Neuer Tag, neues Glück! Jawohl! Ich war standhaft gestern. Was mich gerettet hat, war der Gedanke "wenn ich morgen das immernoch so sehe, kann ich immernoch wieder anfangen". Gott sei dank bin ich auf dieses Forum hier gestoßen und kenne seitdem so hilfreiche Gedanken.
Jetzt gerade in diesem Moment ist es okay. Die Frühstückszigarette fehlt wie jeden morgen. Aber NUR im Kopf. Was so unaushaltbar ist ist dieses körperliche Verlangen. So, dass es fast weh tut im Körper. Ich kann das ganz schwer beschreiben. So´n ganz großes Leeregefühl in Mund, Brustraum und Bauch. Habt/Hattet ihr das auch so? Ich hab ja die Hoffnung, dass dieser körperliche Schmacht mit Erholung der Rezeptoren weg geht.
Ein großes Problem ist glaube ich irgendwie, dass in meinem Leben grad alles richtig dolle doof ist! Das Leben macht unabhängig vom Entzug grad schon überhaupt keinen Spaß. Das wird sich alles auch wieder ändern, aber gerade ist es eine besch**** Übergangsphase. Und da hat der Nico natürlich VIEL Spielraum der kann mir da immer schön einreden wieviel besser alles wäre, wenn ich denn wenigstens noch die Zigaretten hätte. Hab gestern z.B. die Absage für meinen Traumjob nachm Studium bekommen. Tja....das wäre son schöner Trotzmoment gewesen sich ne Schachtel Kippen zu holen und dem Leben den Stinkefinger zu zeigen. Aber da mein Körper den Stinkefinger nicht verdient hat, hab ichs gelassen.
@josefine: nee, ich war noch nicht in anderen TBs spazieren. Hatte irgendwie bisher noch nicht das Gefühl irgendwem helfen zu können. Und die anderen sind ja auch viel länger dabei als ich. Was soll ich da als Frischling, der sich noch in der Junkie-Phase befindet, schon schreiben. Aber ich weiß, ich bin grad furchtbar egoistisch, egozentrisch und ich-bezogen. Erschreckt mich auch jeden Tag aufs Neue. Aber ich kann grad nicht anders
Andere Tagebücher darf JEDER besuchen. Und es ist dabei egal, über was man schreibt. Rezepte werden auch gerne genommen ... Also: Kluge Ratschläge kann hier jeder verteilen und DU hast ja inzwischen auch schon ein paar Tage Erfahrung. Stell' mal Dein Licht nicht unter den Scheffel.
Und nochmal "Ja" für die Gefühle, die Du so gerade in Dir trägst. Die Leere erscheint einem manchmal übermächtig. Aber auch da kann ich nur sagen: Das ist jetzt eben so und da musst Du durch. Punkt!
Es gibt keinen anderen Weg, als den, den Du gerade eingeschlagen hast. Und das es nicht so wirklich lustig ist, hat uns wohl alle erschreckt. Weil es eben auch nicht nach drei Tagen einfach so vorbei ist.
Das mit dem Traumjob tut mir leid. Aber dort, wo eine Tür sich schließt, da öffnet sich bestimmt eine Neue. Und das das Leben gerade doof ist und es vielleicht mit einer Zigarette einfacher sein könnte ... Glaubst Du, Du hättest eine Jobzusage bekommen, wenn Du rauchen würdest? Denkst Du, die Dinge, welche gerade schief laufen, laufen wunderbar, wenn Du Dir eine Kippe anzündest?
N E I N !!!
Nix ändert sich, außer, dass Du wieder rauchst, Dir das Nikotin so ein wenig das Gefühl gibt "Mir doch alles egal" und Du debil grinsend am Glimmstängel ziehst und zufrieden bist.
Für einen kurzen Moment zufrieden ... mit einem Lungenzug. Danach wirst Du Dich schlecht fühlen und wieder bei Null anfangen müssen. Das ist es nicht wert. Es kommen wieder bessere Zeiten. Schlechte Phasen hatte Dein Raucherleben auch. Du musst jetzt lernen, anders damit umzugehen. Kippe anzünden geht nunmal nichtmehr.
Meine erste Zigarette am Morgen habe ich auch am meisten vermisst. Und lange. Kippe an, tief inhalieren. In der Zwischenzeit lief der Kaffee durch die Maschine und ein wunderbarer Duft lag in der Luft. Also, der vom Kaffee ... Heute habe ich das vergessen. Nicht den Kaffee - der ist mir total viel wichtig! Nein, wie Zigaretten schmecken, wie es ist, sich eine anzuzünden. Es ist mir auch egal. Nur manchmal, wenn das Leben wieder Peitschenschläge verteilt, dann kommt mir kurz der Gedanke. Den kann ich aber eliminieren.
Du wirst jetzt schön weiter auf dem Weg zum Schloss laufen und ich freue mich schon, wenn Du mich mal besuchen kommst. Mach' dann Kaffee ( oder lieber Tee? ) und back' Dir einen tollen Kuchen. Was meinst Du?
Hab' Mut und Zuversicht ... Bn stolz auf Dich, Liebes!
Josefine
—
Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
1. Ich hab mir deinen Eingangspost jetzt nochmal genau durchgelesen. Du hattest offensichtlich wirklich eine besch**ene Kindheit/Jugend und die Zigarette war dein Ersatz, deine Flucht, wie du selbst schreibst. Unter diesen Umständen ist es nochmal schwerer, von der Sucht loszukommen, als als "normaler" Raucher. Es ist daher aber auch völlig normal, dass es dauert, bis sich dein Zustand bessert. Du bist dein halbes Leben auf "Rauch" konditioniert. Das lässt man nicht in ein paar Tagen hinter sich... sei geduldig, auch wenn es dir schwer fällt!
2. Super gemacht! Du hast gestern nicht geraucht. Was heute ist, ist heute. Und was morgen sein wird, weiß keiner. ABER heute wird nicht geraucht Morgen vielleicht. ABER NICHT HEUTE!
3. Ja, das Gefühl, das du hast (diese fühlbaren Schmerzen, das Gefühl es würde einen zereissen) hatte ich auch. Aber auch da kann ich dir versichern - es zerreist dich nicht und es geht vorbei - versprochen!
4. Lies und Schreib in anderen Tagebüchern. Lies, um zu sehen, dass es vielen vor dir genauso gegangen ist. Jeder von uns ging anfangs durch seine persönliche "Aufhörhölle". Schreib auf, was du gerade erlebst. Das hilft dann anderen (vielleicht auch erst in ein paar Monaten oder Jahren) wieder. Jammer uns die Ohren voll, kotz dich aus, mach was du willst. ABER ZÜNDE DIR DIE NÄCHSTE NICHT AN!
Und zu guter letzt (das hört sich jetzt vielleicht hart an, aber ich bin ein Freund klarer Worte): MIr tut es echt leid, dass du den Job nicht bekommst. Aber die Absage hängt bestimmt nicht davon ab, ob du rauchst oder nicht rauchst. Und selbst wenn du dir jetzt eine anzünden würdest... den Job würdest du deshalb auch nicht bekommen. Das Leben wird nicht besser oder schlechter, nur weil du aufhörst. Shit happens, bad things happen... ob du rauchst oder nicht. Aber genauso wirst du Freude und Glück im Leben finden und erleben. Und das obwohl du aufgehört hast.
Und jetzt steh auf, geh zum Spiegel und schrei dem Nico laut ins Gesicht, dass er sich verpissen kann und gar nicht wieder zu kommen braucht, WEIL DU STÄRKER BIST ALS ER!
Stay Clean Skip
—
NICO - Ruhe In Frieden
geboren *vor ca. 27 Jahren* - gestorben am 04.12.2011, gegen 22.00 Uhr; alle Versuche ins Leben zurückzukehren, blieben erfolglos.....
super das Du nicht aufgibst, obwohl das Leben gerade ein Stinktier ist. Das wäre es auch, wenn Du rauchen würdest.
Das mit der Stelle tut mir leid. Aber ich bin mir sicher, dass Dir ganz viele andere Wege offen stehen. Es wird sich etwas Anderes ergeben, da bin ich mir sicher!
Klar denken wir jetzt, das alles mit der Zigarette einfacher und erträglicher wäre. Aber ich kann Dir eines sagen: Die Abstinenzverletzung tut richtig weh. Die tut so arg weh, dass das schon fast nicht mehr wahr ist. Glaube mir, ich habe es erlebt. Und diesen Schmerz, den rauchen wir nicht einfach so weg, weil er einfach zu groß ist.
Wie war denn heute das Gefühl, nachdem Du es gestern geschafft hast? Gab es da etwas wie: “Puhh, bin ich froh!“?
Wünsche Dir eine gute Nacht. Bis morgen in alter Frische!
Ich glaube ich kann tatsächlich sagen es geht bergauf. Zwar langsam und in mini winzigen Schritten, aber bergauf. Ich hab zwar einen 250 Kilo schweren Rucksack aufm Rücken und einen angeknacksten Fuß, aber ich schreite den Berg hinauf. Nicht hinunter und stehen bleiben tu ich auch nicht. Ab und zu mal habe ich das Gefühl, das Gewicht zieht mich nach unten und ich rolle den Berg wieder hinunter und ab und zu zwingt mich mein Fuß auch mal kurz ein Päuschen zu machen. Aber im großen und ganzen schreite ich den Berg hinauf. Wann ich oben ankomme? Tja...das weiß niemand. Aber oben auf dem Gipfel wartet ja die Josefine im Schloss mit einer Kanne Kaffee und meinem Lieblingskuchen (Donauwelle bitte) auf mich. Und der Skip und die Thyi, die sagen mir ja auch immer wenn ich das Gefühl habe das Gewicht des Rucksacks zieht mich wieder hinunter ins Tal, dass ich irgendwann oben ankommen werde. Also schreite ich weiter voran - immer weiter und weiter, wenn auch so langsam, dass ich manchmal das Gefühl habe es geht garnicht voran.
@Skip: ich mag auch klare Worte. Also gerne jederzeit wieder!
@thyi: ja genau! Vor diesem Schmerz habe ich furchtbar Angst. Der würde mich glaube ich innerlich noch viel mehr zerreißen als der Suchtdruck. Und genau deswegen bleibe ich abstinent. Ich hatte die Tage immer etwas Angst vor morgen (Sonntag) Abend und Montag, da ich ja am Montag heirate und Angst habe, der Nico möchte mir weiß machen ich bräuchte ihn um meine Hochzeit genießen zu können. ABER: die Hochzeit ist jetzt sowieso mit dem Nikotinentzug unwiederruflich verbunden. Denke ich später an meine Hochzeit zurück, werde ich auch immer an den Nikotinentzug denken. Nur mit dem Unterschied, dass es mir, wenn ich jetzt rückfällig werde, Monatg vermutlich richtig besch*** gehen würde. Wenn ich nicht rückfällig werde, klar, dann habe ich eventuell Schmacht und denke mir, dass eine Zigarette vor oder nach der Hochzeit gut passen würde. Aber das kenne ich ja nun seit 13 Tagen und kann es mittlerweile gut aushalten. Den Schmerz, den ich beim Verletzen der Abstinenz spüren würde, ich glaube, der könnte sich über die gesamte Hochzeitseuphorie legen.
So freue ich mich nun auf Montag mit dem Wissen, dass ich beim Kuss einen frischen Atem haben werde und dass ich mich beim Austauschen der Ringe nicht für meine gelben Finger schäme (ich hatte durch die selbstgedrehten Kippen immer gelbe Fingerspitzen - ABARTIG!)
Ich grüße euch ganz herzlich meine lieben Wegbegleiter!
Eure Missy oder Dinchen oder wie auch immer ihr mich gerne nennen möchtet, ich bin für alles offen
DAS ist genau die richtige Einstellung. Egal wie steil, steinig und schwer der Weg ist, irgendwann kommst du ans Ziel. Wie hat mal einer gesungen... dieser Weg wird keine leichter sein, dieser Weg... aber denk dran, mit jedem Schritt, mit jedem Tag kommst du dem Ziel näher.
Ich immer noch das Gefühl, das DU es schaffst. Nach diesem Post glaub ich sogar ganz fest daran.
Stay Clean
Skip
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NICO - Ruhe In Frieden
geboren *vor ca. 27 Jahren* - gestorben am 04.12.2011, gegen 22.00 Uhr; alle Versuche ins Leben zurückzukehren, blieben erfolglos.....
genau das meine ich mit den Schmerz über die Abstinenzverletzung. Ich habe ja 10 Jahre weiter geraucht, nachdem ich den Rückfall hatte. Und glaube mir, es verging kein einziger Tag, an dem ich nicht dran gedacht habe, an dem ich mich nicht gefragt habe, wie es mir heut gehen würde, wenn ich durchgehalten hätte. Und das schreibe ich jetzt nicht nur so, das war wirklich so. Auch heute, wenn ich manchmal Schmacht habe, dann denke ich mir, ich bin selbst schuld, das hätte ich einfacher haben können. Diese Gedanken, die erst jetzt etwas ruhiger werden, die sind echt die Höchststrafe für so einen blöden Rückfall. Ich weiß also genau, wie schwer die eine Zigarette wiegt.
Ja stimmt, wenn Du an Deine Hochzeit zurück denkst, dann fällt Dir auch der Nikotinentzug ein. Aber ich bin mir auch sicher, das Du dann denken wirst: “Wie gut, dass ich das damals gemacht habe und jetzt von der Sucht weg bin.“
Ich wünsche Dir, das Montag ein wundervoller Tag wird und ich kann mir sehr gut vorstellen, das Du gar nicht viel an Zigaretten denken wirst, weil Du ganz andere Dinge in Kopf haben wirst.
Neuer Tag, neues Glück! Jawohl! Ich war standhaft gestern. Was mich gerettet hat, war der Gedanke "wenn ich morgen das immernoch so sehe, kann ich immernoch wieder anfangen". Gott sei dank bin ich auf dieses Forum hier gestoßen und kenne seitdem so hilfreiche Gedanken.
Jetzt gerade in diesem Moment ist es okay. Die Frühstückszigarette fehlt wie jeden morgen. Aber NUR im Kopf. Was so unaushaltbar ist ist dieses körperliche Verlangen. So, dass es fast weh tut im Körper. Ich kann das ganz schwer beschreiben. So´n ganz großes Leeregefühl in Mund, Brustraum und Bauch. Habt/Hattet ihr das auch so? Ich hab ja die Hoffnung, dass dieser körperliche Schmacht mit Erholung der Rezeptoren weg geht.
Ein großes Problem ist glaube ich irgendwie, dass in meinem Leben grad alles richtig dolle doof ist! Das Leben macht unabhängig vom Entzug grad schon überhaupt keinen Spaß. Das wird sich alles auch wieder ändern, aber gerade ist es eine besch**** Übergangsphase. Und da hat der Nico natürlich VIEL Spielraum
der kann mir da immer schön einreden wieviel besser alles wäre, wenn ich denn wenigstens noch die Zigaretten hätte. Hab gestern z.B. die Absage für meinen Traumjob nachm Studium bekommen. Tja....das wäre son schöner Trotzmoment gewesen sich ne Schachtel Kippen zu holen und dem Leben den Stinkefinger zu zeigen. Aber da mein Körper den Stinkefinger nicht verdient hat, hab ichs gelassen.
@josefine: nee, ich war noch nicht in anderen TBs spazieren. Hatte irgendwie bisher noch nicht das Gefühl irgendwem helfen zu können. Und die anderen sind ja auch viel länger dabei als ich. Was soll ich da als Frischling, der sich noch in der Junkie-Phase befindet, schon schreiben. Aber ich weiß, ich bin grad furchtbar egoistisch, egozentrisch und ich-bezogen. Erschreckt mich auch jeden Tag aufs Neue. Aber ich kann grad nicht anders
Lieben Dank an euch!
Hallo Miss_Din!
Andere Tagebücher darf JEDER besuchen. Und es ist dabei egal, über was man schreibt. Rezepte werden auch gerne genommen ... Also: Kluge Ratschläge kann hier jeder verteilen und DU hast ja inzwischen auch schon ein paar Tage Erfahrung. Stell' mal Dein Licht nicht unter den Scheffel.
Und nochmal "Ja" für die Gefühle, die Du so gerade in Dir trägst. Die Leere erscheint einem manchmal übermächtig. Aber auch da kann ich nur sagen: Das ist jetzt eben so und da musst Du durch. Punkt!
Es gibt keinen anderen Weg, als den, den Du gerade eingeschlagen hast. Und das es nicht so wirklich lustig ist, hat uns wohl alle erschreckt. Weil es eben auch nicht nach drei Tagen einfach so vorbei ist.
Das mit dem Traumjob tut mir leid. Aber dort, wo eine Tür sich schließt, da öffnet sich bestimmt eine Neue. Und das das Leben gerade doof ist und es vielleicht mit einer Zigarette einfacher sein könnte ... Glaubst Du, Du hättest eine Jobzusage bekommen, wenn Du rauchen würdest? Denkst Du, die Dinge, welche gerade schief laufen, laufen wunderbar, wenn Du Dir eine Kippe anzündest?
N E I N !!!
Nix ändert sich, außer, dass Du wieder rauchst, Dir das Nikotin so ein wenig das Gefühl gibt "Mir doch alles egal" und Du debil grinsend am Glimmstängel ziehst und zufrieden bist.
Für einen kurzen Moment zufrieden ... mit einem Lungenzug. Danach wirst Du Dich schlecht fühlen und wieder bei Null anfangen müssen. Das ist es nicht wert. Es kommen wieder bessere Zeiten. Schlechte Phasen hatte Dein Raucherleben auch. Du musst jetzt lernen, anders damit umzugehen. Kippe anzünden geht nunmal nichtmehr.
Meine erste Zigarette am Morgen habe ich auch am meisten vermisst. Und lange. Kippe an, tief inhalieren. In der Zwischenzeit lief der Kaffee durch die Maschine und ein wunderbarer Duft lag in der Luft. Also, der vom Kaffee ... Heute habe ich das vergessen. Nicht den Kaffee - der ist mir total viel wichtig! Nein, wie Zigaretten schmecken, wie es ist, sich eine anzuzünden. Es ist mir auch egal. Nur manchmal, wenn das Leben wieder Peitschenschläge verteilt, dann kommt mir kurz der Gedanke. Den kann ich aber eliminieren.
Du wirst jetzt schön weiter auf dem Weg zum Schloss laufen und ich freue mich schon, wenn Du mich mal besuchen kommst. Mach' dann Kaffee ( oder lieber Tee? ) und back' Dir einen tollen Kuchen. Was meinst Du?
Hab' Mut und Zuversicht ... Bn stolz auf Dich, Liebes!
Josefine
Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
Josefines Welt
Hi Missy (die Koseform gefällt mir irgendwie
)
1. Ich hab mir deinen Eingangspost jetzt nochmal genau durchgelesen. Du hattest offensichtlich wirklich eine besch**ene Kindheit/Jugend und die Zigarette war dein Ersatz, deine Flucht, wie du selbst schreibst. Unter diesen Umständen ist es nochmal schwerer, von der Sucht loszukommen, als als "normaler" Raucher. Es ist daher aber auch völlig normal, dass es dauert, bis sich dein Zustand bessert. Du bist dein halbes Leben auf "Rauch" konditioniert. Das lässt man nicht in ein paar Tagen hinter sich... sei geduldig, auch wenn es dir schwer fällt!
2. Super gemacht! Du hast gestern nicht geraucht. Was heute ist, ist heute. Und was morgen sein wird, weiß keiner. ABER heute wird nicht geraucht
Morgen vielleicht. ABER NICHT HEUTE!
3. Ja, das Gefühl, das du hast (diese fühlbaren Schmerzen, das Gefühl es würde einen zereissen) hatte ich auch. Aber auch da kann ich dir versichern - es zerreist dich nicht und es geht vorbei - versprochen!
4. Lies und Schreib in anderen Tagebüchern. Lies, um zu sehen, dass es vielen vor dir genauso gegangen ist. Jeder von uns ging anfangs durch seine persönliche "Aufhörhölle". Schreib auf, was du gerade erlebst. Das hilft dann anderen (vielleicht auch erst in ein paar Monaten oder Jahren) wieder. Jammer uns die Ohren voll, kotz dich aus, mach was du willst. ABER ZÜNDE DIR DIE NÄCHSTE NICHT AN!
Und zu guter letzt (das hört sich jetzt vielleicht hart an, aber ich bin ein Freund klarer Worte):
MIr tut es echt leid, dass du den Job nicht bekommst. Aber die Absage hängt bestimmt nicht davon ab, ob du rauchst oder nicht rauchst. Und selbst wenn du dir jetzt eine anzünden würdest... den Job würdest du deshalb auch nicht bekommen. Das Leben wird nicht besser oder schlechter, nur weil du aufhörst. Shit happens, bad things happen... ob du rauchst oder nicht. Aber genauso wirst du Freude und Glück im Leben finden und erleben. Und das obwohl du aufgehört hast.
Und jetzt steh auf, geh zum Spiegel und schrei dem Nico laut ins Gesicht, dass er sich verpissen kann und gar nicht wieder zu kommen braucht, WEIL DU STÄRKER BIST ALS ER!
Stay Clean
Skip
NICO - Ruhe In Frieden
geboren *vor ca. 27 Jahren* - gestorben am 04.12.2011, gegen 22.00 Uhr; alle Versuche ins Leben zurückzukehren, blieben erfolglos.....
Huhu Dinchen,
super das Du nicht aufgibst, obwohl das Leben gerade ein Stinktier ist. Das wäre es auch, wenn Du rauchen würdest.
Das mit der Stelle tut mir leid. Aber ich bin mir sicher, dass Dir ganz viele andere Wege offen stehen. Es wird sich etwas Anderes ergeben, da bin ich mir sicher!
Klar denken wir jetzt, das alles mit der Zigarette einfacher und erträglicher wäre. Aber ich kann Dir eines sagen: Die Abstinenzverletzung tut richtig weh. Die tut so arg weh, dass das schon fast nicht mehr wahr ist. Glaube mir, ich habe es erlebt. Und diesen Schmerz, den rauchen wir nicht einfach so weg, weil er einfach zu groß ist.
Wie war denn heute das Gefühl, nachdem Du es gestern geschafft hast? Gab es da etwas wie: “Puhh, bin ich froh!“?
Wünsche Dir eine gute Nacht. Bis morgen in alter Frische!
Liebe Grüße Thyi
Ich glaube ich kann tatsächlich sagen es geht bergauf. Zwar langsam und in mini winzigen Schritten, aber bergauf. Ich hab zwar einen 250 Kilo schweren Rucksack aufm Rücken und einen angeknacksten Fuß, aber ich schreite den Berg hinauf. Nicht hinunter und stehen bleiben tu ich auch nicht. Ab und zu mal habe ich das Gefühl, das Gewicht zieht mich nach unten und ich rolle den Berg wieder hinunter und ab und zu zwingt mich mein Fuß auch mal kurz ein Päuschen zu machen. Aber im großen und ganzen schreite ich den Berg hinauf. Wann ich oben ankomme? Tja...das weiß niemand. Aber oben auf dem Gipfel wartet ja die Josefine im Schloss mit einer Kanne Kaffee und meinem Lieblingskuchen (Donauwelle bitte) auf mich. Und der Skip und die Thyi, die sagen mir ja auch immer wenn ich das Gefühl habe das Gewicht des Rucksacks zieht mich wieder hinunter ins Tal, dass ich irgendwann oben ankommen werde. Also schreite ich weiter voran - immer weiter und weiter, wenn auch so langsam, dass ich manchmal das Gefühl habe es geht garnicht voran.
@Skip: ich mag auch klare Worte. Also gerne jederzeit wieder!
@thyi: ja genau! Vor diesem Schmerz habe ich furchtbar Angst. Der würde mich glaube ich innerlich noch viel mehr zerreißen als der Suchtdruck. Und genau deswegen bleibe ich abstinent. Ich hatte die Tage immer etwas Angst vor morgen (Sonntag) Abend und Montag, da ich ja am Montag heirate und Angst habe, der Nico möchte mir weiß machen ich bräuchte ihn um meine Hochzeit genießen zu können. ABER: die Hochzeit ist jetzt sowieso mit dem Nikotinentzug unwiederruflich verbunden. Denke ich später an meine Hochzeit zurück, werde ich auch immer an den Nikotinentzug denken. Nur mit dem Unterschied, dass es mir, wenn ich jetzt rückfällig werde, Monatg vermutlich richtig besch*** gehen würde. Wenn ich nicht rückfällig werde, klar, dann habe ich eventuell Schmacht und denke mir, dass eine Zigarette vor oder nach der Hochzeit gut passen würde. Aber das kenne ich ja nun seit 13 Tagen und kann es mittlerweile gut aushalten. Den Schmerz, den ich beim Verletzen der Abstinenz spüren würde, ich glaube, der könnte sich über die gesamte Hochzeitseuphorie legen.
So freue ich mich nun auf Montag mit dem Wissen, dass ich beim Kuss einen frischen Atem haben werde und dass ich mich beim Austauschen der Ringe nicht für meine gelben Finger schäme (ich hatte durch die selbstgedrehten Kippen immer gelbe Fingerspitzen - ABARTIG!)
Ich grüße euch ganz herzlich meine lieben Wegbegleiter!
Eure Missy oder Dinchen oder wie auch immer ihr mich gerne nennen möchtet, ich bin für alles offen
Wollte auch mal Juhu sagen
schaue immer mal wieder rein bei dir aber hier werden Romane geschrieben grins da kann ich nicht so mithalten
lG
Manne
Rauchfrei seit 15.11.2016
Ruhe in Frieden Gerd und quaxin
Wollte auch mal Juhu sagen
schaue immer mal wieder rein bei dir aber hier werden Romane geschrieben grins da kann ich nicht so mithalten
lG
Manne
Rauchfrei seit 15.11.2016
Ruhe in Frieden Gerd und quaxin
Hallo Manne,
schön, dass du mich besuchst. Freu
Nicht mithalten, weil dir das zu viel zum Lesen ist oder weil du selber nicht so gerne schreibst? Oder beides? Macht ja auch nix!
Dein Tagebuch hab ich auch schonmal vor einer Weile komplett gelesen. Tat gut zu sehen, dass ich nicht alleine mit dem ganzen Mist bin.
Hab einen schönen Samstagabend!
Missy, ich bleib bei Missy
DAS ist genau die richtige Einstellung. Egal wie steil, steinig und schwer der Weg ist, irgendwann kommst du ans Ziel. Wie hat mal einer gesungen... dieser Weg wird keine leichter sein, dieser Weg... aber denk dran, mit jedem Schritt, mit jedem Tag kommst du dem Ziel näher.
Ich immer noch das Gefühl, das DU es schaffst. Nach diesem Post glaub ich sogar ganz fest daran.
Stay Clean
Skip
NICO - Ruhe In Frieden
geboren *vor ca. 27 Jahren* - gestorben am 04.12.2011, gegen 22.00 Uhr; alle Versuche ins Leben zurückzukehren, blieben erfolglos.....
Huhu Dinchen,
genau das meine ich mit den Schmerz über die Abstinenzverletzung. Ich habe ja 10 Jahre weiter geraucht, nachdem ich den Rückfall hatte. Und glaube mir, es verging kein einziger Tag, an dem ich nicht dran gedacht habe, an dem ich mich nicht gefragt habe, wie es mir heut gehen würde, wenn ich durchgehalten hätte. Und das schreibe ich jetzt nicht nur so, das war wirklich so. Auch heute, wenn ich manchmal Schmacht habe, dann denke ich mir, ich bin selbst schuld, das hätte ich einfacher haben können. Diese Gedanken, die erst jetzt etwas ruhiger werden, die sind echt die Höchststrafe für so einen blöden Rückfall. Ich weiß also genau, wie schwer die eine Zigarette wiegt.
Ja stimmt, wenn Du an Deine Hochzeit zurück denkst, dann fällt Dir auch der Nikotinentzug ein. Aber ich bin mir auch sicher, das Du dann denken wirst: “Wie gut, dass ich das damals gemacht habe und jetzt von der Sucht weg bin.“
Ich wünsche Dir, das Montag ein wundervoller Tag wird und ich kann mir sehr gut vorstellen, das Du gar nicht viel an Zigaretten denken wirst, weil Du ganz andere Dinge in Kopf haben wirst.
Liebe Grüße Thyi
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