Gerade hatte ich meinen ersten richtig heftigen Wutanfall. Ich bin so reizbar. :?

Hier liegen die Zigaretten meiner Eltern rum, am liebsten würde ich mir eine anstecken.

Heute gings mir die ganze Zeit richtig mies, ich hoffe das geht vorbei sonst halt ich das nicht durch, weil mir dann einfach die Motivation fehlt. Muss mich dann nämlich fragen: "Was ist dir lieber? Eine gesundheitsschädliche Substanz zu dir nehmen, die obendrein einiges an Geld kostet, aber dir gehts gut oder gesund leben und dir gehts mies?" Aber ich denk es geht vorbei. Ich wüsste nur so gern, wie lang´s mir noch so geht...

[size=9:b4971d2055]Meine Haut ist in den letzten Tagen viel reiner geworden. Kann das daran liegen, dass ich nicht mehr rauche? Ich mein, ich rauch erst seit 2 1/2 Tagen nicht mehr und nehme ja noch Nikotin zu mir in Form von Kaugummis.[/size:b4971d2055]

Danke für die aufbauenden Worte.
Ja, ich denke ich halt´s durch! Zur Zeit fehlt mir etwas, ich bin auf Entzug, aber das geht ja auch vorbei... Und es gibt so viele Gründe weshalb es sich lohnt aufzuhören:
- Man riecht besser
- Man schmeckt besser (Mir ist aufgefallen, dass alle süßen Kerle Nichtraucher sind! Vor ein paar Jahren war es noch andersrum)
- Man lebt gesünder (vor allem hab ich evtl. eh nicht die besten Gene, in der Familie meiner Mutter sind viele an Lungenkrebs erkrankt).
- Man ist schöner (Fingernägel, Zähne, Haut, (sonst noch was?)).
- Man hat mehr Geld zur Verfügung
- Man ist diese Panik und Unruhe los, die man verspürt, wenn einem mitten in der Nacht die Zigaretten ausgehen.
- Man plant seinen Tagesablauf nicht mehr nach den Zigaretten
- Man kommt wegen dem "noch schnell eine rauchen" nicht mehr überall zu spät
- Man bleibt in Räumlichkeiten in denen man nicht rauchen darf ruhig und wird nicht zappelig und unkonzentriert, weil man unbedingt eine rauchen will, was aber gerade nicht geht (z.B. auf der Arbeit)
- Man ist frei

Es gibt noch sooo viele weitere Gründe, diese typischen wie "man kann besser schmecken und riechen", usw. Ich denke, wenn ich das nächste Mal einen Durchhänger habe, werde ich ein Plakat mit meinen persönlichen Gründen basteln (wie z.B. auch das andauernde Zu-spät-kommen, ich schätz mal davon ist die Allgemeinheit nicht betroffen :oops:). Jedes Mal wenn ich dann wieder daran zweifel, ob ich das wirklich durchziehen will, kann ich mir das dann durchlesen.

Heute war übrigens ein angenehmer Tag.
Gestern war wirklich bitter, heute gar nicht. Das stimmt mich echt positiv.
Mittlerweile wissen noch mehr Leute, dass ich aufgehört habe. Hab´s heute sogar meinen Chefs erzählt.

Ein Riesengrund für mich, es weiter durchzuhalten ist auch der, dass mittlerweile eben wirklich einige Menschen in meinem Umfeld wissen, dass ich gerade versuche meine Sucht zu bekämpfen. Ich möchte nicht versagen, will nicht als undiszipliniert und schwach da stehen. Gleichzeitig will ich mir selber zeigen, dass ich mit Willenskraft alles schaffen kann, was ich mir vornehme. Das ist mir [b:f960e9b1f2]sehr, sehr wichtig[/b:f960e9b1f2]. Vor einigen Jahren hatte ich diese Ansicht (mal gar nicht auf´s rauchen bezogen, sondern ganz allgemein gesehen). Mit diesem Statement hatte ich auch recht, aber irgendwann hab ich mich zu sehr darauf verlassen, so ungefähr: "So und so wär´s schön, wird schon! Es liegt an mir und ich wünsch es mir ja so, also klappt das auch". Fehlanzeige. Nur denken, wünschen und planen reicht nicht, man muss auch Taten folgen lassen und manchmal auch ein bisschen leiden oder mal zurück stecken, das gehört dazu. Sprich: Mit Willenskraft kann man fast alles schaffen, aber nur wenn man wirklich darum kämpft und genau das will ich jetzt tun. Ich hab das starke Gefühl dass, wenn ich es schaffe mit dem Rauchen aufzuhören, ich noch viel mehr schaffen werde. Und ich werde ganz sicher wieder mehr Selbstvertrauen haben und mir wieder dessen bewusst werden, dass ich etwas schaffen kann, auch wenn´s noch so schwer scheint. Das motiviert mich gerade ungemein. Heute ging es mir so gut (immer nur ganz kurze, völlig aushaltbare Durchhänger), dass ich mir sogar schon wieder neue Ziele setzen konnte, die ich, nachdem ich die erste und härteste Zeit des Rauchentzugs durchstanden habe, angehen will. Ich bin sowas von motiviert, viel mehr als sonst in meinem Leben. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber wenn ich das Rauchen aufgeben kann, dann kann ich so viel schaffen... Dinge, für die man einfach mal seinen Arsch hochkriegen muss... Wow, gerade breitet sich wirklich ein positives Gefühl in mir aus. Unglaublich.

Und ich habe heute auch zum ersten Mal den von vielen hier beschriebene Stolz empfunden... Eigentlich sogar zweimal. Hielt jeweils nur 2,3 Sekunden an, war aber da!
Zum einen heute auf der Arbeit: Unterhielt mich mit einem meiner Chef´s über ein Medikament über das ich gerade schreibe und hab ihm dann gleich mal das "Medikament" gezeigt, was neben mir auf dem Schreibtisch lag: Meine Nikotinkaugummis! Er raucht selber, fragt ganz verwundert (aber doch im positiven Sinne, so wie ich das beobachten konnte) ob ich gerade aufhöre zu rauchen, ich verjaht, er riecht an der Packung, verzieht das Gesicht und dann mein anderer Chef: "Hast du aufgehört zu rauchen??" und hat dabei so freudig reingeschaut, dass ich mich auch freuen musste und ganz stolz "ja" sagen konnte. xD [i:f960e9b1f2]Das war mehr Freude als Stolz.[/i:f960e9b1f2]
Was mich ziemlich stolz gemacht hat, war die Situation mit meiner Mutter: "Hast du immer noch nicht geraucht?" - "Nein". Als ich das sagte, hab ich mein Gesicht dabei etwas wehmütig verzogen, heheh, aber ihre Reaktion war dennoch anerkennend: Sie hat mich erstmal einen Moment angeguckt, ich glaub, sie hatte vielleicht gedacht ich hätte wieder geraucht und meinte dann, dass das echt gut sei, schon drei Tage ausgehalten... Da war ich stolz. Schönes Gefühl.

Das war´s für heute. Ich glaube es wagt sich eh kaum einer an meine Texte, da sie z.T. recht lang sind... Naja, ich musste diese positiven Gedanken und Gefühle einfach mal festhalten um mich in weniger positiven Momenten an ihnen klammern zu können.

Kleines Resumée der vergangenen 223 rauchfreien Stunden:

Samstag 20 Uhr: Letzte Zigarette, bevor ich mir diese angezündet habe gab es schon einen kleinen Nervenzusammenbruch.

Sonntag: Viel weniger schlimm als ich dachte.

Montag: Verdammt hart inklusive Aggressionen und Wutanfall.

Dienstag, Mittwoch, Donnerstag: Easy :).

Donnerstag Nacht: Heulkrampf xD.

Freitag: Nicht einfach, aber in Ordnung. Was mir ein wenig zu schaffen gemacht hat war der Stress: Von der Arbeit im Eiltempo in die verschiedensten Geschäfte, nach einem passenden Geschenk und ein paar anderen Kleinigkeiten gesucht, Tanzstunde verpasst, von einem Laden zum nächsten gehetzt, so lange Fußmärsche hingelegt, dass ich früher jedes Mal eine Zigarette angesteckt hätte. Früher hab ich auch zwischendurch immer sehr viele Zigaretten geraucht... Stresst mich shoppen ohne zu rauchen so sehr? Ich hab shoppen doch immer geliebt. Andererseits war dieses ständige: "Ich muss jetzt mal raus eine rauchen" auch nervig... Es war halt diese eine Stunde Hin&Hergelaufe in der Innenstadt, dass ein ziemlich großes Verlangen in mir ausgelöst hat.
Abends als ich mit viel Geduld und aufwendig die Geschenke einpackte und dabei einen leckeren fruchtigen Cocktail trank, konnte ich auch nur folgendes über meine Lippen bringen: "Ich würde jetzt so gerne eine rauchen" - "Würde ich nicht machen" (Bruder) - "Tu ich auch nicht" (so ungefähr, solch ähnliche Kurzdialoge gab´s an dem Abend mehrmals). :roll:

Freitag Nacht: Geburtstag in unserer Stammbar... Da hat eindeutig etwas gefehlt, ich hab gemerkt wie sehr ich diese Bar mit dem Rauchen asoziiere... Zum Glück waren die meisten Raucher aus unserer Gruppe schon weg als ich kam... Waren dann zu vier Nichtrauchern und nur zwei Rauchern.

Samstag: Wieder recht easy, auch wenn ich am Abend ziemlich viel an Zigaretten denken musste...

Sonntag, also heute: Gut bis auf zwei Kleinigkeiten: 1.) Bin heute mittag eingeschlafen, in der einen Stunde in der ich geschlafen hab, hab ich total wirres Zeug geträumt, u.a. auch, dass ich geraucht habe... Daraufhin bin ich aufgewacht, gemerkt, dass ich nur geträumt habe, woraufhin ich erstmal sehr erleichtert war, wieder eingeschlafen, im Traum wieder geraucht, wobei ich dachte das sei jetzt die Realität und kein Traum und ich hätte die Realität mit einem Traum verwechselt, sprich gedacht ich würde träumen und jetzt leider doch geraucht... Kurz danach bin ich dann aber aufgewacht - zum Glück, denn in meinem Traum wollte ich noch eine und noch eine und noch eine, immer noch eine letzte.
2.) War mit acht Leuten unterwegs - außer mir alle Raucher. Aber ging schon irgendwie. Hab sehr liebe Freunde. Das Beste: Es kommen weder dumme Sprüche noch versucht jemand mich dazu zu überreden eine zu rauchen (was auch wirklich gemein, kindisch, hirnlos und respektlos wäre, aber von sowas hab ich schon oft gehört). Sie reagieren alle super. Entweder sie reagieren anerkennend oder positiv verwundert. Manche nehmen sich mit dem Rauchen wegen mir sogar zurück, aus Spaß sagt man mal: "Eh, rauch jetzt keine!" und die Person tut es aus Rücksicht auch nicht. Werd noch mal klar stellen, das niemand überrücksichtsvoll sein muss, dass sie mir schon helfen, wenn sie mir keine Zigaretten aufschwätzen und vielleicht mal hin und wieder ein ermunterndes Wort für mich haben. :jokeky: