[quote:49da4b6d4b="paul_39"][color=green:49da4b6d4b][size=16:49da4b6d4b]Liebe Birgit05,
Man(n) muss ja nicht alle Kapitel lesen.[/size:49da4b6d4b][/color:49da4b6d4b][/quote:49da4b6d4b]
[color=green:89fe893d0d][size=16:89fe893d0d]Der Raum Karlsruhe entwickelt sich zunehmend zu einem Zentrum der deutschen Haarschneidekunst. In dieser Branche müssen gigantische Renditen locken, nur so kann sich Hahn erklären, dass am Marktplatz seines Wohnorts gleich drei neue Friseure eröffnen, wo vorher noch ein Goldschmied, eine Pizzeria und ein Herrenausstatter Geschäfte machten. Zum Schluss wohl nur noch schlechte. Was aber nicht an Hahn lag. Denn seine Marotte - wie auch die seiner Gattin - sich jedes Jahr neue Eheringe zu kaufen, war für den Goldschmied ein verlässlicher Umsatz. Hahns ernährten sich in Notzeiten phasenweise ausschließlich von Pizza und der Herrenausstatter hätte weiter mit Hahn im Geschäft bleiben können, wäre er dessen jüngsten Schritt von 56 nach 58 im eigenen Sortiment mitgegangen. Warum also dieses kollektive Scheitern. Na weil jeder denkt, du seist ein mittelmäßiger Handwerker, wenn du nur Goldschmied außen drauf schreibst, behauptet Hahns Gattin, die es wissen muss, denn die ist vom Fach. Jedenfalls käme der schöpferische Teil nicht genügend zum Ausdruck. Auch Pizza in einer Pizzeria zu verkaufen, sei ein etwas abgedroschenes Geschäftsmodell. Das fanden die neuen Friseure wohl auch und heißen jetzt folgerichtig „die Haarabschneider“ und „Haargenau“ und sind für 8 Euro bis 22:00 Uhr zu allen Dienstleistungen rund ums Haar bereit. Bei „Director’s Cut“ kostet der Schnitt 11 Euro, aber nur vor 19.00 Uhr. Danach hat Herr Direktor Feierabend. Könnte vielleicht eng werden beim Kampf um die Kunden. Wenn Hahn doch nur den Mut aufbrächte, mal den Friseur zu wechseln. Doch in ihm sitzen acht Jahre gewachsenes Vertrauen zu „Rainer Bär - Herrenfriseur“. Dort schneidet ihm der Chef persönlich vierzig Minuten lang schweigend die Haare - hairvorragend - für haargenau 20 Euro. Leider nie nach 18 Uhr. Doch Hahn ist kein Maßstab. Von zehn Werbespots versteht er maximal den Sinn von fünf und es ist ihm ein Rätsel, warum man nicht einfach: „Kaufen Sie bitte den neuen Golf. Er fährt am Besten!“ in schwarzer Schrift auf weißem Grund für einige Sekunden nach der Tagesschau einblendet. Vielleicht noch mit einem kleinen Bild vom neuen Golf. Hahn hält es für unfassbar, dass jemand ein Fahrrad bei „Doctor Cycle“ kauft, nur weil der den Preis fürs beste Wortspiel gewonnen hat. Spätestens wenn die Metzgerei Schlessmann am Ort ihr Firmenschild abschraubt, weil sie gegen den neuen butcher’s store „mir doch Wurst“ oder „Fleischeslust“ nicht mehr bestehen kann, spätestens dann wird Hahn - da ist er sicher - Vegetarier.[/size:89fe893d0d][/color:89fe893d0d]
[color=green:edc094759d][size=16:edc094759d]Das Schönste am Sommerfest des Fußballvereins ist das Spiel der fünf- bis sechsjährigen „Bambini“ gegen die Auswahl ihrer Mamas. In diese Auswahl gelangt man völlig losgelöst von Ballgefühl, Trainingszustand oder Schuhwerk - am Besten freiwillig, ansonsten durch massiven gesellschaftlichen Druck: „Hey, du kannst doch Deinen Sohn jetzt nicht hängen lassen“, hört man - oder: „Jetzt zier dich doch nicht als Einzige!“.
Außerhalb des Spielfeldes übten die Papas mit den Bambinigeschwistern schon mal wie man eine aufgeheizte Stimmung hinkriegt, während auf dem Platz noch diskutiert wurde, wie viele Spieler pro Mannschaft gleichzeitig spielen sollten. Der Trainer entschied, dass 15 Bambini gegen 10 Mütter auf einem halben Fußballfeld ein faires Verhältnis seien und wechselte die übrigen fünf Bambini in der Folge fliegend ein und aus. Das Spiel begann mit einem Donnerschlag, denn der erste Schuss der Mamas traf meinen Sohn Simon, fünf Jahre alt, mitten ins Gesicht. Leider in einem Moment, in dem er gedanklich ganz woanders weilte. Die Partie musste - kaum begonnen - für zehn Minuten unterbrochen werden, weil alle Mütter versuchten, sowohl den weinenden Bambinispieler als auch die Mama, die den Schuss abgegeben hatte, wieder psychisch zu stabilisieren. Man verständigte sich auf ein unabwendbares Unglück und setzte die Partie fort. Allerdings ohne weitere Beteiligung meines Sohnes, dessen Trostbedürfnis noch nicht endgültig gestillt war und ohne seine Mama, die als Einzige wirklichen Trost spenden konnte. Danach entwickelte sich das Spiel für die Mütter zu einem Desaster, da sie mit der Taktik der Bambini überhaupt nicht zu recht kamen. Der Trainer muss irgendwie so was gesagt haben wie: „Jungs, ihr müsst in die Zweikämpfe gehen“, jedenfalls kaum war der Ball bei einer Mama, war diese auch schon von allen Bambini umringt, und lahmgelegt. Dieses System einer im Raum geklumpten 14-er Traube erwies sich auch im Angriff als sehr effizient, da an den ballführenden Bambinispieler einfach nicht heranzukommen war. Seine Mitspieler schirmten ihn nach außen hermetisch gegen herbeieilende Mamas ab, während sie gleichzeitig im Inneren der Traube versuchten, selber an den Ball zu gelangen. Diese Traube bewegte sich dann unaufhaltsam ins Tor der Mütter und so stand es schnell 3:0 für die Bambini. Erst als die Mamas dazu übergingen, den Ball aus dem eigenen Strafraum direkt ins gegnerische Tor zu schlagen, kam die Wende und mit dem Abpfiff der Ausgleich zum 3:3. Das Elfmeterschießen endete schließlich dank freundlicher Unterstützung der Torwartmama mit einen haushohen Sieg der Bambini, der mit einem Festmahl gefeiert wurde. Interessanterweise in einem unmittelbar vor der Vereinsgaststätte aufgestellten Zelt und mit angelieferten Schnitzeln der Metzgerei Schlessmann. Aber das ist eine andere Geschichte.
[/size:edc094759d][/color:edc094759d]
und dann waren da noch die Kids, die nachdem sie ihre Mama "getroffen" haben, erst einmal Gänseblümchen und Butterblumen pflücken und Mama mit den Blümchen trösten.
oh Paul - ich fühle mich schlagartig 20 Jahre jünger - danke
—
Gibt es etwa eine bessere Motivation als den Erfolg?
[color=green:bdd3c20033][size=16:bdd3c20033]Dass mein Bücherregal wahre Schätze enthält, erkannte ich, als ich begann, alle für nicht mehr lesenswert befundenen Bücher bei Ebay zu verkaufen. Das ist harte Arbeit, denn man muss jedes Buch fotografieren, und das Bild anschließend bearbeiten. Soll ja schließlich nicht jeder wissen, dass wir auf mittelbraunem Eichenparkett leben. Dann wiege ich die Bücher auf unserer Küchenwaage, um das korrekte Porto zu ermitteln und mache mich an die Erstellung des Verkaufstextes. Ich versuche dabei immer so ehrlich wie möglich zu sein und schreibe Sachen wie: Seite 56 mit Originalzeichnung meines Sohnes Simon, fünf Jahre alt oder - untere Buchhälfte nach Lektüre in der Badewanne feuchtigkeitsbedingt gewölbt. Ich erzähle dann, was eine Büchersendung so kostet, dass ich jegliche Gewährleistungspflicht von mir weise und komme dann zum freudvollsten Teil der Verkaufsbeschreibung, in dem ich darauf hinweise, dass das Buch „AUS EINEM NICHTRAUCHERHAUSHALT“ stammt. Dieses betrachte ich als meinen größten Beitrag zur Steigerung des Verkaufswertes und schreibe es deshalb in rotem Fettdruck. Leider wird es nicht in dem Maße honoriert, wie ich es mir eigentlich wünschen würde. Selbst die wohlriechendsten Romane, von denen ich maximal 20 Seiten gelesen habe, finden manchmal nur einen einzigen Interessenten, der am Ende gnädigerweise einen Euro bietet. Manche bleiben schlicht übrig. Da bin ich dann froh, dass ich nicht davon leben muss. Neulich hat aber ein netter Mensch für eine Gratisbroschüre der Buchmesse Frankfurt zum Thema „Urheberrecht“ 5 Euro hingeblättert, da hatte ich gleich so ein schlechtes Gewissen, dass ich noch eine unverkäuflichen Roman dazu legen wollte. Als Trostpflaster gewissermaßen. Seit einigen Jahren besitze ich das Werk „der Wald und seine Bäume“. Es ist ein Bildband aus den frühen Fünfzigern, den mir mein Schwiegervater mal zu Weihnachten geschenkt hat, in der Annahme bei mir sei das Buch besser aufgehoben, als bei ihm. Gestern befand ich die Zeit für reif, dieses Werk wieder auf den Markt zu bringen. Und als ich es aus dem Regal hervorzog, um es kurz durchzublättern, fiel ein weißer Umschlag heraus. Darin befand sich eine Weihnachtskarte von 2002 mit den besten Wünschen meiner Schwiegereltern sowie 300 Euro in bar. Dummerweise bügelte die Gattin direkt neben dem Regal und fragte: „Paul, was ist denn da grade runtergefallen?“ Da waren es dann nur noch 150 Euro. Der Buchmarkt ist knallhart. [/size:bdd3c20033][/color:bdd3c20033]
[color=green:b3c19906e7][size=16:b3c19906e7]Mit zu den größten Bewusstseinsstörungen gehört es, wenn man sich im Schlussverkauf, der jetzt überall "sale" heißt eine weiße Jeans kauft, ohne Arzt zu sein. Gut sie war 50 % billiger, aber ich finde weiße Jeans eigentlich völlig daneben. Eine Spätfolge des Rauchens? Ich kann es mir nicht anders erklären.
[/size:b3c19906e7]
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[color=green:a83af3b49b][size=16:a83af3b49b]Liebe Birgit05,
Man(n) muss ja nicht alle Kapitel lesen.[/size:a83af3b49b][/color:a83af3b49b]
[quote:49da4b6d4b="paul_39"][color=green:49da4b6d4b][size=16:49da4b6d4b]Liebe Birgit05,
Man(n) muss ja nicht alle Kapitel lesen.[/size:49da4b6d4b][/color:49da4b6d4b][/quote:49da4b6d4b]
[color=brown:49da4b6d4b][size=18:49da4b6d4b]Doch[/size:49da4b6d4b][/color:49da4b6d4b] :shock: :roll:
Birgit05
[color=green:89fe893d0d][size=16:89fe893d0d]Der Raum Karlsruhe entwickelt sich zunehmend zu einem Zentrum der deutschen Haarschneidekunst. In dieser Branche müssen gigantische Renditen locken, nur so kann sich Hahn erklären, dass am Marktplatz seines Wohnorts gleich drei neue Friseure eröffnen, wo vorher noch ein Goldschmied, eine Pizzeria und ein Herrenausstatter Geschäfte machten. Zum Schluss wohl nur noch schlechte. Was aber nicht an Hahn lag. Denn seine Marotte - wie auch die seiner Gattin - sich jedes Jahr neue Eheringe zu kaufen, war für den Goldschmied ein verlässlicher Umsatz. Hahns ernährten sich in Notzeiten phasenweise ausschließlich von Pizza und der Herrenausstatter hätte weiter mit Hahn im Geschäft bleiben können, wäre er dessen jüngsten Schritt von 56 nach 58 im eigenen Sortiment mitgegangen. Warum also dieses kollektive Scheitern. Na weil jeder denkt, du seist ein mittelmäßiger Handwerker, wenn du nur Goldschmied außen drauf schreibst, behauptet Hahns Gattin, die es wissen muss, denn die ist vom Fach. Jedenfalls käme der schöpferische Teil nicht genügend zum Ausdruck. Auch Pizza in einer Pizzeria zu verkaufen, sei ein etwas abgedroschenes Geschäftsmodell. Das fanden die neuen Friseure wohl auch und heißen jetzt folgerichtig „die Haarabschneider“ und „Haargenau“ und sind für 8 Euro bis 22:00 Uhr zu allen Dienstleistungen rund ums Haar bereit. Bei „Director’s Cut“ kostet der Schnitt 11 Euro, aber nur vor 19.00 Uhr. Danach hat Herr Direktor Feierabend. Könnte vielleicht eng werden beim Kampf um die Kunden. Wenn Hahn doch nur den Mut aufbrächte, mal den Friseur zu wechseln. Doch in ihm sitzen acht Jahre gewachsenes Vertrauen zu „Rainer Bär - Herrenfriseur“. Dort schneidet ihm der Chef persönlich vierzig Minuten lang schweigend die Haare - hairvorragend - für haargenau 20 Euro. Leider nie nach 18 Uhr. Doch Hahn ist kein Maßstab. Von zehn Werbespots versteht er maximal den Sinn von fünf und es ist ihm ein Rätsel, warum man nicht einfach: „Kaufen Sie bitte den neuen Golf. Er fährt am Besten!“ in schwarzer Schrift auf weißem Grund für einige Sekunden nach der Tagesschau einblendet. Vielleicht noch mit einem kleinen Bild vom neuen Golf. Hahn hält es für unfassbar, dass jemand ein Fahrrad bei „Doctor Cycle“ kauft, nur weil der den Preis fürs beste Wortspiel gewonnen hat. Spätestens wenn die Metzgerei Schlessmann am Ort ihr Firmenschild abschraubt, weil sie gegen den neuen butcher’s store „mir doch Wurst“ oder „Fleischeslust“ nicht mehr bestehen kann, spätestens dann wird Hahn - da ist er sicher - Vegetarier.[/size:89fe893d0d][/color:89fe893d0d]
[color=green:edc094759d][size=16:edc094759d]Das Schönste am Sommerfest des Fußballvereins ist das Spiel der fünf- bis sechsjährigen „Bambini“ gegen die Auswahl ihrer Mamas. In diese Auswahl gelangt man völlig losgelöst von Ballgefühl, Trainingszustand oder Schuhwerk - am Besten freiwillig, ansonsten durch massiven gesellschaftlichen Druck: „Hey, du kannst doch Deinen Sohn jetzt nicht hängen lassen“, hört man - oder: „Jetzt zier dich doch nicht als Einzige!“.
Außerhalb des Spielfeldes übten die Papas mit den Bambinigeschwistern schon mal wie man eine aufgeheizte Stimmung hinkriegt, während auf dem Platz noch diskutiert wurde, wie viele Spieler pro Mannschaft gleichzeitig spielen sollten. Der Trainer entschied, dass 15 Bambini gegen 10 Mütter auf einem halben Fußballfeld ein faires Verhältnis seien und wechselte die übrigen fünf Bambini in der Folge fliegend ein und aus. Das Spiel begann mit einem Donnerschlag, denn der erste Schuss der Mamas traf meinen Sohn Simon, fünf Jahre alt, mitten ins Gesicht. Leider in einem Moment, in dem er gedanklich ganz woanders weilte. Die Partie musste - kaum begonnen - für zehn Minuten unterbrochen werden, weil alle Mütter versuchten, sowohl den weinenden Bambinispieler als auch die Mama, die den Schuss abgegeben hatte, wieder psychisch zu stabilisieren. Man verständigte sich auf ein unabwendbares Unglück und setzte die Partie fort. Allerdings ohne weitere Beteiligung meines Sohnes, dessen Trostbedürfnis noch nicht endgültig gestillt war und ohne seine Mama, die als Einzige wirklichen Trost spenden konnte. Danach entwickelte sich das Spiel für die Mütter zu einem Desaster, da sie mit der Taktik der Bambini überhaupt nicht zu recht kamen. Der Trainer muss irgendwie so was gesagt haben wie: „Jungs, ihr müsst in die Zweikämpfe gehen“, jedenfalls kaum war der Ball bei einer Mama, war diese auch schon von allen Bambini umringt, und lahmgelegt. Dieses System einer im Raum geklumpten 14-er Traube erwies sich auch im Angriff als sehr effizient, da an den ballführenden Bambinispieler einfach nicht heranzukommen war. Seine Mitspieler schirmten ihn nach außen hermetisch gegen herbeieilende Mamas ab, während sie gleichzeitig im Inneren der Traube versuchten, selber an den Ball zu gelangen. Diese Traube bewegte sich dann unaufhaltsam ins Tor der Mütter und so stand es schnell 3:0 für die Bambini. Erst als die Mamas dazu übergingen, den Ball aus dem eigenen Strafraum direkt ins gegnerische Tor zu schlagen, kam die Wende und mit dem Abpfiff der Ausgleich zum 3:3. Das Elfmeterschießen endete schließlich dank freundlicher Unterstützung der Torwartmama mit einen haushohen Sieg der Bambini, der mit einem Festmahl gefeiert wurde. Interessanterweise in einem unmittelbar vor der Vereinsgaststätte aufgestellten Zelt und mit angelieferten Schnitzeln der Metzgerei Schlessmann. Aber das ist eine andere Geschichte.
[/size:edc094759d][/color:edc094759d]
:roflrofl:
Lässt's seit dem 07.08.07.
:roflrofl: :lol1:
und dann waren da noch die Kids, die nachdem sie ihre Mama "getroffen" haben, erst einmal Gänseblümchen und Butterblumen pflücken und Mama mit den Blümchen trösten.
oh Paul - ich fühle mich schlagartig 20 Jahre jünger - danke
Gibt es etwa eine bessere Motivation als den Erfolg?
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic3724.html]Kati?s Tagebuch[/url]
17.03.08 die letzte; sie soll es auch bleiben!
Och mann, der arme Simon. Aber sonst ist die Geschichte ja wieder saukomisch, muss ich sagen ...
liebe Grüße
Vinca
[color=green:bdd3c20033][size=16:bdd3c20033]Dass mein Bücherregal wahre Schätze enthält, erkannte ich, als ich begann, alle für nicht mehr lesenswert befundenen Bücher bei Ebay zu verkaufen. Das ist harte Arbeit, denn man muss jedes Buch fotografieren, und das Bild anschließend bearbeiten. Soll ja schließlich nicht jeder wissen, dass wir auf mittelbraunem Eichenparkett leben. Dann wiege ich die Bücher auf unserer Küchenwaage, um das korrekte Porto zu ermitteln und mache mich an die Erstellung des Verkaufstextes. Ich versuche dabei immer so ehrlich wie möglich zu sein und schreibe Sachen wie: Seite 56 mit Originalzeichnung meines Sohnes Simon, fünf Jahre alt oder - untere Buchhälfte nach Lektüre in der Badewanne feuchtigkeitsbedingt gewölbt. Ich erzähle dann, was eine Büchersendung so kostet, dass ich jegliche Gewährleistungspflicht von mir weise und komme dann zum freudvollsten Teil der Verkaufsbeschreibung, in dem ich darauf hinweise, dass das Buch „AUS EINEM NICHTRAUCHERHAUSHALT“ stammt. Dieses betrachte ich als meinen größten Beitrag zur Steigerung des Verkaufswertes und schreibe es deshalb in rotem Fettdruck. Leider wird es nicht in dem Maße honoriert, wie ich es mir eigentlich wünschen würde. Selbst die wohlriechendsten Romane, von denen ich maximal 20 Seiten gelesen habe, finden manchmal nur einen einzigen Interessenten, der am Ende gnädigerweise einen Euro bietet. Manche bleiben schlicht übrig. Da bin ich dann froh, dass ich nicht davon leben muss. Neulich hat aber ein netter Mensch für eine Gratisbroschüre der Buchmesse Frankfurt zum Thema „Urheberrecht“ 5 Euro hingeblättert, da hatte ich gleich so ein schlechtes Gewissen, dass ich noch eine unverkäuflichen Roman dazu legen wollte. Als Trostpflaster gewissermaßen. Seit einigen Jahren besitze ich das Werk „der Wald und seine Bäume“. Es ist ein Bildband aus den frühen Fünfzigern, den mir mein Schwiegervater mal zu Weihnachten geschenkt hat, in der Annahme bei mir sei das Buch besser aufgehoben, als bei ihm. Gestern befand ich die Zeit für reif, dieses Werk wieder auf den Markt zu bringen. Und als ich es aus dem Regal hervorzog, um es kurz durchzublättern, fiel ein weißer Umschlag heraus. Darin befand sich eine Weihnachtskarte von 2002 mit den besten Wünschen meiner Schwiegereltern sowie 300 Euro in bar. Dummerweise bügelte die Gattin direkt neben dem Regal und fragte: „Paul, was ist denn da grade runtergefallen?“ Da waren es dann nur noch 150 Euro. Der Buchmarkt ist knallhart. [/size:bdd3c20033][/color:bdd3c20033]
[color=green:b3c19906e7][size=16:b3c19906e7]Mit zu den größten Bewusstseinsstörungen gehört es, wenn man sich im Schlussverkauf, der jetzt überall "sale" heißt eine weiße Jeans kauft, ohne Arzt zu sein. Gut sie war 50 % billiger, aber ich finde weiße Jeans eigentlich völlig daneben. Eine Spätfolge des Rauchens? Ich kann es mir nicht anders erklären.
[/size:b3c19906e7]
[/color:b3c19906e7]
[color=green:9d33bfa3fa][size=18:9d33bfa3fa]Weiße Hosen aus Athen[/size:9d33bfa3fa][/color:9d33bfa3fa]
[color=darkred:9d33bfa3fa][b:9d33bfa3fa]Rüdi [/b:9d33bfa3fa][/color:9d33bfa3fa]
(schon etwas älter, aber immer wieder gut)
NR seit 27.8.2006...Danke an Carr und meinen Paps...
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic2142.html]mein tagebuch..[/url]
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