Thyis Tagebuch

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Thyi
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Thyis Tagebuch

Hallo alle zusammen,

vor einigen Jahren war ich schon mal hier und habe versucht mit dem Rauchen aufzuhören. Ist echt schon sehr lange her. Ich habe es einmal 9 Monate geschafft und bin dann wieder umgefallen. Danach musste ich wirklich noch 10 Jahre weiterrauchen. In diesen 10 Jahren gab es dann auch viele erneute Versuche, aber keiner dauerte wirklich lange.

Nun bin ich das erste Mal seit über 10 Jahren wieder komplett vom Nikotin weg. So weit bin ich seit damals nie wieder gekommen. Und ich hoffe sehr, dass ich es dieses Mal wirklich schaffe. Gerade ist mein Ticker umgesprungen auf 27 Tage. Gerade die letzten Tage waren sehr heftig. Gestern und heute ging es mir nicht besonders gut, sondern ich hatte richtig Schmacht.

Ich würde mich freuen, wenn ich hier Leute finde, die mich ein bisschen unterstützen können. Super wäre es auch, wenn sich hier noch andere Leute finden, die auch gerade aufhören, so dass wir uns gegenseitig stützen können. Gemeinsam sind wir stark!

Liebe Grüße Thyi

josefine
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Hallo Thyi!

Willkommen hier im Forum und Glückwunsch zu 28 rauchfreien Tagen. Das ist ein super Anfang ... und ich wünsche Dir, dass die Sucht Dich nie wieder überrollt. Manchmal ist es sehr, sehr schwer, von den Zigaretten zu lassen. Auch, wenn wir wissen, dass rauchen krank machen kann - es ist tief in uns verankert.

Geh' doch einfach mal die anderen Neuen in ihren Tagebüchern besuchen. Je mehr man hier in den Tagebüchern "spazieren" geht, desto mehr Resonanz erhält man.

Du hast ja nun schonmal aufgehört und kennst das Ganze Prozedere ja nun auch. Ein glücklicher Raucher wird man wohl nicht, wenn man mal gemerkt hat, dass man auch ohne Rauch leben kann. Aber manchmal, da schlägt das Leben eben unbarmherzig zu und man greift wieder zur Zigarette, die einem vielleicht auch kurzzeitig Trost spendet. Oder aus einer "Laune" heraus und ist dann schnell wieder hochgradig abhängig. Egal, was Dich wieder zur Sucht getrieben hat - Jetzt bist Du wieder hier und bist ja auch schon eine ganze Weile unterwegs.

Ich wünsche Dir eine gute Zeit, wenig Suchtdruck. Du schaffst das ... Josefine Smile

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

Josefines Welt

Thyi
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Hallo Josefine,

Hallo Josefine,

danke Dir für Deine Zeilen und für Dein Verständnis. Du hast Recht, eine glückliche Raucherin bin ich nicht mehr. In den ganzen Jahren, seit meinen Aufhörversuchen, habe ich mich immer geärgert. Und ich habe mich dann oft gefragt, wie es mir heute gehen würde, wenn ich damals durchgehalten hätte. Das macht ziemlichen Frust.

28 Tage ohne Nikotinersatz, wie Pflaster und Kaugummis hatte ich bisher erst einmal. Dass ich das bis hierher schon mal hinbekommen habe, macht mir Mut. Ich habe vor einiger Zeit das Medikament Elontril verschrieben bekommen. Ich leide unter Depressionen, die zum größten Teil in der Antriebsschwäche zum Ausdruck kommen. Deshalb das Medikament. Elontril wird aber nicht nur als Antidepressivum verschrieben, sondern ist auch als Medikament zur Rauchentwöhnung zugelassen.

Mir ist auch klar, warum. Ich habe das Medikament genommen und hatte nicht im Sinn mit dem Rauchen aufzuhören. Elontril hat dann bewirkt, dass das Nikotin meiner Elektrischen Zigarette (ich hatte seit 9 Monaten keine normalen Kippen mehr geraucht), nicht mehr im Gehirn ankam. Das Jammertal, das mich sonst im Nikotinentzug immer wieder dazu brachte, dass ich wieder rauchte, hatte ich dann automatisch, also auch mit (E-)Zigarette. Als das vorbei war und mir klar wurde, was da eigentlich los war, habe ich mich dann entschieden mal zu probieren, wie es mit richtigen Zigaretten ist. Die haben noch blöder geschmeckt, als die Dampfe und angekommen ist davon auch nichts. Also habe ich mich dazu entschieden, diese Gelegenheit zu nutzen und aufzuhören.

Ich gestehe, es geht mir damit nicht immer besonders gut. An manchen Tagen haut mich der Suchtdruck aus den Latschen. So war es die letzten beiden Tage. Heute ist es auch nicht besonders toll, aber scheinbar etwas besser. Heute sind es eher die Albträume, die mich aus der Bahn werfen. Ich mache zur Zeit eine Psychotherapie und da kommt gerade viel zum Vorschein, was auch mit dem Rauchen zusammenhängt. Ich denke, jeder Mensch hat so seine persönlichen Gründe für die Sucht, oft auch unbewusst. Naja und an den Dingen, die die Sucht vorher gedeckelt hat, arbeite ich gerade. Das macht es mir im Moment nicht gerade leichter. Alles etwas nervig gerade.

Liebe Grüße Thyi

josefine
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Hallo Thyi!

Gelegenheiten MUSS man nutzen ... Smile Hat sich das Leben doch mal was einfallen lassen. Gut so! Außerdem kann rauchen ja auch zu nix gut sein. Manchmal zum vergessen. Ging mir so: Wurde es schwierig, wurde ich mies behandelt - erstmal eine gute Zigarette rauchen. Und dann ist der Raucher sehr entspannt, lässt sich noch mehr auf der Nase rumtanzen und raucht es einfach wieder weg, wenn es ihm zuviel wird.

So oder so ähnlich jedenfalls. Ich habe auch eine Psychotherapie hinter mir und ich sage Dir: Es war eine der BESTEN Ideen in meinem Leben! Gut, es muss passen zwischen Therapeut und Patient. Und bei mir hat es gepasst. Wir waren im selben Alter, unsere Kinder auch ... sie flippig und sehr zauberhaft. Im realen Leben hätte ich mich wohl nicht mit ihr unterhalten. Aber ich habe mich eingelassen und keine Sekunde bereut. Sie hat mir so die Augen geöffnet und all den verdrängten Mist ans Licht gezogen. Wahnsinn, was der Mensch alles verdrängen kann.

Das ist Arbeit ... und ich fühle mit Dir. Aber es ist auch ein neuer Anfang - vielleicht für etwas wunderbar Wundervolles.

Klar, es gibt schlechte Tage und da dann auch noch auf die geliebte Zigarette zu verzichten: Doppelte Strafe! Aber das ist nur augenscheinlich so ... Sehen, statt zu verdrängen. Ich wünsche Dir, dass Du in ganz schwachen Momenten Deine Kraftreserven motivieren kannst und laut "Nein" schreien kannst. Ich habe es hier schon oft geschrieben - aber es ist immer wieder GENAUSO:

Es geht Dir nicht schlecht, weil Du nicht rauchen kannst. Es geht Dir schlecht, weil Du geraucht hast!

Einen schönen Tag wünsche ich Dir ... mit vielen tollen Augenblicken. Und wenn es zu arg schmerzt, lies die Tagebücher. Mir hat das sehr geholfen. Oder schreib' andere Tagebücher voll. Stell Dich vor, backe virtuelle Kuchen und lenk' Dich ab. Zigaretten braucht kein Mensch.

Josefine       Smile

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

Josefines Welt

Thyi
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Danke liebe Josefine,

Danke liebe Josefine,

ja Du hast vollkommen Recht. Die Psychotherapie ist auch bei mir das Beste, was mir je passieren konnte. Ich bin trockene Alkoholikerin und lebe jetzt seit 14 Jahren alkoholabstinent. Das wäre ohne die Therapie nie möglich gewesen. Ich habe mehr als 10 Jahre Psychoanalyse gemacht und nun nach einer kurzen Pause eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie.

Wir arbeiten gerade an der Wechselwirkung zwischen Zigaretten und unterdrückten Gefühlen. Auf der einen Seite kommen die Gefühle, die ich immer unterdrückt habe, nun zum Vorschein, was ja auch gut ist. Auf der anderen Seite löst dieses Hervorkommen aber auch wieder den Suchtdruck aus, was ja auch logisch ist. Dafür war die Sucht ja auch da, zumindest bei mir. Dann kommt noch hinzu, dass das Ganze viel Kraft raubt. Die Verknüpfungen, bei denen ein Raucher glaubt, dass die Zigarette fester Bestandteil ist, triggern ständig an, und die Abwehr kostet Kraft. Das Bearbeiten der schwierigen Gefühle raubt auch Kraft. Ich bin also dauermüde, kann aber dennoch in der Nacht nicht schlafen. Das ist alles ein ziemlich blöder Kreislauf. Aber nur wenn ich den durchbreche, kann es auch mit dem Nichtrauchen was werden.

Jetzt stöbere ich mal in den anderen Tagebüchern, in der Hoffnung, dass ich jemanden finde, der auch gerade aufhört und mit mir schreibt...

Liebe Grüße Thyi

Muggel
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Hallo Thyi,

ein herzliches Willkommen hier - und Gratulation zu deinem fast schon ersten Monat! Dass die Entscheidung dafür quasi durch die Hintertür gekommen ist, finde ich sehr interessant.
Auch ich hab' erst durch mein Aufhören mehr und mehr bemerken müssen, wie fies die Droge Nikotin mit uns umgehen kann.
Und was alles umgekrempelt wird, wenn man dabei ist, zu lernen, wie man auch ohne diese Droge leben kann. (aber wem erzähl ich das...)

Und das kann man wohl.
Und vermutlich ist's auch besser, wenn das ganze Zeugs an die Oberfläche gespült wird, was bislang erfolgreich (bewusst oder unbewusst) nach unten außerhalb des sichtbaren Bereichs "gekippt" wurde.
Klar, das muss aufgearbeitet werden. Knochenarbeit. Mühsam. Mit hoffentlich guten Profis zur Unterstützung.

Und jetzt halt auch erstmal wieder Sturheit angesagt. Einen Tag nach dem anderen.
Und da hier reinbrüllen, -weinen, -jammern oder auch -freuen ist genauso erlaubt. Auch wenn nicht mehr soviele da sind, alle wissen in etwa, worum's geht.

Kraft und Sturheit
wünscht dir
der muggel
Bye
 

Der Muggel hat Nico ohne viel heftiges Winken am 31.3.2014 verabschiedet.

josefine
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Hallo Thyi!

Ja ... Leben ist anstrengend. Vor allem, wenn man mit OFFENEN Augen durchläuft und nicht mehr alles mit Nikotin, Alkohol oder diversen anderen "Hilfsmitteln" unterdrückt. Aber es ist gut, dass Du das alles anpackst. Denn nur so kannst Du Dich von diesem ganzen Mist befreien. Es wird Dir sicher bald besser gehen. Jetzt ist es eben einfach nur unendlich anstrengend, was?

Mach' weiter so. Du hast schon so viel geschafft ... Darfst furchtbar stolz auf Dich selbst sein.

Josefine

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

Josefines Welt

Stanzerl
Hallo Thyi,

Hallo Thyi,

ich schreib dir einfach mal, obwohl ich ja noch rauche und mein Rauchstopp erst in 2,5 Wochen ist. Einfach, um dir viel Erfolg zu wünschen.

Viele Grüße

Stanzerl

Grüße vom Stanzerl

Thyi
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Hallöchen Ihr alle,

Hallöchen Ihr alle,

danke Euch für Eure lieben Worte. Ja, ich denke auch, dass ich diese ganzen Dinge angehen muss, sonst kann ich nicht suchtmittelfrei leben. Vermutlich würde bei weiterem Unterdrücken der Gefühle und meiner Lebensgeschichte immer wieder das Suchtmonster auftauchen und Hilfe beim Wegdrücken anbieten. Ist ja auch logisch, das war ja auch über 25 Jahre sein Job. Eigentlich könnte man meinen, das ist ein riesiger Berg, den ich bewältigen muss. Aber auf der anderen Seite finde ich es auch toll, mich selbst besser wahrnehmen zu können. So, und nur so, kann ich auch achtsam mit mir umgehen. Wenn alles weggedrückt ist, kann ich auch nicht merken, ob alles im Lot ist. Zumindest nicht in dieser "Qualität".

Im Moment läuft es ganz gut. Ich bin einigermaßen zuversichtlich, dass es jetzt tatsächlich etwas werden kann. Allerdings klopft der Schmacht noch oft bei mir an, zumeist am Vormittag und in Verbindung mit Kaffee. Ich trinke nur noch wenig Kaffee, meistens nur noch einen Becher am Tag. Aber ganz will ich das nicht lassen, weil ich denke, dass ich sonst einfach keinen mehr trinken kann, wenn mich das immer ans Rauchen erinnert. Ich will das gerne überschreiben. Irgendwann muss das ja mal entkoppelt sein.

Mit dem ersten Monat habe ich wieder eines meiner "größeren" Ziele erreicht. Ich stecke mir gewisse Ziele und die unterteile ich dann in die einzelnen Tage. Mein nächstes Ziel sind 7 Wochen. Als ich vor 10 Jahren aufgehört habe, waren die 7 Wochen so ein Meilenstein, bei dem ich sicher war, jetzt klappt es. Und da habe ich auch zum ersten Mal festgestellt, dass ich die Wochen nicht mehr zähle, sondern nachschauen muss. Deswegen ist das für mich ein wichtiger Punkt.

Muggel, ja die Entscheidung kam durch die Hintertür, allerdings war das ja schon seit vielen Jahren ein Traum, dass ich die Zigaretten endlich weglassen kann. Das Ziel war also schon immer klar, nur hatte ich die Hoffnung verloren. Und als dann das Elontril dazu kam, wurde mir diese Hoffnung auf dem Silbertablett serviert.

Ja Josefine, ich bin auch ein bisschen stolz. Ich bin auch immer wieder erstaunt, dass ich das jetzt echt gerade hinbekomme. Ich hatte wirklich keine Hoffnung mehr.

Stanzerl, wie kommst Du auf das Datum? Nimmst Du Champix, oder sowas? Da ist das ja irgendwie geregelt, dass man noch so und so lange weiterrauchen muss. Oder durchläufst Du ein Programm? Oder bereitest Du Dich einfach nur in Ruhe vor? Erzähl mal.

Liebe Grüße Thyi

josefine
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Hallo Thyi!

Also, ich finde, Du machst das ganz, ganz Superklasse. So! Aber ich hätte nicht noch auf meinen Kaffee verzichten wollen. Meine größte Droge heißt Kaffee: Schwarz, ohne Zucker! Und die will ich behalten. Ich trinke keinen Alkohol, rauche nicht mehr, nehm' kein anderes Zeugs. Da will ich mir doch nicht noch meinen Kaffee verbieten lassen. Ich liebe Kaffee ...

Aber ja, der ist immer mit einer "guten" Zigarette gekoppelt gewesen. Damals ... Ich kann Dich schon verstehen. Es gibt aber auch wunderbaren Tee auf dieser Welt. Oder, statt profaner Kaffee, ein Latte macchiato, einen Esspresso, Cappuccino oder einen Kakao. Mit Sahne. Hmmm ... lecker!

Dir einen guten Tag - ohne zu viele Gedanken an die Zigaretten. Ich weiß, dass ist leicht gesagt. Versprechen kann ich Dir aber was: Solltest Du weiter durchhalten, dann wirst Du irgendwann nicht mehr an Zigaretten denken. Weder beim Kaffee, noch beim feiern mit Freunden.

Josefine

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

Josefines Welt

Stanzerl
 

 

Hallo Thyi,

gratuliere zum ersten Monat!!! Ich bin kurz vor meinen ersten acht Stunden rauchfrei und hab volle Elle den Schmachter!....Wie Du siehst, habe ich doch eher aufgehört...bzw. versuche es....

Das Datum hatte die Tabakstopp-Gruppe festgelegt, in der ich bin...die ist heute wieder....mal sehen...bisher fand ich das alles nicht sehr hilfreich....Die Tante, die das anleitet, textet uns eher zu...und naja...das könnte ich auch alles lesen...dazu muss ich nicht in ein Seminar....aber vielleicht wird es ja heute besser....Der zweite Grund für das Datum wäre, dass Miss Daisy da auch aufhört....

So, ich ess jetzt Ingwerkonfekt gegen den Schmachter *grins*

Liebe Grüße vom Stanzerl, seit fast 8 Stunden rauchfrei

Grüße vom Stanzerl

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