Erster Versuch

63 Beiträge / 0 new
Letzter Beitrag
MichiMalottki
Bild des Benutzers MichiMalottki
Das Leben genießen konnte Ich

Das Leben genießen konnte Ich schon lange nicht mehr so richtig, wie auch wenn alle halbe Stunde die Sucht ruft und einen zur Kippe treibt. Aber das kennt Ihr ja selber. Mit irgendwelchen Bekannten oder Verwanten darüber reden kann Ich auch nicht die sind alle Nichtraucher und können es nicht nachvollziehen und sagen dann nur: das ist doch nicht schlimm es gibt Menschen die rauchen ihr Leben lang. Die wissen halt nicht wie schlimm es ist wenn man richtig nikotinsüchtig ist. Allein die Vorstellung ein Leben lang an der Kippe zu hängen macht mich schon fertig. Jeden Tag von morgens bis abends diese fürchterliche Sucht befriedigen. Was eine fürchterliche Vorstellung. Ich bewundere echt die Leute die einen kalten Entzug schaffen und beneide jeden Nichtraucher.

josefine
Bild des Benutzers josefine
 

 

Jemand, der  noch nicht geraucht hat, wird Dich nicht verstehen (können). Rauchen merkt man nicht. Du torkelst nicht durch die Gegend oder lallst, wie es beim Alkohol passiert. Trotzdem ist es eine Droge - ein Gift - und Du bist hochgradig abhängig. Da gibt es nix zu beschönigen ...

Ich habe in Aschenbechern ausgedrückte Zigarettenstummel gerade gebogen und angezündet, noch ein oder zwei Züge genommen, bevor der Filter qualmte. Diese Unruhe, wenn keine Zigaretten mehr im Haus sind, draußen Glatteis und man ist losgezogen, hat riskiert, sich auf die Nase zu legen,  nur um wieder eine neue Schachtel aufreißen zu können und dann ein tiefer Lungenzug.

Es ist gut, dass Du "neidisch" auf die Nichtraucher bist, denn das ist jetzt Dein Motor. Du willst da hin, auch ohne Suchtdruck leben. Das ist aber kein Spaziergang, dass merkst Du ja schon an Deinem Kopfkino. Dein Körper wird schneller weg sein vom Nikotin, als Dein Verstand.

Mein Tagebuch blätter ich selbst manchmal noch durch und erinnere mich an fast jeden Moment. Habe 10 Monate jeden Tag gelitten. Trotzdem habe ich es geschafft und habe inzwischen über 6000 Tage nicht mehr geraucht.

Trotzdem wirst Du erst merken, was es mit Dir macht, wenn Du keine Pflaster mehr klebst. Und es besteht immer noch die Möglichkeit, dass es Dir ganz hervorragend geht und Du nichts vermissen wirst. Das wünsche ich Dir von ganzem Herzen ...

Step by step -   Angel

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

Josefines Welt

MichiMalottki
Bild des Benutzers MichiMalottki
Ja das fing morgens schon an,

Ja das fing morgens schon an, aufwachen mit Suchtdruck und Zittern und dann sofort nach dem aufstehen schnell angezogen und geraucht und dann ging das den ganze Tag so weiter bis abends kurz bevor Ich ins Bett gegangen bin. Dann andauernd diese innere Unruhe. Ich hab irgendwie Angst dass Ich einfach viel zu süchtig bin um es zu schaffen. Wie meinst Du das mit : dein Körper wird schneller vom Nikotin weg sein als dein Verstand???
Zehn Monate hat das bei Dir gedauert bis du keine Entzugserscheinungen mehr hattest?! Das ist ja heftig. Das heißt Du hattest jeden Tag Verlangensatakken. Ich verstehe halt nicht warum dann das runterstufen der Pflasterstärken so einfach bei mir war. Wie gesagt wenn es nicht klappt die Pflaster auszuschleichen bleib Ich halt bei einer bestimmten Dosis, aber glücklich währe Ich dann natürlich nicht. Will den Nikotinteufel ja eigentlich langsam aber stetig aushungern.

josefine
Bild des Benutzers josefine
 

 

Ich meine das NICHT despektierlich, liebe(r) Michi, aber Du bist mit Sicherheit nicht der Süchtigste Mensch auf dieser Welt. Das waren wir hier nämlich ALLE ... Süchtig und überzeugt, so schlimm hat noch niemand vor uns gelitten. Versprochen !!!

           Biggrin

Die körperliche Abhängigkeit verschwindet relativ schnell, wenn das Nikotin nicht mehr zugeführt wird. Man sagt eine Woche und nennt diese auch "Hellweek". Danach ist es "nur" noch Kopfsache. Der Automatismus jahrelangens konsumieren der Zigarette zu jeder Tageszeit. 

Klingt ganz easy, was? Ist es aber nicht! Das ist die eigentliche Crux der Sache ... Du muss jedesmal, wenn der Kopf funkt "Lass' uns eine rauchen" NEIN sagen. Das ist am Anfang ziemlich oft am Tag und in Grenzsituationen (Das Leben ist ja nicht immer ein Ponyhof) ist man da ganz schnell wieder dabei. Mir kam es damals auch so vor, als würde mir jeder Jockel 'ne Kippe anbieten. Die Versuchung war überall.

Und ja, dieser "Zustand" hat 10 Monate gedauert. Jeden Abend habe ich mir gesagt, wenn es morgen nochmal so schwer ist, nicht zu rauchen, dann kaufst Du Dir ein Päckchen. Waren düstere Zeiten, vor allem meine Laune und meine Familie musste oft verbale Schläge von mir aushalten. Ich war ungerecht, zickig, dünnhäutig ... 

Heute weiß ich, dass war einer der besten Entscheidungen, die ich im Leben getroffen habe und ich bin stolz, dass ich das durchgezogen habe. 

Jeder muss seinen Weg alleine gehen. Du kannst die Tagebücher lesen, hier schreiben und es ist immer gut, was zu futtern in der Tasche dabei zu haben. Besser, als zu rauchen. Du wirst Deine eigene Strategie finden (müssen), aber Du kannst es schaffen. 

Liebe Grüße - Josefine    

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

Josefines Welt

alberich
Moin,Ist ja eigentlich schon

Moin,
Ist ja eigentlich schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.
Dann muss ich doch auch noch mal... Smile

Was ich jetzt auf den letzten Seiten gelesen habe klingt alles gut, vernüftig, bedacht und augenscheinlch "erfolgreicher" als es so manch anderem beim Projekt "Aufhören" gegangen ist. Gut finde ich, dass Du vorsichtig bleibst und "dem Braten nicht traust." Du musst natürlich aufpassen, dass die Vorsicht nicht zum generellen Zweifel mutiert, und du dich am Ende auf Deinem Weg selber so weit sabtierst, dass Du dann wieder rauchend sagen kannst, "Ich hab es doch gewusst. Ich pack es einfach nicht."

Diese Sucht ist nicht unbesiegbar. Ja, es ist kein einfacher Gegner, aber unbesiegbar? Nein.
Was ich ebenfalls lese ist nicht nur der Zweifel, sondern eine grundlegende Angst.
Angst es nicht zu schaffen. Angst rückfällig zu werden. Angst was dann passiert. Angst, dass alles umsonst sein könnte. Alles in allem eine diffuse Angst.
Und das ist auch vollkommen verständlich. Denn es geht, wie oft fälschlicherweise angenommen, nicht nur um eine Verhaltensveränderung, sondern vielmehr um eine Lebensveränderung. Das eigene Selbst muss auf ein neues Fundament gestelt werden. Das macht Angst. Denn es ist in der Tat eine sehr grundlegende Veränderung nötig um sich von dieser Sucht zu lösen. Hat man aber diesen Schritt gemacht, sein Leben auf ein verändertes Fundament zu stellen, ein Fundament das nicht mehr verknüpft ist mit dem permanenten Steuerungsstoff Nikotin, sondern wieder auf mehr Vertrauen zu sich selbst und auf die Kraft der Nüchternenheit setzt, dann hat man gute Chancen dauerhaft auf Nikotin zu verzichten,
Einen Riesenschritt hast Du chon gemacht. Die Verhaltensveränderung. Nicht mehr der automatisierte Griff zur Zigarette. Dieser Trigger der so mächtig ist. Ja, das Nikotin ist noch da, aber dennoch ist dieser Schritt enorm wichtig und groß.
Ist ein bisschen wie mit Teufelssalbe. Ja, sie ist kein Wunderheilmittel und lässt auch keine Rückenschmerzen verschwinden, aber durch ihre Wärme verschleiert sie den Schmerz und hilft dem Körper so, dass die Muskelpartien sich wieder entspannen können und die Rückenschmerzen werden weniger.
Der Trigger "Kippe" ist schon einmal weg. Das Ritual - Vorbei. Du hast somit einfach mehr Kraft ein Leben ohne Nikotin zu erreichen, weil eben sowohl die Rituale als auch die ganzen anderen Schadstoffe  nicht mehr im Körper wirken.
Und Lungenkrebs und COPD bekommt man nicht von Nikotin, sondern vom Rauchen, Auch eine gute Nachricht.
Du siehst. Du hast schon soviel geschafft. Jetzt trau Dir selbst und hab keine Angst vor einem Leben ohne die Steuerung durch Nikotin.
Ich habe 40 Jahre geraucht. bis zu 40 ohne Filter am Tag,  Ich habe gern geraucht, Ich war halb Menbsch, halb Zigarette. Und auch heute, nach 13 Jahren (oder so) ohne habe ich immer mal wieder den Impuls, "ach das ist jetzt so ein Moment, so ein schöner Moment, so ein lecker Essen, so eine geile Platte, so ein geiler Wein. Jetzt ne Kippe. Dann wär es perfekt
Aber dann wär ich wieder halb Mensch halb Zigarette und ich bleibe dann doch aber lieber ganz Mensch.

Hab keine Angst. Du packst das.
Dafür alles Gute.
 

MichiMalottki
Bild des Benutzers MichiMalottki
Hey vielen Dank für die

Hey vielen Dank für die vielen Tipps und das Mutmachen. Freut mich wirklich sehr.

Ja mir fehlt irgendwie das Selbstvertrauen und das positive Denken. Bin so froh dass Ich mich hier mit Leuten austauschen kann die das Problem kennen weil sie genau wissen wie man sich fühlt wenn man gefangen ist in dieser ganzen Suchtmaschinerie. Bin gespannt wie es die nächsten Wochen so läuft bei mir einfacher wird's bestimmt nicht durch die Reduktionen. Ja es ist verrückt, erst hat man Angst davor mit m Rauchen aufzuhören und dann hat man Angst wieder damit anzufangen. 

josefine
Bild des Benutzers josefine
 

 

Du leidest übrigens nicht, weil Du nicht mehr rauchst. Du leidest, weil Du mal geraucht hast ...

                      Dirol

Der Alberich ... Gerade mal 39 und schon 40 Jahre nicht mehr geraucht - So sind wir hier im Forum. Und das mit dem "Halb Mensch - Halb Zigarette" können wir hier auch wahrscheinlich alle unterschreiben.

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

Josefines Welt

alberich
JosefiDu hast natürlich recht

Josefi
Du hast natürlich recht. Es waren  Jahre 30 Jahre, Aber angefühlt haben sie sich am Ende wie 40. Smile

MichiMalottki
Bild des Benutzers MichiMalottki
Moin Ihr Lieben!

Moin Ihr Lieben!

Morgen hab Ich Bergfest mit den Pflastern. Das heißt Ich benutze sie jetzt sechs Wochen und hab mich in den sechs Wochen von 25mg Nikotingehalt auf 10mg runtergearbeitet. Bis jetzt bin Ich hoch zufrieden mit den Pflastern und bin mir sicher dass Ich es ohne sie nicht so weit geschafft hätte, außerdem hatte Ich bis jetzt keinerlei Entzugserscheinungen und Schmachtatacken. Morgen werde Ich auf 8mg runter gehen und dann jede Woche so weiter:8mg,6mg,4mg,2mg,0. Dann wird sich auch zeigen ob es funktioniert mit den Pflastern,will ja schließlich nicht nur rauchfrei sondern auch nikotinfrei werden. Die Angst vorm Versagen liegt mir aber zugegebenerweise jeden Tag  schwer im Magen.Weiß nämlich nicht wie es ansonsten schaffen soll diese fürchterliche Sucht zu besiegen. Bin hier eigentlich täglich am Lesen der Tagebücher, das hilft mir wirklich sehr. Wünsch euch nen guten Start ins Wochenende! Ich meld mich morgen wieder wie mir die Reduktion auf 8mg bekommen ist.

josefine
Bild des Benutzers josefine
 

 

Hallöchen !

Also, wenn Du bis jetzt keine Entzugserscheinungen hattest, warum sollten dann überhaupt noch welche kommen? Kann doch auch ganz geschmeidig laufen ... Du solltest Positiv denken. 

Du hast jetzt 6 Wochen NICHT geraucht. Das ist schon was. Mit jedem Tag der vergeht, wird der Griff zur Zigarette und das hektische suchen nach einem Feuerzeug mehr in Vergessenheit geraten. Ich denke, DAS mit den Pflastern ist genau Dein Ding.

Also: Genieße Dein Wochenende, ohne rauchen zu müssen. 

Liebe Grüße ... Josefine

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

Josefines Welt

Seiten