Kathis 3ter ernstzunehmender Versuch

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kathi9
Kathis 3ter ernstzunehmender Versuch

Hi an alle die auch kämpfen oder gekämpft haben,

ich hab dieses Forum im Rausch der Sucht bzw beim verzweifelten browsen nach antworten wann endlich diese Entzugserscheinungen weg sind gefunden und finde die idee von Rauchertagebüchern sehr cool. Ich probiers mal aus, vl is es ja auch was für mich, ich hab mich schon ein bisschen umgesehen und merke, dass es vielen hilft. Einfach nur dass man nicht so allein mit diesen Qualen ist..

Ich fang gleich an über meine Entzugserscheinungen zu schreiben, weil die mich einfach grade sehr beschäftigen. Rund um die Uhr denke ich ans Rauchen, mal sehr wenig, so das es fast weg ist, manchmal so stark dass ich nur noch dasitzen und tief luftholen kann, praktisch nur die Augen schließen und warten bis es vorbei ist. So eine Wallung dauert meistens nicht lang, eine Minute vielleicht, fühlt sich halt sehr lang an. In dieser Minute schreit alles in mir nach einer Zigarrette, meine Oberschenkel und mein Rücken fangen zu kribbeln an und meine Lungen tun weh, fühlen sich kalt an. Und ich hab starkes Herzrasen. Ich bin jetzt beim 7ten tag Nichtrauchen und heute ist es mir 2 mal passiert (und es is ja schon halb elf am abend..). Die häufigkeit von diesen Anfällen nimmt ab, aber nicht die Intensität, was mir ein bisschen Sorgen macht.

Ich bin erst eine Woche nichtraucher, aber in dieser Woche ist es mir nicht kontinuierlich besser gegangen. Am schlimmsten war es in der Nacht vom 2ten auf den 3ten Tag und am Abend vom 6ten Tag, also gestern. In der Nacht vom 2ten auf den 3ten ging es mir wirklich schlimm.. ich wollte zwar nicht wieder rauchen, aber ich war so nervös und meine Wahrnehmung war so gestört dass ich überlegt hab eine zu rauchen einfach nur weil ich aus diesem Paranoia-Zustand rauswollte. Ich glaube es ist fehl am Platz zu schreiben was genau ich da erlebt habe, aber wünsche sowas niemandem und hätte auf so eine Erfahrung echt verzichten können. Dann gestern Abend, am 6ten Tag, war mein Freund bei mir. Es war eigentlich ein schöner Abend, aber ich konnte nichts geniesen, nur an Zigarretten denken, hab mich voll reingesteigert. Hab mich irgendwie wegschwemmen lassen von der Sucht und alles hinterfragt, mein ganzes Leben, meine Ausbildung, meine Beziehung, was ich mache... einfach alles in einer sehr depressiven Grundstimmung die nicht nur mich sondern auch meinen Freund nach und nach erschlagen hat.

Abgesehen von diesen 2 Tiefpunkten geht es mir der Situation entsprechend recht gut glaub ich. Ich habe lästige Lungenschmerzen, bin etwas hyperaktiv und manchmal gereizt, aber hab zum glück keine Konzentrationsschwierigkeiten (wobei mir schon auffällt dass ich verträumter bin als sonst..) und schlafe die Nacht durch.

Zum Abschluss von meinem ersten Eintrag will ich festhalten, was mir im Gegensatz zu den letzten Malen Aufhören sehr hilft. Eigentlich, wenn man aufhört und diesen anstrengenden Prozess durchmacht, der sowieso leicht unterschätzt wird, ist das Ziel ansich ja das Aufhören. "Das Aufhören".. "Nichtraucher sein" sind durch diesen Prozess, der einfach lang dauert, sehr dubiose Ziele. Wann ist da genau die Ziellinie erreicht? Für mich war das immer ziemlich problematisch, deswegen hab ichs dieses Mal anders gemacht, was supa funktioniert hat, bzw mich über den 6ten Abend gebracht hat. Ich hab mir gesagt, ich will einmal mit freundinnen beim kaffee zusammensitzen können (was ich sehr gern mach), und das geniesen können, ohne Zigarretten. Das ist vorerst mein konkretes Ziel, auf das ich in den ersten Wochen stur schauen kann und mir sage, dass bevor ich das erreicht hab nicht wieder anfangen will. Natürlich erwarte ich, dass wenn ich das geschafft habe, dem dubiosen großen Ziel so nah gekommen bin das es fassbar wird.

Ich wünsch mir und allen hier viel Glück und viel Durchhaltevermögen

lg Kathi 

 

 

mondschaf
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Hallo Kathi,



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schön, dass du hierher gefunden hast, willkommen hier im
Forum.

Deine Entzugserscheinungen erinnern mich sehr an meine
ersten Tage. Wie fürchterlich! Ich hole mir dieses Gefühl
manchmal zurück, damit ich ja nicht in die Versuchung komme. S
o etwas
will ich nie wieder durchmachen müssen!

Also sieh deine Qualen als eine besondere Art der
Motivation. Wie lange warst du denn Raucher? Setz diese Zeit doch mal ins
Verhältnis zu deiner Zeit als Nichtmehrraucher... Selbstredend oder?  Dirol

Kleine Ziele setzen, das machst du ganz richtig. Denk jetzt
noch nicht ans nie mehr. Ein Kaffeeklatsch ohne Qualm – wieso nicht?!
Erzähl uns, wenn du so weit bist.

Und nun wünsche ich dir nen sturen Kopf und genügend Kraft.

Daumendrückende Grüße vom Mondschaf

Die ersten Schritte sind wertlos, wenn der weg nicht zu Ende gegangen wird.

rauchfrei seit 12.12.2009
zum MONDschaf

jenny 1233
grüß dich kathi

 Smile du sprichst mir aus der seele. es ist soooooo schwer..aber wir schaffen das. :bounce:

LG jenny

Ich kenne kein glücklicheres Gefühl als das der Dankbarkeit.

Rauchfrei ab dem 17.04.2011

kathi9
hi.. danke für das liebe

hi.. danke für das liebe Wilkommen Smile

Ich hab heute Lust über meine Raucher-Karriere zu schreiben... 

Ich rauche seitdem ich 15 bin. Man kann zwar sagen, dass es Gruppenzwang war, genauer war es aber Stolz. Ich hab eine Zeit lang gepafft, einfach weil ichs cool fand (--> gruppenzwang). Irgendwann bin ich aufgeflogen, und ein damaliger Freund hat mich verarscht, ich würde nur so tun, ich wär nicht echt, man muss auf Lunge rauchen blablabla. Aber ich bin darauf angesprungen, habs voll arg gefunden dass ich kein "echter" Raucher bin, also nur ein Mitläufer, und hab dann gleich mit Gauloises blau angefangen, hab mir extra die starken ausgesucht. Ironisch das alles, aber ich war halt jung und dumm. Das ist jetzt neun Jahre her. Bin jetzt 24. Ich dachte mir eigentlich das ich die ersten Jahre "zu den Zigaretten gestanden" bin, also nicht aufhören wollte. Hab mir letztens ein Tagebuch von mir durchgelesen wie ich 16 war, also erst so ein Jahr geraucht hab, und schon da hab ich davon geschrieben dass ich aufhören will. Ich war auch immer so, die ganzen neun Jahre, dass ich mir nie mehr als ein Packerl auf einmal gekauft habe. Und noch nie eine Stange, nicht mal am Flughafen. Immer aus der Intension heraus, dass ich ja jederzeit aufhören könnte. Ich weiß, unrealistisch, ich will nur betonen, dass ich es tief in mir nie wollte. Komischerweise hab ich meiner Aussenwelt genau das Gegenteil kommuniziert. Nicht mit Worten, aber durch meinen Zigarettenkonsum. Ich war absoluter Gesellschaftsraucher. Ein realistischer Tag bei mir war, am Nachmittag anfangen zu rauchen und in Gesellschaft der Kettenraucher sein. Ich hatte einen Bekannten, der mir gesagt hat, im Scherz, dass er sich mich ohne einer Zigarette nicht vorstellen kann. Er hats nicht bös gemeint, aber es hat mich schon verletzt. Und es hat gestimmt, in Gesellschaft war ich nicht zu bremsen.

Innerhalb der letzten 3 Jahre gabs dann die 3 wirklich ernstzunehmenden Versuche das Rauchen zu lassen. Das erste Mal war von vorne bis hinten idiotisch, hab stattdessen Knastahanf geraucht ( ist ein Tabakersatz, total ekelhaft). Habs so einen Monat geschafft, hab zwar aufgehört aber meine schlechten Gewohnheiten waren immer noch da, es konnte also nicht gut gehn. Ich hab dann nach dem zweiten Bier bei einer Party wieder angefangen. Das zweite Mal war schon besser, war aber auch nicht länger als ein Monat. Ich und mein Freund waren beide Raucher, er noch schlimmer als ich, 2 Packerl am Tag. Ich hab ihm von meinem Plan erzählt, nicht mehr zu rauchen, und er wollte mitmachen. Ganz, ganz, ganz blöde Idee!! Zusammen aufhören... man fetzt sich nur noch, wir hätten uns fast getrennt. Er hats geschafft, raucht jetzt seit einem Jahr nicht mehr. Ich offensichtlich nicht. Der Moment wo ich wieder angefangen hab war einer meiner schwächsten überhaupt. Hab mich sehr reingesteigert, gezittert, geschwitzt.. nicht nur wegen dem rauchen, ich hatte völlig übertrieben Angst und hab mich sehr allein gefühlt.. ich war voll verzweifelt. Damals hab ich bewusst gesagt dass ich aus diesem Versuch lernen werde und gerade nicht stark genug bin. Ich muss zu meiner Verteidigung schreiben, dass ich da noch nicht wusste, dass ich Schilddrüsenunterfunktion haben, und solche Zustände leider recht oft passiern können bei dieser Krankheit.. das Aufhören hats halt 1000mal verschlimmert.

Jetzt, ein Jahr später, hab ich Schilddrüsenmedikamente und vor zwei Wochen beschlossen, dass ich stark genug bin, es wieder zu versuchen.

Ich verstehs wenn sichs niemand antun will diesen roman zu lesen Biggrin

Es hilft mir voll, eure Erfahrungen durchzulesen.

lg Kathi

 

Ami
Bild des Benutzers Ami
Oh doch,

hier gibt es eine Menge Leute, die solche Romane lesen und sich sogar freuen, wenn ein Neuling sie schreibt. Das kann nämlich eine gute Unterstützung beim Rauchenaufhören sein. Du hast deine Raucherkarriere sehr anschaulich beschrieben, Kathi. Ein wenig wird sich wohl jeder Exraucher darin wiedererkennen. 

Ich wünsche dir ganz viel Erfolg mit dem Nichtmehrrauchen! Grüße. Ami :winky1:

rauchfrei seit 23.05.2010

 

[url=http://www.ohnerauchen.de/node/4454]Amis Tagebuch[/url]

 

 

fs2665
Hallo Kathi, ich kann Dir nur

Hallo Kathi,

 

ich kann Dir nur sagen:   Schreib, ....... schreib Dir die Finger wund aber schreib   egal was .....   übers Rauchen   übers Aufhören   über Deine Stimmungen,....... egal was!!!!! Es gibt viele Leute hier, die das verstehen und auch mitgemacht haben.   Schreiben hilft ungemein, glaub mir, da kommst Du gar nicht erst auf den Gedanken zu rauchen, im Gegenteil   du kannst es schaffen mit Deiner Schreiberei Deine innere Einstellung gegen das Rauchen so sehr zu manifestieren, dass Du Dich wundern wirst, wie gut das mit dem Aufhören dann geht.   Es war zumindest bei mir so, hab immer geschrieben, wenns grad echt häßlich war und es hat mir geholfen, weil hier Leute sind die Dich verstehen und alleine der Gedanke, dass die genau wissen was Du hier "verzapfst" war schon sowas von hilfreich.

Es ist nicht unmöglich, auch für Dich nicht, auch wenn Du vorher schon gescheitert bist, das waren viele von uns hier, merke Dir nur eines:

 

Sei stur und zwar richtig volle Kanne stur, dann packst Du das.

LG  Franz

seit ein paar Tagen stolzer Nichtraucher weil nun 370 Tage ohne Qualm und Gestank

 

 

 

Wenn sich der blaue Dunst verzieht, ist das wie Urlaub für die Seele.

kathi9
Ja, stimmt voll, hab mich

Ja, stimmt voll, hab mich gestern gut und ruhig nach dem Schreiben gefühlt, zum ersten mal nach über einer Woche Smile Kann man wirklich weiterempfehlen.

Heute gehn mir wieder aktuelle Sachen durch den Kopf. Ich schreib so früh, weil ich kurz davor bin nach Salzburg zu meiner Familie aufzubrechen. Ostern und so. Heute ist der 9te Tag an dem ich nicht rauche, und ich fühl mich noch nicht als wär ich übern Berg, es fühlt sich noch nicht offiziell an wenn ihr versteht was ich mein. Hab deswegen Angst vor den ganzen großen Treffen. Viele Leute, viel Alkohol, viel Essen.. und dass mind. 2 mal. Alle Menschen, die ich treffen will, seh ich nicht oft weil ich etwas weiter weg leben, deswegen tuts mir voll leid dass ichs nicht geniesen werde, dass weiß ich jetzt schon. Naja, ok, ich weiß es nicht, aber ich sollte damit rechnen. Bis jetzt hab ich mich vor größeren Sachen wie Partys gedrügt, weil wie schon geschrieben das die situationen sind bei denen ich rückfällig werde. 

Mein Plan ist, jeden vorzuwarnen, und notfalls einfach aufzustehn und kurz spazieren zu gehn oder so.. und leider genau garkeinen Alkohol zu trinken.

Ich wünsch allen hier schöne Feiertage  Biggrin

mondschaf
Bild des Benutzers mondschaf
Hallo Kathi,

 

dann wünsche ich dir schöne Tage in Salzburg. Ich bin mir sicher, dort darf man auch Nichtrauchen. Wink
Also genieße die Tage dort, aber bleib stur, wenn
der Nikotinteufel dich bequatschen will.

Ich wünsche dir die Kraft, die es braucht und frohe Ostern! 

Gruß, Mondschaf  

 

Die ersten Schritte sind wertlos, wenn der weg nicht zu Ende gegangen wird.

rauchfrei seit 12.12.2009
zum MONDschaf

kathi9
Hi,ab heute sind es 2 Wochen

Hi,

ab heute sind es 2 Wochen nicht rauchen. Schon cool, aber euphorisch bin ich irgendwie nicht. Die Osterfeiertage waren anstrengend, zu einem großen Treffen hab ich mich einfach nicht hingetraut, war mir sicher dass ich rauchen werde. Da waren mir ein paar Leute sauer, die Situation war wirklich anstrengend. Auch wenn ich erklärt hab was los ist, verstehn tuns doch nur Exraucher oder Raucher, die schon mal probiert haben aufzuhören. Und ich bin die einzige Raucherin in meiner Familie. Also konnte mir zwar niemand so richtig sauer sein, aber verständnislos und enttäuscht waren sie. Hab mich wie der größte Loser gefühlt. Danach gings aber, hab dann fast alle noch getroffen, halt nicht die ganze Horde auf einmal Smile 

lg Kathi

 

 

mondschaf
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Hallo Kathi



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Na siehste! Alle noch getroffen und nicht geraucht.
Du solltest stolz sein, dies geschafft zu haben. Klar ist es nicht einfach
gewesen. Hat auch keiner behauptet, dass es easy ist mit dem Nichtmehrrauchen.

Glückwunsch zu 2 Wochen rauchfrei! :applaus:   :applaus:  

LG Mondschaf

Die ersten Schritte sind wertlos, wenn der weg nicht zu Ende gegangen wird.

rauchfrei seit 12.12.2009
zum MONDschaf

Ami
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Gratuliere

zu 2 Wochen ohne Rauchen! Schön, dass du dein Familientreffen ohne Rückfall durchgehalten hast, Kathi.

:applaus: :applaus: Herzlichen Glückwunsch :applaus: :applaus:

 

rauchfrei seit 23.05.2010

 

[url=http://www.ohnerauchen.de/node/4454]Amis Tagebuch[/url]

 

 

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