Geht's mir ohne Rauchen besser?

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JensMahlmann
Geht's mir ohne Rauchen besser?

Hallo,

nach einem gescheiterten Allen Carr-Versuch vor gut einem Jahr versuche ich's jetzt erneut, diesmal "auf eigene Faust".

Eines meiner Probleme war schon letztesmal:

Allen Carr verspricht, dass es einem ohne Rauchen schnell an allen möglichen Punkten besser geht (z.B. Schlafen, Atmen, Lebensfreude).

Leider kann ich das bei mir überhaupt nicht feststellen. Der einzige Unterschied, den ich merke, sind die Entzugserscheinungen.

Das ist für mich ein Riesenproblem, weil man ja von der "Anstrengung", den Entzug durchzustehen, auch irgendwas haben möchte.

Gespartes Geld und (mögliche) spätere Gesundheit sind so schrecklich abstrakt. [i:460d38c160]Konkret[/i:460d38c160] ist nur, dass Kaffee und Bier nicht mehr schmecken und ich Probleme habe, Pausen zu machen. Beim Rauchen kamen mir (tatsächlich) immer die besten Ideen.

Ich wäre wirklich dankbar, wenn mir an diesem frustrierenden Punkt jemand weiterhelfen könnte.

Gruß
Jens

Maggi
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Hallo Jens,

Hallo Jens,
erstmal ganz herzlich willkommen bei den Nichtmehrrauchern.
Eine gute Idee dich hier anzumelden, hier in diesem Forum kann man sich wirklich eine Menge Motivation holen.

Zu Allen Carr kann ich nur sagen, dass ich dieses Buch bei meinem letzten Versuch (allerdings erst nach einiger rauchfreien Zeit) gelesen habe. Meine Tochter und ich haben sich lediglich schlapp gelacht.

Ich bin der Meinung es klappt mit diesem Buch nur wenn man sich ganz darauf einläßt und sich so richtig einlullen läßt. Sobald man mal wirklich richtig übers Nichtrauchen nachdenkt ist die ganze Gehirnwäsche fürn Ar......

Bleib hier bei uns. Lese dich durch die Tagebücher besonders die ersten Seiten, damit du siehtst wie alle hier zu kämpfen hatten. (Auf den letzten Seiten der "alten Hasen" stehen nur Dummheiten Lol )

Lade dir den rauchfrei Elch auf deinen PC:
[url]http://www.swr3.de/meinswr3/rauchfrei/[/url]

Ich habe mir noch den rauchfrei Kalender bei der BZGA bestellt, mir hat er geholfen.
[url]http://www.bzga.de/?uid=59850f40dece80885807feb09593320b&id=medien&sid=7...

So, ich drücke dir jetzt die Daumen und du brauchst nur noch die nächste nicht anzumachen.

Lieben Gruß
Maggi

jpk
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.

Moin Jens

ich bin zwar ein alter Allen Carr-Fan, also ein sich Einlull-Lasser Wink ...

Aber der zentrale Punkt in Deiner Argumentation ist einfach schief. Bier schmeckt ziemlich gut auch ohne Tschiggen. Kaffee schmeckt ziemlich gut auch ohne Tschiggen und ein richtig guter Wein schmeckt eigentlich überhaupt nur ohne Tschiggen.

Pause mach ich, sobald ich will und kann, und nicht, wenn ich muss.

Du musst es so herum sehen, dass durch unser heiß geliebtes Nikotin die Genüsse nicht erst möglich werden, sondern durch das Fehlen vom Nikotin bei Suchtknochen die Genüsse verhindert werden. Natürlich stellt sich der Erfolg nicht so bauf-mäßig ein, wie Allen das beschreibt. Aber immerhin gewinnst Du recht früh etwas sehr konkretes: Selbstachtung und Freiheit von der Substanz Nikotin, die Dich am Nasenring durchs Leben zieht.

Auch das mit den besten Ideen ist so eine Sache. Wenn der Spiegel unter ein bestimmtes Level abgesunken ist, dann hast Du halt nur noch gute Ideen, wie Du an die nächste Ziese kommst. Wenn Du die dann qualmst, dann ist dein Hirn für 5-10 Minuten frei und kann nachdenken. Mein Hirn ist jetzt 60 Minuten in einer Stunde frei (nicht immer, natürlich, aber Du weisst vielleicht, was ich meine). Seit ich nicht mehr rauche, kommen mir die besten Ideen auf dem Klo...

Ich sag das noch mal, weil es mir so gut gefällt: Wenn Rauchen nicht süchtig machen würde, würde doch praktisch keiner rauchen, oder?

Vielleicht kann mir hier jemand beipflichten, der Tag, an dem ich das erste Mal aufgewacht bin und nicht gedacht habe, ohoh, jetzt aber bald mal eine rauchen, sondern: Du bist Nichtraucher! Geil-O-Mat. Das war schön. Und das hat damals auch ein paar Wochen gedauert.

Jan

JensMahlmann
Wenn's doch so wäre ...

Hi Jan,

danke für Deine Antwort.

Ich hab den Carr letztes Jahr auch begeistert gelesen und war sicher, damit für immer aufzuhören. Insofern hab ich ich mich damals ebenfalls "einlullen" lassen. Warum auch nicht?

Das Problem (bei mir) war bloß, dass ich in der zweiten und vor allem in der dritten Woche unfreiwillig wieder "ausgelullt" wurde. Und ein Zurück gab es dann natürlich nicht.

Die Carr-Argumente (Bier und Kaffee schmecken [i:c600ae10be]besser[/i:c600ae10be]) stehen (bei mir) im Gegensatz zur Realität (Bier und Kaffee schmecken [i:c600ae10be]nicht[/i:c600ae10be] mehr).

Zum Thema "Pause": Als Raucher hatte die jeweils nächste Zigarette (plus Kaffee/Bier) für mich den Effekt von Motivation/Belohnung. Diesen Effekt kann ich derzeit nicht ersetzen, und damit habe ich ein Problem.

Gruß
Jens

jpk
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Hallo Jens

Hallo Jens

[quote:17edf3d22f]Als Raucher hatte die jeweils nächste Zigarette ... für mich den Effekt von ... Belohnung. [/quote:17edf3d22f]

Eine extrem komprimierte Beschreibung.

Das ist das (und nur das), was Nikotin macht.

Und es ist die genaue Ursache der Sucht. Weil die Hirnstruktur, die für Belohnungsgefühle zuständig ist, dauernd durch das Zeug stimuliert wird, kann sie überhaupt keine "Belohnung" empfinden, wenn eben kein Zeug da ist.

Besser kann man das nicht auf den Punkt bringen, WAS DAS DOCH FÜR EINE SCH*SSE IST!

Mach Dich frei. So lange dauert es auch bei Dir nicht.

Ganz liebe Grüße

Jan

ingamadonna
Hallo Jens,

Hallo Jens,

ich habe da mal eine simple Frage an dich:
Warum willst du das Rauchen aufgeben, wenn es dir so gefällt?

Versteh mich bitte nicht falsch, aber ich habe den Eindruck, daß du darüber mal nachdenken solltest.

Du beschreibst, daß du keinen Vorteil vom Nichtrauchen hast und daß du nur etwas vermißt.

Warum möchtest du dann aufhören?

Oder kann es sein, daß dir dein Gehirn einen Streich spielt und du voll drauf rein fällst?
Und daß du die Vorteile durchaus erkannt hast?

Bin gespannt auf deine Antwort/Erkenntnis...

P.S. Bin großer Fan von Allen Carr und finde, daß hat gar nichts mit "einlullen" zu tun. Das sind Fakten und sonst nix.
(Es gibt übrigens noch einen 2. Teil, für all die, denen der erste Teil nicht gereicht hat oder die rückfällig geworden sind)

Lieben Gruß, Inga

Letzte Zigarette: 29.07.06, Dank an Allen Carr und meinen Mann.
Ausgezeichnet mit dem Gaga-Diplom.
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic1973.html]ingamadonna´s Tagebuch[/url]

JensMahlmann
genau der Punkt

Hallo Inga,

Du triffst genau den wunden Punkt:

Die Gründe, die mich zum Aufhören treiben, sind alle kopfgesteuert: Geldersparnis, (mögliche) spätere Erkrankung, Vorbildfunktion. Am abstraktesten ist das Konzept "Befreiung von der Sucht aus Selbstachtung".

Die Gründe, die mich zum [i:91d42d6d92]Rauchen[/i:91d42d6d92] treiben, sind dagegen alle [i:91d42d6d92]nicht[/i:91d42d6d92] kopfgesteuert: Gewohnheit, Sucht, Angst vor dem Entzug. Am schlimmsten ist die Aussage aller mich umgebenden ehemaligen Raucher, man käme selbst nach vielen Jahren nicht ganz frei vom Wunsch zu rauchen.

Das ist ein "Kopf-gegen-Bauch"-Kampf, und wann ist der Kopf schon mal stärker als die Gefühle/Triebe?

Gruß
Jens

sunny44
Moin Jens,

Moin Jens,

bin gerade nochmal schnell an den Rechner, da wachgeworden und nicht richtig schläfrig. Smile

Da hast schon recht, Kopf gegen Bauch kann nicht gewinnen auf Dauer. Wenn du ohne Ziggi nur mit dem Kopf gegen deinen Bauch kämpfst, reibst du dich auf. Das geht auf Dasuer nicht gut.

Ich kann aber nicht glauben, dass nur der Kopf bei dir aufhören will. Sowas ist immer auch zumindest unterschwellig gefühlsgesteuert (hmm...
komisches Wort :D) Frag dich wirklich nochmal genau, warum du aufhören willst, nur das Geld usw. kanns ja nicht sein.

Bei mir wars so, dass die Entscheidung vom Kopf her kam, aber lange vorher gefühlsmässig gereift war. Die Nachteile des Rauchens waren zu groß, bei mir wehrte sich regelrecht der Körper gegen das ständige vergiften, je mehr ich über das Rauchen nachdachte.

Insofern wars mir relativ leicht gefallen, nach
über 25 Jahren bis zu 30 Stck. rauchen sein zu lassen. So richtige Schmachter hatte ich nur wenige und kurzzeitig. Carr hatte ich erst nach dem Aufhören gelesen und war erstaunt, dass er meine Ideen (hehe, jaja :D) zum Teil zu Buch gebracht hatte. Nämlich das gefühlsmässige "verankern" der Vorteile des Nichtrauchens und das die Ziggi mir im Grunde gar nix bringt.

Allerdings ist es natürlich nicht so einfach, wie er es darstellt. Immerhin muß sich der Gehirnstoffwechsel erst wieder ohne Ziggis einpendeln .Nikotin regt die Dopaminproduktion an
und ohne dauert das einige Zeit, bis sich das wieder regeneriert hat, jedenfalls bei so langer Raucherzeit, wie bei mir.

so, ich geh wieder pennen, hab ja fast zuviel von mir geschieben, hoffe das etwas Hilfe für dich dabei ist.

alles Gute

gerd

seit 08.06.06 rauchfrei

ingamadonna
Huhu Jens!

Huhu Jens!

Danke für deine ehrliche Antwort.

Ich hätte da jetzt noch eine Frage:

Guck dir mal bewußt die Dinge an, die von deinem Bauch kommen und sag mir, wie du dich dabei fühlst?

Ich gebe natürlich Sunny vollkommen recht, wenn der Bauch gar nicht mitmacht und es nur vom Kopf kommt, geht nix.
Aber vielleicht können wir mit deinem Bauch mal ernsthaft ins Gericht gehen, dann ändert sich einiges...

Lieben Gruß, Inga

Letzte Zigarette: 29.07.06, Dank an Allen Carr und meinen Mann.
Ausgezeichnet mit dem Gaga-Diplom.
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic1973.html]ingamadonna´s Tagebuch[/url]

JensMahlmann
Bauch hinterfragen

Hallo Gerd und Inga,

vielen Dank für Eure Antworten. Dieses Forum ist echt gut für mich.

Die Äußerungen des Bauchs hinterfragen: Das ist genau das Wichtige! Aber wie geht das? Wie kann ich über den Kopf meine ganzen unterschwelligen Bedürfnisse und Reaktionen erkennen oder gar beeinflussen?

Da fühle ich mich überfordert.

Beispiel:

Wie schon letztes Jahr ("unter" Carr) habe ich auch diesmal praktisch keine (körperlichen) Entzugserscheinungen. Letztes Jahr hat Carr mich sogar dahin gebracht, in der ersten Woche [i:7b38b1f89d]überhaupt nichts[/i:7b38b1f89d] zu vermissen!

Und doch habe ich letztes Jahr dann in der dritten Woche den Vollabsturz erlebt, und diesmal geht's mir von Anfang an dreckig.

Was treibt mich eigentlich zum Rauchen? Warum mag ich, seit ich vor drei Tagen aufgehört habe, keinen Kaffee und kein Bier mehr trinken?

Diese Zusammenhänge erfasse ich einfach nicht, und deshalb kann ich ganz schlecht damit umgehen.

Viele Grüße
Jens

tramp
Bild des Benutzers tramp
Hi, Jens,

Hi, Jens,

ich will mal hoffen, dass das hier keine akademische Diskussion ist nach dem Motto "Mal sehen, wer den anderen nieder-argumentieren kann". Denn dein beharrliches "Ich SEHE aber einfach keinen Vorteil!" wirkt schon ein bisschen trotzig. Wink

Ich versuch's mal andersrum (auch wenn das sicher nicht die reine Lehre ist):
- Rauchen ist ungesund - aber du tust auch anderes Ungesunde in deinem Leben; klinisch rein von allen Risiken kriegste das eh nicht
- Rauchen kostet Geld - aber wenn du nicht grad am Hungertuch nagst, was soll's? Du kannst es dafür ausgeben oder für ein Hobby, is eigentlich am Ende egal
- Rauchen ist unbequem, weil du von der Gesellschaft immer mehr eingeschränkt wirst; kein WIRKLICH gutes Argument, könnte eher bisschen den anarchistischen Trotz wecken, ne?

Was ich sagen will: deine Kopf-Argumente sind eigentlich nicht viel wert, wenn sie nachgesprochene Weisheiten sind. Dass sie WAHR sind, macht's nicht viel besser, solange sie DIR nichts bedeuten.

Willst du TROTZDEM aufhören? Dann frag dich (wie Inga vorschlägt) noch mal: warum eigentlich?

Ich bin kein Freund von Büchern (auch nicht von Carr, sorry) und ich fürchte, du wirst dessen Wahrheiten auch einfach hersagen und gleich ein "... aber ..." dranhängen.

WILLST DU? Dann TU es, es geht nämlich. Wenn du wirklich willst, dann solltest du dir vielleicht mal vor die Rübe hauen und sagen: "Das wollen wir doch mal sehen, ob mein Wille nicht über diesen Mist triumphiert!" Kopf oder Bauch - wen interessiert's? Nur: ein WILLE muss dann natürlich auch wirklich da sein. Wink

Liebe Grüße und weiterhin Kraft und Durchhaltevermögen
Peter

Die Letzte am 14.05.2006 um 2 Uhr nachts ausgemacht.

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