Hallo zusammen! Ich bezeichne mich hier als Quereinsteiger, da ich bereits 115 Tage rauchfrei bin, aber erst jetzt ein Nichtrauchertagebuch beginne. Für mich soll es den Zweck des Erfahrungsaustausches erfüllen.

Wie schon erwähnt bin ich bereits seit 115 Tagen NMR. In den letzten Wochen habe ich so einige Hochs und Tiefs durchlaufen, die wohl jeder NMR mitnehmen muss, der sich über Jahre hinweg mit Zigaretten selbst vergewaltigt hat. Meine Motivation aufzuhören ist neben meinem Dauerhusten und der Angst Lungenkrebs zu bekommen auch ein Ketterauchender, Übergewichtiger Arbeitskollege der bereits aus allen Löchern pfeift aber dennoch alle 20 min. nen Sargnagel rauchen muss. So möchte ich nicht enden, das schreckt mich ab und motiviert  mich selbst durchzuhalten.

Ich plante den Ausstieg schon über 1 Jahr, hörte spontan auf und fing aber am 2ten Tag wieder an, da mir übelst schwindlig war. Danach verfolgte ich eine andere Strategie und verringerte meinen Zigarettenkonsum über Monate hinweg von ca. 23 Stück/Tag auf 15 Stück/Tag, danach auf 10 Stück/Tag. Dies war das absolute Minimum, weniger ging nicht und an manchen Tagen waren es wieder die vollen 15 Stück, die ich doch relativ einfach halten konnte. Wie gesagt, bei 10/Tag war dann Schluss und nach ca. 3 Wochen (genau am Jahreswechsel) hörte ich komplett auf.

Tja, dann kam der Neujahrstag und wie es vor ca. 1 Jahr schon war, der Schwindel setzte pünktlich und zuverlässig ein. Nichts desto trotz zog ich es dieses mal durch mit dem NMR. Die ersten Tage war ich sehr träge und neben den Schwindel mit Dauermüdigkeit behaftet. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt Urlaub, genoss einige Winterspaziergänge, Mittagsschläfchen und dass ich relativ schnell besser riechen und schmecken konnte. Mein Appetit kehrte zurück, wodurch ich auch zunahm, bis heute ca. 8 Kilo, aber um die kümmere ich mich später. Als ich wieder in die Arbeit ging stellte ich fest, dass ich absolut nicht mehr belastbar und sehr schnell die Nerven verlor. Auch hat mich mein Schwindel, Benommenheit den ganzen Tag in Ihren Krallen gehalten. Erst wenn ich zur Ruhe kam und entspannen konnte wurde der Schwindel etwas besser. Nach 4 Wochen waren dann die Pickel da, so wie ich sie aus der Pupertät her kannte. Die fiesen Dinger verfolgen mich noch heute. Und das Verlangen nach Zigaretten? Keines, überhaupt keines, nicht in den ersten 3 Tagen, 3 Wochen, oder 2 Monaten. Pünklich als ich die 3 Monate voll hatte kam ein unbarmherziges Verlangen nach Zigaretten. Plötzlich war mir den ganzen Tag langweilig, ich hatte soviel mehr Zeit und ich will rauchen. Damit würde sich mein Gewicht normalisieren, der Schwindel verschwinden und die Pickel vergehen... aber nein, da ist doch noch mein pfeiffender Kollege.

So und nun steh ich an der Schwelle zu 4 rauchfreien Monaten, worüber ich selbst sehr stolz bin. Aber noch immer habe ich mit meiner Psyche und dem Schwindel zu kämpfen. Werd mich mal überraschen lassen wie es weiter geht. Sollte es Leute geben, die ähnlich wie ich auch über lange Zeit an Schwindel nach dem Rauchstopp leiden, bitte melden.

Grüße Stefan