Schluss mit lustig - jetzt mache ich Ernst!

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Frischluft
Schluss mit lustig - jetzt mache ich Ernst!

Hallo,
ich bin neu hier und möchte erstmal alle grüßen. Ich bin der Carsten, 31 Jahre alt. Und ich bin seit 5 Wochen Gott sei Dank von den Kippen weg. Und wenn ich früher gewusst hätte, wie einfach es sein kann -entsprechende Vorbereitungen vorausgesetzt - hätte ich schon vor längerer Zeit aufgehört.
Aber erstmal meine Geschichte:
Mit 19, so zu Abi-Zeiten, habe ich einfach mehr aus dem Wunsch, dabei zu sei und das "lockere Leben zu genießen" angefangen zu rauchen. Bald darauf habe ich mir in Frankreich Mais-Gitanes gekauft. Dummerweise habe ich nicht mitbekommen, wie schnell ich abhängig wurde. Dann Bundeswehrzeit: Alle rauchten, ich stieg voll ein. In der kleinen Mannschaftsunterkunft war die Luft zum schneiden. Auch im Studium habe ich dann bei den Rauchern gestanden - angeblich soll das ja so gesprächig machen. Aus heutiger Sicht stimmt das so nicht, aber man sucht sich ja seine Gründe.
Da meine Freundin zu der Zeit auch rauchte, gab es für mich keinen Grund aufzuhören. Obwohl ich es immer ekelig fand, wenn sie schon am Frühstückstisch rauchte. Ich war eigentlich schon immer eher der Abendraucher. Nach der Geburt meines Sohnes vor vier Jahren habe ich zumindest immer erst geraucht, wenn der Kleine schon schlief. Ich wollte Vorbild sein. Meine Freundin raucht seit Beginn der Schwangerschaft bis heute nicht mehr. Aber sie hatte ganz schön zu kämpfen, wie sie heute sagt.
Anfang 2004 starb mein Onkel an Lungenkrebs innerhalb von drei Monaten. Er war selbst Nichtraucher, aber Gastwirt und ständig in der giftigen Luft seiner Gäste. Er war erst 56 und liebte seine Kinder und seine Frau. Er war ein herzensguter Mensch. Wenn es das Rauchverbot in Gaststätten schon früher gegeben hätte, wer weiß - vielleicht wäre er noch bei seiner Familie.
Nach seinem Tod begann ich "maßvoll" zu rauchen, schaffte es anfangs, nur alle paar Tage eine zu rauchen. Ich nahm auch Nikotinkaugummis, um weniger Lust zu verspüren. Die perfekte Version des Selbstbetrugs endete, als ich, fast ohne es zu merken, wieder abends auf dem Balkon rauchte. Erst eine, später jeden Abend 2-4 Zigaretten. Bis zum 15. April 2007.
Im Beruf habe ich übrigens nie richtig geraucht, das kommt nicht so gut, wenn man mit Kindern arbeitet. Das habe ich jedenfalls nur die ersten Monate durchgehalten, dann war es mir zu blöd, mich zu verstecken, zu rauchen und stinkend wieder zu kommen.
Dann war ich dieses Jahr im Skiurlaub. Mein bester Freund, mit dem ich im Urlaub war, sagte mir am letzten Abend, dass er ab morgen wieder nicht raucht (er hat es sich schon ein paar mal abgewöhnt). Seine Frau bekommt ein Kind, deshalb hatte er auch letztes Mal aufgehört.
Ich sagte darauf, dass es bei mir auch begonnen hat zu arbeiten. Das war im Feburar. Gesundheitlich ging es mir gut, wie heute auch. Und damit das auch so bleibt, begann ich vermehrt darüber nachzudenken, wie ich es schaffen könnte, nicht mehr zu rauchen. Ich habe im Internet ein paar Seiten durchgstöbert, Tests gemacht und kam zu dem Ergebnis, dass ich mir einen Termin setzen muss, um aufzuhören. Ich wählte die Abgewöhungsmethode "Abschied von einem Freund", besorgte mir eine Meditations-CD, ein paar Heilsteine und setzte meine Freundin von meiner wilden Entschlossenheit in Kenntnis. Ich selbst glaubte zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich an den Erfolg meines "Projekts". Nachdem ich mich gedanklich über den März mit dem "Tag der letzten Zigarette" befasst hatte, wählte ich den 8. April, Ostersonntag, als ersten rauchfreien Tag.
Ich hatte alles vorbereitet. Am 07. April um 23:59 Uhr flog mein Tabak ins Feuer. Das war's dann - vorerst. Ich teilte meiner Freundin und allen anderen am Sonntag selbstsicher mit, dass ich jetzt Nichtraucher bin.
Die nächsten Tage waren die Hölle, bereits Dienstag hatte ich bereits mittags Schmacht. Ich war unleidlich, aggressiv und erstmal ein ziemliches Ekel gegenüber meinen Mitmenschen. Am Samstag, 14. April 2007, kam der Teufel über mich :twisted: . Ab an die Tanke, die Freundin nicht da -da brannte die letzte Lunte. Ich war total niedergeschlagen, legte mich nur noch auf mein Bett und schmeckte den Ekel. Der Druck war schlagartig weg - aber auch mein Selbstwertgefühl. Ich merkte genau, wie süchtig ich war, von wegen Abschied von einem Freund! Innerlich erklärte ich den Dingern jetzt den Krieg. Der Tabak wurde doppelt eingepackt und liegt bis heute im Schrank - ich könnte ja jederzeit rauchen - aber ich will nicht!
Komischerweise habe ich nach dieser letzten Zigarette immer weniger verlangen. Es dauerte eine weitere Woche und meine Aggressivität wich dem Stolz, es geschafft zu haben. Ich glaube, dass ist das, was man damit meint, dass es "klick" machen muss. Ich kann mir nicht mehr vorstellen zu rauchen und freue mich, dass ich im sportlichen Bereich auf meinen Langstreckenläufen einfach mehr Kapazitäten habe, es ist fast eine Leistungsexplosion, die nach vier Wochen los ging!
Vor dem ersten Mal Kneipe habe ich meinem Kumpel bescheid gesagt, er soll bloß auf mich aufpassen, dass ich nicht rückfällig werde. Aber auch diese Situation, ein gemütliches Bierchen ohne Zigarette, lies sich super überstehen. Und wenn's mal juckt, denke ich einfach an meinen Onkel oder die netten Bilderchen, die man im Internet so unter dem Stichwort "Lungenkrebs" findet.

Ich bin mir dankbar, dass ich mich entschlossen habe, dieser Sucht ein Ende zu setzen und möchte jedem, der das liest raten, es auch so zu machen. Du kannst nur gewinnen!

Die Entscheidung, mit dem Rauchen aufzuhören, war die klügste Entscheidung, die ich jemals getroffen habe!

zelda70
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Willkommen Carsten!
Du hast der Anfangshorror schon hinter dich gelassen Biggrin .
Es ist schön, dass Du nach dem eine Stolperer doch fürs NMR dasein entschieden konntest.
Es tut mir leid wegen deiner Onkel!
Ich habe auch um meinem Mann Angst.
Er ist Raucher+ arbeitet in einem Caffe+ Koktel Bar.
Und weil das Lokal zimlich klein ist wird ,das Nichtraucherschutzgesetz dort nicht gültig sein.
Ich hoffe, dass er doch zu vernufft kommt und ewentuel eine totale Rauchverbot ausgesprochen wird.
Lg.:Andrea

Lg.:Andrea
Nichtraucher ab 08.11.06.

[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic2276-360.html]Jetzt oder nie!!!!!![/url]

Loveparade82
Hallo Carsten,

Hallo Carsten,

auch von mir herzlich willkommen!

Hört sich ja ziemlich positiv an dein Bericht. Die Aggressivität der ersten Tage kennt wohl fast jeder. Den sportlichen Leistungsboom kann ich nur bestätigen.

Ich wünsch' dir weiterhin viel Erfolg und wenig Schmacht!

Christina

Immer weiter auf der Leiter!

Rauchfrei seit dem 27.07.2006

[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic1942.html]Christina's Tagebuch[/url]

Ninachen
hi carsten,

hi carsten,

auch von mir ein herzliches willkommen Biggrin

5 wochen ist ja schon eine lange zeit, soweit bin ich auch am donnerstag Lol

und die aggressivität bzw. gereiztheit hab ich auch heute noch. allerdings schon reichlich abgeschwächt...
aber solange wir von diesem gift wegkommen, können wir ruhig auch mal unsere mitmenschen anpöbeln oder nicht *zwinka*

weiterhin viel erfolg,
nina

Frischluft
Danke für Eure Begrüßungen!

Hallo ihr Lieben!
Vielen Dank für die netten Grußworte. Ich wünsche Euch allen einen wunderschönen, sonnigen Tag ohne störenden Rauch.
Gruß - Carsten

Die Entscheidung, mit dem Rauchen aufzuhören, war die klügste Entscheidung, die ich jemals getroffen habe!