am freitag habe ich meine mama beerdigt.

ich weiß nicht in welcher phase ich mich gerade befinde. wut, trauer, verlassenheitsgefühle, schuldgefühle, zorn, einsamkeit, angst alles wirbelt durcheinander.

vier wochen horrortrip. pendeln zwischen sterbebett in nürnberg und agenturbetrieb in berlin. samstag nacht bin ich zurück gekommen. wollte nun endlich nur noch heim und mich in meinem eigenen bau verkriechen.

auto vollgepackt mit erinnerungen. bleibt nicht viel übrig vom leben. ein altes ölbild von der gegend wo ich als kind aufgewachsen bin, ein roter lieblingspullover, ein bißchen schmuck, unzählige fotos und ein bißchen weihnachtsbaumschmuck.

und eine locke von ihrem haar. und selbst das gibt keinen trost.
nichts würde das "wenn ich doch nur, nur einmal noch mit ihr..." sprechen können oder auch nur ein lächeln von ihr bekommen können aufwiegen. absolut gar nichts.

mir gehts nicht gut. ist noch zu frisch. dachte ich hätte mich schon verabschiedet. aber das habe ich weiß gott nicht.

was hat sie mich genervt die letzten jahre. war nicht immer eine liebe tochter. und sie war echt nicht einfach. schon gar nicht wenn sie vergessen hat ihr hörgerät einzuschalten (und ich mir die seele aus leib gebrüllt hat damit sie mich versteht) oder ihre tabletten nicht nehmen wollte, oder immer vergessen hat das ich da war oder angerufen hatte und mir allen ernstes erzählt hat, ich würde nie anrufen. geschweige den davon das sie nie ihre krankheit akzeptiert hat. hat es immer so hingestellt als würde sie das erste mal hören, das sie krank ist. und das nach unzähligen bestrahlungen. gott was hat die uns nerven gekostet. aber weiß der himmel sie fehlt mir ohne ende.

meine mutter ist an krebs gestorben. vor zwanzig jahren hat man ihr die brust entfernt. zwanzig jahre ruhe. dann war er wieder da. bösartiger als je zu vor. diesmal knochenkrebs und schmerzen ohne ende. seit zwei jahren schmerzen, schmerzen, schmerzen.

es ist gut das es vorbei ist. sagt das hirn und die vernunft. mit ist das egal.
gar nix ist gut.

geraucht habe ich wie bescheuert. ich huste schon wieder...ich habe schon wieder keine luft mehr und meine ganze motivation und neue energie geht in qualm auf.

heute der erste tag wieder in der agentur. war den ganzen tag tapfer. still und aggressiv. haben mich alle in ruhe gelassen wohlwissend... gut so. wollt nicht wieder heulen. zumindest runterschlucken bis ich zuhause bin.

in der bahn habe ich dann eure beiträge gelesen und das heulen angefangen. danke euch. ihr blödianer und blödianerinnen. oh menno, ich vermisse euch.

ich krieg mich wieder "gebacken" und dann platzen hier wieder die einlaufeimer. versprochen!

es grüßt euch ganz lieb - die waldfee

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