Alexanders Zehn-Tage-Buch

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Alexander
Alexanders Zehn-Tage-Buch

Biggrin Kapitel 1 Biggrin

06.10.2003 bis
16.10.2003

10 Tage OHNE

Hallo, liebe Leidgenossen.
Auch ich habe mich entschlossen, nie wieder zu rauchen.
Ob ich es diesmal schaffe ?
Wer weiss…
Gerne möchte ich die Möglichkeit nutzen, und hier meinen persönlichen Weg zum glücklichen Nichtraucher in aller Öffentlichkeit dokumentieren.
Allerdings habe ich nicht immer regelmäßig genug Zeit, um dieses Tagebuch wirklich täglich zu aktualisieren.
Ich werde mich daher auf 10er-Blöcke reduzieren.

Ich bin übrigens Alexander, 35 Jahre, 18 Jahre Raucher.

Es ist nicht das erste Mal, dass ich 10 Tage hintereinander aufs Rauchen verzichtet habe. In den letzten Jahren habe ich es immer wieder versucht. Teilweise schaffte ich sogar einige Monate.
Aber es reichte nie zu einem klaren, dauerhaften Nein. Spätestens bei geselligen Runden (in Verbindung mit Alkohol) habe ich grundsätzlich wieder geraucht. Schließlich landete ich immer wieder bei 20 Zigaretten am Tag.
Dieses ständige Aufhören und vor allem das ständige schlechte Gewissen beim Wideranfangen haben mich in den letzten Monaten so oft genervt, dass ich mich nun zu einem Schlusspunkt durchgerungen habe.
Und mit Schlusspunkt meine ich Schlusspunkt.
Nicht etwa Startpunkt einer was-weiss-ich-wie-langen Abstinenzstrecke.
Am 06.10.2003 hat also nicht irgendein neues Leben für mich angefangen, sondern an diesem Tag habe ich eine ätzende Zerrissenheit abgeschaltet.
Ich habe diesen Tag zufällig gewählt, und ich habe mich auch nicht sonderlich darauf vorbereitet, etwa durch reduziertes Rauchen.

In den ersten drei Tagen spürte ich natürlich den Nikotinentzug.
Kalter Schweiss, Gefühlsausbrüche, Nervosität und Muskelverkrampfungen.
Dagegen hat nichts geholfen. Weder das heisse Bad, der Besuch im Schwimmbad noch der Mineralwasserschock, den ich mir verabreicht habe. (4 Liter/Tag)
Am 5. Tag ging es schon besser.
Seit 5 Tagen bin ich morgens viel ausgeschlafener. Auch meine Anlaufzeit hat sich verkürzt.
Im Moment habe ich Angst, die Rauchlust könnte mal wieder übermächtig werden.
Obwohl ich bisher nur eine rote Alarmstufe hatte, und ich schon Kleingeld für den Automaten sammelte.
Ich war plötzlich davon überzeugt, jederzeit aufhören zu können. Der nächste Tag erschien mir mal wieder als Ideal-Datum…
Mein Rückfall war also beschlossene Sache. Ich habe mir dann aber gesagt: „Nicht jetzt sofort, sondern in einer Viertelstunde. Um Punkt 21:00 Uhr gehst Du los. Nicht vorher. „
Um 21:00 Uhr hatte ich keine Schmacht mehr !
Und das ist jetzt schon vier Tage her.
Es ist also kein ständiges Unterdrücken einer Dauerlust auf Zigaretten.
Die Lust auf Zigaretten kommt spontan, und verschwindet nach spätestens 15 Minuten.
Das sind doch gute Aussichten.

schnittiline
Re: Alexanders Zehn-Tage-Buch

[quote:a564305796="Alexander"]:D Kapitel 1 Biggrin

„Nicht jetzt sofort, sondern in einer Viertelstunde. Um Punkt 21:00 Uhr gehst Du los. Nicht vorher. „
Um 21:00 Uhr hatte ich keine Schmacht mehr !
Und das ist jetzt schon vier Tage her.
Es ist also kein ständiges Unterdrücken einer Dauerlust auf Zigaretten.
Die Lust auf Zigaretten kommt spontan, und verschwindet nach spätestens 15 Minuten.
Das sind doch gute Aussichten.[/quote:a564305796]

Hi Alexander,
das ist ein SUper-Trick, Danke! den werd ich ab Montag, wenn bei mir losgeht anwenden.

Lg, Schnittiline

rauchfrei seit 11.Juni 2005!
[img:b34d47ff6e]http://www.kruemelshome.de/sonstige/motz2.gif[/img:b34d47ff6e]

Alexander
Hi Schnittiline.

Vor ein paar Aufhöversuchen noch hätte ich Dich darum beneidet, dass Du noch ein ganzes WE rauchen "darfst", was das Zeug hält.

Heute weiss ich, dass es mir am Wochenende besser gehen wird, als Dir. Ganz einfach weil Du rauchst. Und ich nicht.
Das klingt ja ziemlich bescheuert und arrogant, sorry.
Ich meine aber damit nur: Für mich ist klar, dass ich auf etwas Verzichte, wenn ich rauche.
Ich hoffe, Du freust Dich schon auf Montag. Denn ab dann bist Du endlich diese ganze Scheisse los: Suchtdruck, schlechtes Gewissen, Asche, brennende Augen, stinkende Haare, Pflanzengift, Teer, Kohlenmonoxid, verklebte Schleimhäute, etc, etc.

Gruß

Alexander

schnittiline
keine Sorge, arrogant klingt

Biggrin
keine Sorge, arrogant klingt das zwar schon, aber das ist wohl dem Nichtraucherstolz zu verdanken, und den kenne ich von meinen bisherigen Versuchen auch!
Also eins kannste mir glauben: mich freuen, dass ich noch einen Tag rauchen darf tue ich nun wirklich nicht. So´n Quatsch!!!

Wünsch mir lieber Glück, dass es diesmal klappt. Bzw. nicht Glück, sondern viel viel Mut, Motivation und Durchhaltevermögen. Das kann ich besser gebrauchen als Belehrungen.

Gute Nacht,
Schnittiline

rauchfrei seit 11.Juni 2005!
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Alexander
Gute Nacht, Schnittiline

Ich wünsche Dir wirklich - so von Junkie zu Junkie - viel Mut und Kraft.
Ich kann Dich nicht belehren, und will es auch gar nicht.
Ich kann Dir nur sagen, wie ich heute über das ganze Thema denke.

Durch meine vielen Aufhörphasen der letzten beiden Jahre habe ich eine gewisse Routine. Zumindest was die ersten 20 Tage betrifft.
Diese Routine betrifft nur mich und meine Rauch- und Aufhörgewohnheiten.

Ich möchte Dir aber gerne sagen: Hey, es gibt ein Leben nach der Letzten, und das ist besser als man (als Raucher) denkt.

Ich weiss ja gar nicht, wie schwer Du es haben wirst. (Und Du wahrscheinlich auch nicht)
Aber ich glaube, ich habe es mir manchmal viel zu schwer gemacht, indem ich so lange nach negativen Veränderungen gesucht habe, bis ich sie schliesslich gefunden hatte. Oder ich habe das Nichtmehrrauchen für alle negativen Erlebnisse verantwortlich gemacht.
Wäre doch zu blöd, wenn Du den selben Fehler machen würdest...
Oder wenn Du glauben müsstest, Du wärst die einzige, die das durchmacht.

Gruß

Alexander

paul_39
[color=olive:6a8d6ffb4c]Ein

[color=olive:6a8d6ffb4c]Ein bisschen Bewegung schadet nix. Ich hole Dich mal wieder aus der Versenkung und wünsche ein schönes neues Jahr. Hoffentlich rauchfrei!

Grüße vom Paul[/color:6a8d6ffb4c]