Als Nichtraucher muß ich mal was loswerden...

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Püppi17
Als Nichtraucher muß ich mal was loswerden...

auf sämtlichen guten und weniger guten Internetseiten, lassen alle möglichen (und teilweise unmöglichen) Leute Ihren Senf darüber ab, wie man sich das Rauchen abgewöhnt...blabliblub. Ich hab' ja echt Verständnis dafür, aber auf keiner dieser Seiten wird an diejenigen gedacht, die das Abgewöhnen des Partners live und in Farbe miterleben müssen! Ich persönlich leide mehr unter dem (nun schon zum dritten Mal) begonnenen Nichtrauchen meines Partners, als auf die sprichwörtliche Kuhhaut passt! Ich denke kein angehender Nichtraucher kann nachvollziehen, welchem massiven Psychostress die Partner und die Familie ausgesetz sind! Immer wieder lese ich von "Unterstützung durch die Familie", demütig senke ich mein Haupt und fühle mich als Schuft, weil sich nach zwei gescheiterten Versuchen meines Partners das Rauchen aufzugeben (mit massiver familiärer Unterstützung) kein Erfolg eingestellt hat. Bin ich schuld? Ist es meine Aufgabe oder auch mein Schicksal ständig die Psycho-Müllabfuhr, den virtuellen Boxsack und Psychologen in Personalunion zu spielen um des sonnigen, rauchfreien Lebens willen? Schlimm ist es allemal, mit dem Rauchen aufzuhören. Aber niemand verliert etwas. Niemand "gibt das Rauchen auf"! Man [b:09d56eb329]gewinnt[/b:09d56eb329] das Nichtrauchen und ein ganz großes Stück an Lebensqualität. Und denkt vielleicht ab und zu, wenn es Euch ganz schlecht geht und ihr gerne wieder zur Kippe greifen würdet, auch mal ein bißchen an diejenigen, die jeden erneuten Versuch "aufzuhören" mitmachen (müssen)!

Jane
Rauchen ist eine Sucht und es

Rauchen ist eine Sucht und es ist nahezu unmöglich jemandem der nicht süchtig ist verständlich zu machen was es bedeutet süchtig zu sein. Sieh deinen Partner als suchtkrank an, denn Sucht ist durchaus auch als Krankheit anzuerkennen. D.h. dein Partner versucht gesund zu werden und leidet dabei mindestens so sehr wie du, sehr wahrscheinlich mehr.

Schuld bist du jedoch nicht wenn es dein Partner nicht schafft, denn aus einer Sucht muss jeder selbst herausfinden. Du kannst dich unterstützend oder neutral verhalten, je nachdem was du kannst oder willst. Wenn es jedoch schon so weit geht, dass du dich derart von den Berichten über das Aufhören gereizt fühlst und mit Aggressionen auf das Thema reagierst, bist du bereits Co-Abhängig. Google mal nach Co-Abhängigkeit und versuch dich daraus zu lösen, denn das ist auf Dauer für dich und eure Partnerschaft sehr belastend und kann sich zu psychischen Störungen auswachsen.

LG Jane

[color=darkred:0e9a2bd527]NMR seit 24.07.07[/color:0e9a2bd527]

[url=http://mythen-von-avalon.foren-city.de/]Avalon[/url]

[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic3386-30.html]Janey im Wald[/url]

OlafSt
Hallo püppi,

Hallo püppi,

ich bin als Kaltentzieher genau so ein Tier gewesen wie dein Partner. Ich war der Arsch vor dem Herrn und meine Frau hat bitterst dafür bezahlt, was der :twisted: in meinem Hirn angerichtet hat.

Erst hier habe ich gelernt, was in mir vorging - habe dann aber Gegenmaßnahmen ergriffen.

Laß dir gesagt sein, das dein Partner nicht den blassesten Schimmer hat, das er ein Arsch geworden ist. Für ihn ist alles so wie immer - nur eben ohne Kippen. Das das Nikotin aber seine Psyche und Gefühlswelt verzerrt und vernebelt hat, ist ihm nicht bewußt. Seine Wutausbrüche merkt er nicht mal (hab ich auch nicht, bis ein Staubsauger in Brusthöhe zwei Räume durchquerte).

Wie wäre es, wenn du ihn da mal drauf ansprichst ? Nicht nach dem Muster "He, zick nicht wieder rum" sondern besser "Sag mal - ist dir nicht aufgefallen, das wir uns dauernd fetzen ?". Laß die Sache nur nicht eskalieren, sondern bewahre die Ruhe und bringe den Partner dazu, ebenso ruhig zu bleiben.

Sofern er/sie zu heftigen Wutanfällen neigt, vereinbart ein Codewort. Wenn dieses fällt, wird SOFORT und ohne Widerrede das reden eingestellt und erst mal das Hirn eingeschaltet. So lernt er/sie zu erkennen, das die Sache am überkochen ist. mit dieser Methode habe ich gelernt, meine Wut überhaupt zu erkennen und unter Kontrolle zu bringen (sogar auf der Arbeit hab ich sowas vereinbart). Inzwischen bin ich wieder ein ganz umgänglicher Typ Wink

Noch etwas: auch wenn sich das jetzt seltsam anhört, aber als Raucher oder gar Nieraucher hast du überhaupt keinen Schimmer, was dein Partner gerade durchmacht. Vielleicht liest du das eine oder andere TB einmal hier an, um dir ein Bild davon zu verschaffen ?

lg,

Olaf

NR seit 25.06.2006 - Mein TB: http://www.ohnerauchen.de/forum/tagebuch-von-olafst

Klaus
Ja,

Ja,

ist ein Aspekt, klar.

[quote:38900bdd9f]Immer wieder lese ich von "Unterstützung durch die Familie", demütig senke ich mein Haupt und fühle mich als Schuft, weil sich nach zwei gescheiterten Versuchen meines Partners das Rauchen aufzugeben (mit massiver familiärer Unterstützung) kein Erfolg eingestellt hat. Bin ich schuld? Ist es meine Aufgabe oder auch mein Schicksal ständig die Psycho-Müllabfuhr, den virtuellen Boxsack und Psychologen in Personalunion zu spielen um des sonnigen, rauchfreien Lebens willen? [/quote:38900bdd9f]

Dazu ist aber zu sagen, daß 'Unterstützung' nicht heißt, den Stimmungen des Süchtigen alles zu unterwerfen - sondern ihm auch mal ordentlich in den Arsch zu treten & klarzumachen, was er da gerade veranstaltet !!!

Das dieses unheimlich schwer ist, ist klar; daß aber gerne auch die eigene Bequemlichkeit am Schuldigen, sprich Entziehenden festgemacht wird, ist wohl auch nichts Neues...

Man kann durchaus ernsthaft - so man es wirklich meint - vermitteln, daß dies nun der letzte Versuch ist, den man bereit ist mitzutragen...
Das drang bei meinem Alkoholentzug sogar zu mir durch & das heißt schon etwas...

Es ist wahnsinnig schwer, einzuschätzen, was da nun wirklich [u:38900bdd9f]jedem[/u:38900bdd9f] hilft, aber es geht doch einiges...

Generalrezepte gibt es nicht; lies wirklich mal einige der Tagebücher hier.
Googele aber auch mal nach Selbsthilfegruppen und Foren für Co - Abhängige, du wirst dort einiges finden, was dich selbst betrifft & auch einiges, das du deinem Partner als Pflichtlektüre geben solltest...

Zur DeEskalierung hat Olaf nen super Vorschlag gemacht...Wir hatten in einer WG mal das 'TimeOut' Zeichen vereinbart - nach einer Anlaufzeit wirkt so etwas wirklich Wunder...

Ich kann dich wirklich gut verstehen, ich habe einige Abhängigkeiten bekämpft, also schon auch Verständnis, was die Sache betrifft !
Ich muß aber auch gestehen, daß ich nicht weiß, wie oft ich mir das bei einem Partner anschauen könnte...Wobei auch das wieder nicht objektiv ist, da mir der andere ja nicht nur 'die Ruhe' rauben würde, sondern mich in Gefahr bringen könnte, auch wieder anzufangen...

Merkst du, wie in sich verflochten das Thema Sucht ist...???

Grausam, aber nicht hoffnungslos...LG. Klaus

seit 14.01.2008 um 20:12 rauchfrei.
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic3531.html]Tagebuch[/url]
Nichts kränkt den Pöbel mehr, als wenn man herablassend ist, ohne heraufzulassen.Kraus, Karl

Spezialist
Naja, so ganz Unrecht hat der

Naja, so ganz Unrecht hat der TE ja nicht! Auch ich habe beim Suchen nicht eine Seite gefunden, die sich mit den Problemen des nichtrauchenden Partners beschäftigt! Dabei sind diese Probleme sicherlich vorhanden - manch einer steht nach seinem Entzug sicher kurz vor der Scheidung Wink

Nein, Spass beiseite. Ich denke, wenn ein nichtrauchender Partner arge Probleme bekommt, dann findet er in z.B. diesem Forum hier sicher auch Antworten. Hoffe ich zumindest Blum 3 Ansonsten sollten wir es als Verbesserungsvorschlag betrachten und vielleicht mal eine Umfrage starten, ob eine Nachfrage für ein Foren-Untermenue für die Partnerprobleme vorhanden ist und wenn ja einen solchen menuepunkt einrichten. Nur so ein Gedanke...

LG Harald

Letzter Giftstängel am 12.2.08 um 22:00 Uhr!

Klaus
Ob es wirklich hilft? Aber

Ob es wirklich hilft? Aber irgendwo muß man ja anfangen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Co-Abh%C3%A4ngigkeit

http://www.suchtmittel.de/info/co-abhaengigkeit/000210.php

Zumindest mal Info's, von dort kann man sich auch weiterklicken...

seit 14.01.2008 um 20:12 rauchfrei.
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic3531.html]Tagebuch[/url]
Nichts kränkt den Pöbel mehr, als wenn man herablassend ist, ohne heraufzulassen.Kraus, Karl

Nadya
Es ist wirklich schwierig für

Es ist wirklich schwierig für die Partner, meiner hat wenn ich rauche laufend Todesangst um mich und seine Existenz, da wir gerade gebaut haben, und wenn ich nicht rauche, vor meinen Wutanfällen und/oder evtl Rückfälle.

Wie Klaus irgendwo schon sagte, diese Sch..ß-Nikotin-Sucht finde ich insgesamt sogar noch unterbewertet, kein anderes Suchtmittel wird so oft täglich konsumiert, ist ERLAUBT und wird toleriert, es gibt wenig Problembewusstsein in der Gesellschaft hinsichtlich des Rauchens. Es ist eine ganz fiese richtige vollwertige Sucht und die Partner leiden mit.

Die Entwöhnung macht ganz oft eine Umstellung des ganzen Lebens eine Umorientierung notwendig.

Da ist noch eine Lücke im System, die Angehörigen Fürsorge.

Soooo, das war mein Wort zum Sonntag, VLG Nadya Smile

Jane
Naja, ich glaub so riesig ist

Naja, ich glaub so riesig ist die Lücke garnicht. Es wird nur nicht gezielt als HIlfe für Partner von Exrauchern bezeichnet. Aber wer mit einem Süchtigen (egal ob in einer Suchtphase oder beim Aufhören) zusammen ist und dadurch stark belastet wird, ist ein Co-Abhäniger. Für Co-Abhängige gibt es Selbsthilfegruppen und ich glaube es ist sogar als eigenes Krankheitsbild definiert. Man kann einem Partner Unterstützung anbieten, sollte aber in der Lage sein, Grenzen zu ziehen, also sich davon nicht überfordern lassen. Wenn es soweit geht wie bei Püppi denke ich, dass Hilfe von außen notwendig ist. Co-Abhängigkeit kann nämlich genauso zerstörerisch auf das eigene Leben und die Psyche wirken wie eine direkte Abhängigkeit von irgend etwas!

Da würde ich mich mal erkundigen, ob es im Umfeld eine Selbsthilfegruppe für Co-Abhängige gibt oder evtl. auch mal eine Beratungsstelle aufsuchen, in der festgestellt werden kann, in wie weit man selbst bereits Hilfe benötigt, um nicht an so etwas unterzugehen.

[color=darkred:0e9a2bd527]NMR seit 24.07.07[/color:0e9a2bd527]

[url=http://mythen-von-avalon.foren-city.de/]Avalon[/url]

[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic3386-30.html]Janey im Wald[/url]

Nadya
Hey Püppi, liebe Jane :-),

Hey Püppi, liebe Jane :-),

@ jane: hast Recht, hat mich diese Nacht noch weiter beschäftigt.

Als werdender NMR (und das ist man eigentlich sobald man sich mit dem Aufhören beschäftigt) hilft es wenig sich Gedanken um die "anderen" zu machen, d.h. nicht dass man rücksichtslos wird, sondern es ist notwendig sich zu "zentrieren". Damit Partner etc. nicht so tief mit reingezogen werden gibt es solche Foren wie hier (nur hier ist das BESTE Wink ). Wenn der werdende NMR immer schlimmer wird würde ich als Anghöriger ihn zur Therapie schicken, weil es gibt da anscheinend Sachen, die so nicht zu bearbeiten sind.

@ Püppi: Du musst nicht die ewig Verständnisvolle sein, wie Klaus sagte, Grenzen sind ganz wichtig für einen Süchtigen, aber vielleicht hilft es dir zu verstehen, dass der NMR das NICHT extra macht. Und - ganz ehrlich - aufgrund meiner bescheidenen Lebensweisheit - es ist müßig Menschen ändern zu wollen, ÄNDERN können wir nur uns selber.

So, das war jetzt das Wort zum Montag Wink :-), VLG Nadya

Püppi17
Codewort

Also ich habe wirklich nicht mit derart vielen (und obendrein hilfreichen) Tipps gerechnet! Euch allen zunächst mal Danke! Die Sache mit dem Codewort finde ich zum Beispiel sensationell. Es stimmt auf jeden Fall, dass ich mich absolut überhaupt nicht in die Lage meines Parters versetzten kann - wie auch? Im Grunde weiß ich, dass er mich/uns nicht absichtlich ärgert oder drangsaliert und das seine Gereiztheit nicht kontrollierbar ist. Trotzdem ist es schwierig diesen "Launen" ständig ausgeliefert zu sein. Es ist schon sehr hilfreich, in diesem Forum auf Verständnis und Hilfe zu stoßen. Ich möchte an dieser Stelle allen NiewiederRauchern Mut machen: gebt nicht auf, denn ihr gebt nichts auf, ihr gewinnt nur etwas! Allen (geplagten) Angehörigen wünsche ich viel Gleichmut und Ruhe und die Möglichkeit lange Spaziergänge unternehmen zu können. Dem NiewiederRaucher in meiner Familie werde ich dieses Forum wärmstens ans Herz legen, dann werden wir's schon schaffen!
Danke nochmal, hat mir alles sehr geholfen! Wink

Halloweennr0
Lol,

Lol,

falls sich doch jemand hierher verirrt:

Es ist echt ne interesante Sache, mit dem leidenden Umfeld, habe ich so noch gar nicht drüber nachgedacht. Ich bin allerdings in dieser Beziehung sehr egoistisch und sage, Pech gehabt, alle müssen es halt aushalten, was will man machen??? Irgendwann bin ich auch mal dran, ich persönlich habe immer viel Verständnis und Rücksicht für andere gehabt, nun bin mal ich dran.

Grüsse

Bernd

Besser spät als nie. Letzte Kippe am 04.03.2008 23:00 Uhr !

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