Monatsbuch

8 Beiträge / 0 new
Letzter Beitrag
mischmasch
Monatsbuch

Grüsse an alle.

Also das mit dem Tagebuch finde ich wirklich eine tolle Idee. Habe diesen Text geschrieben und die Internetseite erst später gefunden. Mein Tagebuch ist ein wenig anders, aber ich hoffe, das macht nichts. Ich muss nämlich die letzten fünfeinhalb Wochen zusammenfassen, deswegen ist dies hier kein Tagebuch, sondern ein Monatsbuch. Der nächste Beitrag müsste eigentlich mit dem 30. August 2004 angeschrieben sein. Denn damals hatte ich meine letzte Zigarette.

Letzte?

Kurz meine Werdens-Geschichte (die habe auf einer anderen Seite bereits beschrieben und brauche sie nicht mehr zu verarbeiten Smile ):
Ich habe mit 16 angefangen zu rauchen, bin mittlerweile 25. Hatte mal 10, mal 20 mal über 30 Zigaretten pro Tag, jetzt gegen Schluss jedoch wieder rund 10. Angefangen hats mit Gruppenzwang, was sich rund zwei Jahre hinzog, dann wars einfach nur noch Routine. Ich rauchte fast immer die gleiche Marke, 1 auf 0.1, hauptsächlich alleine oder aber wenn Party aufkam (zusammen mit Alkohol).

mischmasch
Nach insgesamt mehr als 9

Nach insgesamt mehr als 9 Jahren rauchen, genauer gesagt vor fünfeinhalb Wochen, hatte ich mehr oder weniger spontan beschlossen, aufzuhören. Dies ist bereits der dritte Versuch. Einer war im zweiten Jahr meines Raucherdaseins, der zweite vor etwa eineinhalb Jahren. Ich hatte keinen wirklichen Grund, aufzuhören, bloss, dass ich wusste, dass ich es die nächsten zwei Jahre nicht schaffen würde, wenn ich es jetzt nicht anpacke. Denn die nächsten zwei Jahre werde ich psychisch nicht fähig sein, so einen grossen Schritt zu machen, denn ich werde mein Diplomstudium beenden, welches nicht gerade ein Leichtes sein wird.

Nachdem ich den spontanen Entschluss gefasst hatte, leerte ich sämtliche Aschenbecher, spülte sie und verstaute sie im Kasten. Das letzte Päckchen Zigaretten war bereits angebraucht, womit ich dieses einfach noch zu Ende bringen wollte. Dies war dann am nächsten Tag, als ich nach dem Mittagessen die letzte Zigarette genoss mit dem festen Willen, wirklich Nichtraucher zu werden. Dies war zufälligerweise montags, womit ich nebst einer neuen Arbeitswoche auch gleich meine erste Nichtraucher-Woche beginnen würde.

Der erste Tag verlief wie erwartet. Da ich bereits ein halbes Jahr vorher mir die Regel aufersetzte, tagsüber während der Arbeit nur eine einzige Zigarette zu rauchen (nach dem Mittagessen), hatte dieser Tag bis zum Feierabend noch keine Besonderheit. Am Abend jedoch erlaubte ich mir seit diesem halben Jahr soviele Zigaretten, wie ich wollte. Was also passierte, war, dass ich am Abend Entzugserscheinungen hatte.

Für die rund zehn Zigaretten, die ich pro Abend rauchte, hatte ich keinen Ersatz, und so wanderte ich auf meinem Balkon hin und her. In Versuchung konnte ich nur geraten, wenn ich mich anziehen und welche kaufen gehen würde, denn im Umkreis von einem Kilometer hatte ich keine Zigaretten mehr übriggelassen. Trotzdem war es relativ schwierig, allein schon mit der überschüssigen Zeit klar zu kommen. Hauptsächlich war es jedoch die körperliche Abhängigkeit, welche sich bei mir nun bemerkbar machte.

Der erste Tag war vorüber und ich ging am nächsten Tag wieder zur Arbeit, grundsätzlich normal, da ich es ja seit rund sechs Monaten gewohnt war, erst am Mittag die erste Zigarette zu rauchen. Der Mittag kam und ging. Es war kein Problem. Dann kam der Abend und es war ein Problem. Wieder verbrachte ich viel Zeit auf dem Balkon, diesmal mehr als am ersten Tag. Zwar hatte ich mir durchaus Beschäftigungen bereitgelegt, welche mich von den Balkonszenen abhalten würde, aber ich spürte schlichtweg die Entzugserscheinungen und konnte nicht anders.

Wie oben schon gesagt, hatte ich bereits eineinhalb Jahre zuvor probiert, aufzuhören und wusste somit, dass die ersten paar Tage schwierig sein würden. Ich liess mich deswegen nicht weiter beirren und verzichtete nach wie vor aufs Rauchen. Dafür trank ich am Abend zwei Kaffee und konnte prompt nicht schlafen. Am nächsten Tag war ich ziemlich stark müde. Aber ich hatte nicht geraucht.

Der dritte Abend war bereits besser. Ich zwang mich dazu, ein wenig von meiner Beschäftigungstherapie zu machen und verbrachte nur noch rund eine halbe Stunde auf dem Balkon. Wieder trank ich einen Kaffee, schlief jedoch dann relativ schnell ein. Kaffee entfacht bekanntlich seine Wirkung erst nach rund sechs Stunden und so verbrachte ich die Zeit zwischen drei und vier wach im Bett. Ich habe nicht geraucht, aber das Resultat zeigte sich am nächsten Morgen:

Ich hatte verschlafen. Der Chef schaute mir kurz böse in die Augen, als ich nach dem Mittag auftauchte, und es war wieder vergessen. An diesem Abend ging ich mit einem sehr guten Kollegen essen und erzählte ihm von meinem dreitägigen Erfolg. Er rauchte munter seine Zigaretten und ich verspürte keine Lust, ihn nach einer zu fragen. Das tat gut. Die körperliche Abhängigkeit war vorbei.

Was nun kam, kannte ich bereits: Ich habe wie schon beim letzten Versuch gemerkt, wie sehr doch eine Stadt stinken kann. Denn nach diesen rund drei Tagen hatten sich meine Geruchsnerven erholt und ermittelten mir Werte in erhöhter Intensität. Da ich täglich meine zwei Kilometer am Strassenrand entlang laufe, musste ich diese Dosis wohl oder übel ertragen. Mittlerweile habe ich mich an die Intensität aber wieder gewöhnt und mir fällt der Gestank wieder nicht so auf.

So verbrachte ich meine letzten beiden Arbeitstage dieser ersten Woche mit intensiven Gerüchen und Selbstdisziplin in Beschäftigungstherapien. Am Wochenende ging ich in den Ausgang und kam sturzbesoffen nach Hause. Ich hatte jedoch nicht geraucht. Wieder ein Erlebnis, das mich stärkte.

Die zweite Woche war dann einfach. Im Nachhinein war sie wohl die einfachste bis jetzt. Ich hatte mich mit den psychischen Anforderungen angefreundet und begann, meine Alltagsbeschäftigungen wiederaufzunehmen. Die körperliche Abhängigkeit war kein Thema mehr und ich verbrachte fast keine Zeit mehr auf dem Balkon. Das einzige, was ich feststellen musste, war, dass ich rund fünf Kilo zugenommen habe, da ich die Zigaretten mittels Süssigkeiten zu ersetzen versuchte.

Alle meine Kollegen wussten inzwischen, dass ich den Versuch begonnen hatte, rauchfrei zu werden. Die Akzeptanz war gut, die Unterstützung miserabel. Um es anders zu sagen: Ich liess sie weiterrauchen und sie liessen mich nichtrauchen. Mich hat es nicht sonderlich gestört, sondern war froh darum, denn es wird sich zwischen uns nichts ändern, ob ich nun rauche oder nicht.

Anders wars bei der Verwandtschaft: Am Ende der zweiten Woche war zufälligerweise ein Familienfest. Da ich bekannt dafür war, als einziger der Anwesenden der Zigarettensucht nachzugehen, sprach sich die Änderung natürlich schnell herum. Alle gratulierten mir zu diesem reifen, erwachsenen Schritt und fragten nach, wie schlimm der Entzug bisher war. Ich fühlte mich nicht wohl dabei und ging relativ früh. Die Verwandschaft hats nicht verwundert, wenn es nicht gar erwartet. Aber das ist ein anderes Thema.

Am nächsten Tag dann kam ich schwer in Versuchung. Ich verbrachte am Sonntag Abend mehrere Stunden wandernd auf dem Balkon (ja, ich dachte über den gestrigen Verwandschafts-Besuch nach) und entschied mich das erste Mal, das Internet zu Rate zu ziehen. Nicht, weil ich etwas wegen meiner Verwandschaft unternehmen wollte, sondern weil ich einfach sehr stark Lust bekam, eine Zigarette zu rauchen. Ich wollte herausfinden, welche Entzugserscheinungen nach zwei Wochen so auftreten können.

Gefunden hatte ich einige nette Seiten, welche Nichtrauchen in fünf Schritten, in zwanzig Tagen, mit wohlbekannten Büchern, usw. versprachen. Ich hab mir dann einen Spass daraus gemacht, Teile dieser Seiten zusammenzukopieren und einen eigenen Text daraus zu kreieren, welcher so kontraproduktiv war, dass es mich sogleich wieder befreite. Ich habe ihn gelöscht, denn nicht der Inhalt, sondern die Arbeit selbst hatte mich vor dem Rauchen bewahrt. Aber es hat Spass gemacht und hätte ich nicht bis um drei Uhr morgens daran gesessen, hätte ich wahrscheinlich sogar genügend Schlaf gefunden.

Das mit dem Schlaf war ein leidiges Thema. Es war das einzige, was ich bis jetzt noch nicht richtig in den Griff bekommen habe. Ab Mitte der ersten Woche erfuhr ich zum ersten Mal, was es heisst, wenn man nicht richtig durchschlafen kann. Ich war immer zum Umfallen müde (aufgrund der psychischen Anstrengung), konnte jedoch schlicht und einfach nicht schlafen. Zwar hatte ich schon lange Einschlafprobleme, jedoch noch nie Durchschlafprobleme. Es fing an mit einigen Minuten, welche ich wach lag, ging weiter bis zu mehr als einer Stunde und ebbte mittlerweile wieder ab, sodass ich immer öfter wieder durchschlafen kann. Aber so ganz normal ist es noch nicht.

Während der dritten bis fünften Woche hatte ich psychisch immer weniger Probleme mit dem Nicht-Rauchen, aber es stellte sich heraus, dass ich sehr, sehr träge wurde. Ich hatte tagsüber meinen Job und war somit bis abends um sieben unterwegs. Diese Zeit war für mich soweit normal und ich arbeitete fast ohne Einbussen der Effizienz. Am Abend jedoch war ich es gewohnt, das zu tun, was ich mir den Tag durch zurechtgelegt hatte, wonach ich Lust hatte, was ich schon lange geplant hatte. Ich wollte meine Hobbies ausüben und einfach ein wenig Zeit für meine Ideen haben. Was habe ich gemacht? Gespielt.

Ich habe während fast dreier Wochen jeden Abend irgendwelche blöden Internet-Spiele gespielt. Immer wieder raffte ich mich auf und sagte mir, dass ich an diesem Abend wieder einmal diese Arbeit machen wollte, dieses Projekt weiterführen oder dasjenige beenden wollte. Aber während dreier Wochen lief grundsätzlich einfach nichts mehr. Glücklicherweise verleidet mir jedes Spiel nach einer gewissen Zeit und so unerschöpflich ist das Internet ja auch wieder nicht. Erst am Ende der fünften Woche konnte ich diese kurzzeitige Sucht auf die Seite legen. Etwas gutes hatte das Spielen: Ich war beschäftigt und habe nicht zu Süssigkeiten gegriffen. Die fünf Kilo habe ich längst wieder abgenommen.

Nebst dieser psychischen Belastungen gab es jedoch etwas, was mich während der dritten bis fünften Woche bestärkte. Es was etwas, was ich bei den früheren Aufhör-Versuchen nicht erfahren hatte, da es scheinbar einfach eine gewisse Zeit braucht, bis dass sich dieser Effekt einstellt: Meine Haut wurde samtig weich. Da ich auch sonst nicht unbedingt eine wahnsinnig zähe, rauhe oder ungepflegte Haut habe, war ich umso faszinierter, dass dies in so einem extremen Masse möglich war.

Noch erstaunlicher war es, dass diese Veränderung innert zweier Tage stattfand. In der Nacht, als mir diese Babyhaut wuchs, träumte ich tatsächlich sogar von einer weiblichen Person, welche mich zärzlich berührte, worauf ich dann aufwachte, als ich merkte, dass ich meine Bettdecke auf animalische Weise gedeckt hatte. Meine sexuelle Aktivität steigerte sich während des Aufhörens tendentiell sowieso um einige Prozente, was mir mit diesem zusätzlichen Samt-Seiden-Haut-Effekt das kleine "Missgeschick" einbrachte.

Zurück zum Thema: Die sechste Woche brach an, und ich hatte endlich Ferien. Seit dem Entschluss der einen Zigarette am Tag hatte ich keine Ferien mehr gehabt und war nun froh, dass ich endlich ausruhen konnte. Der Sommer war psychisch voll gestopft und ich war sehr erleichtert, dass sich tatsächlich genau zu Beginn dieser Ferien sämtliche Probleme in Luft auflösten (ist ein anderes Thema, hat nichts mit dem Rauchen zu tun). Ich war sämtliche Probleme endlich nach und nach losgeworden und hatte nun ganze zwei Wochen Zeit, mich davon zu erholen.

Es ist mittlerweile Freitag und ich hatte eine sehr schöne Woche Ferien gehabt. Zwar war ich zuhause geblieben, aber ich hatte wieder Zeit für Besuche, zum Schlafen, zum Dinge erledigen, zum Ausgehen, ... einfach Zeit für das, was ich die letzten Monate stets vor mich her schieben musste. Vor mir liegt nun noch eine Woche, in der ich absolut keine Verpflichtungen mehr habe. Ich habe mich heute Abend gerade noch über den weiteren Verlauf meines Studiums informiert und mich für alles angemeldet, was ich brauche. Wer es noch im Kopf hat: Mein Diplomstudium geht jetzt weiter. Ich freue mich auf das kommende wie noch nie. Ich weiss genau, was auf mich zukommt und alles ist so, wie man es sich nur wünschen könnte.

Fast alles.

Ich werde heute eine Zigarette rauchen.

Wie gesagt ist alles so, wie man es sich nur wünschen könnte, bis auf eines: Ich selbst. Nicht, dass ich mich nicht mehr mögen würde oder ich denke, ich wäre ein Versager oder was weiss ich. Es ist nur leider so, dass ich nicht mehr die Lebensfreude habe, wie ich sie kenne. Die Energie, die mich sonst bis spät in die Nacht an meinen Ideen arbeiten liess, scheint versiegt. All die positiven Resultate, die ich erzielt habe, all die befreienden Momente, in denen ich etwas erledigen konnte, all die glücklichen Augenblicke, wo ich die grösstmöglichen Vertrauensbeweise erhalten habe, all die Dinge während der vergangenen fünfeinhalb Wochen, ich konnte sie nicht richtig geniessen. Die Kollegen gestehen mir positive Veränderungen ein, ich kann mich darüber jedoch nicht freuen.

Dies tönt nun ein wenig übertrieben. Natürlich habe ich mich gefreut und hatte hohe Emotionen, aber es war sehr fremd. Und bestimmten Momenten trauere ich bereits nach, dass ich sie nicht so geniessen konnte, wie ich es bis anhin kannte. Was war passiert? Nun, ich bin immer noch sehr schlapp, und das kenne ich einfach nicht von mir. Ich hatte vielleicht mal meine müden Tage, vielleicht ein Wochenende, an dem ich den Kollegen absagte, weil ich lieber zuhause ein Buch lesen würde, als irgendwo abzufeiern. Aber noch nie hatte ich es über so lange Zeit. Es scheint mir fast so, als wäre alles in meinem Leben bereits vorbestimmt und ich müsse nur noch darauf warten.

Den Text, den ich gerade schreibe, habe ich während rund fünf Stunden verfasst. Eigentlich hatte ich geplant, während dieser fünf Stunden eine meiner Ideen umzusetzen. Aber ich konnte nicht. Ich hatte keine Energie dazu. Ich wäre motiviert, die Ideen sprudeln bei mir seit fünf Wochen ununterbrochen, aber ich kann kaum eine halbe Stunde an einer Arbeit sitzen, da verlässt mich die Konzentration und ich komme nach kurzer Zeit zu einem Gedanken, welcher mich seit fünfeinhalb Wochen nicht mehr loslässt: Wieso fange ich nicht einfach wieder an?

Das Ziel ist bei mir nun Gelegenheitsraucher. Ich möchte nicht einfach eine gewisse Anzahl an Zigaretten pro Tag rauchen, nur damit ich meinen Nikotinspiegel halten kann, sondern für mich still und alleine meine Zigarette geniessen können, wenn ich es verdient habe. Ich werde versuchen, im Ausgang nach wie vor keine zu rauchen, während der Arbeit keine und auch in den Denkpausen keine. Aber in Momenten, wo ich mich zurückziehen und abschalten will, da möchte ich mir gerne eine Zigarette erlauben. Ich versuche nach wie vor, diesen Zustand herauszuzögern, damit ich nicht sofort wieder in die alte Sucht hineinverfalle. Aber wenn es so weitergeht wie heute oder auch schon gestern, dann werde ich wohl lieber eine rauchen, anstatt mich über mehrere Stunden zu quälen.

Ich war gestern bereits während fünf Stunden am Schreiben, einfach, weil ich den Gedanken abschütteln wollte und ich mir durch das Schreiben klar werden wollte, wieso ich eigentlich nicht mehr rauche, beziehungsweise, wieso ich immer noch das Verlangen habe. Ich habe während fünf Stunden meine Gedanken gesammelt, alles durchgedacht und mir immer wieder gesagt, dass ich bald wieder zu meinem gewohnten Leben zurückkehren könne, ohne zu rauchen.

Heute hatte ich bereits beim Aufstehen nur noch den einen Gedanken: Ich will endlich wieder mein gewohntes Leben zurückhaben. Ich würde zwar rauchen, aber ich müsste mir nicht mehr alle zehn Minuten eingestehen, dass ich doch stolz auf mich sein könne, weil ich das alles bis jetzt ohne Zigarette geschafft hatte. Denn im Nachhinein muss ich mich fragen: Wie oft pro Tag hab ich daran gedacht, dass ich eine Zigarette rauchen könnte, es aber nicht tat? Hunderte Male. Und das nicht erst heute.

Gerade heute hatte ich es endlich geschafft, meinen Studienplan endlich zusammenzulegen. Ich hatte etwa sieben Abende daran gesessen und immer wieder verliess mich mit der Zeit die Lust, dies zu erledigen. Heute um elf Uhr abends war ich endlich fertig. Und ich hatte nur noch einen Gedanken: Entweder mache ich so weiter oder ich versuche, mich zum Gelegenheitsraucher zu erziehen.

Ich hatte mittlerweile rund 24 Stunden fast ausschliesslich an dieser Frage herumgekaut. Ich stand entschlossen auf, mir Zigaretten zu holen, setzte mich jedoch wenige Sekunden danach wieder hin und zwang mich, es nicht zu tun. Wenige Augenblicke später dann wieder das Gleiche. Es war filmreif. Nach einer Viertelstunde hin und her musste ich mir eingestehen, dass es so nicht weitergehen kann. Schmunzeln erlaubt: Kopf für Rauchen, Zahl für Nicht-Rauchen.

In diesen Minuten habe ich erst richtig begriffen, was es bedeutet, psychisch Abhängig zu sein. Ich konnte mich zwar bis jetzt gegen alles wehren: gegen das Nikotin, gegen die Horror-Geschichten, die man von Aufhörern hört, gegen die Verwandten, gegen das Verlangen, eine Pause mit einer Zigarette zu füllen, jedoch nicht gegen mich selbst. Ich habe erst nach einigen Sekunden die Hand von der Münze gehoben.

Ganz kampflos wollte ich nicht aufgeben, als ich den Kopf sah. Ich marschierte nochmals zehn Minuten auf dem Balkon auf und ab (es regnete und draussen tobte ein Gewitter), erst dann war ich mir meines Gebahrens gewiss, zog die Jacke an, nahm den Schirm und begab mich auf den Weg zur nächsten Tankstelle. Auf dem Weg überlegte ich noch ein wenig weiter, kam an und bestellte ein wenig kleinlaut ein Päckchen meiner Marke. Erstaunlicherweise hatte ich den Preis schon beinahe vergessen. Mit dem geschlossenen Päckchen kam ich dann zehn Minuten später wieder bei mir zuhause an.

Was ich dann machte? Ich setzte mich hin und schrieb diesen Text. Gegen halb vier kam das Gewitter nochmals. Leider kam ich nicht so weit, wie ich wollte, es wäre gerade passend gewesen. Ab dem Abschnitt mit den 24 Stunden und dem Herumkauen an der Frage hatte ich bereits die Zigarette geraucht. Ich liebe die Naturgewalten und ich hatte mich bei Gewitter stets nach draussen begeben, um nach Blitzen auszuschauen, dem Donner zu lauschen und dem Regen zuzuschauen. Diesen Sommer hatte ich leider noch kein einziges Gewitter miterlebt. Dies würde sowieso gerade die letzte Chance sein, an einem solchen teilzuhaben.

Natürlich fragte ich noch das Internet um Rat. Wie lange würde das Gewitter noch hier sein? Vielleicht eine Viertelstunde. Ich nahm meine Jacke, riss die Folie vom Päckchen (nach einer Minute), holte ein Feuerzeug hervor begab mich nach draussen und steckte mir die Zigarette in den Mund. Sie kam mir merkwürdig dünn vor. Das Feuerzeug flammte auf und ich nahm meinen ersten Zug.

Mir fröstelte ein weinig, da sich die Luft draussen ziemlich abgekühlt hatte. Die Zigarette erschien mir immer noch sehr dünn und so leicht, als wäre sie nur aus Papier. Sie schmeckte wie damals, als ich zum ersten Mal eine Zigarette rauchte. Vergleichbar vielleicht mit der ersten Zigarette eines Tages, aber noch ein wenig anders im Geschmack. Ich machte keine Anstalten, sie auf dem nassen Boden auszudrücken, denn jetzt - das wusste ich eigentlich schon im Voraus - war es eine grosse Erleichterung, sie zu rauchen. In diesem Sinne genoss ich diese Zigarette. Es war fast vier Uhr morgens, ich war alleine, rund um mich herum waren alle Fenster dunkel, nur die nahen Blitze erleuchteten die Nachbarhäuser.

Clatu2601
Hallo Mischmasch,

Hallo Mischmasch,

habe gerade aufmerksam Dein Tagebuch gelesen. Da der Eintrag vom 09.10. ist und wir mittlerweile den 12.10. haben, würde es mich interessieren, wieviele Zigaretten Du seither geraucht hast.

Ich fand`s wirklich beeindruckend, dass jemand fünf Wochen lang standhaft bleibt (ich hab`s noch nie länger als 1 1/2 Tage geschafft :oops: ), aber man kann hier immer wieder lesen, wie stark der :twisted: doch ist. Viele glauben nach einiger Zeit Abstinenz, dass sie ihre Sucht im Griff haben und sich "hin und wieder" mal eine Zigarette gönnen können. Aber genau das ist ja das schlimme an der Sucht! Die psychische Abhängigkeit. Ich glaube, mit dem Rauchen ist es wie mit dem Trinken. Wenn man mal aufgehört hat, dann für immer! Quasi: trockener Raucher!

Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Du wieder auf "Null" gehst und da bleibst, da ich glaube, dass das der einzige Weg ist, um dauerhaft Nichtraucher zu werden und zu bleiben.

Smile [color=darkblue:5f89a62d57]Claudia[/color:5f89a62d57]

Holzauge
Hi mischmasch,

Hi mischmasch,
ich kann mich da clatu2601 nur anschließen. Wieviele Zigaretten hast du seit dem geraucht :?: :?: :?:
Ich habe mir deinen Bericht auch sehr aufmerksam durchgelesen und musste mich hinterher fragen, warum du ihn hier reingesetzt hast? Wenn man die letzten Abschnitte liest, hat man so ein bisschen das Gefühl sich in einer Zigarettenwerbung zu befinden... Das Gewitter, die Natur, der einsame Mann im Regen. Und die Zigarette, die alles gut werden läßt. Mit der man(n) sich endlich nach wochenlangem Stress entspannen kann :!: :!: :!:

Ich will dir nicht unterstellen, das du public relation für die Tabakindustrie betreibst. Aber deine Geschichte endet damit, dass du wieder rauchst und dich besser fühlst. Ist das nicht ein bisschen wenig reflektiert? Schließlich ist das hier ein Forum, in dem Menschen versuchen, sich gemeinsam in ihrem Vorhaben zu unterstützen mit der Nikotin- und Zigarettensucht Schluß zu machen....

Hast du möglicherweise einfach nicht darüber nachgedacht, was der Arktikel bei Leuten auslöst, die gerade verzweifelt auf der Suche nach Hilfe sind - weil sei eben einen schwachen Moment haben?

Ich würde mich sehr über eine Antwort von dir freuen.

Holzauge :shock:

WER KÄMPFT KANN VERLIEREN,
WER NICHT KÄMPFT HAT SCHON VERLOREN!

http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic434.html

mischmasch
Ui, das wollte ich nicht.

Ui, das wollte ich nicht.

Aber zuerst die Antwort auf die Frage: Seit dieser einen mit den Blitzen habe ich keine mehr geraucht. Mehr dazu später.

@Holzauge:
Hast Recht, jetzt wo ich den letzten Abschnitt nochmals durchlese kommen mir auch nur noch Pferde-Freiheit-Unabhängigkeit-Werbungen in den Sinn. Ich werde in Zukunft meine Wortwahl besser wählen müssen. Nur noch dies: Es hat doch aber auch etwas trauriges und einsames an sich, nicht wahr? Nicht, dass ich dies tatsächlich wäre, aber das Gefühl damals ging eher in diese Richtung, als in diejenige der Freiheit.

Ok, und um die Sache noch abzurunden, hier meine Erklärung, wieso ich überhaupt den gesamten Artikel inklusive dem negativen Schluss abgelichtet hatte:

Wie clatu bereits berichtete, ist es nur schon schwierig, die ersten eineinhalb Wochen durchzuhalten. Nun stelle man sich vor, man schafft diesen Schritt und wird nach beinahe sechs Wochen mit seiner eigenen Abhängigkeit auf so starke Weise konfrontiert, dass es ohne fremde Hilfe fast nicht mehr geht. Ich suchte meine Hilfe insbesondere im Internet. Aber finde ich was Objektives über Entzugserscheinungen nach der dritten Woche? Nein. Hatte ich seit der dritten Woche irgendwelche weiteren Schlüsselereignisse, die mir Motivation geben könnten? Nein.

Schlussendlich hatte ich dann solche Foren gefunden, wie dies hier eines ist. Allerdings war es da schon "zu spät". Ich wollte die Sucht in mir selbst besiegen, indem ich meine Gedanken zu Papier brachte. Dies hat ja auch zweimal funktioniert. Ich habe mich dadurch intensiv mit dem Rauchen auseinandergesetzt und bin nicht zuletzt dank der fortgeschrittenen Stunden zum Schluss gekommen, dass es sich einfach nicht lohnt, wegen einem Abend sein Vorhaben abzusetzen. Wenn ich jedoch wie beim dritten Mal dies nur noch mache, weil ich mich zu etwas anderem einfach nicht mehr motivieren kann, so kommen langsam aber sicher auch andere Gedanken auf, als bloss das "es geht mir besser seit..." oder "wie kann ich doch stolz auf mich sein..."

Um es kurz zu sagen: Ich habe diesen Bericht hier gepostet, damit andere Personen sich ein Bild davon machen können, wie es mit den psychischen Beschwerden sein kann. KANN! Ich will hier nicht behaupten, dies sein ein medizinisch verwertbarer Bericht, der in Broschüren abgedruckt werden sollte. Es spiegelt nur das wider, was ich erlebte. Wieso ich den letzten Teil geschrieben habe: Wenn du wirklich Willens bist, wirst du diesen Teil mit einem grimmigen Blick (und nicht etwa belächelnd!) abtun. Wenn du dich beeinflussen lässt, so ist dies (da hat holzauge recht) nichts anderes, als wenn man sich wie in einer dieser Werbungen fühlt.

Mehr zu meiner Verteidigung sage ich besser nicht, sonst kommt noch was in den falschen Hals. Somit nochmals zurück zur ursprünglichen Frage: Wieviele seit damals?

Wie gesagt: Wieder Null. Und ICH (jetzt bloss nicht objektiv werden) hatte seit dem viel weniger Probleme mit der Motivaton. Ich kann wieder arbeiten. Ich bin wieder kreativ und habe zu einem gewissen Grad auch mein Selbstwertgefühl wieder beruhigen können, da sich nämlich am Willen nichts weiter geändert hat. Das mit dem Gelegenheitsrauchen ist wieder in weite ferne gerückt (im positiven Sinne!), ich strebe nach wie vor den Status NULL an. So wie es scheint, brauchte ich einfach diese Zigarette, um mich selbst zu - bitte nicht böse werden - befreien.

Vielleicht ist es noch zu früh, um solche Aussagen zu machen. Es ist ja immerhin erst vier Tage her. Es soll bitte auch keiner denken "ich hab ja viel weniger wie der mischmasch geraucht, da kann ich es mir also schon viel früher leisten...". Ich wollte eigentlich einen weiteren Bericht in etwa eineinhalb Wochen schreiben, denn da bin ich wieder im Stress und ein neuer Lebensabschnitt hat begonnen. Aber es ist wohl etwas falsch aufgestossen, deswegen hier bereits ein kurzer Zwischenstatus. Betrachtet meine Berichte mit grossem Abstand, denn ich schreibe sie sehr nahe!

Ja, zum Schluss danke den Leuten, die geantwortet haben. Ich denke zwar, ich bin auf gutem Wege, alleine durchzukommen, aber für solche Antworten nehme ich mir immer Zeit.

Ach, eine kleine Bitte zum Schluss: Redet nicht vom :evil: , redet vom Rauchen.

mischmasch
So, der zweite Monat ist voll

So, der zweite Monat ist voll.

Dies wird der letzte Eintrag in diesem Monatsbuch von mir sein. Klar werde ich, falls erforderlich, Antworten kommentieren, aber dieses Tagebuch sei mit diesem Eintrag abgeschlossen.

Wieso ist dies der letzte Eintrag? Weil ich jetzt Nichtraucher bin.

*applaus*

Mittlerweile sind es 9 Wochen (es sind tatsächlich bereits neun!) seit ich meinen Entschsluss gefasst hatte. Ich habe in der Zwischenzeit geraucht, um es genau zu nehmen 4 Zigaretten. Und dies kam so:

Wer den Thread bis hier gelesen hat, weiss, dass ich in meinem letzten Bericht damit geendet habe, auf meinem Balkon eine Zigarette zu rauchen. Das ist nun rund drei Wochen her. Nachdem mich alle Kollegen und Kolleginnen dafür getadelt hatten, ging das Leben normal weiter. Ich hatte noch eine Woche Ferien und lebte mit dem Schmach, ein fast volles Päckchen in meinem Zimmer stehen zu haben (es liegt in griffweite, einen Meter neben meinem Pult).

Aber ich kam während der gesamten Woche nicht einmal auf die Idee, jetzt mein Vorhaben abzubrechen. Das Päckchen starrte mich zwei drei Male böse an, aber damit hatte es sich. Ich hatte selbstverständlich viel zu tun und kam deswegen auch gar nicht in Versuchung, obschon ich mich für meine Lieblingsbeschäftigung früher immer wieder mal während einer Pause der Sucht hingab.

Dann, ziemlich genau eine Woche später nach dem letzten Ausrutscher kamen die nächsten zwei. Was war passiert? Ich wurde von einer Kollegin sehr, sehr schwer enttäuscht. Ich bin wohl noch das nächste halbe Jahr damit am kämpfen, dass ich aus der Misere wieder herauskomme. Um was es geht? Ein nicht-eingehaltenes Versprechen, welches mich mehrere tausend Franken kosten wird. Und für eine Person mit Einkommen nahe Null bedeutet dies das Aufbrauchen der persönlichen Reserven. Darum gehts.

Sobald die Person mir an diesem besagten Sonntagabend die Schreckensnachricht überbrachte und danach verschwunden war, nahm ich eine Zigarette aus dem Päckchen und rauchte sie ohne schlechtes Gewissen. Als ich nach einer Stunde draussen auf dem Balkon immer noch keinen aufmunternderen Gedanken fassen konnte, griff ich zur zweiten. So gehts im Leben.

Glücklicherweise fing am übernächsten Tag dann das Studium wieder an und ich hatte somit andere Gedanken, mit denen ich mich beschäftigen musste (auch wenn dies fast nicht möglich war). Der Tag dazwischen war einer jener unvergesslichen Pechtage, bei denen man am besten gar nicht erst aufgestanden wäre. Ich versuchte, das Problem noch in den Griff zu kriegen und erkundigte mich an verschiedenen Stellen nach Lösungswegen. Trotz mehreren Missversuchen hatte ich dann tatsächlich doch noch einen Hoffnungsschimmer, wenigstens das.

Es gab noch die Möglichkeit, eine Zwischenlösung zu finden. Diese Zwischenlösung stiess jedoch am darauffolgenden Donnerstag ebenfalls auf Ablehnung, wodurch ich den Abend mit einer weiteren Zigarette verbrachte (Nummer 4).

Seit dann habe ich mich wieder gefasst. Ich habe das Problem als endgültig akzeptiert und finde mich nun damit ab. Das Problem selbst wird sich eventuell sehr schnell auflösen, eventuell aber auch nicht. Die betroffene Person wurde aus meinem Kollegenkreis verbannt und ich habe mein Studium, welches mir so richtig Freude bereitet. Was mich ausserdem aufmunterte: Alle meine Kollegen halten zu mir. An dieser Stelle ein grosses, annonymes Dankeschön.

Tat gut, es niederzuschreiben, aber genug der Tränenfontäne. Wie stehts mit dem Rauchen?

Ich sitze neben rauchenden Menschen und denke nicht mal daran, dass ich rauchen könnte. Ich habe den Reflex des Päckchen-Auspackens-während-Pause soweit verlernt, dass er nur in sehr speziellen Situationen noch auftritt. Ich entdecke, dass ich bei meinen Rauch-Kollegen den Rauch-Atem bewusst wahrnehme. Ich gehe mit Kollegen in Bars und alkoholisiere mich ohne auch nur auf den Gedanken zu kommen, mir eine Zigarette anzuzünden. Kaffee, Bier und normale Mahlzeiten müssen nicht mehr mit einer Zigarette abgerundet werden. Die Kollegen haben zugegeben, dass ich um Längen weiter gekommen bin als sie.

Es gibt aber auch einige Punkte, die nicht einfach nur so rosig sind. Deswegen möchte ich hiermit offiziell meinen Raucherstatus ablegen und im Nachhinein mal reflektieren, damit ich mich selbst damit auseinandersetzen kann. Gerade im Moment ist es eher schwierig, objektiv auf diese Zeitspanne zurückzublicken, da die letzten paar Wochen von diesem enttäuschenden Ereignis stark überschattet werden, trotzdem:

Was ist besser geworden?

- Die oben genannten Punkte
- Ich bin von rund einem halben Päckchen pro Tag auf Null zurückgegangen und habe es mit wenigen Ausnahmen durchgehalten.
- Ich habe von verschiedenster Seite mehrheitlich positive Rückmeldungen für mein Vorhaben erhalten.
- Ich habe mir bei gewissen Personen einen gewissen Respekt verschafft.
- Ich muss mir viel weniger Gedanken darüber machen, wie ich rieche.
- Ich gebe kein Geld für Zigaretten aus.
- Meine Haut hat einen ganz zufriedenstellenden Teint.

Was ist schlechter geworden?

- Ich habe immer noch keinen Ersatz gefunden für meine Balkon-Pause. Weniger Frischluft
- Ich bekomme ab und zu einen leichten Kopfschmerz, da ich weniger an die frische Luft komme.
- Nach üppigen (schweren) Mahlzeiten habe ich immer noch den Drang, mich an die frische Luft zu setzen und eine Zigarette zu rauchen.
- Ich schwitze mehr.
- Ich fühle mich körperlich erschöpfter und verspannter.
- Ich kann definitiv nicht mehr durchschlafen.
- Ich habe stärkere Gefühlsschwankungen

Was ist gleich geblieben?

- Zuerst habe ich zugenommen, wenig später wieder abgenommen. Jetzt ist alles wieder beim alten.
- Ich mache genau gleich viel Sport wie vorher.
- Ich sitze genausooft vor dem Computer wie vorher.
- Das Essen schmeckt wie vorher.
- Die Verwandten und Bekannten behandeln mich mehrheitlich gleich wie vorher.
- Die Probleme rundherum. Ob mit oder ohne Zigarette, die sind entweder da oder eben nicht.

Was habe ich gelernt?

- Es gibt keinen perfekten Augenblick zum Aufhören. Es sei denn, jemand kennt einen Augenblick, der über etwa zwei Monate andauern kann. Am besten dann, wenn es momentan nicht so gut geht, in Kürze jedoch eine Besserung in Sicht ist. Wenn es dann doch wieder bergabgeht, ist das Pech.
- Die Zigarette mag zu bestimmten Situationen dazugehören. Es ist tatsächlich aber auch ohne gar nicht mal so übel.
- Von den im Internet vorhandenen Computerspielen werde ich wohl nie süchtig werden. Die sind mir auf Dauer zu öde (siehe oben).

Bin ich jetzt kuriert? Nein, das glaube ich nicht. Es besteht immer noch ein Risiko. Aber dieses ist sehr klein geworden. So klein, dass ich wohl keine nennenswerten Abenteuer mehr erleben werde, welche hier aufgeschrieben werden sollten, insbesondere, da ich für die nächsten Monate so viel zu tun haben werde, dass ich nicht mal auf die Idee kommen werde, wieder anzufangen.

In diesem Sinne danke ich dem Leser für die Aufmerksamkeit und wünsche eine schöne Zeit. Ob mit oder ohne Zigarette, das müsst Ihr selbst entscheiden.

paul_39
[color=olive:418e35a616]Ein

[color=olive:418e35a616]Ein bisschen Bewegung schadet nix. Ich hole Dich mal wieder aus der Versenkung und wünsche ein schönes neues Jahr. Hoffentlich rauchfrei!

Grüße vom Paul[/color:418e35a616]

mischmasch
Jaja, lang ists her. War

Jaja, lang ists her. War eigentlich noch ganz erfreut, wieder mal was zu hören von diesem Forum. Konnte meinen Erfahrungsbericht richtiggehend geniessen (seltsamer Typ, der das geschrieben hat Smile ).

Die brennende Frage: Habe ich, habe ich nicht?

Ich habe. Einige. Hier eine kurze Zusammenfassung des letzten Jahres, denn es ist viel passiert. Achtung: Negativer Erfahrungsbericht!

Oktober letzten Jahres: Mein letzter Beitrag in diesem Forum wurde geschrieben. Dann keine Zigarette mehr.

November: Stress! Studium streng, nach einem Jahr Abwesenheit neue Kollegen und Kolleginnen finden, Wohnung suchen, Wohnungsnachmieter finden, Umziehen, dem Kollegen über die Schulden hinweghelfen. -> 1 Zigarette am Ende des Monats.

Dezember: Der wohl wohltuenste Monat überhaupt. Alle Probleme, ALLE! konnten beseitigt werden (wie gesagt, der November war Stress). Meine eigenen finanziellen Probleme konnten doch noch halbwegs in Grenzen gehalten werden. Neue Wohnung gefällt mir, Studium spannend und viele neue Kollegen und Kolleginnen gefunden. Erfolgreich meine Rechte bei einigen Einkäufen verteidigt und mich selbst gestärkt. Frisch verliebt, hat aber nur einen Korb gegeben. 2 Zigaretten.

Januar: Einige Unstimmigkeiten mit Professoren gehabt, beinahe meine Arbeiten nicht akzeptiert bekommen. etwa ein halbes Päcken im Monat.

Februar: Prüfungsstress, 1 pro Tag.

März: Ferien. Viel Zeit für mich. Viel unerledigtes wieder aufgenommen. Viel Spass gehabt, viel Ausgang. 1 pro Tag.

April: Nur 1 Prüfung nicht bestanden. Studium wird langweilig, bin zu gut. :? 2 pro Tag.

Mai: Studium etwas besser, aber bin etwas enttäuscht. Geht nicht vorwärts. Wieder mehr geraucht. Einige Kollegen (die mich seit dem letzten November kennen) sahen mich das erste Mal rauchen.

Juni: Stress! Einfach nur Stress. Unfähige Organisation -> Nächte durchgearbeitet. Studium gewechselt. wenig geraucht

Juli: Die erlösenden Ferien. Nichts gemacht, einfach nur rumgelegen. wenig geraucht.

August: Neue Freundin gefunden. Sehr angenehme Zeit erlebt. Wieder aufgehört.

September: Lernen. Unschön. Freundin will auch nicht mehr. Aber draussen scheint die Sonne und ich freue mich auf meinen neuen Studiengang. Nur müssen hald eben zuerst Prüfungen bestanden werden. Wieder angefangen.

Oktober: Alle Prüfungen bestanden. Sehr angenehm. Viel geraucht.

November: Der neue Studiengang floppt. Ich bin nicht zu schlau für dieses Studium, sondern zu alt und erfahren. Langweile mich zu tode. Rege mich über die Professoren auf, sehe die besten Kollegen nur noch selten. Aber habe eine tolle Arbeit, die mich aufmuntert. Sehr viel geraucht.

Diesen Dezember: Studium immer noch mühsam, aber kümmert mich nicht mehr. Die Arbeit ist toll, würde am liebsten noch mehr machen, aber werde sie in wenigen Tagen fertigstellen. Weihnachten war schön. Sehr wenig geraucht.

Wieso schreibe ich das hier nieder? Ist ja wohl nicht gerade passend für ein Nichtraucherforum. Stimmt, darum: kritisch betrachten und mit bösem Blick. Aber ich selbst gestehe mir meinen Misserfolg ein. Und er stört mich.

Ich werde mir den Vorsatz fürs neue Jahr sparen. Es wäre für mich ein denkbar schlechter Zeitpunkt um aufzuhören.

Und: Euch auch ein frohes neues Jahr.