Hallo liebe Foris,

wenn mir jem. heute vor einer Woche gesagt hätte, dass ich ein Nichtrauchertagebuch starte, hätte ich lauthals losgelacht... vor einer Woche hatte ich nämlich eigentlich nicht vor, das Rauchen aufzugeben. Ganz im Gegenteil: Es war Fasnacht... und ich hab von Donnerstag bis Dienstag jeden Tag ein ganzes Päckchen geraucht :roll:
Auslöser des Ganzen war wohl die Erkältung, die mich nach Fasnacht gnadenlos erwischt hat und die bis heute noch nicht wirklich ganz weg ist. Am Mittwoch haben mir die Zigis nicht mehr geschmeckt, da dachte ich es läge an dem starken Konsum der letzten Tage. Falsch gedacht: ab Donnerstag hatte mich die Erkältung in ihren Fängen.
Also habe ich keine Zigis mehr angerührt... es ging mir auch wirklich echt besch...
Durch die ganze Feinstaubdiskussion, die in der letzten Zeit ständig in den Medien präsent ist, kam ich zum nachdenken nicht doch endlich mal das rauchen aufzuhören.
Aber alles von Anfang an: Meine "Raucherkarriere" begann, als ich ca. 17 Jahre alt war. Ich war ein "Hühnchen" mit null Selbstbewusstsein. Dazugehören war damals alles. Ich höre noch heute die "anerkennenden Worte" meiner "coolen" Klassenkameraden als ich mir die erste Kippe ansteckte. Wer rauchte, war cool, ich wollte cool sein.
Anfangs rauchte ich nur am Wochenende auf Partys, beim Weggehen. Als ich von der Realschule aufs Berufskolleg wechselte (wo man im Pausenhof rauchen durfte) fing ich regelmäßiger an zu rauchen. Es wurde täglich. Auch hier ging es darum, dazuzugehören. Ich definierte damals fast mein ganzes Selbstwertgefühl über das Rauchen *traurigerweise*. Ich hatte zu dieser Zeit nur supertolle, vor Selbstbewusstsein fast platzende, wunderschöne, superschlanke Freundinnen, die die Männer nur so anzogen. Ich selbst war wohl eher das graue Mäuschen, nicht beachtenswert, angesichts solcher Schönheiten ... *dachteichzumindest*
Keine meine Freundinnen rauchte ... also hob ich mich dadurch von den anderen ab. Heute durchschaue ich das. So rutschte ich langsam aber sicher in die Sucht hinein. Während meiner Ausbildung rauchte ich dann ca. 1 Päcken pro Tag.
Dann lernte ich meinen jetzigen Partner kennen, auch Raucher. Nachdem wir ca. 2 Jahre zusammen waren, beschlossen wir gemeinsam aufzuhören. Wir setzen uns ein Datum und zogen es durch. Ich blieb daraufhin ca. 2 Jahre Rauchfrei. Meine Gesundheit verbesserte sich in dieser Zeit (keine ständigen Bronchitiserkältungen, etc.). Ich nahm ca. 2 kg zu.
Dann zog ich bei einer Party mal wieder an einer Zigarette, um mir zu beweisen, dass es mir ja sowieso nichts mehr ausmacht, nicht mehr "schmeckt"
:roll:
Nach und nach änderte sich unser Freundeskreis. Alle waren starke Raucher.
Der Jahrhundertsommer war dann für mich der Neustart ins Raucherdasein. Wir trafen uns viel mit den stark rauchenden Freunden, schnorrten, rauchten mit. An einem Tag steckte ich dann selbst vier Euro in den Automaten... da wusste ich schon: Die Sucht hat mich wieder. Welcom back :twisted:
Seither hat sich mein Rauche an normalen Tagen auf ca. 5-8 Zigis eingependelt. Mein Weggehen oder gemütlichen Beisammensein mit Freunden natürlich um einiges mehr (s. o. Fasnacht).
So, das zu meiner Raucherkarriere.
Nachdem ich nun seit dem letzten Donnerstag dank der Erkältung nicht mehr geraucht habe, kam mir der Gedanke aufzuhören. Aber irgendwie fehlte mir da der Schlusspunkt, nach dem Motto: die letzte Kippe am Mittwoch war nicht bewußt meine letzte, also müsste ich diese bewusste letzte Kippe noch rauchen. Das tat ich dann gestern mittag.
Meine Rauchende Arbeitskollegin war Zeugin dieses historischen Moments Ihr habe ich auch mein angefangenes Päckchen vermacht. Ich brauche das. Es dürfen keine Kippen mehr in Reichweite sein, dann werd ich auch nicht nervös.
Gestern nachmittag hab ich mir dann das berühmte Buch von Allan Carr "Endlich Nichtraucher" gekauft. Bin auch schon fleißig darin am lesen.
Bis heute geht es mir eigentlich gut mit dem Entschluss. Ich bin guter Dinge und voller Enthusiasmus.
Mein Entschluss festigt sich nach und nach, ich erzähle immer mehr Leuten davon.
Schiss habe ich momentan vor den Kilos die da kommen werden, aber ich tu natürlich mein bestes es so gut wie möglich zu verhindern.
Meine Ernährung stelle ich sowieso schon seit geraumer Zeit um, von Fertigprodukten auf ausgewogene Ernährung.
Habe mir hier bei der Arbeit einen Vorat an Trockenobst (falls die Lust/Gier nach Süßem mich befällt) und Gemüse (Karotten, Paprika, usw) zum Knabbern gerichtet.
Dank meiner Erkältung fällt es mir momentan noch nicht schwer auf die Kippen zu verzichten, im Gegenteil, der Geruch von Zigis ekelt mich "noch".
Aber ich weiß natürlich, dass sich das ändern wird... leider ...
Ich halte Euch auf dem laufenden

Herzl. Grüße
Eva