Depressionen

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Gird
Depressionen

Hallo an alle !

Bin neu hier und mir nicht sicher ob ich richtig bin, aber ich dreh bald durch !

Ich habe am 19.7. mit rauchen aufgehört und es ging mir eigentlich auch gut dabei. Ich habe auch nicht vor wieder anzufangen. Aber seit ca. 2 Wochen habe ich Depressionen.

Am Anfang waren es nur leichte Stimmungsschwankungen aber jetzt wird es jeden Tag schlimmer.
Ich weiß nicht ob es überhaupt was mit dem nichtrauchen zu tun hat aber mir fällt sonst kein anderer Grund ein.

Die letzten paar Tage find ich mich selbst unerträglich, ich bin sehr nervös, überempfindlich und könnte ständig anfangen mit heulen obwohl es keinen Grund dafür gibt. Das ganze tritt über den Tag vertreilt in Schüben auf. Zwischendurch geht es mir meistens ganz gut.

Das schlimme ist das ich nicht nur mich damit nerve sondern auch den Rest meiner Familie, neuerdings schrei ich schon die Katze an wenn sie mich nur "doof" anguckt. Mich regt eigentlich dann alles auf.

Darauf hab ich keine Lust mehr.
Hengt das ganze mit dem Nichtrauchen zusammen ? Kennt das jemand von euch ?
Was kann man dagegen tun ?

Freu mich auf Antworten !

LG Gird

bille
Hallo Gird,

Hallo Gird,

willkommen im Club!!! Ich weiß, daß ist Dir jetzt kein Trost, aber sehr vielen ging es so wie Dir. Olaf wird Dir die Zusammenhänge bestimmt gerne erklären - aber sei sicher, auch das geht vorüber.

Nimm es an, sitz es aus und freue Dich über den gelungenen Absprung aus der Sucht. Die Sucht hatte uns lange im Griff und der Weg daraus ist nicht einfach aber machbar.. Zur Unterstützung versuche es mal mit Johanniskraut, dies wirkt stimmungsaufhellend, braucht allerdings so ca. 2-3. Wochen Vorlaufzeit.

Ich wünsche Dir trotzdem ein schönes Wochenende!

LG
Andrea

-----Gehe in die Welt und sprich mit Jedem---------

R2D2
Hallo Gird,

Hallo Gird,

auch ich heiße Dich Willkommen im Club.
Was Du schreibst klingt für mich ganz simpel nach Überforderung. Ich habe die ersten Monate als extrem anstrengend und stressig wahrgenommen, dazu kam, das ich vegaß, die notwendigen Pausen in den Tag einzubauen, da ich nicht mehr rauchte konnte ich ja durcharbeiten.
Die Zigaretten waren für mich (unter anderem) immer kleine Auszeiten die nun wegfielen. Ich musste also lernen trotzdem Pausen zu machen, war nicht leicht, ich habe mir dann immer einen Tee gemacht und habe mich damit rausgezogen.

Ich habe gelernt das wenn ich kurz davor bin, jemanden anzubrüllen oder anderweitig auszuflippen, Zeit ist für eine Pause, 5 Minuten atmen reicht schon oft - raus aus der Situation und ruhig atmen, ganz bewußt.
Diese Situationen werden immer weniger werden genau wie alle anderen unangenehmen Begleiterscheinungen. Und Du schreibst ja auch das Du auf keinen Fall wieder anfangen willst.

:applaus: :applaus: :applaus: Bravo :applaus: :applaus: :applaus: :applaus:

Stolz kannst Du auf Dich sein, jeden einzelnen Tag, Jawoll.

Liebe Grüße und viel Kraft wünscht Uta

Wahnsinn ist, immer wieder den gleichen Fehler zu machen und ein anderes Ergebnis zu erwarten.
deshalb rauchfrei seit 11.08.2006 0:29 Uhr
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mokimaus
Hallo Uta

Hallo Uta
Dann gratuliere ich dir mal heute auf den Tag zu --2jahre ohne Rauch--prima leistung. :applaus:

LG-Mokimaus

rauchfrei seit 1.1.07

OlafSt
Hallo Gird,

Hallo Gird,

ein paar Worte zur biologischen Erklärung, die bille versprochen hat Wink

Nikotin ist eine Wahrnehmungs- und Persönlichkeitsverändernde Droge. Das heißt: Du selbst bist als Raucher nie wirklich du selbst gewesen. Und du hast die Welt nie wirklich so wahrgenommen, wie sie tatsächlich ist. Dies ist bedingt durch ein chemisches Ungleichgewicht im Gehirn zwischen Dopamin und Serotonin. Durch das Rauchen wird enorm viel Dopamin freigesetzt, das der Körper durch entsprechende Gegenmaßnahmen (das Serotonin) wieder ins Gleichgewicht bringt.

Hört man mit dem Rauchen auf, endet auch der dauernde Dopaminrausch im Kopf - der Körper aber kann nicht so schnell umschalten und produziert weiter große Mengen Serotonin.

Tja... Dopamin ist der "Glücklichmacher", weshalb man als Rauchanfänger dieses "Hochgefühl", die tolle Laune, gute Stimmung spürt. Leider hält das nicht lange an und der Körper gewöhnt sich daran - man wird süchtig.
Serotonin ist nun der "Unglücklichmacher". Nun, wo du das Rauchen aufgegeben hast, überwiegt der Unglücklichmacher im Gehirn - du bist Depressiv, die Welt ist sch*iße, alle wollen dir nur schlimmes.

DAS IST EINE ILLUSION - so wie das Rauchen dir eine Rosarote Brille aufgesetzt hat, damit du die schllimmen und bösen Dinge nicht wirklich wahrnimmst (und Rauchen IST BÖSE - wissen wir alle), hast du nun eine graue Brille auf. Die Welt ist noch immer so wie immer und hat sich nicht verändert. DU hast dich verändert.

Es dauert eine Weile, bis sich dieses Ungleichgewicht wieder eingependelt hat. Wichtig ist dabei eine Erkenntnis: Das ganze ist nicht, weil du nicht mehr rauchst. Du hast das Problem, weil du mal geraucht hast.

Wutausbrüche, Gereiztheit, "abgenervt sein", Müdigkeit, Depressionen etcpp sind ganz normale psychische Entzugserscheinungen. Durch das Nikotin war die Gird, die eigentlich "geplant" war, gar nicht da. Die kommt erst jetzt zum Vorschein und muß lernen, mit sich selbst klarzukommen. Ich vergleiche das gern mit der Pubertät, wo sich auch das ganze Gefühlsleben dramatisch verändert und man lernen muß, mit sich klarzukommen. Nichts anderes, wenn auch deutlich schwächer, passiert da jetzt mit Dir.

Ich selbst hatte massiv mit Wutausbrüchen und Aggroattacken zu kämpfen. Ein Blick in mein TB hilft vielleicht, dem ganzen Herr zu werden.

Also: Alles in allem ist das, was du da durchmachst, völlig normal. Lerne damit umzugehen - das habe sogar ich hauptberuflicher Vollidiot hinbekommen, da wird das für dich ein leichtes sein.

lg,

Olaf

NR seit 25.06.2006 - Mein TB: http://www.ohnerauchen.de/forum/tagebuch-von-olafst

Hibiskus
DEpressionen

Hallo!
Ich bin neu hier und habe massive Probleme seit ich am 13.7.08 aufgehört habe zu rauchen.
Es ging ganz leicht was mich echt gewundert hat,da ich 30 Jahre am Stengel hing.
Mein Problem ist aber der psychische Entzug.
Ich habe viel gelesen wie es anderen dabei geht,und bin Gott froh nicht alleine dazustehen.
Aber kann mir jemand sagen wie lange dieser Zustand anhält?
Übrigens,Gewichtsmässig habe ich keine Probleme.Die erste Woche war schlimm.
Da ich aber fast täglich Joggen gehe und mich von mal zu mal steigere nimm ich auch nicht zu.
Erstaunlicherweise habe ich kein Verlangen nach mehr Essen,oder Süsses.
Nur diese ätzenden Depressionen die machen mich fix und fertig.
Aber jetzt erst recht.Ich werde durchhalten,das hab ich mir geschworen.
Ich drücke allen werdenden Nichtrauchern die Daumen.
Lol

ella
Hallo Hibiskus,

Hallo Hibiskus,

Herzlich willkommen bei uns!
Morgen hast du ja schon einen Monat rum! Da kannst echt stolz sein, dass du schon so weit bist.
Was du gerade erfährst, ist in der Tat die härtere Nuss, die es auf Dauer zu knacken gilt: Das berühmte Kopfkino. Olaf hat es sehr schön weiter oben erklärt, wodurch die Stimmung gedrückt wird. Aber leider gibt es kein Zeitfenster. Jeder Mensch tickt da anders. Deshalb mach dich nicht verrückt. Gib deinem Körper die Zeit, die er braucht. Es wird wieder besser.

Viele Grüße von ella.

ella ella 24.08.2007 16 Uhr

flügel
Hallo,

Hallo,

ich habe nach 30 Jahren und ca. 25 Zigaretten am Tag am 05.07.08 aufgehört. Mir geht es erstaunlich gut... bis auf "bisher" 4 Kilo mehr - kann ich mir nicht leisten Sad - komme aber gerade vom Sport Smile und diese sch... Depressionen. Ich bin antriebs- und lustlos und verstehe gar nicht wie das Leben irgendwem noch Spass machen kann.
Dachte ich spinne, aber nachdem ich diese Beiträge verfolgt habe, geht es mir besser. Ich will es schaffen und habe das Gefühl wenn ich hier öfter " mit lese" ist es möglich.

Danke!

Gird
Danke an euch alle und

Danke an euch alle und besonders an Olaf für die Erklährung.
Bis auf einige depressive Tage geht es mir im Moment auch wieder richtig gut. Wenn man weiß was da in einem vorgeht ist es plötzlich auch nicht mehr ganz so schlimm finde ich.
Und mit heute hab ich genau 4 Wochen ohne Zigaretten rum Biggrin

LG Gird

exraucher
aggros

hallo miteinander,

erstmal vielen dank euch allen, vor allem dir olaf für deine erklärungen. mir geht's ganz ähnlich wie manchen von euch: nach dem anfänglichen überschwang und der freude durchlebe ich jetzt ziemliche stimmungsschwankungen. das geht auch in die aggressive, wütende richtung, die ihr hier beschreibt.

durchhalten und cool bleiben, freunde! wir tun das richtige!

lg
exraucher

Lünchen
Hi,

Hi,
ich bin seit gerade neu im Forum. Anlass mitzmachen waren die Beiträge über Depressionen beim Versuch aufzuhören.
Bisher dachte ich nämlich auch ich sei die einzige, der es so geht und irgendwie bekloppt..
Also ich rauche seit 13 Jahren und habe letztes Jahr versucht aufzuhören, die ersten drei Tage hatte ich schreckliche Depressionen, war nur am heulen und dachte ich überstehe den Tag nicht. Ganz schlimm war das. Da hab ich gedacht, Hilfe, was macht die Sucht mit mir, jetzt will ich es erst recht schaffen. Habe so etwa 3 Wochen durchgehalten und bin dann wieder rückfällig geworden.
Jetzt habe ich wieder angefangen aufzuhören Smile und weil ich so Angst vor den Depressionen hatte habe ich mir vorgenommen, in der ersten Woche noch morgens und abends eine zu rauchen und nächste Woche dann gar nicht mehr. Gleichzeitig arbeite ich mit Nikotinpflastern und bin begeistert!!
Angefangen habe ich am 1.9.2008 und Depressionen habe ich bisher keine. Auch der Schmacht, im Sinne von "Kopfsache" lässt sich händeln mit den Pflastern. Super find ich die.
Jetzt hab ich aber Angst, dass die Depressionen kommen, wenn ich mit den Pflastern aufhöre.
Hat da jemand Erfahrungen mit??

Nettes Forum, tut gut unter gleichgesinnten zu sein.. Wink
Liebe Grüße

Spitzen-Motto: Wer weiß wofür es gut ist!!!

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