Die Abstinenz des Thomas G.

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AbreLosOjos
Die Abstinenz des Thomas G.

[size=14:b5ea6ef8df]Inzwischen sind sechs Tage seit der letzten Zigarette verstrichen. Sechs Tage ist noch verdammt wenig, ich weiß.
Es fühlt sich auch nicht unbedingt so an, als hätte ich schon großartig was erreicht.
Komischerweise sind auch etwaige Entzugserscheinungen erschreckend harmlos.
Ich bin jetzt fast 26 und rauche seit ca. 10 Jahren regelmäßig, im Laufe der Jahre mehr, im Mittel aber bestimmt nicht mehr als eine halbe Schachtel pro Tag.
In dieser Zeit hab ich 2 mal mehr oder weniger ernsthaft versucht, mit dem Rauchen aufzuhören.
Einmal gelang es mir für 3 Monate, einmal für 3-4 Wochen in etwa.
Ich möchte mal wissen, wie oft es ein junger Mensch überhaupt schafft, nach z.B. 5 Jahren regelmäßigen Konsums so einfach aufzuhören.
Die Quote derer, die es überhaupt versuchen will, ist warhscheinlich schon geringer als die bei älteren Rauchern.
Ich sehe in meinem Umfeld/Alter einigermaßen viele Raucher, aber kaum einen, der ernsthaft unzufrieden mit seinem Rauchverhalten ist, geschweige denn endlich damit aufhören möchte.
Dennoch bin ich der Meinung, dass der durchschnittliche Raucher schon einer ist, der sehr gerne, wäre es halt mit einem einfachen Fingerschnippen getan, rauchfrei wäre.
Betrachte ich die letzten 6 rauchfreien Tage, kann ich nicht viele Abnormitäten feststellen. Zwei mal schlecht eingeschlafen, ungefähr 20 mal sehr schnell nach dem Einnicken wieder aufgeschreckt mit Puls-hochfahrn.
Der Schlaf danach war aber normal.
Keine wirren Nikotinträume, vielleicht aber intensivere Träume als sonst.
An Tag 3 Trinkgelage mit Freunden, sogenannter 'Ernstfall', Situation, die in solchen Phasen vielleicht besser zu vermeiden wäre.
War aber überhaupt kein Problem. Der Alkoholrausch war dafür erschreckend heftig, ich bring das direkt in Verbindung mit dem Nikotinentzug.
Nikotin soll ja die Aufnahme von Alkohol vom Darm in die Blutbahn hemmen, so zumindest amerikanische Studien, werde mich wohl näher mit diesem Thema befassen, auch studiumsbedingt ganz interessant.
Zurück zum vollständigem Satzbau vielleicht.
Ich hoffe dieses mal hält mein Wille, die Hoffnung ist aber im Moment, und so empfinde ich wirklich, 100% Gewissheit, dass es funktionieren wird.
Ich bin aber mit meinen bescheidenen 25 Jahren altersklug genug, um zu wissen, dass nur die richtig-falsche Situation kommen muss, damit die Motivation in den Keller verbannt, vielmehr einfach ausgeblendet wird, und die verfluchte Rückfallzigarette zur dümmsten Belohnung seit langem wird.
Es wird dann auch nicht unbedingt als Weltuntergang empfunden, dass der bisherige Erfolg zunichte gemacht wurde, man hat es ja immerhin 'so und so' lange ausgehalten und seiner Gesundheit weniger geschadet als sonst.
Und in diesem Fall darf man finde ich wirklich von einer kleinen, grausamen Bestie sprechen, die Macht über einen ergriffen hat.
Trotzdem, für mich persönlich ist der starke eigene Wille das alles Entscheidende für den Erfolg.
Ich halte demnach auch gar nichts von irgendwelchen Hilfsmitteln, denn mit diesen gestünde ich mir automatisch einen Mangel an Disziplin und Willensstärke ein, und das Ganze wäre von vornherein zum scheitern verurteilt.
Mir ist schon klar, dass meine bisherigen Fehlschläge eben auf diesen Mangel an Überzeugtheit zurückzuführen sind. Für den ein oder anderen bringen die erwähnten Hilfsmittel vielleicht auch wirklich was.
Ich für mich hab beschlossen, dass es ohne gehen muss.
Dabei spielt ganz zentral auch der Gedanke eine Rolle, sich nicht (mehr) zum Sklaven irgendeiner Sache machen zu wollen.
Ansonsten natürlich Gesundheit und Geld, wie das halt immer so ist. Wink
Nach nicht effektivem, durch Rumsurfen verblaßenem Tag stell ich mir nun noch die Frage, was wirklich genau die Gründe dafür sind, dass man es nicht schafft, mit dem Rauchen aufzuhören.
Und ich lande wieder beim guten alten Willen, der aber anscheinend in vielen Fällen nur vorgehäuchelt ist.
Die Medien tragen sicherlich nicht unwesentlich dazu bei, der berüchtigten Gehirnwäsche (wer sich 'Endlich Nichtraucher' gegeben hat, weiß, was ich meine) entgegenzuwirken.
Die Anti-Raucher-Welle, ich möchte mal sagen des 21. Jahrhunderts, ist natürlich etwas Gutes und eine notwendige Entwicklung.
Vielleicht besteht aber gerade hier die Gefahr, dass das 'Rauchen-Aufhören' mal eben schnell zur vorübergehenden Abstinenz wird, zur Diät-der-Woche, nicht anderes, als fastete man eben mal für ein paar Tage.
Letztlich ist das Aufhören doch eine Sache, die den Lifestyle oder das Lebensgefühl oder was auch immer ganz entscheidend und nachhaltig beeinflusst. Und damit ist es für mich eine schwerwiegende Entscheidung.[/size:b5ea6ef8df]

Nikhi
Hallo Tom,

Hallo Tom,

erstmal Gratulation zu 6 rauchfreien Tagen. Das ist schon eine Leistung!

Du bist noch jung, vermutlich "verpacken" jüngere Leute etwaige Entzugserscheinungen besser.
Mit zunehmenden Alter kommen Wehwehchen hinzu, der Körper ist nicht mehr so leistungsfähig, der Nikotinentzug kann dann den Körper zusätzlich belasten.

Und junge Leute sind in der Regel gesund und leistungsstark und "leiden" noch nicht unter den Folgen des Rauchens (Ausnahmen wird es sich sicherlich geben) und das ist vermutlich der Grund, warum relativ gesehen, so wenig Leute aus Deiner Altersgruppe aufhören wollen mit dem Rauchen. Da sind andere Dinge wichtiger: Gruppendynamik (meine Freunde rauchen, also rauche ich auch), Rauchen als Symbol für Freiheit oder Individualität (Rauchen ist out, deswegen rauche ich jetzt erst recht), Trotzreaktion (meine Eltern labern dauernd über Gesundheit, die können mich mal, schließlich habe ich als Kind auch kein Spinat gemocht), jugendlicher Leichtsinn (als junger Mensch fühlt man sich unverwundbar).

Der Wille mit dem Rauchen aufzuhören, sollte nur etwas mit Dir zu tun haben. Mit Dir allein.

Viel Erfolg wünscht

Nikhi

bille
Zitat:

Zitat:
Letztlich ist das Aufhören doch eine Sache, die den Lifestyle oder das Lebensgefühl oder was auch immer ganz entscheidend und nachhaltig beeinflusst. Und damit ist es für mich eine schwerwiegende Entscheidung.

Hallo und herzlich willkommen,

natürlich ist es eine schwerwiegende Entscheidung, sich aus einer Drogensucht zu wühlen - aber wenn du mal länger davon weg bist, wirst du zum Thema Lifestyle und Lebensgefühl eine vollkommen andere Einstellung haben. Das Rauchen was mit Lifestyle zu tun hat, wird dir lediglich von der Zigarettenindustrie suggeriert. Ist es wirklich so hipp mit der Kippe auf der Strasse zu stehen und bei Regen und Kälte eine zu qualmen? Mit Sicherheit nicht - aber das erkennt man leider erst später. Erst dann, wenn man aufhören will ,erkennt man das es eine Sucht ist - nicht mehr und nicht weniger.

Was den Weg zum Erfolg angeht, bin ich um einiges toleranter als Du. Nicht nur der harte Entzug ist der richtige Weg; das muss jeder für sich selbst entscheiden. Mein Mann hat vor Wochen mit Nikotinkaugummis aufgehört - für ihn war das der Rettungsanker, wenn gar nichts mehr ging. Nach vier Wochen konnte er dann darauf verzichten und ist jetzt über zwei Monate clean.

Weiterhin viel Erfolg.

LG
Andrea

-----Gehe in die Welt und sprich mit Jedem---------

elisa
Ein herzliches Willkommen

Ein herzliches Willkommen jhier und viel Erfolg bei Deinem Vorhaben, das Rauchen aufzugeben :!:

Zitat:
Ich bin aber mit meinen bescheidenen 25 Jahren altersklug genug, um zu wissen, dass nur die richtig-falsche Situation kommen muss, damit die Motivation in den Keller verbannt, vielmehr einfach ausgeblendet wird, und die verfluchte Rückfallzigarette zur dümmsten Belohnung seit langem wird.

Nun, ich habe das erste Mal mit ca. 28 Jahren aufgegeben und habe dann aber erst nach 10 Jahren zur "dümmsten Belohnung" gegriffen und bald darauf bitter bereut :? Meine Überzeugung mit 28 damals war, dass ich nicht mit evtl.60 Jahren schwer krank werden wollte und vor allem auch meinen Kindern ein gutes Vorbild sein wollte! Beide haben allerdings auch später einige Jahre geraucht, obwohl ich nicht mehr rauchte, auch mein Mann damals nicht mehr! Rauchen aber heutte Beide nicht mehr!

Es ist aus meiner Sicht richtig, dass man in jüngeren Jahren leichter aufgeben kann, zumal man auch mehr verantwortungsvolle Aufgaben und weniger Zeit wie z.B. die Arbeitsstelle, usw.......zur Verfügung hat! Auch die vielen angesprochenen Punkte von Nikhi treffen voll zu und ich kann Dich nur beglückwünschen, NMR zu
werden und vor allem auch bleiben.

In iesem Sinne weiterhin viel Kraft und Durchhaltevermögen, sowie Grüsse
wünscht Dir elisa

 

AbreLosOjos
[size=14:e3c3bf34db]Erst mal

[size=14:e3c3bf34db]Erst mal Danke fürs Durchlesen. Hab beschlossen hier etwas regelmäßig reinzuschaun, das hier kann ne sehr dynamische Sache sein denk ich mal.

[b:e3c3bf34db]@ Nikhi[/b:e3c3bf34db]: Ich stimm dir so ziemlich zu, auch wenn ich sagen muss, dass die negativen Gedanken beim und übers Rauchen in den letzten Jahrn (4-5) bei mir deutlich dominieren.
Das geht einher mit allgemeiner Unzufriedenheit und unverwundbar fühl ich mich schon lang nicht mehr.
In der Hinsicht bin ich manchmal gedanklich 20 Jahre länger Raucher.
Jetzt sind es zwar nur 10 Jahre bei mir, aber ich empfinde das schon als eine viel zu lange Zeit.

[b:e3c3bf34db]@ bille[/b:e3c3bf34db]: Das meinte ich auch mit Veränderung des Lebensgefühls/Lifestyles.
Ich wollte damit ausdrücken, dass es eben kein Zuckerschlecken sein wird, nach 10/20/30/.. Jahren eine so im Alltag festsitzende Gewohnheit so einfach zu verbannen.
Das im Endeffekt nur Positives daraus hervorgeht, is mir durchaus klar, das hab ich beim ersten Aufhörversuch schnell gemerkt.
Also, wollte damit [b:e3c3bf34db]nicht[/b:e3c3bf34db] sagen: "Mein Leben wird bestimmt etwas an Qualität verlieren, wenn ich das Rauchen auf Dauer aufgeben muss."
Aber: Ich muss in meinem Kopf daraus eine schwerwiegende Entscheidung machen, um langfristig, und damit mein ich definitiv entgültig, Nichtraucher zu werden.

[b:e3c3bf34db]@ elisa:[/b:e3c3bf34db] Das is ne Sache, über die ich mir auch viele Gedanken mache.
Mich würde interessieren, was hat dich dazu bewogen, nach 10 Jahren wieder mit dem Rauchen anzufangen? War dein (rauchendes) Umfeld mitverantwortlich, hattest du das Gefühl durch 10 Jahre Nicht-Rauchen sehr viel für deine Gesundheit getan zu haben, und umso belangloser sei jetzt die Tatsache, dass man sich wieder eine angesteckt hat?[/size:e3c3bf34db]

AbreLosOjos
[size=14:d2dce1857f][b

[size=14:d2dce1857f][b:d2dce1857f]Update für's Tagebuch[/b:d2dce1857f]:
Heute nacht relativ schlecht schlecht geschlafen, ungefähr 5 Stunden.
Trinke immer noch jeden Tag nach dem Aufstehen 2 Tassen Kaffee, auch wenn die immer mit einer Zigarette verbunden waren, bisher kein Problem.
Ich betrachte den Kaffee jetzt, natürlich auch wieder Coffein suchtbedingt, als wertvoller als zuvor.
Aber auf Kaffee verzichten möcht ich nun nicht.
Der Drang zu Rauchen ist, bezogen auf die komplette Entwöhnugszeit, nicht angestiegen.
Was immer mal wieder kommt sind Phasen, in denen 5 mal pro Minute nach ner Kippe verlangt wird.
Die Gedanken weis ich aber schnell ab, sie kommen sehr schnell wieder, werden aber noch schneller wieder verdrängt.[/size:d2dce1857f]

Mariechen
Bild des Benutzers Mariechen
Hallo Tom!

Hallo Tom!

Erstmals

[size=18:c094cd3038][color=red:c094cd3038] Her[/color:c094cd3038][color=yellow:c094cd3038]zlichen G[/color:c094cd3038][color=green:c094cd3038]lückwunsch zu [/color:c094cd3038][color=red:c094cd3038]deiner 1. Rauchfreien[/color:c094cd3038] [color=blue:c094cd3038]Woche[/color:c094cd3038][/size:c094cd3038][color=red:c094cd3038][size=18:c094cd3038]![/size:c094cd3038][/color:c094cd3038]

Ich finde, dass du einen sehr guten Anfang gemacht hast, nur Mut und bleib am Ball!

Liebe Grüße Marie

Liebe Grüße Marie

AbreLosOjos
[size=14:605d8290e8

[size=14:605d8290e8]Dankeschön Mariechen! Bei Gelegenheit werd ich mir mal eure TB durchlesen, bestimmt einiges dabei, was mir nützen kann.[/size:605d8290e8]

Nikhi
Hallo Tom,

Hallo Tom,

und wie war die letzte Nacht?
Bei mir waren es 5 Stunden.

(Ich habe mit Dir am selben Tag aufgehört, wenn man die 4 Monate zuvor nicht mitrechnet.)

Und: [color=blue:35e73ddbde]Glückwunsch zu 7 Tagen rauchfrei! [/color:35e73ddbde]

Nikhi

AbreLosOjos
[size=14:7aa38b7541]Ich hab

[size=14:7aa38b7541]Ich hab irgendwie ordentliche Kopfschmerzen, ungefähr 10 Stunden geschlafen.
Das war vielleicht zuviel.
Arrrghhh, aber Lust auf ne Zigarette hab ich nicht.
[b:7aa38b7541]@ Nikhi:[/b:7aa38b7541] Hat sich dein Schlafverhalten im Laufe der nicht-gerauchten Wochen nur verschlechtert?
Was hast du bisher so versucht um besser schlafen zu können?[/size:7aa38b7541]

Nikhi
@Tom

@Tom

In den rauchfreien Wochen hat sich das Durchschlafproblem nicht verschlechtert, aber auch nicht groß verbessert. Es pendelte sich auf 5 Stunden Schlaf - durchgängig - ein. Vielleicht schaffte ich mal hier und da noch eine 1/2 Stunde zu dösen, aber Tiefschlaf war da nicht dabei.

Ich habe nichts unternommen, weil ich dachte, das pendelt sich von alleine ein. Was will man auch machen? Ich kann ja supergut und schnell einschlafen, nur eben nicht durchschlafen.

Aber Du mit Deinen 10 Stunden Schlaf ... Mann was beneide ich Dich!

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