Bin wieder da

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gizeh313
Bin wieder da

Hallo,

ich hatte mich im Dezember angemeldet und einen Versuch gestartet, mit dem Rauchen aufzuhören. Aber ich war wohl noch nicht bereit dazu. Einige von Euch haben mir Mut gemacht, aber ich habe den Versuch abgebrochen und mich erst mal auf wichtigeres konzentriert (ja, das gibts wirklich, manchmal ist das Überleben und planen des weiteren Lebens wichtiger). und so sieht mein Leben jetzt aus:

Ich habe im Februar gekündigt, endlich. Ich liebe meine Arbeit, aber die Arbeitsstelle hat mir sehr zugesetzt. Ich habe noch nie so hart gearbeitet für so wenig Anerkennung. Tja, und jetzt mache ich mich selbständig. Mitte September ist es dann soweit, drückt mir die Daumen.

Ich hatte seit letztem Herbst jeden Monat eine eitrige Sinusitis, der HNO-Arzt hat eine Stauballergie festgestellt. Trotz der üblichen Maßnahmen ist es nicht besser geworden, bis zum März. Dass die Nasenschleimhäute durchs Rauchen geschädigt sind, ist klar aber der stressige Job hat das wohl ausgelöst. Vor drei Wochen hatte ich dann mal eine "normale" Erkältung, kein Fieber und alltagstauglich. Das hat mich schon mal sehr beruhigt. Die ist dann auch schnell abgeklungen.

Aber: der Husten ist geblieben, keine Nacht ohne Hustenattacke. Ich habe das garnicht richtig realisiert, weil ich wie immer weiter geraucht habe. (die einzige rauchfreie zeit in meinem Leben war ein Krankenhausaufenthalt , da konnte ich vier Tage nicht rauchen und hab mir noch vor dem Krankenhaus nach der Entlassng eine angesteckt. Ich blödes Huhn.)

Und vorgestern hat es Klick gemacht. Ich hatte wirklich die Schnauze voll. Ich wollte nicht mehr. Und gestern habe ich aufgehört.

Von meinen letzten Versuchen hatte ich noch Nikotinkaugumis, die kaue ich jetzt. Ist mir auch egal, ob ich richtig entziehe, Hauptsache ich schaffe es. Und soll ich Euch was sagen:

Es ist überhaupt noch nicht so schwer, wie bei den letzten Versuchen. Wenn mich der Teufel anspringt, denke ich einfach: NEIN. Und trinke Wasser. Oder esse Obst. Gestern habe ich ca. 2 Kilo Obst und Gemüse verdrückt. Und was ich noch erstaunlicher finde: ich werde innerlich viel ruhiger. Ich war schon immer ein nervöses Hemd, aber jetzt habe ich das Gefühl, dass ich mich viel stärker erde.

Das ist die gute Seite: die schlechte ist, das ich Riesenangst vor dem Wochenende habe, dass ich mit meinem rauchenden Freund verbringe. Ich glaube nicht, dass er mir zu Liebe auf dem Balkon raucht oder sich irgendwie einschränkt. Klar macht das Angst, wenn der Partner plötzlich und allein so eine einschneidende Entscheidung trifft (ich hab es ihm erst gesagt, als ich schon zwanzig Stunden nicht mehr geraucht habe,) seine früheren Reaktionen auf meine Versuche waren immer: das schaffst Du doch nicht. (ja, ich weiß, ich mach mir auch meine Gedanken dazu.)

Ich habe mir alle meine Nichtraucherbücher vorgeholt, die packe ich ein (wir haben eine Wochenendbeziehung) und zur Not rauche ich Knaster. Ist zwar auch Scheiße, aber ich will es unbedingt schaffen, egal ob "richtig oder falsch".

Ach und zu mir: Ich bin 42 und rauche, seit ich 17 bin, macht also 25 Jahre. Früher habe ich fast 30 Zigaretten geraucht, in den letzten Jahren so 15. Ist aber immernoch zuviel gewesen, husten tue ich wie ein Berglöwe. Ich wolte immer aufhören aber ich habe es nie geschafft und das hat meinem selbstbewußtsein nicht gut getan alle Versuche waren schrecklich, ich war mit den Nerven fertig, nervös, geladen und unausstehlich und ich hatte nie das Gefül, das ich es schffe. Das ist diesmal anders.

Wünscht Ihr mir Glück für das Wochenende? Ich kann es im Moment echt gebrauchen.

Liebe Grüße

Ute

ich kann das, ich schaffe das, ich kann das, ich schaffe das, ich kann das, ich schaffe das, ich kann das, ich schaffe das, ich kann das, ich schaffe das, OMMMMMM

Anja1
Hallo Ute,

Hallo Ute,

natürlich wünsch ich dir Glück für das WE, du schaffst das.

Ich hab vor 2 Jahren aufgehört und mein mann raucht auch noch (er geht allerdings in de Keller Biggrin ), das war nicht immer einfach, doch hat er mich immer motiviert weiterzumachen (im Grunde denke ich ist er ein bischen neidisch, dass ich es geschafft habe und er immernoch qualmt)

Deine Einstellung könnte nicht positiver sein, also schaffst du das auch!

Und denk dran nicht du darfst nicht mehr rauchen - nein du brauchst und willst nicht mehr rauchen, du hast dich befreit davon.

LG

Anja

Rauchfrei seid dem 08.03.05

gizeh313
Liebe Anja,

Liebe Anja,

ich danke Dir für Deine Aufmunterung. Es macht mir Mut, wenn ich lese, dass Du auch mit so "erschwerten" Bedingungen zu kämpfen hattest (und Du hast es noch schwerer gehabt, ich sehe meinen Freund nur am Wochenende). Hattest Du irgendwelche "Tricks", damit Dich der Geruch nicht so gestört hat?

Ich habe jetzt schon eine empfindliche Nase (trotz Dauerverstopftseins), sogar meine Nichtraucherbücher riechen nach Rauch, echt widerlich. Ist das normal nach so kurzer Zeit?

Liebe Grüße Ute

ich kann das, ich schaffe das, ich kann das, ich schaffe das, ich kann das, ich schaffe das, ich kann das, ich schaffe das, ich kann das, ich schaffe das, OMMMMMM

geniesserin
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Hallo Ute,

Hallo Ute,
super das du den Absprung wieder geschafft hast! Und zwar schon nach relativ kurzer Zeit. Bei mir waren die Abstände zwischen 1 Versuch und dem Nächsten riesig (Jahre). Deshalb finde ich diese Momente so wertvoll, wenn man den Dreh raus hat und einfach die Schn...ze voll hat so wie Du.
Ich habe - aus Angst - Nikotinpflaster benutzt und in einer Stresssituation Kräuterzigaretten geraucht. Für manch einen vielleicht meschugge, aber ich brauche beides nicht mehr und rauche immer noch nicht und das ist die Hauptsache.
Ich drücke dir für das Wochenende ganz dolle die Daumen, bleib dabei (bei dir) und wenn immer es dir danach ist dann setz dich vor den PC. Hier bekommst du dann die nötige Motivation die du brauchst.
Liebe Grüße
Gabi

  aufgehört am 03.03.2015

gizeh313
Hallo,

Hallo,

Ihr könnt einem echt Mut machen! Und ich bin sehr froh, dass auch andere Hilfsmittelchen hatten und es trotzdem endgültig geschafft haben- ohne an den Mitteln hängen zu bleiben.

Ich will das auch.

Ich danke Euch für die liebe Unterstützung!

Ute

ich kann das, ich schaffe das, ich kann das, ich schaffe das, ich kann das, ich schaffe das, ich kann das, ich schaffe das, ich kann das, ich schaffe das, OMMMMMM

tramp
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Hallo, Ute!

Hallo, Ute!

Bravo - du klingst ja dieses Mal echt positiv und entschlossen. So wird das was! Biggrin

Und "richtig" oder "falsch" gibt es nicht. Wenn du am Ende rauchfrei bist - wunderbar! Der eine schafft's kalt, der andere mit Pflastern, Kaugummis oder Kräuteretten. Nichts davon ist besonders cool oder ein Verdienst.
Also sei stolz auf jeden Tag, auf jede Stunde und glaub denen, die schon ein paar Tage mehr hinter sich haben: es wird besser!!! Auch, wenn am Anfang Momente kommen, wo du denkst "ich werde mich nie wieder so wohl fühlen wie vorher" - du WIRST! Du wirst dich viel besser fühlen als vorher, wenn die schlimme Phase erst mal vorbei ist, denn du hast dann einen Grund mehr, dir selber anerkennend auf die Schulter zu kloppen.

Zu deinem Freund ... soll ich ehrlich sein? Ihr seid keine Teenager mehr. Und er sollte reif genug sein, dich ein bisschen zu unterstützen, z.B. indem er dich nicht grade vollqualmt, sondern (zumindest vorläufig) draussen oder in einem anderen Zimmer raucht.
Sprich mit ihm. Ein Kompromiss sollte doch zu finden sein. Wink

Liebe Grüße und gutes Gelingen!
Peter

Die Letzte am 14.05.2006 um 2 Uhr nachts ausgemacht.

Tramp's Tagebuch

gizeh313
Hallo Tramp,

Hallo Tramp,

ich danke Dir für Deine Worte, ich sehe es auch so, dass es kein "richtig oder falsch" gibt. Bei mir würde ich das für falsch verstandenen Ehrgeiz halten und den ersten Versuch des Teufelchens, mich zu boykottieren.

Früher hätte ich das wohl anders gesehen, deshalb habe ich es ja auch bisher nicht geschafft.

Vielleicht wird man netter mit sich selbst, so mit den Jahren. Und lernt aus seinen Fehlschlägen.

Bislang geht es mir mit dem Nichtrauchen gut. Sogar sehr gut. Ich bin so stolz auf mich, auch nur für die zwei Tage (fast). Und ich rieche den Rauch, auch an mir selber.

Ich habe kein T-shirt im Schrank, das nicht nach Rauch riecht. Alle Bücher riechen, die Möbel....

Aber ich lass das erst mal so. Immer wenn mir so eine Wolke entgegenstinkt, denke ich: Und du hast auch mal so gestunken.

Davon habe ich wahrscheinlich noch die nächsten 10 Jahre was, ich kann ja meine Bücher nicht wegwerfen, der Rest lässt sich waschen, aber ...

Nun denn: Ein bißchen Schwund ist immer, wenn man sein Leben umstellt. Und es erinnert mich daran, nie wieder zu rauchen.

Und das Wochenende wird auch kürzer und damit weniger gefährlich für mich, ich fahre erst Morgen früh, also ein Abend weniger, puh.

In diesem Sinne Euch allen, die Ihr mich so bestärkt (ich hoffe, ich kann das mal zurückgeben)

Ein schönes Wochenende

Ute

ich kann das, ich schaffe das, ich kann das, ich schaffe das, ich kann das, ich schaffe das, ich kann das, ich schaffe das, ich kann das, ich schaffe das, OMMMMMM

gizeh313
Hallo,

Hallo,

wollte mich aus meinem Wochenende zurückmelden. Es war überhaupt nicht schlimm. Ich habe nicht damit gerechnet, das es mir so leicht fallen würde, nicht zu rauchen. Ich habe mir allerdings mit Knaster beholfen. Damit wird es wesentlich leichter, auch wenn man die Gewohnheiten damit aufrechterhält. Aber die kann ich ja nächstes Wochenende angehen- nachdem ich diese Woche über versuche, mir neue Gewohnheiten anzugewöhnen.

Irgendwie ist das auch eine spannende Sache, man lernt sich ganz anders kennen.

Ich hab auf einmal warme Hände. (Hab ich das schon mal geschrieben?) Das ist für mich das Faszinierendste. "Mein Leben lang" hatte ich immer kalte Hände und Füsse, und die Hände waren meistens noch blaurot angelaufen, ich hab deswegen nie Ringe getragen, weil ich meine Hände scheußlich fand. Jetzt sind sie ganz normal. Schade, wenn ich früher geahnt hätte, was das Rauchen ausmacht ( hätt ich wahrscheinlich auch nicht eher aufgehört.)

Und ich habe ein Kilo abgenommen. In den letzten Wochen habe ich ca. drei Kilo zugenommen, weil bei mir der berufliche Stress wegfiel und ich mehr Zeit hatte, das hat sich noch nicht geändert, aber ich esse im Moment überwiegend Obst und Gemüse, davon allerdings sehr viel. Den Rest kontrolliere ich, weil ich nicht zunehmen will und im Moment klappt es.

Ich weiß, es ist noch nicht aller Tage Abend- aber wenn das so weiter geht, war das eine der besten Entscheidunge meines Lebens. Ich habe mein Leben wieder und das Gefühl, alles viel besser im Griff zu haben-

Kann das wirklich so einfach sein? Ich hatte 25 Jahre Angst vor den Entzugserscheinungen und jetzt hab ich keine, die der Rede wert wären.

Ich bleibe wachsam, vielleicht steckt ja der Teufel in der Leichtigkeit. Ich wäre Euch dankbar, wenn Ihr mich warnen würdet, wenn ich es zu leicht nehme.

Liebe Grüße und eine schöne Woche

Ute

ich kann das, ich schaffe das, ich kann das, ich schaffe das, ich kann das, ich schaffe das, ich kann das, ich schaffe das, ich kann das, ich schaffe das, OMMMMMM

tramp
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Hallo, Ute!

Hallo, Ute!

Glückwunsch erstmal zum Standhaftbleiben.

Zum Thema "Wieso hab ich solche Angst gehabt und jetzt geht's so leicht?" könnte ich auch einen Roman schreiben. Vielleicht isses so, dass man mit der Höllenangst vorher so schlimme Befürchtungen aufgebaut hat, dass die Realität nur positiv überraschen konnte. Wink

Also: freu dich einfach darüber, dass es dich nicht so heftig erwischt und nutze die Gelegenheit, es diesmal endgültig durchzuziehen.

Natürlich gilt auch: nicht leichtsinnig werden. Dass es relativ leicht geht, darf weder heißen "Na, dann kann ich ja später immer wieder mal aufhören, muss ja nicht jetzt sein" noch darf es zu dem Gedanken verführen "Eine ist keine". Beides wäre mit ziemlicher Sicherheit tödlich für deinen Aufhör-Entschluss.

Liebe Grüße und weiterhin gutes Gelingen!
Peter

PS: Leg dir doch ein Tagebuch an! Da kannst du viel effektiver zugesabbelt werden! Lol

Die Letzte am 14.05.2006 um 2 Uhr nachts ausgemacht.

Tramp's Tagebuch