einen ganz schön erschrecken. Mich hat das noch mal ins Denken gebracht, weils so schrecklich war. Ich glaube, mein Thema sind derzeit gar nicht so sehr die Kippen oder das Nikotin. Ich finde sehr interessant, dass wir alle hier mal geraucht haben und auch alle bestimmt nie wieder anfangen wollen. Aber genauso hat auch jede und jeder ganz eigene Gründe gehabt zu rauchen.

Wenn ich an Zigaretten denke, dann sind nach wie vor die Projektionen aufs Rauchen, also was man phantasiert, was sich verändert, wenn man raucht. Abenteuer, Glamour, Erlebnistiefe. In die Richtung.

Alles bullshit. Es sind nur Zigaretten.

Wenn ich Zigaretten vermisse - solche Momente gibt es. Es fühlt sich nicht an wie Sucht, im Sinn von "ich muss jetzt dringend rauchen", sondern eher wie ein Rückblick mit gemischten Gefühlen, Wehmut vielleicht - dann überlege ich kurz, was in der Situation mit mir jetzt wirklich los ist.

Und nein, ich decke es nicht zu mit der nächsten Kippe, ich verschwinde nicht hinter einer Wand aus Rauch. Ich bleibe da und spüre dem so nach, wie es mir geht, was mich bewegt, was ich als nächstes wirklich möchte.

Das nicht tun zu müssen - war das Rauchen für mich. Tut auch weh, sich das so klar zu sehen. Ich bin dann sehr traurig - und muss Luft holen. Und egal, was passiert. Ich will nie wieder rauchen.

Und - Faniefen - ich bin sehr froh, dass diese "vertrottelten" Tage vorbei sind. Die Dinge, die ich liegen gelassen und verloren habe, muss ich mir jetzt mal neu besorgen. Jetzt bin ich ja wieder zurechnungsfähig und kann auf sie aufpassen :D.

Juliane

arbeite ich wieder - und nicht zu knapp. Ich komm' zu gar nichts mehr. Und heute Abend guck' ich hier rein und merke: ich komm' gar nicht mehr mit. So viele neue Leute, die endlich aufhören wollen - das ist auf der einen Seite super und ein echter Grund zum Feiern, auf der anderen Seite, ja, also ich verlier' hier den Überblick.

An alle, die frisch aufhören und auf dem Weg in ein neues Leben ohne Zigaretten sind: es lohnt sich. Und es ist zu schaffen. Ich habe das Rauchen jahrelang nach außen verteidigt, obwohl ich in mir laute Zweifel hatte. Und ich habe mich so schlecht damit gefühlt. Und viele, die mich jetzt sehen, können glauben, dass ausgerechnet ich aufgehört habe. Und sie machen mir Komplimente. Und das ist so schön. Ich denke jeden Tag an Zigaretten, aber ich möchte nie wieder rauchen.

Wagt ein besseres Leben!

Juliane

Geraucht habe ich immer "nur nebenbei", nicht hauptsächlich. Also - und so erlebe ich das auch - kann ich mich jetzt den jeweiligen Hauptsachen widmen. Ohne Zigarette in der Hand. Ohne, dass mir der Qualm in den Augen beißt, weil ich ungeschickt rauche, neben dem Heimwerken. Oder ungeschickt heimwerke neben dem Rauchen.

Und - das ist das Größte - ich lebe ohne den heimlichen Gedanken an die nächste Kippe, weil die Situation so nervig ist, dass ich aus ihr flüchten möchte. Es ist inzwischen wirklich geiler, das mal kurz auszuhalten und meine Gegenüber notfalls so richtig sch***e zu finden, als mir eine Kippe anzuzünden. Nach dem Motto: Du (mein Gegenüber) bestimmst weder über meinen Adrenalinspiegel noch über meinen Zigarettenkonsum! Weil ich nicht will!

Und, ich habe das Gefühl, dass Zigaretten mich niedergedrückt haben all die Jahre. In medizinischen Beschreibungen lese ich das anderesrum: Zigaretten seien sone Art Stimmungsaufheller. Seit ich nicht mehr rauche, lache ich mich über Situationen in meinem Leben kaputt, zu denen ich früher nur geschiegen hätte. Es ist, als hätte ich die Erlaubnis zum Lachen bekommen. Es ist sehr befreiend - und ich habe viel nachzuholen. Für mich waren sie sone Art Stimmungsverdunkler.

Die andere Seite ist schön.

Juliane