... Kalter Entzug * Geht das überhaupt? * Ja es geht aber es ist sehr heftig. Mal sehen wie lange ich es aushalte.

Hallo Leute

Nuja, bei mir hat es anscheinend funktioniert, obgleich ich mich schon zu den extremeren Kettenrauchern zähl(t)e. Ich denke 40-50 Sargnägel sind da schon heftig.
Zum besseren Verständnis ich bin Bj. 1964 und rauche seit meinem 18. Lebensjahr.

Ich denke wer nur Gelegenheits- "Dampfer" ist, oder "nur" 1 Schachtel verquarzt, dem fällt sicher ein kalter Entzug leichter als einem starken Kettenraucher.

Also es musste ein Vorwand und Ereignis bei mir her, der sich vor 7 Tagen mal wieder ergab.

Ich habe mindestens 4 dergleiche ähnlich gelagerte Gelegenheiten verpasst. 2 mal Krankenhaus mit OP's, wo man vor & nach OP nicht rauchen darf! 2 Zahn-OP's das Gleiche Spiel. Vor der OP konnte musste ich mich ja zusammenreissen (sehr schwer gefallen, im Krankenhaus die Hölle sag ich Euch). Kaum 24h nach den OP's, hing ich schon wieder am Sargnagel, trotz Rauchverbot :(. So schlimm ist es, bzw. darf ich ja nun sagen, war es mit mir.

Will heissen, bei mir mussten andere Methoden ran bzw. greifen.
Man sagt doch allgemeinhin - erst wenn man im wahrsten Sinne nicht mehr rauchen kann, oder der Körper sich wehrt, gehts einem wirklich schlecht & scheisse.

Das war am 16.07. also genau vor 7 Tagen. Mich hat plötzlich anscheined die Sommergrippe eingeholt, aber in einem Masse, welches noch nie dagewesen war. Trockne Hustenatacken (fast wie ne DauerKolik - sehr schmerzhaft) rund um die Uhr, inkl. Schlafentzug (dauert teilweise noch an - Arzt hat entweder kein Plan, oder bzw. er meint das kann noch etwas dauern - na prima).

Rauchen rein techn. gesehen - nicht (mehr) möglich, ansonsten hätt ich sicher meine Lunge rausgehustet. Das war Glück im Unglück.

Tja und nun schon seit 7 Tage ohne Sargnägel... Aber fragt mich nicht wie ich rumlaufe, wie Falschgeld.

Beim TV schauen und wenn ich unterwegs bin, stört es mich nicht (mehr), nicht zu quarzen, tat ich auch so eh kaum. Auch wenn ich bei Nichtrauchern zu Besuch war konnte ich mich halbwegs zusammenreissen, bzw. mein Verbrauch minimieren - besonders im Winter *brrr*. Aber ich werd bald irre, wenn ich wie jetzt in meinem HomeOffice sitze (am PC-Arbeitsplatz), wo ich ansonsten zu 80% meines täglichen Sargnägelpensums verqualmte. Da fehlt irgendetwas definitiv - nämlich der Ascher, die volle Schachtel Sargnägel und das Feuerzeug. Und ich kann mich nicht mehr vernünftig auf meine Arbeit konzentrieren.

Ich erwische mich hierbei ständig, das mein Unterbewusstsein sagt, zünd Dir ein Sargnagel an, aber da ist keiner mehr. (Ich muss dazu sagen, ich hab noch Restbestände im Haus - da muss ich mich echt beherrschen!).

Einige sagen viel trinken...! Der Witz ist das hab ich auch vorher so gemacht. Ich brauch definitiv ne Ersatz für das verlangen, mal ne Ziggi anstecken... Da fällt trinken aus, weil das mach ich eh schon. Also bleibt ja nur Bonbons lutschen, oder Obst und Gemüsse rund um die Uhr futtern.

Ich hab mich schon so beholfen um mein Unterbewusstsein zu bescheissen, das ich mir ne Ascher hinstellte und ne Minibleistift, reinlegte. Damit der automatische Griff nicht ins Leere geht *lol*. Jas ich weiss, wenn es nit so traurig wäre, wär es schon wieder zum lachen.

Was anderes fällt mir echt kaum noch ein. Und wenn ich so lese, das ich erst ganz am Anfang stehe, wird mir jetzt schon ganz schlecht, weil wohl die Hammer-Entzugserscheingen und Atacken kommen ja wohl noch, lt. Berichte und Tagebücher einiger. Wie soll ich das auf Dauer durchstehen?

Ich denke was vielleicht helfen wüde, vielleicht die eingefahren Muster im Hirn umzubiegen (synapsen abdocken zu lassen), wäre vielleicht wirklich ne gezielte Hyptnose? Aber die kostet ne Haufen Kohle, die hab ich nicht, und dann weiss ich auch nicht, obs bei mir was bringt.

Also was habt ihr nun für Tips, wenn man 80% seines bisherigen "Nikotinbedarfes" am Arbeitsplatz verkonsumierte? Da geht ja wohl schlecht, mal spazieren gehen oder seine Gewohnheiten ändern *grummel*... Sehr witzig, weil da beisst sich ja die Katze im Schwanz. Und wie gesagt, viel trinken, tue ich auch so schon, noch mehr geht nit und ist für mich dann auch keine SuchtErsatzbefriedigung.

Ich möchte allerdings auch auf die Ersatzdrogen, wie Nikotinpflaster u.ä. unbedingt verzichten. Ist der gl. Mist wie ne Heroinsüchtigen Methadon zu geben. Hiermit bekämpft man nicht das eigentl. Problem die Sucht selbst. Und schrittweise hiermit wegzukommen von, ich weiss nicht... Vielleicht mags ja bei den einem oder anderem klappen, aber bei einem stark abhängigenen Süchtigen, glaub ich das weniger. Mal von den Kosten ganz abgesehen. Man hört ja auch wg. der Kosten auf zu "Rauchen". Das ist im übrigen auch ein Grund bei mir.

Da sind wir bei den Gründen, warum hab ich es nun angepackt?

Auslöser war definitiv Punkt 1!
1.) Rauchen ging techn. nicht mehr wegen Krankheit der Atemwege
hieraus resultierend
2.) wenn ich es jetzt nicht anpacke, schaff ich es nie
3.) exorbitante Kosten
4.) Probleme mit Familie & Freunde, allesamt Nichtraucher - Igitt Deine Klamotten stinken, häng die bloss aufm Balkon, oder rauss -
sie haben ja auch Recht. Oder in der Bahn/Bus, was denken denn da die anderen Leute -> ne wandelnde Mülltone/Aschenbecher??? Einer hat Tatsache vor sich hergemurmelt hinter mir - man Du stinkst :(. Er meinte bestimmt meine Klamotten.

u. einiges andere mehr...

So - nun mal gucken wie es weiter geht. Habt Ihr noch ne paar Tips für ne (Ex)Kettenraucher, ausser spazieren gehen und an die Luft gehen, wenn man zeitgleich arbeiten muss und dort vorrangig der Teufel in meinem Unterbewusstsein rumgeistert?

Joergi