Hallöchen,

ich bin Sabine, 43 Jahre alt und habe seit meinem 15. Lebensjahr geraucht, also knappe 28 Jahre lang. Zuletzt ca. 25-30 Stück pro Tag. Was mich veranlaßt hat, aufzuhören? Da gab es einige Dinge, die in der Summe so heftig waren, dass ich am 9.06.07 um 14.15 Uhr meine letzte Zigarette rauchte.

Letztes Jahr im Oktober hatte ich eine Erkältung. Der Husten ließ mich nicht schlafen. Ich bekam zudem heftige Schmerzen im oberen Brustbereich, dass ich dachte, nein, ich war davon überzeugt, dass ich mir einen Tumor eingehandelt hatte durch meine Raucherei. Ich dachte, dass ist jetzt die Strafe, jetzt gehst Du bald drauf und bist auch noch selber schuld.

Beim Doc sagte ich von meinen Ängsten nichts, denn ich hatte Angst vor der Diagnose. In letzter Zeit war ich auch dauernd so kurzatmig, schaffte kaum zwei Etagen, ohne Pause, dabei habe ich kein bischen Übergewicht, bin rank und schlank. Nachts weckte mich der Husten und ich konnte erst wieder schlafen, wenn ich meine Bronchien freigehustet hatte. Mein Freund sagte zudem, ihm wäre aufgefallen, dass ich in der Nacht so flach atme. Ich war davon überzeugt, dass ich bald sterben muß. Hab sogar mein Testament gemacht, damit mein Freund abgesichert ist.

Beim Lungenfuntionstest beim Doc fiel ich durch, er sagte, man könne an den Messwerten natürlich deutlich sehen, dass ich rauche. Ausserdem war mein Blutdruck viel zu hoch. Ich war nur froh, dass er nicht röntgen wollte, ich dachte, dann findet er den Tumor und vor der Diagnose hatte ich ja Angst. Steckte lieber den Kopf in den Sand.

Es dauerte eine ganze Weile, bis der Schmerz in der Brust weniger wurde. Der Dock meinte, bei zu heftigem Husten wären wohl Lungenbläschen geplatzt und die Heilung dauert lange.

Ich hatte bei jeder Zigarette ein schlechtes Gewissen und dachte, alle anderen können aufhören, aber ich werde das nie schaffen. Allen Carr habe ich immer soweit nur gelesen, dass ich nicht an die Stelle kam, wo man die letzte rauchen soll. Irgendwann hab ich mein Schicksal akzeptiert und gewartet, dass der Tumor wächst und mich irgendwann umbringt.

Im Mai d. J. war ich wegen meinem Rücken zu Kur. Mein Arzt hat in dem Schreiben für die Kurklinik die Teilnahme an einem Nichtraucherseminar angeordnet, gefragt, ob ich das möchte, hat er nicht Na ja, kann man sich ja mal anhören, dachte ich mir. Natürlich war in der Klinik Rauchverbot, im Zimmer, auf den Balkonen und direkt vor dem Haus. Es gab eine Raucherecke, in der ich mich überhaupt nicht wohlfühlte und so rauchte ich auf einer Bank am Gehweg und manchmal heimlich auf dem Balkon. Wenn ich draussen auf meiner Bank sass und die Leute an mir vorbeigingen mit Krücken und ihren Gehwagen, habe ich immer gedacht, die sind froh, dass sie noch einigermaßen laufen können und ich bin relativ gesund, rauch mich aber dafür zu Tode.

Fortsetzung folgt