Vermeiden oder aktiv umlernen?

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elisaja
Vermeiden oder aktiv umlernen?

Hallo Allerseits,

ganz frisch in diesem Forum würde ich gerne Eure Meinung zu einer Frage hören, die mich seit meinem Rauchstopp (vor 30 Tagen) umtreibt:

Überall ist zu lesen, man solle die üblichen Rauchimpulssituationen vermeiden, um einem Rückfall vorzubeugen. So weit, so gut. Das mag für den ich-rauche-gerne-bei-einem-Glas-Wein-mit-Freunden-Raucher auch gut funktionieren, bei mir würde das bedeuten, nicht mehr zu arbeiten (denn beim arbeiten habe ich am meisten geraucht). Nun habe ich tatsächlich einfach mal ein paar Wochen einen drauf gemacht und nur das nötigste erledigt. Das Ganze immer in der Hoffnung, dass es mit der Zeit besser würde. Und tatsächlich: ein bisschen besser ist es auch jede Woche (die ersten drei Wochen hatte ich z.B. massive Durchschlafstörungen, die jetzt weg sind), allmählich beschleicht mich aber der Verdacht, dass dieses Vermeiden und Abwarten nicht unbedingt die beste aller Strategien ist. Wenn einen eine Suchtattacke packt, so ist zu lesen, solle man sich ablenken, einen Spaziergang machen etc. Ich persönlich tue dann nichts anderes und frage mich daher: Sollte man sich nicht lieber zwingen? Das Biest konfrontieren? Aushalten? Denn nach vier Wochen geht es doch nicht mehr um Nikotin – so viel ist klar –, sondern darum, das alte Verhaltensprogramm zu überschreiben. Und das kann nun mal nicht heißen, nicht mehr zu arbeiten. Sollte man sich daher nicht von Anfang an sehr aktiv den Rauchimpulssituationen stellen? Ist das sich ablenken wirklich eine so gute Idee?

Grüße
Elisa

Lässt's seit dem 07.08.07.

OlafSt
Hallo Elisa,

Hallo Elisa,

ablenken ist eine gute Methode in der ersten Zeit - wenn der Schmacht noch sehr stark und immer präsent ist. Nicht viele haben da einen Willen, der stark genug ist, das durchzustehen.

Sobald das NMR ein wenig gefestigt ist, sollte man ruhig auch an den Rest rangehen. Die Vermeidungsstrategie birgt hier dann mehr Risiken als Nutzen IMHO.

NR seit 25.06.2006 - Mein TB: http://www.ohnerauchen.de/forum/tagebuch-von-olafst

TausM
Hi, ich denke, es hilft nur

Hi, ich denke, es hilft nur aktives sich mit der neuen Situation auseinander setzten, und das von Anfang an. Das ist besser, als zu versuchen, die Gedanken an das Rauchen zu verdrängen. Bin gleich am ersten Tag meines NMR in die Kneipe, habe den Abend überlebt und wusste anschließend, dass es mir diesmal ernst oíst.

Tipps wie "meiden Sie typische Situationen" oder "meiden Sie die Gesellschaft von Rauchern" sind in der Praxis sowieso gar nicht umsetzbar, v.a. nicht, wenn man berufstätig ist.

Man lebt ja nicht auf einer einsamen Insel und wer möchte/kann/will sich schon völlig isolieren?

Am 28.08.2007 die letzte ausgedrückt.

elisaja
Lustigerweise wollte ich das

Lustigerweise wollte ich das Beispiel "Triff Dich nur mit Nichtrauchern" auch bringen, aber da wird es bei mir ganz verdreht, denn wann immer ich mich in den letzten Wochen mit Rauchern traf, war das leichter als ausschließlich unter Nichtrauchern, denn - und jetzt gestehe ich etwas ganz schreckliches - die Raucher konnten dann für mich herhalten: Jedes Mal, wenn ich gerne zur Zigarette gegriffen hätte, habe ich den Rauchern ihr Päckchen hingehalten und ihnen eine Zigarette angeboten. DAS sind die wahren Abgründe eines Nichtraucherdaseins, haben mit meiner ursprünglichen Frage allerdings zugegebenermaßen wenig zu tun...

Lässt's seit dem 07.08.07.

Babs
Eigentlich wage ich es gar

Eigentlich wage ich es gar nicht auf deine Frage zu antworten. Ich kaspere nämlich jetzt schon ein paar Wochen mit der endgültigen Entscheidung Aufzuhören herum, obwohl mich kürzlich hier im Forum ein paar nette Leutchen ganz lieb aufgemuntert hatten. Also bei mir ist der Fall so: Ich rauche auf der Arbeit, beim Bügeln, beim Biertrinken, in den Werbepausen beim Fernsehen und und und...
Bis Anfang Juli hab ich täglich zwischen 15 - 20 Stck. geraucht. Seit Wochen rauche ich jetzt nur noch 1 - 3 Stck. am Tag. Ich schaffe es einfach nicht zu sagen: Schluss- aus - basta. Es ist die pure Angst. Dann gibt es wieder Phasen wo ich ganz klar zu mir sage: Mensch, tu dir die Dinger aus dem Kopf, es ist vorbei. In solchen Momenten will ich dann hier anfangen ein Tagebuch zu schreiben. Habe es bisher noch nicht getan, weil ich Angst habe, es nicht durchzuhalten. Und hier lügen, das ich total aufgehört habe und doch trotzdem rauche, das möchte ich auf keinen Fall. Am Wochenende war ich auf einer Feier mit vielen Rauchern. Komisch, ich habe keine geraucht - das Verlangen war gering - obwohl ich auch Alkohol getrunken habe. Ist doch verrückt, gerade bei diesen Anlässen hab ich sonst gequalmt wie ein Schlot. Könnte noch viele solcher Begebenheiten aufzählen, wäre aber zu lang. Bei mir liegt es einfach daran, ich setz mich nicht richtig damit auseinander oder besser gesagt: Ich sollte mich der Tatsache stellen und einfach ab kommenden Montag ein Tagebuch eröffnen. Warum Montag: Komme dann erst wieder dazu ins Internet zu gehen.
Und noch eins: Weglaufen oder sich ablenken hat anscheinend keinen Sinn, der Nikotinteufel ist ja in uns. Also stell ich mich dem Kampf!!!!??? Ich hoffe, ab Montag gibt es hier ein weiteres Tagebuch von Babs.

Wantuh
Hallo Babs,

Hallo Babs,

schreib doch einfach ein Tagebuch - dazu musst Du noch nicht aufgehört haben !!!! Bin da Fachmann Wink

Grüße Markus Seit 1.09.2007, 23:00 Uhr rauchfrei! [url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic451.html]His story[/url] Mit dem Rauchen aufzuhören ist kinderleicht. Ich habe es schon hundertmal geschafft. Mark Twain

Babs
Hallo Markus,

Hallo Markus,
hab grad noch mal kurz Zeit hier rein zu schauen. Ja, du hast vielleicht recht, ich hätte schon die ganze Zeit schreiben sollen. Aber ich hatte mir fest vorgenommen, nur zu schreiben, wenn ich auch wirklich und ernsthaft sage: so, heute ist der Tag X. Für manche vielleicht komisch, aber für grooooße Entscheidungen brauch ich immer irgendwie oder irgendwas zum Festhalten. Und wie gesagt:ich kann erst ab Montag wieder hier ins Forum und ich habe noch 3 Zigaretten die ich hüte wie einen Schatz (für diesen Satz sollte man mich mit dem Hammer erschlagen).
Gruß Babs

Wantuh
Wichtig ist, so glaube ich,

Wichtig ist, so glaube ich, das jeder "seinen" Weg findet.

Mir hat es diesmal schon geholfen vorab mein Tagebuch weiterzuschreiben.

Dann hüte Deine letzten drei Zigaretten Wink

Grüße Markus Seit 1.09.2007, 23:00 Uhr rauchfrei! [url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic451.html]His story[/url] Mit dem Rauchen aufzuhören ist kinderleicht. Ich habe es schon hundertmal geschafft. Mark Twain

OlafSt
[quote:ae39c41999="Babs"]und

[quote:ae39c41999="Babs"]und ich habe noch 3 Zigaretten die ich hüte wie einen Schatz[/quote:ae39c41999]

Und genau darum funktioniert diese Reduktionsmethode schlicht nicht. Du siehst selbst, welchen Stellenwert die Zigaretten bereits in deinem Leben haben: Sie sind so wertvoll wie Gold :shock:

Mal ernsthaft: Wie lange willst du dich noch von diesen 10cm langen Stäbchen herumkommandieren lassen, wie lange noch dein Leben primär an diesen Dingern - und nicht an [i:ae39c41999]deinen[/i:ae39c41999] Bedürfnissen - ausrichten ? Bekomme wieder Kontrolle über dein Leben, reiß dich zusammen und auf gehts !

Wir haben hier noch keinem den Kopf abgerissen, wenn er mal gestrauchelt oder gar gefallen ist - solange du wieder aufstehst, kein Problem. Unterstützung und Motivation wirst du trotzdem bekommen :!:

NR seit 25.06.2006 - Mein TB: http://www.ohnerauchen.de/forum/tagebuch-von-olafst

elisaja
@Babs

@Babs

Sag mal, Babs, das kann jetzt aber nicht Dein Ernst sein. Bevor Du Dich derart sinnlos quälst, dann rauch doch lieber noch mal so volle Kanne, hau auf den Putz und dann lass es einfach. Es steht nicht dafür. Egal, was Du mit dem rauchen auch verknüpfen magst, es steht nicht dafür.

Lässt's seit dem 07.08.07.

geniesserin
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Um auf die Ausgangsfrage

Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen, ich finde das sollte jeder wie er will und kann entscheiden. Da ich nach Aufhörversuchen immer ganze 8 - 10 Jahre geraucht habe, wusste ich wie wertvoll die Entscheidung "mitdemRauchenaufzuhören" für mich war. Das ich die Chance ergreifen musste um nicht mit Ende 50 immernoch an der Kippe zu hängen oder mit Lungenkrebs im Sarg zu liegen. Deshalb habe ich JEDE Möglichkeit zurückzufallen vermieden :!: :!: :!:
Ich bin nicht der Typ "Augenzuunddurch". Ich bin auch nicht "hartimNehmen". Ich hab diesen Wunsch "niemehrrauchenwollen" gehegt und gepflegt. Bin lieber früh ins Bett - statt auf ins Nachtleben. Ich hab mich damit selbst geschützt. Aber wie gesagt - jeder Jeck ist anders.
Liebe Grüße
Gabi

  aufgehört am 03.03.2015

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