Depressive Stimmung

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Miyuh
Depressive Stimmung

Hallo, 

ich habe mit 15 meine erste Zigarette geraucht. Dannach habe ich langsam aber sicher angefangen regelmässig zu rauchen, bis ich irgendwann im Schnitt eine Schachtel pro Tag geraucht habe. Mal mehr, mal weniger. Zwischen 2001 und 2004 habe ich es tatsächlich schon mal gescahfft für zwei Jahre komplett aufzuhören.

Und dann leider wieder angefangen.

Vor zwei Jahren habe ich beschlossen entgültig aufzuhören.

Ich habe es mit Nikotinpatches und Nikotinkaugummi's geschafft. Dazu habe ich alle zwei Wochen mit einer Tabakologin geredet die mich erfolgreich durch den Entzug gecoatcht hatte. Insgesamt habe ich 6 Monate durchgehalten. Und dann habe ich doch unvorsichtig erst nur Eine geraucht, und dann die Nächste und schwupp. War ich wieder drin in dem Schlamassel.

Und nun quäle ich mich seit Wochen / Monaten von einem Entzug zum nächsten.

Es ist immer dasselbe: ich höre jedesmal von einen Tag auf den anderen auf. Das halte ich bis zu drei Wochen ohne rauchen durch. Und dann passiert immer irgend etwas was mich wieder aus der Bahn wirft und ich fang' wieder an. Meistens wenn ich was getrunken habe und etwas beschwippst bin. Die letzten Monate waren ein ständiges Auf und Ab zwischen Müdigkeit, Verwirrtheit und jedesmal die Enttäuschung und der Frust es eh nie zu schaffen. Das einzig Gute daran ist, dass ich wenigstens lange Pausen schaffe.

Jetzt habe ich es wieder geschafft "aufzuhören". Schon seit 2 Wochen ca. Ohne Nikotinpflaster und ohne irgendwas. Einfach so. Nur mit Ablenkung. Und oft schwimmen gehen.

Nur merke ich jetzt seit ein paar Tagen so etwas wie eine Art depressive Stimmung.

Mir ging es damals als ich 6 Monate aufgehört hatte auch oft so dass ich einfach immerwieder heulen musste.

Ich habe mich vorhin wegen einer falschen Bemerkung meines Vaters mit ihm angelegt bis ich nur noch geweint habe. Dannach liefen mir den ganzen Abend die Tränen runter.

Also so richtig Drama-mässig. 

Bin jetzt immer noch mit feuchten Augen am schreiben.

Ich hab' diese Auf und Ab so dermassen satt und frage mich nur wie ich diese depressive Stimmung aushalten soll.

Ich muss' dazu sagen das ich gerade eine schwierige Phase in meinem Leben durchmache.

Bin mit bald 39 Single und leide wahnsinnig darunter keinen Partner zu finden.

Dazu kommt das ich mich gerade selbständig mache und beruflich sehr unter Druck stehe.

Ich mache bereits eine Therapie um ein bisschen Halt zu finden, aber fühle mich trotzdem sehr einsam.

Meine Eltern unterstützen mich bei meinem Vorhaben, auch finanziell aber wirklich verstehen tun sie es nicht.

Und enge Freunde habe ich leider auch nicht en Masse. Bekannte dafür wie Sand am Meer; nur wirklich reden will ich mit denen auch nicht. Also enge Freunde habe ich schon, aber momentan sind alle selber so schwer am rudern. 

Es ist wie verhext.

An manchen Tagen geht es und ich denke es zu schaffen, aber dann so wie jetzt bricht alles ein und ich habe einfach nur Angst vor der Zukunft und eine Art Pannickattacke alles falsch zu machen.

Mir fehlt jetzt im Moment nicht das Rauchen an sich, das geht eigentlich. Aber ich bin mir sicher das es mir wegen der körperlichen Umstellung so miess geht.

Meine Eltern bei denen ich gerade Urlaub mache verstehen das nicht wirklich. Sie haben nie geraucht.

Für die ist es als hätte ich schon längst aufgehört und würde der Entzug jetzt nicht wirklich zählen.

Dazu kommt das ich momentan Heisshungerattacken habe ein paar Kilo zugenommen habe.

Mein Vater macht immerwieder blöde Witze über mein Übergewicht. 

Mit 1,68m wiege ich momentan 65 Kilo.

Ich habe ihm schon gesagt das ich natürlich wieder rauchen kann falls ihm das lieber ist. Hm naja.

Alles doof..

Ich komme mir so blöd vor. Es ist wie ein Teufelskreis. 

Die letzten Monate habe ich jedesmal wenn ich aufgehört habe zugenommen und sobald ich wieder geraucht habe abgenommen.

Egal was ich mache es ist fühlt sich jedesmal falsch an.

Weiss' jemand bitte einen Rat?

DankeCray 2Help

 

 

 

Gerd
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Hallöchen Miyuh,

Hallöchen Miyuh,

ich drücke Dir die Daumen, dass Du es schaffst, vom Nikotin weg zu bleiben - für immer. Es ist nicht leicht, das weiß ich. Und ich war ein starker Raucher ( 30 - 40 Stück/ Tag), nur nicht jeder hat das Glück, die Zigatette einfach aus zu drücken und zu sagen; "So, das war die Letzte!".

Eins muss ich aber hier schreiben. Alkohol und Nikotin sind die Beste Freunde und kaum jemand kann sie von einander trennen. Wenn Du also wieder Mal Alk trinkst und vielleicht doch etwas mehr, da kommt immer der Teufel zu Dir Diablo  und verlangt seinen Freund, den Niko. Sie wollen sich ja auch unterhalten, wie Du Dich mit Deinen Freunden. Es ist schon verflucht schwer, beide zu trenen. Zumal man sich das auch vor nimmt und trotzdem gelingt es nicht. "Ach, die EINE!!!" Nichts wird.

Es gehört viel Mut dazu, sich dem Nikotin gegen zu stellen und durchzuhalten. Er weiß, wie er Dich bekommt - mit List. Er umgarnt Deinen Gedanken, vversuch die letzten Reseven vom Niko in Dir zu erfassen um Dich vernichten mit Deinem Willen. Dieser kann es aber nur schaffen, wenn Dein Wille stärker ist als Niko - Du musst Dich durchsetzen gegen ihn.
Für Deine Größe von 1,68m sind die 65 Kilo fast noch Untergewicht. Es ist auch klar, dass Du etwas zunehmen wirst, wenn Du nicht mehr rauchst. So ist es nicht im Sinne, wieder zu rauchen, weil Du zu nimmst. Sieh mal - ich habe bei einer Größe von 1,78m nur 64 Kilo gewogen und seit dem Rauchstop wiege ich 85,5 Kilo und bin voll und ganz damit zufrieden.

Mach einfach weiter und ich wünsche Dir viel Glück und Zuversicht. Du kannst es schaffen, aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Toi, toi, toi!!!
 

 

Grüße vom Foren-Opa