Hallo,

Tag 2 läuft und mir gehts gut.

In den letzten Tagen vor meinem Ausstieg habe ich mich endlich einmal wirklich bewußt beim Rauchen beobachtet. Wie fühlte ich mich dabei???
Und dabei habe ich herausgefunden, dass mir
- weder am Rauchen selber etwas liegt (im Gegenteil, in den letzten Tagen bin ich mir schon richtig *** vorgekommen, mir Rauch in die Lungen zu ziehen.....),
- noch an den "Pausen" (es ist leider ein unter Rauchern weitverbreiteter Irrtum, dass man glaubt, ohne Zigaretten keine "Pausen" mehr machen zu können. Ich habs selbst lange genug geglaubt. Aber im Gegenteil, die Pausen, die man als NICHTRAUCHER macht, DAS sind die wirklich erholsamen und schönen Pausen!).
Um was es mir vielmehr ging, war die Beruhigung, die kurz nach den ersten Zügen eintrat, dieses "hach ja, jetzt isses wieder gut."

Ja, ich weiß, dass das Nikotin nach ca. 7 Sekunden im Gehirn an den Rezeptoren andockt und die Sache mit dem Dopamin usw.
Ich bin nur so erschrocken, weil ich es jetzt AKZEPTIERT habe, dass ich süchtig bin.
"Gewusst" habe ich es, seitdem ich rauche. (Und das sind 30 Jahre).
"Akzeptiert" habe ich es anscheinend erst jetzt.
(Ich kann es nicht erklären, wie sich das "akzeptieren" anfühlt. Es ist ein ganz komisches Gefühl, wenn ich mir sage "Du bist süchtig".)

Na ja, klar kommt zwischendrin mal der Gedanke "jetzt eine rauchen....", aber dann hilft mir das, was ich gerade beschrieben habe, ungemein. Ich sage mir: "Ich bin süchtig, und das will ich nicht mehr sein."
Es hat mir nie etwas geholfen, mir dieses "ich bin süchtig" nur vorzubeten. Jetzt, wo ich es fühle, scheint diese Gewissheit mein Weg aus der Sucht zu werden.

Liebe Grüße,
Silvia

Hallo,

heute hab ich mir mal so überlegt, was das überhaupt ist, das "mit dem Rauchen aufhören". Das ist nicht "mal eben so" mit dem Rauchen aufhören, das ist ein Rieseneinschnitt ins Leben. Das soll jetzt zwar nicht heißen, dass es ein schlechter Schnitt wäre - ganz im Gegenteil -, aber es ist halt ein riesengroßer Schritt, der auch nicht von heute auf morgen vorbei ist.

Erst gestern Abend bin ich so richtig schön erschrocken. Da war doch glatt kurz wieder der Gedanke da "ach, alles egal, dann bin ich eben süchtig, aber jetzt rauche ich wieder". Ich hab mich doch glatt dabei erwischt, dass ich drauf und dran war, meinen ganzen Entschluß wieder über den Haufen zu schmeißen. Ha! Aber nicht mit mir! Ich habe mich natürlich gleich wieder gebremst, hab mich ein bißchen über mich (und das Rauchen und den Entzug an sich) geärgert, eine klitzekleine Prise Selbstmitleid war dann auch dabei und zu guter Letzt der vielbeschworene Tritt in den eigenen Hintern, und seitdem gehts wieder ganz gut.

Ja, mein Leben WIRD sich ändern, und es wird sich DEUTLICH ändern. Es wird sich positiv verändern. Nicht heute und nicht morgen, denn wenn das der Fall wäre, dann wäre ich schon lange Nichtraucher. Aber es lohnt sich, darauf zu warten. Und jeder Tag ohne Zigaretten bringt mich meinem Ziel näher.

Liebe Grüße,
Apfelsinchen