Gedanken zum Verrücktwerden

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Neilo
Gedanken zum Verrücktwerden

Zunächst einmal ein freundliches Hallo an alle,

ich bin neu hier und habe mich unter anderem deshalb angemeldet, da ich mich mit all meinen rauchenden Freunden über das Thema Rauchen und meinen verworrenen Gedanken bezüglich dieses Themas nicht austauschen kann (warum das nicht geht, brauch ich bestimmt nicht zu erklären Wink ) und ich ohne ein wenig Objektivität eurerseits mich in meiner Nichtmehrraucher-Subjektivität verliere und voller Verzweiflung zur nächsten leuchtenden und verheißungsvollen Tankstelle mit all den bunten Zigarettenpäckchen hinter der netten Thresenkraft sause und mir ne Schachtel blaue Qauloises hole.......

Seit ca 21 Tagen habe ich voller Tatendrang und Motivation mit dem Rauchen aufgehört. Zuvor geschahen einige geschieterte Versuche trotz Allen Carr und intensiver Auseinandersetzung mit diesem nervigen Thema. Doch nun sollte es anders werden. Mir war klar, wie diese psychische Abhängigkeit nach der Zigarette funktioniert. Ich habe einfach alles (Gefühle, Orte, Situationen, Identifikation) im Laufe der Raucherzeit mit der Zigarette verknüpft. Ich wusste, dass ich nicht sicherer bin mit einer Kippe im Mund, dass ich nicht genussvoller im Kaffee sitze mit der qualmenden Tabakrolle neben dem Espresso im Aschenbecher und ich wusste auch, dass als Nichtraucher keine Nachteile entstehen, ganz im Gegenteil. Vor 21 Tagen wusste ich das mit meinem Herzen und meinem Verstand, vor ca. einer Woche nur noch mit dem Verstand (Mein Herz schnupperte bereits neidisch an jedem Raucher) und heute weiß ich gar nichts mehr (also was das Rauchen angeht Smile )

 

Die folgenden Gedanken klingeln tatsächlich sehr manipuliert durch Werbung und Vorbilder, doch sind sie für mich zur Zeit einfach "wahr" und möchte sie einfach mal in der Hoffnung anreißen, dass sie sich vielleicht durch eure Einschätzungen wieder etwas klären:

Ich1: "Sch*** auf jede Vernunft, diese Zigarette da, ich möchte sie genießen, ich möchte auf den Balkon gehen und mit ihr einfach nur den Tag abklingen lassen"

Ich2: "Ja, aber das ist doch nur verständlich, das ist Teil deiner Abhängigkeit, deiner psychischen Abhängigkeit. Du glaubst sie zu genießen, doch in Wahrheit würdest du durch sie nur Entzugserscheinungen beseitige......."

Ich1: "Bla bla bla, mir geht dieses ganze Geschwafel von all den  Pseudonichtrauchern doch eh auf den Keks. Man kann im Prinzip für alles ne logische Erklärung suchen, warum man etwas tut. Zum Beispiel höre ich die oder diese Band auch NUR gerne, weil ich mit ihnen gute Erfahrungen verknüpfe ect. Man kann alles rational erklären, das ändert nichts dran, dass ich im Moment des Rauchens Genuss empfinde"

Ich2: "Aber überlege dir mal wie toll du jetzt riechen kannst und wie schön es ist, DInge besser genießen zu können und nicht mehr ständig in die Kälte zu müssen, nur um eine zu Rauchen..."

Ich1:" Und was wenn ich gerne raus in die Kälte gehe? Was ist daran ungemütlich? Man verlässt die gesellige Runde für ne Zeit. Na und? dann denke ich draußen ein bisschen über die Runde nach, genieße das Rauchen, beobachte ein Eichhörnchen und freue mich, gleich wieder ins Warme zu können. Das sind doch alles nur Versuche, das Nichtrauchen schönzureden. Ach, ohnehin, dieser ganze Moralapostel- und Gesundheitswahnsinn. SOwas will ich doch eig. gar nicht und ich lasse mich von all den NIchtraucherkampagnen sogar noch  beeinflussen."

Ich2:" Du lässt dich von der Tabbakindustrie beeinflussen"

Ich1: "Ich lasse mich gleich von gar nichts mehr beeinflussen. Ihr könnt mich alle mal. Ich genieße die Zigarette, ich fand die allererste in meinem Leben auch nicht eklig wie fast alle anderen Raucher, sondern fand sie spannend und geil, ich stinke gern etwas nach Rauch, mich nervt es eh, anderen gefallen zu müssen, ich bin gern der dumme Raucher, der sich in einen kleinen Glaskasten quetscht, indem er rauchen darf. Es lachen zwar alle über mich, wenn ich da drin bin, aber innerlich lach ich über deren Oberflächlichkeit. Ich will mich nach Feierabend mit der Zigarette belohnen, auch wenn es nur  das Tilgen der Entzugserscheinungen ist. Man, ich will das Leben nicht so schwer nehmen.

Ich2: "Ich weiß nur, du fühlst dich richtig blöd, wenn du jetzt rauchst und bist enttäuscht über dich"

Ich1: "Ich weiß, aber sonst weiß ich nichts. Was will ich? Wer will ich sein? Übertreibe ich? Rauchen? Qauloises oder doch der "gesunde" Pueblo? Aschenbecher stinken und duften, Zigaretten sind nicht schädlich........alles nur Lüge, aber ich merks doch, dass sie mir nicht guttun. ............."

Bitte helft mir ein bisschen, mein Kopf tut wirklich weh:-(

Ganz lieben Gruß an euch alle :oops:

 

Luftpumpe
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Hallo Neilo!

Herzlich willkommen hier im Forum und viel Erfolg beim nichtrauchen wünsche ich Dir!

Tipps dieses Gedankenkarussell abzustellen kann ich Dir im Moment leider auch nicht geben, aber mach doch ein eigenes Tagebuch auf, da wirst Du schneller gefunden und Du bekommst mehr Antworten.

Lieben Gruß

Sabine

 

 

"Das Leben ist schön, von einfach war nie die Rede." 

quaxin
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gedanken zum verrücktwerden -

gedanken zum verrücktwerden - ja - weil se auf der gedankenebene bleiben ...
weiß nicht - wie schauts mit husten aus oder röcheln - Dirol - verfügst du schon über solche netten begleiterscheinungen????
oder beim treppensteigen wenig luft ? ... oder in ner heftigen situation am arbeitsplatz sein und nicht cool bleiben können, weil  innen drinnen so ne gier nach kippen anfängt und das knie anfängt auf- und niederzuhoppsen - so was machen eher männer .... bei frauen ist andres nervöses sein ...

was ich mein - haste nix zur verfügung, was diesen reinen gedankenkreisel verläßt? ins spüren reingeht?
im moment kämpfst du mit der sucht rum.
weswegen hast du denn aufgehört zu rauchen?
hol mal deine gründe hervor, weswegen du nimmer rauchen wolltest ....

und geh runter zu den tagebüchern - sabine sagte das schon, dort tummeln sich mehr ....

aufgehört am 19.8.2008 ca. 18.00 - am 20.8.2008 ca. 23.00 ne schachtel gezogen - reingeraucht wie ne irre - am 21.8.2008 dann endgültig gelassen ca. ab 11.00 und mein lieblingssmilie war herr goebel
Dirol

Lucky Luke (nicht überprüft)
oh wow, das kenne ich nur zu

oh wow, das kenne ich nur zu gut. und ich habe mich auch oft genug wieder ins rauchen argumentiert. der witz ist nur der: man argumentiert jetzt nicht wie toll das rauchen ist und dann raucht man locker und zufrieden einfach den rest des lebens weiter. die wahrheit ist doch dass man über kurz oder lang wieder aufhören will. und zwar dann wenn die sucht den mund hält weil man sie gefüttert hat. dann kotzt es einen wieder mal an. und dann hört man wieder auf. ganz echt diesmal ehrlich. und das spiel geht von vorne los.

solange bis man endlich kapiert hat dass es unausweichlich ist nichtraucher zu werden. ob man das jetzt will oder nicht. es ist lediglich eine frage der runden die man dreht. im grunde also wie leidensfähig man ist und wie oft man sich den kram immer wieder von vorne antun will.

ich musste irgendwann aufgeben raucher zu sein weil es mir viel zu anstrengend wurde. naja man wird hal nicht jünger Wink

Torben65
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Hallo Neilo,

:roflrofl: :lol1:

super Zusammenfassung der Anfangszeit!!

Das ist der Grund dafür, das man sagt: "Nichtrauchen macht doof!"

Man wird zwar nicht doof, man blockiert sich nur selber mit diesen Gedankenspielen!!

Mir haben ein paar ganz einfache Tricks geholfen:

1. Alle Gründe schön sauber auf einen großen Zettel schreiben und an die Wand pappen! => Den kannste dann "Ich1" unter die Nase reiben!

2. Ein Bild vom Zettel ins Handy speichen => Gründe "to go"!

3. Nichtraucher APP ins Handy, das sagt dir dann wie sich das Nichtrauchen auf deinen Körper & deine Brieftasche auswirkt => Noch mehr Gründe "to Go" => "Soll ich jetzt wieder CO in mein Blut einleiten?? Wos doch gerade raus ist??" :dead:

UND wie die Anderen schon geschrieben haben: les dich durch die Tagebücher & mach ein eigenes auf => Mir hat eine einfache Erkenntnis sehr geholfen und zwar: Auch als Nichtraucher geht das Leben nach 2-6 Wochen ganz normal weiter!! :kopfpatsch:

:winky1: T

 

Lisi84
Weniger Luft

Hallo!!! Das mit der wenigen Luft kenne ich!!! Bin seit 2 Monaten rauchfrei ( Ich war starke Raucherin- mind. 1 Packerl am Tag) und habe sooo wenig Luft seit ich nimmer rauche. Gehe gerne und regelmäßig laufen und zur Zeit schaff ich es fast nicht meine Runde zu Ende zu laufen... Ich bin jetzt echt beruhigt, das ihr auch das Problem habt!!!!
ICH BIN STOLZER NICHTRAUCHER
Und freu mich wenn meine Lunge sich regeneriert!
Schon alleine deswegen will i nie wieder anfangen!!! Ich will gesund bleiben!!!!
Tolles Forum!!! Hilft mir sehr! Smile
Dankeee Smile
Lg Lisi

Timon6
Ja dieses Gedanken karussel

Ja dieses Gedanken karussel kenne ich nur zu gut...

Vielleicht versuchst du dir ein Ziel zu setzen. Fang klein an und belohen dich mit Kleinigkeiten, wie z.B. schön essen gehen oder mal ein schöns neues Teil für den Kleiderschrank kaufen. So kannst du deinem Raucher-Ich immer was entgegensetzen und dich auf etwas freuen. Ich bin jetzt seit 3 Monaten rauchfrei und habe beschlossen: Wenn ich es 12 Monate lang durchziehe dann kaufe ich mir diesen Tisch! Jede Woche die ich entsprechend durchhalte, stecke ich das Geld, was ich sonst für Zigaretten ausgegeben hätte weg und freue mich, das mein neuer Tisch immer näher kommt.  Biggrin