Menschen, die nach Schweiß oder anderen Undüften riechen, haben zumeist noch das Problem, dass sie das (ähnlich wie Dummheit) nicht wahrnehmen. Wenn sie dann 'unsanft' auf ihren Körpergeruch hingewiesen werden, kann dann eine Trotzreaktion entstehen, und bei Kollegen gar Mobbing unterstellt werden. Wir als Raucher kennen das ja, dass wir gar nicht mehr wahrnehmen, dass wir nach Rauch & Qualm riechen/stinken... der Nichtraucher merkt das sehr wohl!
Zweifellos ist es für uns störend und zumeist geht der störende Geruch mit Antipathie der Person einher, weshalb man eine diplomatische Lösung eher nicht sucht
Genießt euren Tag, lasst die Sorgen einfach liegen... es gibt absolut NICHTS, weshalb wir schlechte Laune haben sollten...
Kenne ích, liebe Thyi ... Ich bin emotional so bei 'ner Sizilianerin einzuordnen. Und ziemlich undiplomatisch - Hau's raus und dann ist es gesagt. Und, auch wenn es die Wahrheit ist wäre es manchmal sicher klüger, zu schweigen. Allerdings bin ich schon viel ruhiger geworden. Früher habe ich sogar Teller und Besteck geschmissen. Das mache ich schon seit ein paar Jahren nicht mehr. Sollte vielleicht wieder damit anfangen.
Hab' einen schönen Tag. Josefine
—
Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
ich wünsche Euch allen ein gutes neues Jahr, keinen Schmacht und stabile Rauchabstinenz!
Jetzt habe ich mich schon eine ganze Weile nicht mehr gemeldet. Ich verschwinde immer mal so in die Versenkung, ohne dass es dabei einen Grund zur Sorge gibt. Manchmal brauche ich einfach mal eine Pause von Foren, weil die Auseinandersetzung mit dem Rauchthema ja auch dazu führt, dass ich ständig dran denke. Da kommt es dann hin und wieder mal vor, dass mir diese Gedanken über den Kopf wachsen und ich dann mal wegbleibe. Oft denke ich mir dann, ich schreibe hier noch, um bescheid zu sagen, komme dann aber nicht mehr dran. Das ist dann so wie: Wenn ich jetzt das Forum noch mal aufmache, schaffe ich den Absprung nicht und stecke wieder mitten in den Rauchgedanken.
Bitte nehmt mir das nicht übel, es soll keine Unachtsamkeit Euch gegenüber sein. Ich kann das manchmal einfach nicht besser.
Bei mir ist nach wie vor alles rauchfrei und ich laufe dem ersten Jahr entgegen. So weit bin ich damit noch nie gekommen. Ab heute laufen die letzten 90 Tage bis zum ersten Jahrestag. Oh Gott, ich glaube, das gibt eine riesen Party. Ende März das 15-jährige wegen des Alkohols und das Einjährige wegen der Zigaretten dann Anfang April. Eigentlich sollte ich mir einen Urlaub buchen! Vom 24.3. bis 6.4.
So, jetzt gehe ich mal hier ein bisschen stöbern, was hier so in den letzten Wochen abgegangen ist.
Mir hilft es immer, wenn ich hier schreiben kann. NICHT vergessen, wie süchtig ich mal gewesen bin und täte ich nur einen einzigen Lungenzug, dann wäre es wohl um mich geschehen.
Es ist superschön, wie weit Du gekommen bist. Doppelter Grund zur Freude: Nichtraucher und 15 Jahre weg vom Alkohol. Da solltest Du sehr stolz auf Dich sein.
Ja ... Wo geht es denn hin in den Urlaub? Bei mir wird der Urlaub in diesem Jahr nicht stattfinden. Die Mini-Josefine möchte zum 17. Geburtstag ihren Führerschein haben. Grundkosten etwas über 2000 Euro. Und jede weitere Fahrstunde 39 Euro. Sie ist total verpeilt, meine Tochter. Ich ahne BÖSES. Und eine mehrtägige Klassenfahrt steht im April auch noch an. Hätte wohl besser reich heiraten sollen ...
Liebe Grüße von mir, der Josefine !
—
Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
ja ich gebe es zu, ich habe mich echt sehr lange nicht mehr gemeldet. Ich hatte, was das Nichtrauchen betrifft, eine recht schwere Zeit, die ich aber ohne Rückfall überstanden habe. Ich denke, einer der Gründe, warum das geklappt hat war, dass ich vor der Auseinandersetzung davongerannt bin. Ich habe so viele Suchtgedanken gehabt, dass ich teilweise nicht mehr wusste, wo oben und unten ist.
Ich konnte es aussitzen und habe in diesem Fall ausnahmsweise mal Freude darüber, dass ich Probleme mit Gedächtnislücken habe. Bisher ist das mit den Gedächtnislücken noch nicht ganz klar, es hängt auf jeden Fall mit meiner psychischen Erkrankung (Posttraumatische Belastungsstörung) zusammen. Auf den Termin zum EEG warte ich noch. Jedenfalls haben mir diese Gedächtnislücken geholfen, denn ich habe manchmal wirklich den Schmacht vergessen. Mir geht es so, dass während einer Handlung oft "der Faden" einfach abreißt und ich dann etwas Anderes mache, weil ich mich nicht mehr erinnern kann, was ich eigentlich gerade machen wollte oder angefangen habe. So ist es mir auch mit dem Suchtdruck gegangen, der wirklich ausnahmslos jeden Tag da war. Das hat es aushaltbarer gemacht, weil dann wieder mal 3 Stunden vergehen konnten, bis es wieder da war.
Etwas, was sich sehr verändert hat, ist dass ich nicht mehr so ganz einfach durch den Alltag komme. Ich muss neue Strategien lernen, denn Nikotin war in meinem Fall ein sehr starkes Beruhigungsmittel. Dinge, die mich nun "tiggern" haben, die ich aber früher ohne Probleme ausgehalten habe, die halte ich nun nicht mehr aus. Das hat aber sehr viele Vorteile, auch wenn es sich gerade ganz anders liest. Ich kann damit überhaupt erst mal wieder ein paar Ebenen tiefer nach innen schauen und sehen, wo die Knackpunkte liegen, die ich bisher nie sehen, sondern nur spüren konnte. Ich bekomme viel mehr mit.
Vor gut einer Woche war ich beim Musical Beat it! über das Leben von Michael Jackson. Ich war ja immer Fan gewesen und es war das erste Konzert, bei dem ich Rotz und Wasser geheult habe, weil es mich so berührt hat. Das war einer der wundervollsten Abende, die ich erlebt habe. Es ist so ein tolles Gefühl endlich berührt sein zu können. DAS geht für mich nur als Nichtraucherin.
Auch etwas, was sich verändert hat ist, dass ich angefangen habe zu arbeiten. Ich bin durch meine Erkrankung arbeitsunfähig und daran wird sich auch nichts mehr verändern können. Aber ich habe nun einen Arbeitsplatz gefunden, der gefördert wird. Ich arbeite in einer Werkstatt für Menschen mit (geistiger) Behinderung. Ich bin dort im Geschäftszimmer und arbeite an der EDV. Das mache ich in der Geschwindigkeit, die ich hinbekomme und auch nur mit 8 Stunden in der Woche. Ich bin nun seit einem Jahr schon dort und habe in dieser einjährigen Arbeitserprobung herausgefunden, was ich kann und was ich nicht kann. Ich liebe diesen Job, ich liebe diese Werkstatt und ich liebe die behinderten Mitarbeiter, die mir mit ihrer direkten Art, ohne Bremse einfach ihre Herzenswärme mitgeben. Das ist eine unglaubliche Erfahrung, die ich da mache.
Also ich selbet hätte nie nie nie gedacht, dass es mir ohne Kippen mal so gut geht. Mittlerweile habe ich fast nie Suchtdruck. Und wenn doch, dann fühlt sich das ganz anders an, als es noch vor einem Jahr war. Mit dem ersten Jahrestag und mit dem Knacken meines persönlichen Rauchfrei-Rekords hat sich das auch verändert. So langsam traue ich mir über den Weg. Wenn ich abends unterwegs bin und aus dem Auto vor mir fliegt eine Kippe auf die Straße, dann denke ich mir immer: "Boah, gut dass ich das nicht mehr brauche. In der Karre stinkt es jetzt zum Himmel und der vor mir muss diese Angst haben, sich gerade die Gesundheit zu ruinieren, ich nicht."
Wir haben hier in einem kleinen Ort außerhalb von Kassel eine sehr bekannte Lungenfachklinik. Ich habe es früher nicht ausgehalten die Wegweiser zu lesen, die zu diesem Ort führten, weil ich davon überzeugt war, dass ich da irgendwann mal röchelnsd stehe/liege und ne Kippe im Hals habe. Ich wäre eine von denen gewesen, die man kopfschüttelnd sieht, wenn sie rauchen, während sie in der Lungenklinik liegen. Wenn ich irgendwo "Immenhausen" gelesen oder gehört habe, hat mich die nackte Angst gepackt. Neulich hat mein Freund sich ein Fernglas über Ebay Kleinanzeigen gekauft. Wir haben es in Immenhausen abgeholt. Das war ein richtig geiles Gefühl! Unglaublich, das ICH das hier gerade schreibe!
ich habe deinen langen Post am Weekend gelesen ! Hatte nur noch keine Zeit zu antworten.
Wir kennen uns zwar noch nicht aber das spielt hier auch keine allzu große Rolle, denn wir alle hier haben eines gemeinsam: das Thema Rauchen !
Jeder hier versucht auf seine Weise davon wegzukommen. Das ist gar nicht so einfach, denn oft ist Rauchen bei weitem nicht das einzige Problem was man hat. Im Gegenteil, es findet gerne Einsatz beim verdecken und verdrängen anderer Sachen. Dinge verschwinden im Nebel oder werden weggeraucht.
Daher ist deine Entwicklung echt beeindruckend. Respekt. Du hast nicht aufgegeben und den Dingen nach und nach in die Augen gesehen. Das ist echt toll. Es ist auch toll wenn man so detailliert darüber schreiben kann. Das zeigt, dass man viele Dinge selber auch schon mit Abstand betrachten kann und als die Dinge die sie sind.
Das mit den "Wegweisern die man nicht gut ertragen kann" kenne ich. Nur mit anderen Sachen. Im Grunde immer mit dem wovor ich gerade Angst hatte. Wenn ich glaubte ich habe was am Herzen konnte ich zum Beispiel Wegweiser zu Herzzentren nicht ertragen. Wenn eine Sendung zu diesem Thema im Fernsehen war dann habe ich umgeschaltet usw. Die Angst vor Krankheiten war zeitweise bei mir etwas zu stark ausgeprägt und manchmal ist es immer noch so.
Aber eines ist klar - und das ist echt toll: seit ich nicht mehr rauche machen mir diese Themen nicht mehr so viel aus. Klar, können wir immer noch alles bekommen. Aber die Wahrscheinlichkeit ist viel geringer und liegt einfach nicht mehr so sehr im eigenen Ermessen. Ich kann es einfach besser loslassen.
es ist auch ein riesiger Unterschied, ob ich immer das Gefühl habe, ich zertrete mir meine Gesundheit gerade selbst, oder ob ich das Gefühl habe, ich habe das Beste getan, was in meiner Macht stand.
Ich liebe mein leben und ich möchte noch lange etwas davon haben. Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich auf einem guten Weg bin. Ich häte nie nie nie gedacht, dass das mit den Suchtmitteln was werden könnte.
Hallo Freunde der reinen Luft,
Menschen, die nach Schweiß oder anderen Undüften riechen, haben zumeist noch das Problem, dass sie das (ähnlich wie Dummheit) nicht wahrnehmen. Wenn sie dann 'unsanft' auf ihren Körpergeruch hingewiesen werden, kann dann eine Trotzreaktion entstehen, und bei Kollegen gar Mobbing unterstellt werden. Wir als Raucher kennen das ja, dass wir gar nicht mehr wahrnehmen, dass wir nach Rauch & Qualm riechen/stinken... der Nichtraucher merkt das sehr wohl!
Zweifellos ist es für uns störend und zumeist geht der störende Geruch mit Antipathie der Person einher, weshalb man eine diplomatische Lösung eher nicht sucht
Genießt euren Tag, lasst die Sorgen einfach liegen... es gibt absolut NICHTS, weshalb wir schlechte Laune haben sollten...
ROCK'N'ROLL
If you like to gamble, I tell you I'm you man
You win some, lose some, it's all the same to me
Kenne ích, liebe Thyi ... Ich bin emotional so bei 'ner Sizilianerin einzuordnen. Und ziemlich undiplomatisch - Hau's raus und dann ist es gesagt. Und, auch wenn es die Wahrheit ist wäre es manchmal sicher klüger, zu schweigen. Allerdings bin ich schon viel ruhiger geworden. Früher habe ich sogar Teller und Besteck geschmissen. Das mache ich schon seit ein paar Jahren nicht mehr. Sollte vielleicht wieder damit anfangen.
Hab' einen schönen Tag. Josefine
Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
Josefines Welt
Juhu Thyi
auch dir wünsche ich frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr
lG
Manne
Rauchfrei seit 15.11.2016
Ruhe in Frieden Gerd und quaxin
Hallöchen alle zusammen,
ich wünsche Euch allen ein gutes neues Jahr, keinen Schmacht und stabile Rauchabstinenz!
Jetzt habe ich mich schon eine ganze Weile nicht mehr gemeldet. Ich verschwinde immer mal so in die Versenkung, ohne dass es dabei einen Grund zur Sorge gibt. Manchmal brauche ich einfach mal eine Pause von Foren, weil die Auseinandersetzung mit dem Rauchthema ja auch dazu führt, dass ich ständig dran denke. Da kommt es dann hin und wieder mal vor, dass mir diese Gedanken über den Kopf wachsen und ich dann mal wegbleibe. Oft denke ich mir dann, ich schreibe hier noch, um bescheid zu sagen, komme dann aber nicht mehr dran. Das ist dann so wie: Wenn ich jetzt das Forum noch mal aufmache, schaffe ich den Absprung nicht und stecke wieder mitten in den Rauchgedanken.
Bitte nehmt mir das nicht übel, es soll keine Unachtsamkeit Euch gegenüber sein. Ich kann das manchmal einfach nicht besser.
Bei mir ist nach wie vor alles rauchfrei und ich laufe dem ersten Jahr entgegen. So weit bin ich damit noch nie gekommen. Ab heute laufen die letzten 90 Tage bis zum ersten Jahrestag. Oh Gott, ich glaube, das gibt eine riesen Party. Ende März das 15-jährige wegen des Alkohols und das Einjährige wegen der Zigaretten dann Anfang April. Eigentlich sollte ich mir einen Urlaub buchen! Vom 24.3. bis 6.4.
So, jetzt gehe ich mal hier ein bisschen stöbern, was hier so in den letzten Wochen abgegangen ist.
Liebe Grüße Thyi
Da kann ich nur gratulieren!
Wo gehts denn im Urlaub hin?
Rock on
If you like to gamble, I tell you I'm you man
You win some, lose some, it's all the same to me
Hallo Thyi!
Mir hilft es immer, wenn ich hier schreiben kann. NICHT vergessen, wie süchtig ich mal gewesen bin und täte ich nur einen einzigen Lungenzug, dann wäre es wohl um mich geschehen.
Es ist superschön, wie weit Du gekommen bist. Doppelter Grund zur Freude: Nichtraucher und 15 Jahre weg vom Alkohol. Da solltest Du sehr stolz auf Dich sein.
Ja ... Wo geht es denn hin in den Urlaub? Bei mir wird der Urlaub in diesem Jahr nicht stattfinden. Die Mini-Josefine möchte zum 17. Geburtstag ihren Führerschein haben. Grundkosten etwas über 2000 Euro. Und jede weitere Fahrstunde 39 Euro. Sie ist total verpeilt, meine Tochter. Ich ahne BÖSES. Und eine mehrtägige Klassenfahrt steht im April auch noch an. Hätte wohl besser reich heiraten sollen ...
Liebe Grüße von mir, der Josefine !
Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
Josefines Welt
Na? So langsam könnte ja wieder ein Lebenszeichen kommen, liebe Thyi
Wo sind meine Zigaretten? ....ach so, ich rauche ja nicht mehr (seit dem 21.08.2017)
Hallo alle zusammen,
ja ich gebe es zu, ich habe mich echt sehr lange nicht mehr gemeldet. Ich hatte, was das Nichtrauchen betrifft, eine recht schwere Zeit, die ich aber ohne Rückfall überstanden habe. Ich denke, einer der Gründe, warum das geklappt hat war, dass ich vor der Auseinandersetzung davongerannt bin. Ich habe so viele Suchtgedanken gehabt, dass ich teilweise nicht mehr wusste, wo oben und unten ist.
Ich konnte es aussitzen und habe in diesem Fall ausnahmsweise mal Freude darüber, dass ich Probleme mit Gedächtnislücken habe. Bisher ist das mit den Gedächtnislücken noch nicht ganz klar, es hängt auf jeden Fall mit meiner psychischen Erkrankung (Posttraumatische Belastungsstörung) zusammen. Auf den Termin zum EEG warte ich noch. Jedenfalls haben mir diese Gedächtnislücken geholfen, denn ich habe manchmal wirklich den Schmacht vergessen. Mir geht es so, dass während einer Handlung oft "der Faden" einfach abreißt und ich dann etwas Anderes mache, weil ich mich nicht mehr erinnern kann, was ich eigentlich gerade machen wollte oder angefangen habe. So ist es mir auch mit dem Suchtdruck gegangen, der wirklich ausnahmslos jeden Tag da war. Das hat es aushaltbarer gemacht, weil dann wieder mal 3 Stunden vergehen konnten, bis es wieder da war.
Etwas, was sich sehr verändert hat, ist dass ich nicht mehr so ganz einfach durch den Alltag komme. Ich muss neue Strategien lernen, denn Nikotin war in meinem Fall ein sehr starkes Beruhigungsmittel. Dinge, die mich nun "tiggern" haben, die ich aber früher ohne Probleme ausgehalten habe, die halte ich nun nicht mehr aus. Das hat aber sehr viele Vorteile, auch wenn es sich gerade ganz anders liest. Ich kann damit überhaupt erst mal wieder ein paar Ebenen tiefer nach innen schauen und sehen, wo die Knackpunkte liegen, die ich bisher nie sehen, sondern nur spüren konnte. Ich bekomme viel mehr mit.
Vor gut einer Woche war ich beim Musical Beat it! über das Leben von Michael Jackson. Ich war ja immer Fan gewesen und es war das erste Konzert, bei dem ich Rotz und Wasser geheult habe, weil es mich so berührt hat. Das war einer der wundervollsten Abende, die ich erlebt habe. Es ist so ein tolles Gefühl endlich berührt sein zu können. DAS geht für mich nur als Nichtraucherin.
Auch etwas, was sich verändert hat ist, dass ich angefangen habe zu arbeiten. Ich bin durch meine Erkrankung arbeitsunfähig und daran wird sich auch nichts mehr verändern können. Aber ich habe nun einen Arbeitsplatz gefunden, der gefördert wird. Ich arbeite in einer Werkstatt für Menschen mit (geistiger) Behinderung. Ich bin dort im Geschäftszimmer und arbeite an der EDV. Das mache ich in der Geschwindigkeit, die ich hinbekomme und auch nur mit 8 Stunden in der Woche. Ich bin nun seit einem Jahr schon dort und habe in dieser einjährigen Arbeitserprobung herausgefunden, was ich kann und was ich nicht kann. Ich liebe diesen Job, ich liebe diese Werkstatt und ich liebe die behinderten Mitarbeiter, die mir mit ihrer direkten Art, ohne Bremse einfach ihre Herzenswärme mitgeben. Das ist eine unglaubliche Erfahrung, die ich da mache.
Also ich selbet hätte nie nie nie gedacht, dass es mir ohne Kippen mal so gut geht. Mittlerweile habe ich fast nie Suchtdruck. Und wenn doch, dann fühlt sich das ganz anders an, als es noch vor einem Jahr war. Mit dem ersten Jahrestag und mit dem Knacken meines persönlichen Rauchfrei-Rekords hat sich das auch verändert. So langsam traue ich mir über den Weg. Wenn ich abends unterwegs bin und aus dem Auto vor mir fliegt eine Kippe auf die Straße, dann denke ich mir immer: "Boah, gut dass ich das nicht mehr brauche. In der Karre stinkt es jetzt zum Himmel und der vor mir muss diese Angst haben, sich gerade die Gesundheit zu ruinieren, ich nicht."
Wir haben hier in einem kleinen Ort außerhalb von Kassel eine sehr bekannte Lungenfachklinik. Ich habe es früher nicht ausgehalten die Wegweiser zu lesen, die zu diesem Ort führten, weil ich davon überzeugt war, dass ich da irgendwann mal röchelnsd stehe/liege und ne Kippe im Hals habe. Ich wäre eine von denen gewesen, die man kopfschüttelnd sieht, wenn sie rauchen, während sie in der Lungenklinik liegen. Wenn ich irgendwo "Immenhausen" gelesen oder gehört habe, hat mich die nackte Angst gepackt. Neulich hat mein Freund sich ein Fernglas über Ebay Kleinanzeigen gekauft. Wir haben es in Immenhausen abgeholt. Das war ein richtig geiles Gefühl! Unglaublich, das ICH das hier gerade schreibe!
Alles Liebe Euch!
Liebe Grüße Thyi
Liebe Thyi,
ich habe deinen langen Post am Weekend gelesen ! Hatte nur noch keine Zeit zu antworten.
Wir kennen uns zwar noch nicht aber das spielt hier auch keine allzu große Rolle, denn wir alle hier haben eines gemeinsam: das Thema Rauchen !
Jeder hier versucht auf seine Weise davon wegzukommen. Das ist gar nicht so einfach, denn oft ist Rauchen bei weitem nicht das einzige Problem was man hat. Im Gegenteil, es findet gerne Einsatz beim verdecken und verdrängen anderer Sachen. Dinge verschwinden im Nebel oder werden weggeraucht.
Daher ist deine Entwicklung echt beeindruckend. Respekt. Du hast nicht aufgegeben und den Dingen nach und nach in die Augen gesehen. Das ist echt toll. Es ist auch toll wenn man so detailliert darüber schreiben kann. Das zeigt, dass man viele Dinge selber auch schon mit Abstand betrachten kann und als die Dinge die sie sind.
Das mit den "Wegweisern die man nicht gut ertragen kann" kenne ich. Nur mit anderen Sachen. Im Grunde immer mit dem wovor ich gerade Angst hatte. Wenn ich glaubte ich habe was am Herzen konnte ich zum Beispiel Wegweiser zu Herzzentren nicht ertragen. Wenn eine Sendung zu diesem Thema im Fernsehen war dann habe ich umgeschaltet usw. Die Angst vor Krankheiten war zeitweise bei mir etwas zu stark ausgeprägt und manchmal ist es immer noch so.
Aber eines ist klar - und das ist echt toll: seit ich nicht mehr rauche machen mir diese Themen nicht mehr so viel aus. Klar, können wir immer noch alles bekommen. Aber die Wahrscheinlichkeit ist viel geringer und liegt einfach nicht mehr so sehr im eigenen Ermessen. Ich kann es einfach besser loslassen.
Liebe Grüße
Punky
Rauchfrei seit 21.02.2021
Zum Luftholen muss man niemanden schicken!
Liebe Punky,
es ist auch ein riesiger Unterschied, ob ich immer das Gefühl habe, ich zertrete mir meine Gesundheit gerade selbst, oder ob ich das Gefühl habe, ich habe das Beste getan, was in meiner Macht stand.
Ich liebe mein leben und ich möchte noch lange etwas davon haben. Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich auf einem guten Weg bin. Ich häte nie nie nie gedacht, dass das mit den Suchtmitteln was werden könnte.
Liebe Grüße Thyi
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