Hallo...

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Cismoll79
Hallo...

...Allseits,

ich heiße Michael, bin 51 Jahre alt und habe nach einer ca. 30-jährigen Raucherkarriere (die meiste Zeit circa 25/Tag) am 24.03.2017 das Rauchen aufgegeben.

Vor circa 20 Jahren hatte ich das Rauchen mal für ungefähr 3,5 Jahre aufgegeben,dann aber blöderweise wieder angefangen und war seitdem eher "passionierter" Raucher, d.h. Ich habe keinen Grund für mich gesehen aufzuhören, weil ich auch unter keinen offensichtlichen Nachteilen gelitten habe.

Im Februar habe ich einen leichten Schlaganfall erlitten (Gott sei Dank ohne langanhaltende Beeinträchtigungen) und bin in der anschließenden Reha zu dem Entschluss gekommen, aufzuhören, weil Rauchen neben Bluthochdruck rein statistisch zu den größten Risikofaktoren für Schlaganfälle zählt.

Meine Überlegung war: Wenn ich einen zweiten, eventuell schwereren Schlaganfall erleiden sollte,ohne das Rauchen aufgegeben zu haben, würde ich mir immer Vorwürfe machen; wenn ich nach Minimierung aller Risiken einen weiteren Schlaganfall erleiden sollte, kann ich mich immer noch bemitleiden und zur Not das Rauchen wieder anfangen. 

In der Reha habe ich an einem von einer Psychologin geleiteten Nichtrauchertraining nach der Schlusspunktmethode teilgenommen, zunächst meinen Konsum auf circa 5-7/Tag reduziert, parallel den Carr gelesen und nach 2 Wochen komplett aufgehört.

Der Anfang des Aufhörens war relativ easy (etwas Kribbeligkeit in den ersten Tagen, aber das wars).

Der Knüppel in Form von physischen Entzugserscheinungen kam dann bei mir ungefähr 2 Wochen nach der letzten Zigarette.

Mein Blutdruck ist eskaliert, ich hatte Attacken von Herzrasen, Ein- und Durchschlafstörungen, Nachtschweiß, Depressionen, das volle Programm.

Ich habe diese Symptome überhaupt nicht mit dem Nikotinentzug in Verbindung gebracht (weil ich beim ersten Rauchstopp vor 20 Jahren auch keine physischen Symptome hatte) und angefangen Internet-Recherche zu den Symptomen zu betreiben. (Sollte man nicht machen, man stellt fest, dass man bei diesen Symptomen mindestens an MS und drei unterschiedlichen Krebsarten leidet).

Eher durch Zufall bin ich auf ohnerauchen.de gelandet und habe die Schilderungen der Leute hier, die unter ähnlichen Symptomen gelitten haben, als sehr hilfreich empfunden, um überhaupt erst mal klar zu kriegen, was mit mir los war. Ich hatte zu dem Zeitpunkt verschiedene Theorien (Nachwirkungen des Schlaganfalls, Nebenwirkungen von Blutdrucksenkern, neue Krankheit, etc.), aber einen nachgelagerten Nikotinentzug hatte ich bis dahin nicht auf dem Schirm.

Zwei Wochen nach erstem Auftreten der Symptome war ich weitestgehend damit durch. Ab und zu kommen noch mal kurze Phasen von Herzrasen, sind aber schnell vorbei.

Nach Aussagen meines Neurologen sollte man normalerweise ungefähr 3 Monate nach Rauchstopp mit allen Nikotinentzugserscheingungen durch sein.

Gut schlafen kann ich mittlerweile wieder und trübe Gedanken sind auch verschwunden.

Während die Symptome akut waren und mich niedergestreckt haben, hatte ich keine Lust, mich hier als Nutzer zu registrieren und etwas zu posten, aber mit ein bisschen Abstand denke ich, dass meine Erfahrungen vielleicht auch dem/der einen oder anderen helfen können, die sich in einer ähnlichen Situation befinden.

Weil das Auftreten von solchen Entzugserscheinungen ausgesprochen individuell zu sein scheint (und natürlich auch nicht sehr motivationsfördernd für Leute ist, die sich überlegen, das Rauchen aufzugeben), werden sie auch nicht sehr häufig erwähnt. Dementsprechend war ich persönlich sehr verunsichert, als diese Symptome bei mir auftraten.

In dieser Zeit haben mir geholfen:

- Sport (30 - 60  Minuten bei 130 - 140 Puls)

- Progresssive Muskelentspannung

- Die Erkenntniss, dass man durch solche Entzugserscheinungen einfach durch muss.

Ich hoffe mein Post ist für irgendjemanden eventuell mal von Nutzen.

Michael

josefine
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Hallo Michael!

Glückwunsch zum Entschluss, das Rauchen aufzugeben. Und Du bist ja auch schon eine ganze Weile unterwegs ...

Schade, dass Du erst krank werden musstest, um diese Entscheidung für Dich zu treffen. Aber alles hat ja irgendwann mal angefangen, bevor man es wieder beenden wollte.

In den Anfangseintragungen unserer Tagebücher liest Du oft von "Nebenwirkungen". Schlafstörungen sind sehr häufig und Aggressivität, Kopfschmerzen, Schwindel, Herzrasen, Unwohlsein. Alles NORMAL ... Man sollte nicht vergessen, dass dem Körper das Gift Nikotin entzogen wird. Hinterher sieht man eben erst, was es mit einem wirklich angestellt hat.

Ich wünsche Dir ein langes und - vor allem - gesundes Leben. Das Du es schaffst, nie wieder zur Zigarette zu greifen und alle Nebenwirkungen verschwinden werden. Du kannst gerne ein Tagebuch anlegen - hier wird oft nur dort auch wirklich gelesen. Vielleicht findest Du ja ähnliche Geschichten wie Deine in dem einen oder anderen Eintrag. Es ist nunmal eine Sucht - dessen muss man sich bewusst werden. Aber das geht vorbei und zurück bleibt ein Nichtmehrraucher ...

Alles Gute für Dich ... Josefine   Smile

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

Josefines Welt

Cismoll79
Hallo Josefine,

Hallo Josefine,

danke für die nette Begrüßung.

Man liest sich

Michael