@sabine: Also von meinen Kindern lerne ich auch extrem viel über mich selbst. Vor allem die Dinge, die ich mir sonst gar nicht selbst eingestehen oder gar sagen lassen will. Ganz nach der alten Einsicht: Der Lehrende lernt immer selbst am Meisten. Das ist doch hier auch so, durch die Auseinandersetzung mit dem Thema Rauchen und Nichtmehrrauchen gesteht man sich Vieles ein, was man vorher als Raucher einfach verdrängt hat. Meinen Avatar hätte ich als Raucher noch nicht einmal angeschaut (vor lauter verdrängter Angst).
Liebe Grüße
Miro
..der ganz ehrfürchtig aber wild entschlossen auf dein Datum schaut!

Es ist jetzt 5.30 Uhr Ortszeit, ich sitze vor meinem Computer im Hotel bei Los Angeles und schwitze vor mich hin. Nicht weil es hier im Moment so heiss ist (draussen ca. 20°C): Ich war gerade für eine gute Sunde am Pazifikstrand laufen. Es hat mir wie erwartet sehr gut getan (ein volle Dröhnung Glückshormone) auch wenn es nicht ganz so romantisch war, wie es klingt. Ich musste erst ca. 2 km durch die Stadt und am Hafen lang laufen, um an den Strand zu kommen. Auf befestigten Wegen jogge ich nicht so gerne, habe aber durchgehalten. Am Strand haben wie erwartet die Schönen und Reichen noch gefehlt (es wurde aber vereinzelt schon angefangen aufzuräumen). Es ist unglaublich welche Mengen an Plastikmüll das Meer hier anschwemmt, insbesondere Styroporbecher und Plastikflaschen. Das ist bei uns an der Ostsee auch schlimm, aber kein Vergleich zu hier. Oh je, wie gleichgültig gehen wir doch mit unserer Welt und vor allem der unserer Kinder und Enkel um.
Beim Flug habe ich nicht einmal an Rauchen gedacht. Das ist mir aufgefallen, als ich endlich aus dem Flughafen in LA rauskam (Passkontrolle war so schnell und freundlich wie noch nie) und von einer Wolke aus frischem Zigarettenrauch und dem Gestank tausender Kippen "begrüßt" wurde. Da ist mir der Kamm vor Stolz richtig geschwollen.
Gestern abend kam dann die große Versuchung: Ich hatte mich mit einigen Kollegen getroffen, wir saßen am Ende in einem Straßencafe und da zog einer plötzlich Zigarillos raus und bat diese zum kollektiven Rauch-Zeichen-Erzeugen an (halt echte Männerrituale, an dem Ort wo diese ja auch herkommen, waren aber auch zwei Frauen dabei). Von den ca. 15 Leuten hat mehr als die Hälfte nicht nein gesagt. Ich war im ersten Moment geradezu hilflos, aber dann eher verwirrt, dass so viele zugriffen. Hinterher hat es mich riesig gefreut, dass meine Hand noch nicht einmal in Richtung der mir hingehaltenen Packung gezuckt hat, auch wenn mein Suchtteufel in mir in diesem Moment ja so gerne zugegriffen hätte.
Also, es wird bei mir eindeutig immer einfacher mir dem Nicht-Mehr-Rauchen. Und das ist mal wieder eine eindeutig positive Meldung.
Haltet die Ohren steif!
Lg
Miro

PS@Nina: Ich bin eine Woche unterwegs.