7 Wochen ohne, fast depressiv

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Lavendel
7 Wochen ohne, fast depressiv

Ich habe vor 7 Wochen ziemlich ring aufgehört zu rauchen, nach dem ich die letzten 5 Jahren zig Versuche hinter mir habe, aber nie so lange durchgehalten habe.

Nun leide ich aber total unter Stimmungsschwankungen, habe keine Motivation, werde sehr aggressiv oder weine auf einmal, da ich Mutter eines Trötzlizwerges bin geht das natürlich nicht gut.

Manchmal fühle ich mich richtig depressiv, ich sollte dringend einige Sachen machen, da wir in einigen Tagen umziehen, aber nichts geht bei mir. Ich sehe die Welt nur noch schwarz und seit einigen Tagen hält mich nicht mehr viel von einer Zigi ab. Zudem habe ich auch zugenommen....

Was kann ich machen, dass ich alles wieder positiver sehe, mir macht der Zustand langsam angst, habe deswegen schon echte Beziehungsprobleme und eben Trötzlizwerg muss auch leiden.

Jogi65
Hi Lavedel,

Hi Lavedel,

Depressionen und Stimmungsschwankungen sind nichts ungewönliches.

Olaf hat dazu folgendes geschrieben.

[quote:b166be7819="OlafSt"]

ein paar Worte zur biologischen Erklärung, die bille versprochen hat Wink

Nikotin ist eine Wahrnehmungs- und Persönlichkeitsverändernde Droge. Das heißt: Du selbst bist als Raucher nie wirklich du selbst gewesen. Und du hast die Welt nie wirklich so wahrgenommen, wie sie tatsächlich ist. Dies ist bedingt durch ein chemisches Ungleichgewicht im Gehirn zwischen Dopamin und Serotonin. Durch das Rauchen wird enorm viel Dopamin freigesetzt, das der Körper durch entsprechende Gegenmaßnahmen (das Serotonin) wieder ins Gleichgewicht bringt.

Hört man mit dem Rauchen auf, endet auch der dauernde Dopaminrausch im Kopf - der Körper aber kann nicht so schnell umschalten und produziert weiter große Mengen Serotonin.

Tja... Dopamin ist der "Glücklichmacher", weshalb man als Rauchanfänger dieses "Hochgefühl", die tolle Laune, gute Stimmung spürt. Leider hält das nicht lange an und der Körper gewöhnt sich daran - man wird süchtig.
Serotonin ist nun der "Unglücklichmacher". Nun, wo du das Rauchen aufgegeben hast, überwiegt der Unglücklichmacher im Gehirn - du bist Depressiv, die Welt ist sch*iße, alle wollen dir nur schlimmes.

DAS IST EINE ILLUSION - so wie das Rauchen dir eine Rosarote Brille aufgesetzt hat, damit du die schllimmen und bösen Dinge nicht wirklich wahrnimmst (und Rauchen IST BÖSE - wissen wir alle), hast du nun eine graue Brille auf. Die Welt ist noch immer so wie immer und hat sich nicht verändert. DU hast dich verändert.

Es dauert eine Weile, bis sich dieses Ungleichgewicht wieder eingependelt hat. Wichtig ist dabei eine Erkenntnis: Das ganze ist nicht, weil du nicht mehr rauchst. Du hast das Problem, weil du mal geraucht hast.

Wutausbrüche, Gereiztheit, "abgenervt sein", Müdigkeit, Depressionen etcpp sind ganz normale psychische Entzugserscheinungen. Durch das Nikotin war die Gird, die eigentlich "geplant" war, gar nicht da. Die kommt erst jetzt zum Vorschein und muß lernen, mit sich selbst klarzukommen. Ich vergleiche das gern mit der Pubertät, wo sich auch das ganze Gefühlsleben dramatisch verändert und man lernen muß, mit sich klarzukommen. Nichts anderes, wenn auch deutlich schwächer, passiert da jetzt mit Dir.

Ich selbst hatte massiv mit Wutausbrüchen und Aggroattacken zu kämpfen. Ein Blick in mein TB hilft vielleicht, dem ganzen Herr zu werden.

Also: Alles in allem ist das, was du da durchmachst, völlig normal. Lerne damit umzugehen - das habe sogar ich hauptberuflicher Vollidiot hinbekommen, da wird das für dich ein leichtes sein.

lg,

Olaf[/quote:b166be7819]

Den Originalthread findest du [url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic3890.html]hier[/url]

bert
Hallo Lavendel,

Hallo Lavendel,

das hört sich ja wirklich nicht einfach an, du machst gerade eine sehr schwierige Phase durch. Aber da ich das auch schon hinter mir habe, kann ich dir einen Tipp geben. Ich bin vor ca. 3 Jahren per "Kreativhypnose" rauchfrei geworden. Natürlich gab es auch da Ups and Downs, aber was mir besonders geholfen hat war das Erlernen der Selbsthypnose. So konnte ich mich in schwierigen Situationen darauf konzentrieren, was meine Ziele sind und dass man jetzt nicht aufgeben sollte etc. So sind mir die größeren Depressionsphasen weitestgehend erspart geblieben.
Auch wenn du jetzt vielleicht erstmal skeptisch bist, informier dich doch mal darüber oder probier es einfach aus. Schaden kanns nicht Wink

MfG