hallo

heute ist mein 25. Tag und ich bin einerseits stolz aber andererseits auch super genervt.

bis jetzt habe ich nur mitgelesen, was mir sehr geholfen hat, aber heute muss ich mich einfach mal ausheulen. nach den ersten zehn tagen und typischen entzugserscheinungen lief es eigentlich recht gut. ich glaube, es gab sogar schon ein oder zwei tage, an denen ich nicht mal an ne zigarette gedacht habe.

(achso: auch wenn´s kein tagebuch ist: ich bin 29, w, hab 10 jahre geraucht – ne knappe schachtel am tag).

doch seit ein paar tagen hab ich ein wirklich blödes psycho-tief. ich hasse es. es ist nichtmal, dass ich in den schlimmen situationen rauchen will – mein verstand funktioniert wunderbar, und ich weiß auch dann noch, dass nichts besser werden würde dadurch, aber es wird eben auch so nicht besser. gut ist, dass man dadurch quasi schwarz auf weiß hat, welche gefühle man früher weggeraucht hat, aber diese erkenntnis hilft in diesem fall eben auch nur ein stück. man muss sich völlig neu mit situationen und sich selbst auseinandersetzen, was gut ist, weil man daran wächst aber in dem moment auch verdammt schwer ist, weil man sich eben nicht an irgendwas festhalten oder einem „ritual“ nachgehen kann, wodurch man sich ganz schön alleine oder verloren fühlt. ich rede ständig von „man“ – ich meine natürlich mich. ich will damit sagen, dass all die erkenntnis in solchen momenten so weit weg und ungreifbar oder sekundenweise wirkungslos scheint, als ob das gefühl oder die seele auch erst noch was zu lernen hätte, weil sie ja auch die ganze zeit beteiligt war und zum schluss immer ein stück weiser ist, als es der verstand je sein kann. aber genau dieser prozess tut weh, und ich hasse ihn, und ich habe im moment (so blöd es vielleicht klingt) eine scheiß wut auf das nikotin und auf die ganze verdammte zigarettenindustrie, auf das ewige gelaber der politiker (ich finde, es müsste einfach komplett verboten werden) und auf alles andere auch. sorry – ist einfach grad so.

ich hab ähnliche beiträge im forum gelesen, auch den wissenschaftlichen artikel zum thema "aufhören und depr. bekommen“, musste jetzt aber einfach mal selber drüber reden. ich habe in keinster weise damit gerechnet, dass es mich (ich hoffe es ist ne phase) so aus dem sattel haut, muss aber auch dazu sagen, dass ich schon die letzten 6 monate extremen stress und entsprechende wehwechen hatte, die mich eher noch dazu veranlasst haben mit der qualmerei endlich aufzuhören und ich jetzt wahrscheinlich (dauerstress und nikotin schlagartig weg) die doppelte konsequenz zu tragen habe.

nun – soviel zur theorie und dem was irgendwie zu begreifen ist, aber ausheulen und von der seele schreiben ist eben doch nochmal was anderes danke für´s zuhören.