Hallo zusammen,

mir ging es ebenso wie den meisten anderen usern hier: Ein Leben ohne Kippen war für mich nicht vorstellbar und mein Konsum wuchs und wuchs... Ich bin jetzt 44 Jahre alt und habe über 25 Jahre geraucht, zum Schluss bis zu 50 Zigaretten am Tag.
Offengestanden habe ich auch ganz gerne geraucht, jedenfalls manchmal, z.B. zum Kaffee am Nachmittag oder nach einem opulenten Essen.
Mit der Zeit kamen dann aber doch die vielen negativen Begleiterscheinungen: Meine Kondition ließ spürbar nach, der Raucherhusten wurde stärker und stärker, Puls und Blutdruck stiegen an... :evil:
Außerdem machten sich zwei `big box´ pro Tag sehr unangenehm in meiner Geldbörse bemerkbar. Trotzdem: Rauchen ist ein Stück Lebensgefühl, dachte ich mir. "Der Geschmack von Freiheit und Abenteuer" Den Spruch kennt doch jeder...

Letztes Jahr hatte ich beruflich eine außergewöhnlich belastende Phase, in der ich permanent unter Stress stand, was natürlich meinen Nikotinkonsum noch weiter angekurbelt hat, schließlich helfen einem die Kippen ja beim Stressabbau... :twisted:
Eines nachts bin ich davon wach geworden, dass ich nicht mehr geatmet habe. Voller Panik habe ich mich auf die Bettkante geschwungen und dort das Bewusstsein verloren. Ich bin dann aus dem Bett gekippt und habe mir dabei so den Kopf angehauen, dass anscheinend die Synapsen wieder richtig geschaltet haben, jedenfalls kam ich schnaufend wieder zu mir.

Dieses Erlebnis hat bei mir was ausgelöst, denn seitdem waren meine Kippen und ich Feinde und ich lauerte eigentlich nur auf den geeigneten Augenblick, um mich ihrer für immer zu entledigen. Im September war es mit der beruflichen Ausnahmesituation vorbei, alles lief wieder in normalen Bahnen und der Zeitpunkt schien gekommen...

Tatsächlich hat es dann aber noch bis zum 1. November gedauert und obwohl ich wirklich unbedingt aufhören wollte, habe ich große Bedenken und auch Angst gehabt, dass ich die ganze Zeit `Schmacht´ haben werde.
Dennoch: Am 1.11. war Schluss und zwar radikal nach der sog. Schlusspunkt-Methode: Von 50 Kippen auf 0 in einer Sekunde...

Seitdem mache ich jeden Tag Sport und zwar wirklich [i:e56683aa83]jeden[/i:e56683aa83].
Entweder ich mache Nordic-Walking oder gehe Schwimmen, was sich zur Zeit ja eher anbietet.
Der Effekt ist einerseits, dass ich tatsächlich nicht zunehme, sondern im Gegenteil bereits ein Kilo abgenommen habe, (was ich als sehr angenehm empfinde und auch gut gebrauchen kann!) und andererseits, dass ich mich so wahnsinnig über den Trainingserfolg freue, dass gar kein Gedanke an Zigaretten in mir aufkommt.
Meine Vitalkapazität ist so gigantisch, dass ich nebenberuflich glatt als großer, böser Wolf anheuern könnte, der den drei kleinen Schweinchen sämtliche Hütten auf einmal wegpustet!

Als Raucher habe ich es beim Brustschwimmen gerade mal auf fünf Bahnen gebracht, was 125 Metern entspricht. Inzwischen schwimme ich mühelos 1000 Meter, was immerhin 40 Bahnen sind und komme dabei nicht aus der Puste!
Bin ich beim Nordic-Walking früher die Berge keuchend und japsend hinauf gewankt, so geht das jetzt fast in Ruhe-Atmung und das nach nur 27 Tagen!!
Was mag da wohl erst in 2 - 3 Monaten noch kommen?

Ich denke mal, dass ich mein `Suchtpotential´ von Rauchen auf körperliche Betätigung verlagert habe, aber das ist mir sehr recht!

Puls und Blutdruck sind inzwischen wieder auf Normalwerten, kein Husten mehr und ich habe mich insgesamt in den letzten 25 Jahren noch nie so gesund gefühlt!
Es ist ein völlig neues Körper- und Lebensgefühl und ich kann jedem Noch-Raucher nur raten, unbedingt zu versuchen, es zu lassen und sich wirklich zu trauen, seine Zigaretten dahin zu befördern, wo sie hingehören: In den Müll!

Hilfreich fand ich meine Freunde und Kollegen, die mich alle ermutigt und unterstützt haben!
In den ersten paar Tagen habe ich außerdem versucht, mir nur `good vibrations´ zu vermitteln: Ich habe keine Nachrichten geschaut, nur positive Musik gehört und mir selbst ständig gesagt, wie geil es ist, dass ich es geschafft habe.
Das war gut und hat mir echt geholfen!
Da ich Single bin, habe ich es vielleicht etwas leichter gehabt als andere user hier, denn hätte ich einen Partner, der weiterhin raucht, wäre es von vornherein ein verlorenes Spiel gewesen.

Inzwischen sind schon 27 rauchfreie Tage ins Land gegangen, ich habe schon fast 300 Euro gespart und gönne mir davon eine Jacke, die ich schon immer haben wollte...

Allen Noch-Rauchern wünsche ich den nötigen Mut und allen Nichtmehr-Rauchern viel Kraft, auf diesem Weg weiter zu gehen!

Alles Liebe

Jochen

[quote:82accf2c9f="fabi77"]wieso soll man ganz aufhören? jeder spricht davon, dass man sich ablenken soll und schlussendlich kommt mir das ziemlich quallvoll vor. euch kommen die verrücktesten aber auch orignelle ideen in den sinn. aber seit mal ehrlich. wenn ihr nach der arbeit nach hause kommt und die arbeit hat wieder mal nicht spass gemacht, so gibt es doch nichts gemütlicheres als ne kippe und einen spaziergang. jeden tag muss ich mir diese anti-raucher kampagnen in den medien anhören. auch will meine freundin, dass ich vollständig aufgebe. dabei muss man nur ein gesundes mittelmass entwickeln. 3-4 zigaretten ab 17 uhr und am wochenende vielleicht ein bisschen mehr. das leben soll spass machen.[/quote:82accf2c9f]Sorry, aber ich glaube solche Aussagen können für Leute, die aufhören wollen total kontraproduktiv sein. Ich finde das ziemlich stossend, bitte beachte doch die Forenregeln:
[quote:82accf2c9f][b:82accf2c9f]Vermeiden Sie provokative Aussagen[/b:82accf2c9f][/quote:82accf2c9f]