Viele Grüße und Dank an euch zwei, Lilly und Pöttchen.
So, und nun für euch, geliebte Wiesengewächse, wie versprochen meine kleinen Schulkatastrophen. Jeder blamiert sich so gut er kann. Habt ihr noch ne Idee für die Überschrift? (Aber editieren geht ja eh nicht, grrrr)

Nachdem auch mein jüngstes Kind der Schule mittlerweile entronnen ist, wage ich, über die größten Katastrophen in dieser Zeit zu sprechen. Wir haben es überlebt! Aber war schon manchmal ein wenig krass… doch hört selbst.

Ich bin ja als Mutter zu keiner Zeit perfekt gewesen, und einfach war die Zeit der Kindererziehung auch nicht gerade. Dennoch staune ich heute, was ich früher alles noch nebenher in den Griff bekommen habe.

Die allmorgendliche Hatz erforderte ein rechtzeitiges Aufstehen und einen Baddurchlauf von vier Persönchen, ein ordentliches gemeinsames Frühstück (nicht verhandelbar) und das rechtzeitige Zur-Haustür-Hinausschubsen, um ein Eintreffen vor dem Stundenzeichen in der Schule zu gewährleisten. Zusätzlich musste im Winterhalbjahr noch ein eigenwilliges Öfchen im Keller des Hauses, welches wir damals bewohnten, angeheizt und nach dem Anbrennen im richtigen Moment zugeschraubt werden. Eine Menge Fehlerpotential für eine vor 9 Uhr ohnehin nicht zurechnungsfähige, morgenmufflige Vinca. So ging zwangsläufig öfter mal was schief, aber dafür haben wir nette Anekdötchen!

Mein „großes“ Mädchen war stolze Schülerin der ersten Klasse. Ich brachte sie morgens noch über die Straße, wir verabschiedeten uns völlig unbeschwert, und jeder ging seinen Weg – ich zur Arbeit, sie zur Schule. Aber schon nach wenigen Metern merkte mein Kind, warum sie so unbeschwert war: Die Mappe auf dem Rücken fehlte. Keine Chance, sie noch zu holen! Meine arme Kleine weinte bitterlich, wollte sie doch gerade an diesem Tag das „R“ lernen! Eine mitleidige Frau nahm sie mit, machte ihr ein Pausenbrot, trocknete die Tränchen und machte ihr Mut, sich ohne Mappe in die Schule zu wagen. Natürlich hat ihre ansonsten liebevolle Lehrerin sich ein Feixen wohl nicht verkneifen können, und die Kinder erst recht nicht. Aber sie bekam Papier und Bleistift, und sie hat an diesem Tag das „R“ noch sehr gut gelernt.

Sohnemann hatte Wandertag. Das hieß aber noch lange nicht, dass man wanderte – so etwas fand nicht selten auch im Kino statt. An diesem Tag aber nicht. Man hatte vor, durch die Pampa zu wandern und den Kindern die Freude an der Natur näher zu bringen. Bei meinem Sohn ist dieses Vorhaben an diesem Wandertag außerordentlich innig gelungen! Hatte er doch morgens das Haus mit seinen hübschen roten Filzhausschuhen verlassen! Und zu allem Überfluss fing es dann ordentlich an zu regnen, die Wanderwege verwandelten sich in moddrige Pampe – kurz, Armin war in dem Szenario mit seinen Hausschuhen die absolute Sensation. Wir haben dann abends die Schuhchen samt rot eingefärbten Söckchen in der Mülltonne versenkt. Die hausschuhfarbenen Füßchen aber nahmen nach einigen Tagen wieder die natürliche Farbe an…

Manchmal hatte ich ja morgens vor dem Verlassen des Hauses auch noch Gelegenheit, einen Allround-Checkerblick um mich zu werfen. Dabei insbesondere würdigend, ob die verbliebenen Turnbeutel mit den jeweiligen Besitzern und den tagesaktuellen Stundenplänen in Übereinstimmung standen. Leider war das oftmals nicht der Fall. Dann blieb also nur noch das Rechenexempel, ob ein Umweg über die Schule noch im Rahmen des Möglichen lag und gegebenenfalls mit High Speed loszudüsen. Die Aushändigung der Turnutensilien wurde aber oft mit größter Begeisterung quittiert, da lohnte der Umweg auf jeden Fall.
So geschehen auch eines Morgens, wo ich aber keine 20 Meter weit kam. Da blockierte der an den Fahrradlenker gehängte Beutel urplötzlich nach Erreichen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit mein Vorderrad! Mir blieb nichts anderes übrig, als einen eleganten Salto um den Lenker zu springen, wonach ich auch sehr hübsch wieder auf meinen Füßen zu stehen kam. In Perfektion dieses Stunts hätte ich allerdings das Fahrrad dabei nicht fallen lassen dürfen - nun, es war aber doch mein erster Versuch!

So, ihr Lieben, nun wisst ihr, worauf ihr achten müsst, wenn eure Kinder in die Schule kommen…