme ich mich". Ich mache das genauso, weil ich nichts hören und sehen will, wenn ich doch aufgebe.

Und obwohl ich es besser weiß, mache ich es so. Was ich besser weiß? Nun, wenn ich es nicht sage, halte ich mir eine Hintertür auf, mein Entschluß nicht mehr rauchen zu wollen ist nicht so wirklich echt, deshalb tue ich schon im Vorweld alles, mir eine spätere Schande zu ersparen. Das ist Energie für das falsche Ziel verschwendet. Wenn ich sage ich will aufhören, mal sehen ob es klappt, dann lege ich schon den Keim zum Scheitern. Ich höre auf oder lasse es, scheitern wird es, wenn es denn scheitern soll, auch ohne dass ich mir das vorher sage. Und um das Hinterher nach einem eventuellen Scheitern brauche ich mir auch keine Gedanken machen, jemand der dann dumme Sprüche klopft, dem höre ich nicht zu, dumme Sprüche zeigen nur, dass er sich gar nicht mit dem Thema befasst hat und will (warum auch immer). Schämen brauche ich mich bestimmt nicht, denn ich habe nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, wenn es trotzdem nicht geht, dann kann ich es beim nächsten Mal besser machen, vielleicht kann ich rückblickend aus dem Scheitern Lehren ziehen, was ich falsch gemacht habe.

Wieso zum Teufel noch mal nützen mir all diese schlauen Erkenntnisse nix??? Ich finde einfach den Punkt in mir nicht, der mich daran hindert wirklich zu sagen, ich lasse es. Ich komme mir vor wie der Mensch, der eine astreine spitzenmäßige Arbeit über Alkoholismus schreibt mit Therapieansätzen und allem Drumherum, mit Auszeichnung seinen Doktor dafür bekommt, dem aber seine eigene Arbeit nichts nützt und der sich dann zu Tode säuft.

Wenn ich mal wieder drei Zigaretten in Serie geraucht habe und mir speiübel ist, dann ist klar, dass ich nicht mehr mag. Bis Alles im Kopf wieder nur um die nächste Zigarette geht. Dann überlege ich, was ich gegen diesen Zigarettenspuk im Kopf machen kann und irgendwo aus mir raus kommt dann eine sinnige Lösung als Blitzidee in den Kopf: Setzt dich erstmal hin, zünd Eine an und überleg in Ruhe was Du tun kannst. Fein, ich mag den Teufel nicht, also nehme ich ihn mal zur Hilfe, um ihn auszutreiben. Vorne geht er raus und kommt gleichzeitig zur Hintertür schon wieder rein, echt toll. - Dieses Bild, wo ich mich setze und in Ruhe überlege ist ein echtes, ich an einem konkreten Ort. Daraus habe ich unter anderem den Schluß gezogen in einem ersten Go genau an diesem Ort nicht mehr Rauchen zu wollen, ergänzt um Situationen, in denen ich es am automatischten tue. Es ist das einzige woran ich im Moment wirklich überzeugt glauben kann, gleichzeitig aber wurmt es schon wieder zu sagen, wenn ich eh schon ersteinmal weiter qualme, warum soll ich es dann nach Regeln tun.

Kann mir mal jemand mit den richtigen Worten in den A... treten bevor ich mich in einer Badewanne voller zusammlammentierten Selbstmitleids sulen kann?

Heiko

aidualc
Hi Heiko,

Hi Heiko,

steck den Kopf nicht in den Sand...

Wer sich soooo intensiev mit dem Thema Rauchen auseinander setzt wie Du momentan, dem gelingt auch noch das aufhören.

Du mußt nur Deinen inneren Schweinehund überwinden und Dich nicht so gnadenlos unter Druck setzten.

Es zwingt Dich doch keiner aufzuhören, sondern Du willst es für Dich tun.

Liebe Grüße
Claudia

Gesa
Guten Morgen Heiko,

Guten Morgen Heiko,
ich sehe, du bist auf dem besten Weg endgültig mit dem Rauchen aufzuhören, denn die Überlegungen, die du schilderst, habe ich auch vor Wochen angestellt. Wink Außer meinem einen Kollegen habe ich gestern noch meinem Mann, Schwiegervater und einer Freundin gesagt, dass ich auf Entzug bin. Und seltsamerweise war bei allen die Reaktion darauf gleich: Warum willst du aufhören? Bist du krank? Geht es dir nicht gut?
Ich hätte ja mit allen möglichen Reaktionen gerechnet aber nicht damit, mich fürs aufhören rechtfertigen zu müssen. das hatte jedoch immerhin den Effekt, dass ich selbst über meine Motive nachgedacht habe. Und das stärkste Motiv war schlicht und ergreifend: Ich habe mir selbst gestunken - und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn man riecht nicht unbedingt gut, wenn man gerade eine Zigarette ausgemacht hat - auch wenn man im Freien geraucht hat. Mundgeruch, Zigarettenqualm in den Haaren und Klamotten ... - igitt. Hört sich ziemlich profan an, ist aber so. Dann hab ich mir ausgerechnet, wie viel Geld ich jährlich für Zigaretten ausgebe, und das hat mich ziemlich geplättet: 1424,-- €; mehr als wir für den Sommerurlaub unserer 4köpfigen Familie ausgeben!!! Da sitzt der Schock schon ziemlich tief.
Das mit der Hintertür sehe ich für mich jedoch etwas anders. Ich habe schon zwei Nichtraucherzeiten hinter mir und als ich damals vollmundig verkündet hatte mit dem Rauchen aufhören zu wollen, konnte ich mich vor lauter gut gemeinten Ratschlägen nicht mehr retten und war dermaßen angenervt, dass ich mich nicht mehr unter Leute getraut habe. Das wollte ich damit vermeiden. Mein SchwieVa war echt süß, als ich ihm gestern gesagt habe, dass ich auf Entzug bin. Er drückt mir die Daumen und hält mir auch mal den Rücken frei, denn ich merke selbst, dass ich nervlich sehr angespannt bin. Das müssen vor allem meine Kinder ausbaden. Aber heute geht es mir schon besser und meine Gedanken kreisen nicht mehr ununterbrochen sondern im Abstand von ca. 30 Minuten um Zigarette.
Die Teufel, die einen in jeder Situation, in der man geraucht hat, wieder verlocken wollen, müssen irgendwie überlistet werden. Gestern hat bei mir die Vorstellung recht gut funktioniert, dem Teufel Zigarette einen Tritt in den Hintern zu versetzen, damit er in seinem eigenen Feuer landet. Ich habe dabei auch versucht, meine Treffsicherheit zu verbessern und das kleine Teufelchen mitten im Feuer und nicht außerhalb landen zu lassen. Aber der Mittel sich selbst zu überlisten gibt es ja bekanntlich viele. Und einfach ist alles nicht.
wo arbeitest du eigentlich?
Viele Grüße bis die Tage
Gesa

Dienstag, 25.01.2005, 23 Uhr,
War es wirklich die Letzte???

Sid
Hallo Heiko

Hallo Heiko

Bei mir ist es so gesehen auch erst der zweite Tag ohne Rauchen.

Mir war nicht nur schlefcht vom rauchen weil ich mal wieder drei hintereinander geraucht hatte.

Mir tat die Lunge weh Abends und trotzdem rauchte ich noch die letzte vor dem Bett.

Mittlerweile habe ich aber auch Magenprobleme.
Dazu hat nicht nur das Rauchen geführt,das weiss ich aber es war ein grosser Faktor.
Ich habe Tabletten bekommen die ich seit gestern,mutig wie ich bin,nicht mehr nehme.
Ich habe bis jetzt auch nur schwache Symptome.

Amoklaufen hätte ich gestern auch gekonnt.
Die Gedanken drehten sich nur um das Rauchen.
Jetzt eine Ziehen.....das merkt doch sowieso keiner....nurmal ziehen und dann weitermachen mit dem aufhören......Warum merkt keiner das ich leide......mann erst wieder 10 >Minuten um.......
Gleich nehme ich mir eine....das ist kaum zum aushalten......

So ging es gestern den ganzen Tag.
Auch jetzt noch sitzt der Nikotin :twisted: auf meiner SChulter und flüstert die ganze Zeit.Nur habe ich mir fest vorgenommen ihm nicht mehr zuzuhören.

Lemmi
Hai Heiko,

Hai Heiko,

ich habe auch mehrfach versucht über das einschränken ganz mit dem rauchen aufzuhören. Das hat mehrfach nicht funktioniert.

Irgendwann habe ich dann aufgehört mich mit dem Thema "Nichtrauchen" auseinander zu setzten. Es kamen zwar im Kollegenkreis immer wieder Diskussionen auf, wie teuer doch alles sei, und wieviel der Eichel denn noch von uns haben will und wie schädlich das alles ist und und und und.
Was hat es uns gebracht? Nichts!

Im Herbst des vergangenen Jahres hat meine Tochter eine Ausbildung bei einer HNO Ärztin, die auch Heilpraktikerin ist, angefangen. Irgendwann in der Praxis hab ich dann mal gefragt, ob oder wie sie als Heilpraktikerin mich beim Nichtrauchen unterstützen könnte. Ich hab gedacht, jetzt kommt was mit Akkupunktur oder Hypnose aber nichts da, sie stellt mir die Bioresonanzmethode vor. Ich hab kaum was verstanden von dem was sie erzählt hat - ist halt ne alternative Methode die nicht von den KK´en übernommen wird. Ist dafür aber auch tierisch teuer - 50,-- Euro - aha.
Die verrauche ich innerhalb eines Monats, dafür kann man das mal ausprobieren, und wenn man es dann in den Sand setzt, na ja, waren es halt "nur" 50 Euro. Also Termin gemacht, Behandlung gemacht, nicht mehr geraucht, fertig Biggrin

Klar, hab ich mit Entzugserscheinungen zu tun gehabt, aber meine Familie hat hinter mir gestanden, und so haben wir die ersten schlimmen Tage gut überstanden.

Dann hab ich mich aber auch nicht mehr versteckt, und habe allen erzählt das ich nicht mehr rauche. Auch das hat mir geholfen, und heute nach 13 Tagen, werde ich nur noch selten, aber in den verschiedensten Situationen von dem :twisted: angesprungen, es fällt mir aber von Tag zu Tag leichter ihm :twisted: ins Gesicht zu lachen und zu sagen, "du hast keine Chance mehr"

Soviel zu meinen Erfahrungen, was du dir daraus mitnehmen kannst, ich weiß es nicht, aber vielleicht war ja dein lang gesuchter "Ar...tritt" dabei Wink

Viel Glück auf deinem Weg und vielleicht hören / lesen wir ja eine Erfolgsmeldung von dir.

Lemmi

rauchfrei seit 14.01.05 - 15.45 Uhr - nein, kein Schreibfehler Biggrin