Hallo ihr Lieben,
nachdem ich nun schon seit einigen Tagen mit großem Interesse, die Freuden- & Leidenswege anderer NMR verfolge, denke ich mir, es ist an der Zeit auch mal was beizutragen. Ich habe am 12 August aufgehört zu rauchen und es geht mir eigentlich ganz gut.
Ich bin 34 Jahre und habe geraucht seit dem ich 13 bin, mindestens 20 Zigaretten am Tag. Ich habe in den 20 Jahre 2x Mal ernsthaft versucht aufzuhören: einmal 5 Tage durchgehalten und einmal 2 Wochen. Besonders ärgerlich war das Wiederanfangen nach den 2 Wochen, aber ein einsamer Samstagabend, ne Flasche Rotwein und ein Mitbewohner, dem meine plötzliche Nichtraucherei eh ein Dorn im Auge schien, haben mich damals (2000) wieder ans Messer geliefert. Seitdem habe ich zwar ständig ans Aufhören gedacht, aber nicht den Mut gefunden, es auch tatsächlich durchzuziehen. Länger als mal ein paar Stunden habe ich es nie ausgehalten und das obwohl meine Angst vor den gesundheitlichen Folgen im Laufe der Jahre im größer wurde. Auch der Herzinfarkt von meinem Vater vor 5 Jahren hat mich nicht davon abegehalten die Glimmstengel als ständigen Begleiter zu haben. Mein Vater hat es im Anschluß daran geschafft die Finger davon zu lassen.
Ich bin dann letztes Jahr im Juni mit einem Kreislaufkollaps und einem auffälligen EKG im Krankenhaus gelandet, wo man mir dringend riet, dass Rauchen zumindest einzuschränken. Das habe ich dann auch ein paar Wochen versucht, aber sobald ich mich wieder einigermassen gut gefühlt habe, wurde nicht mehr rationiert. Die Angst im Nacken seitdem ist aber häufig kaum zu ertragen gewesen.

So, und nun versuche ich es also ein weiteres Mal und es geht mir einigermaßen gut damit. Der erste bis vierte Tag war eine ziemlich Achterbahnfahrt, obwohl ich mich tendenziell eher besser als schlechter gefühlt habe. Am 2 Tag bin ich dann nochmal so richtig und mit Ansage rückfällig geworden, bei einem Treffen mit Freunden (die alle rauchen), aber das wusste ich ja irgendwie schon vorher. Seitdem bin ich standhaft. Aber meine Gedanken kreisen permanent um Zigaretten. Da es praktisch keine Situation gibt, in der ich in der Vergangenheit nicht geraucht habe (meine erste Zigarette am Tag habe ich noch vor dem Aufstehen geraucht) muss ich überall und in allen Bereichen umlernen. Außerdem kenne ich das Erwachsenenleben ohne Zigaretten überhaupt nicht und bin momentan auch ziemlich nahe am Wasser gebaut, sobald ich mich einer kritischen und/oder emotionalen Situation gegenübersehe.
Ich hoffe, ich halte durch.