Hi Ihr Lieben,
Petra lebt seit 5 Tagen ohne Nikotin. Das über all die Jahre in ihrem Körper gebunkerten Zeug nicht gerechnet.
-Ich hab mit Absicht über Petra gesprochen und nicht über mich. Mußte mir diesen Satz mit Abstand jetzt noch mal durchlesen.
Eigenlob stinkt zwar aber ich bin wie schon lange nicht stolz auf mich. Ich dachte ich hätte mit dem Entzug länger zu kämpfen und ich hatte auch Angst davor das ich umkippe.
Wißt ihr was? Heute morgen als ich Brötchen holen war lief so ein kleiner Film in meinem Kopf ab. Also irgendwie dachte ich an die Räume in Krankenhäusern. Alle paar Etagen gibt es die. Diese Räume sind miefig, stinkig die Wände sind nikotingelb. Meistens ist es saukalt weil jemand versucht durch Fenster aufreißen dem Raum etwas Frische zu geben.Dort treffen sich die Raucher.Das weiß ich weil ich auch schon oft genug während Krankenbesuchen die Räume suchte und aufsuchte. Dann saß ich dort zwischen Müttern die gerade ein Baby geboren hatten,Frauen und Männern die im Rollstuhl saßen weil ihnen Tage zuvor ein Bein abgenommen wurde. Am meisten erinnere ich mich an letztes Jahr( mein Mann lag wegen Bandscheiben im KH).Wieder mal saß ich wie so oft im Raucherzimmer.Den einen oder anderen Raucher kannte ich schon vom sehen. Als ein Mann rein kam .Mitte 50 ?! Vielleicht. Hager, blaß, sah sehr krank und traurig aus.Ich würde sagen mehr vom Tod gezeichnet als lebendig. Er trug alte Schlappen und diesen blaugrau gestreiften 50er Jahre Frotteemorgenmantel. In seinem knochigen linken Handrücken steckte eine Nadel. Diese vertrocknete linke Hand klammerte sich kraftlos an einem Infusionsständer. In der rechten Hand glühte kaum das er im Zimmer war seine filterlose Fluppe. Und an seinem Hals klebte das Pflaster von seiner Kehlkopfoperation.Er sagte nicht Guten Tag oder Hallo. Er konnte nicht mehr sprechen.

Ok das wars für heute, habt einen guten Tag, LG Petra