Sue's Tagebuch

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SueVB
Sue's Tagebuch

Ich habe mit 13 Jahren angefangen zu rauchen, also vor 31 Jahren. Der Gedanke ans Aufhören reifte in den letzten 2 bis 3 Jahren, bis ich mich endgültig dazu entscheiden konnte. Wenn früher jemand etwas in diese Richtung sagte, antwortete ich immer, dass ich irgendwann sicher aufhören werde, spätestens dann, wenn mir meine Figur mal egal ist. Wink

Naja, mein Männe und ich hatten ausgemacht, dass unser Urlaubsbeginn am 15.10.07 auch der Beginn unseres Nichtraucherlebens sein soll. Wir hatten uns für's Aufhören mit Hilfsmittel (Pflaster) entschieden. Aber dann traf ich am 23.09. eine gute Bekannte beim Reiten, sie erzählte mir, dass sie einige Tage zuvor aufgehört hat (mit Kaugummi) und dass sich ihre Ängste davor bisher als vollkommen unbegründet herausgestellt haben. Das machte mir so viel Mut, dass ich nach Hause fuhr und meinem Mann vorschlug, das Aufhören vorzuverlegen.

Die erste Woche war für mich durch das Nikotinpflaster zwar ungewohnt, aber ok. Mein Mann dagegen vertrug das Pflaster nicht so, er bekam Kopfschmerzen und ließ es deshalb nach 3 Tagen weg. Das wiederum machte mir Mut und ich entfernte mein letztes Pflaster am Dienstag, dem 02.10.07.

rauchfrei seit dem 23.09.2007 22:35 Uhr (mit Pflaster)
nikotinfrei seit dem 02.10.2007 13:30 Uhr (Pflaster weggeworfen)
Rückfall (3 Züge) am 06.10.2007 12:06 Uhr

SueVB
Mittwoch, 03.10.07:

Mittwoch, 03.10.07:

Der Vormittag war ok - trotz Feiertag und zuhause sein - im Laufe des Nachmittags und Abends wurde es immer schlimmer. Trotz Wasser trinken, Süßigkeiten, positiver Gedanken und Ablenkung fiel ich immer mehr in eine Art depressives Loch bis ich nur noch :cry: und :motz: und eigentlich gar nicht wusste weshalb. Irgendwie schaffte ich den Tag dann und ging früh schlafen.

Mein armer Mann tut mir immer noch leid, ich habe ihm glaube ich in einigen Stunden fast alle Kleinigkeiten an den Kopf geworfen, die mich so stören. Verzeih mir mein Schatz ... war nicht so gemeint ...

rauchfrei seit dem 23.09.2007 22:35 Uhr (mit Pflaster)
nikotinfrei seit dem 02.10.2007 13:30 Uhr (Pflaster weggeworfen)
Rückfall (3 Züge) am 06.10.2007 12:06 Uhr

SueVB
3. Tag

Donnerstag, 04.10.2007:

Hej cool, der morgendliche erste Kaffee schmeckt auch ohne Zigarette richtig gut und die frische Luft auf der Terrasse lässt sich ohne den Qualm richtig genießen. Kein großartiger Schmacht - auch später während der Autofahrt und im Büro nicht. Super, wenn Cherry/Menthol Kaugummis und Gummibärchen weiter so gute Dienste leisten, schaffe ich das ohne weitere große Probleme.
Auch nachmittags und Abends nur kleinere Schmachtattacken, ansonsten fühle ich mich richtig gut.

rauchfrei seit dem 23.09.2007 22:35 Uhr (mit Pflaster)
nikotinfrei seit dem 02.10.2007 13:30 Uhr (Pflaster weggeworfen)
Rückfall (3 Züge) am 06.10.2007 12:06 Uhr

SueVB
4. Tag

Freitag, 05.10.2007:

Eigentlich wie am Donnerstag, mir geht's gut - ich kann sogar meiner Tochter gnädig gestatten, erst noch vor dem Auto die Ziggi in Ruhe fertig zu rauchen, bevor sie einsteigt. Das Auto hatte ich nämlich schon am Dienstag geschrubbt, weil mir da auffiel, wie erbärmlich es nach Raucherauto stank.

rauchfrei seit dem 23.09.2007 22:35 Uhr (mit Pflaster)
nikotinfrei seit dem 02.10.2007 13:30 Uhr (Pflaster weggeworfen)
Rückfall (3 Züge) am 06.10.2007 12:06 Uhr

SueVB
5. Tag

Heute fing's erst an wie an den beiden letzten Tagen, aber was ist das? Bis gegen Mittag wurde ich immer unleidlicher...alles geht mir gegen den Strich... ich verteile einen "Anschiss" nach dem anderen und dann könnte ich nur noch heulen...
Seufz...ich dachte das hätte ich am Mittwoch schon ausgestanden, warum jetzt dieser Rückfall???
Um 12:06 Uhr kann ich nicht mehr und ich frage meine Tochter, ob sie mir eine Zigarette verkauft. Ich schäme mich, zünde sie an, inhaliere 3 Züge, drücke sie aus, schäme mich noch mehr und bin seitdem wütend auf mich selbst. Andererseits habe ich erstmal den Familienfrieden gerettet, ist ja auch was wert. Ich werde es trotzdem schaffen, jawoll !!!

rauchfrei seit dem 23.09.2007 22:35 Uhr (mit Pflaster)
nikotinfrei seit dem 02.10.2007 13:30 Uhr (Pflaster weggeworfen)
Rückfall (3 Züge) am 06.10.2007 12:06 Uhr

Bleu de Q
Ich bin sicher

Du schaffst es!
Ist schon irgendwie gruselig, was die Psyche/ Sucht so mit einem treiben kann. Du weißt genau, Du willst nicht mehr Rauchen, die Abhängigkeit durch die es Dir schlechter geht, den Qualm und Gestank etc. und doch gibt es diesen Moment in dem Du Nichts, aber auch Nichts anderes willst als diese besch**sene Kippe. Weißt Du was mir in so einem Moment hilft? Ich rede laut und deutlich mit mir selbst, schimpfe mich aus. so etwa: " Sag mal, haste Du sie noch alle? Wie gehts Dir denn, wenn Du eine rauchst? Glaubst Du, es geht Dir besser? Ok. vielleicht ne Minute lang....Und was tust Du dann? Warten, bis der nächste Jieper kommt, die nächste anbrennen?. Nix da. Der Entschluss ist gefasst und Nichts aber auch GAR NICHTS bringt Dich davon ab!" Mag sich bescheuert anhören, und nein, mein Doc sagt, ich bin nicht schizophren, aber mir hilft es Wink
Ausserdem: wer, wenn nicht Deine Familie, wird Deine kleinen Miesnickeligkeiten gut wegstecken, hm?
Liebe Grüße und halte durch. Es lohnt sich!

Andrea

Freiheit bedeutet Verantwortlichkeit. Das ist der Grund, weshalb die meisten Menschen sich vor ihr fürchten.
George Bernard Shaw

sowieso
Hi,

Hi,

bitte gib nicht auf. Du hast den ersten Schritt schon getan, bist längst unterwegs auf dem richtigen Weg.
Ja, man wird unleidlich, aggressiv, mürrisch, das ganze Programm. Weil man seinem [color=olive:3fadd3f28a]Hirn[/color:3fadd3f28a] jahrelang ein Nervengift zugeführt hat, fordert [color=olive:3fadd3f28a]es[/color:3fadd3f28a] dies nun weiterhin ein. Und bist Du nicht willig, so braucht [color=olive:3fadd3f28a]es[/color:3fadd3f28a] "Gewalt". Die zeigt sich in Form von Aggressivität, erhöhter Streßanfälligkeit usw.
Diese Nebenwirkungen sind nur vorrübergehend.
Nicht mehr rauchen zu müssen ist keine Strafe, sondern ein Geschenk. Vergiss das nicht.

LG sowieso

Aufgehört am 4.September 2007
Tagebuch sowieso:
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic3279.html] wann hört es endlich auf zu Dauern?![/url]

SueVB
Danke euch beiden!

Danke euch beiden!

Ja, ich gehe auch an jeden neuen Tag mit dem Gedanken des "nicht mehr rauchen müssens", aber dieser hinterhältige :evil: flüstert mir trotzdem immer mal zwischendurch was von "Strafe" und "Verzicht" zu.

Glücklicherweise hatte der erneute Nikotinabfall nach den 3 Zügen heute Mittag keine so schwerwiegenden Folgen wie befürchtet. War nur ein leichtes Wattegefühl, das von ca. 30 - 90 Min. nach der Ziggi anhielt und dann wieder verschwand. Während dessen kam mein Trotz gegen die verdammte Sucht schon wieder durch.

Ich hab' mich dann vorhin mit meinem Mann unterhalten. Er hat mir "gebeichtet", dass auch er sich in den letzten Tagen ab und zu - ca. jeden 2. Tag - mal einen kleinen Nikotinschub "gönnte". Er meint, ihm fällt der langsame Abschied leichter, weil er so weniger das Gefühl des erzwungenen Verzichts hat, sondern eher des freiwilligen und bewussten Abschieds.

Daraufhin hier mal meine Überlegungen - auf die Gefahr hin, dass man mich steinigt:

Ich habe bis vor ungefähr 3,5 Jahren ca. 40 Zigaretten pro Tag geraucht.

[b:be54390b40]1. Reduktion:[/b:be54390b40]
Mich störte immer mehr der Qualm in der Wohnung. Wir erklärten deshalb damals einen Raum zum Raucherzimmer, der Rest der Wohnung blieb dann rauchfrei. Hierdurch gewöhnte ich mir schon mal das Rauchen während des Fernsehens, gewisser Hausarbeiten usw. ab. Mein Konsum sank auf ca. 25 - 30 Zigaretten.

[b:be54390b40]2. Reduktion:[/b:be54390b40]
Ich wollte überhaupt keinen Qualm mehr in der Wohnung haben. Seit dem Frühling 2006 ist unser Haus komplett rauchfrei. Geraucht wurde nur noch auf der Terrasse (auch im Winter und wenn Besuch da war !!!). Wie ich in den letzten paar Wochen durch Selbstbeobachtung und Strichliste erstaunt feststellte, war mein Zigarettenkonsum dadurch auf 15 - 18 Zigaretten pro Tag gesunken - ohne dass ich das Gefühl hatte, mir fehle etwas.

[b:be54390b40]Frage: :confused: [/b:be54390b40]
Kann man den Entzug auch über einen längeren Zeitraum weniger qualvoll für alle Beteiligten gestalten, indem man nach und nach einzelne Zigaretten in diversen Lebenssituationen streicht?

Wenn ich mit Nikotinpflastern, -kaugummis oder -lutschtabletten entziehe und die Nikotindosis langsam reduziere, dann tue ich doch (mal abgesehen von den restlichen Schadstoffen im Zigarettenrauch) eigentlich nichts anderes als wenn ich meinen Zigarettenkonsum langsam senke und mir ganz bewusst andere Verhaltensweisen in den einzelnen Lebenssituationen aneigne, oder?

Sue

rauchfrei seit dem 23.09.2007 22:35 Uhr (mit Pflaster)
nikotinfrei seit dem 02.10.2007 13:30 Uhr (Pflaster weggeworfen)
Rückfall (3 Züge) am 06.10.2007 12:06 Uhr

sowieso
die paar Züge sind nicht

die paar Züge sind nicht schlimm. Nur eine kurze Unterbrechung auf dem Weg zum Nicht rauchen. Vergiss es einfach wieder.

Ich glaub niemand käme auf die Idee Dich zu steinigen. Trotzdem muss ich deutlich sagen, daß das m.E. Quatsch ist.
Selbstbetrug, Illusion, der :twisted: versucht, dich Weichzukloppen. Merkst Du es?

Sich das Rauchen abgewöhnen. Das ist nicht leicht. Nikotinpflaster, Kaugummis und Co sind Dinge, die es dem Süchtigen erleichtern sollen. Sie helfen. Jeder muss selber wissen, welches Hilfsmittel für ihn das tauglichste ist.
Zigaretten dagegen sind keine Hilfsmittel, sondern Suchtmittel. Deswegen kann das nicht funktionieren.
Weniger rauchen bedeutet trotzdem weiter rauchen.
Aufhören, bzw. sich das Rauchen abgewöhnen ist was komplett anderes.

LG sowieso

Aufgehört am 4.September 2007
Tagebuch sowieso:
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic3279.html] wann hört es endlich auf zu Dauern?![/url]

bille
Kann man den Entzug auch über

Kann man den Entzug auch über einen längeren Zeitraum weniger qualvoll für alle Beteiligten gestalten, indem man nach und nach einzelne Zigaretten in diversen Lebenssituationen streicht?

Hallo Sue,

erstmal herzlich willkommen und dann gleich ein entschiedenes VETO!!!!

Ich weiß, Dein Suchtteufel erzählt Dir so allerhand, um ja noch seine Dosis zu bekommen - aber hast Du Dir mal überlegt, welche Folgen das für dich hat, wenn Du so reduzierst?

Dein ganzes Denken richtet sich auf die nächste Zigarette, die du in 3 Stunden und 14 Minuten rauchen darfst. Während du darauf wartest, das es endlich so weit ist, kriecht die Zeit so dahin und deine Stimmung wird immer unleidlicher. Und dann ist es soweit!!!!

Tattata - der Moment- du zündest dir sie an, das Nikotin schiesst dir ins Gehirn - dir geht es ja so gut --------und nach 20 Minuten ist das Niktoin soweit reduziert, dass dein Suchtgedächnis wieder einsetzt und du wieder 3 Stunden und 14 Minuten an nichts anderes denkst als an die Nächste!!!! Und das hältst Du jetzt allen Ernstes für praktikabel????

Ich weiss ganz sicher, das gibt nichts!!! Glaub es mir, der Entzug ist nicht einfach, aber wir haben uns die Suppe eingebrockt und nun müssen wir sie auslöffeln.

Und mach dein Aufhören nicht vom dem Entschluss deines Mannes abhängig. Entweder willst Du aufhören oder du willst es nicht, dazwischen gibt es nicht viel!!!!

So, überlege es Dir nochmal!

LG
Andrea

-----Gehe in die Welt und sprich mit Jedem---------

Luckas
[quote:02190ea0ce="SueVB"]

[quote:02190ea0ce="SueVB"]

........... Er hat mir "gebeichtet", dass auch er sich in den letzten Tagen ab und zu - ca. jeden 2. Tag - mal einen kleinen Nikotinschub "gönnte". Er meint, ihm fällt der langsame Abschied leichter, weil er so weniger das Gefühl des erzwungenen Verzichts hat, sondern eher des freiwilligen und bewussten Abschieds.
[/quote:02190ea0ce]

Eine ganz interessante Theorie! Berichte mal, ob es klappt!

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