Ab wann vergeht die Lust auf eine Zigarette ??? (-Hilfe-)

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Stups
Wiebke,

Wiebke,

ob das, was ich jetzt schreibe, zum Nachmachen geeignet ist, weiss ich nicht wirklich. Aber MIR hat es geholfen, drum will ich es hier einfach mal anbringen, denn als ich vor knapp 3 Monaten mit der Raucherei aufgehört habe, da hab ich mir überlegt, dass ich den ganzen Versuchungen und all den vermeintlich verführerischen Situationen ja nicht ständig aus dem Weg gehen könnte. Was für mich auch irgendwie nicht der Sinn der Sache war, denn ich wollte schliesslich nicht mehr rauchen und nicht auch noch auf gemütliche Beisammenseins und so verzichten.

Ich habe mir damals überlegt, wovor ich am meisten Angst hatte. Die Antwort war schnell gefunden, denn ich hatte schlichtweg die Hosen gestrichen voll, es ohne "meinen Tabak" nicht aushalten zu können. Ich sah mich im Geiste wieder wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Wohnung sausen und nach was Rauchbarem suchen, erinnerte mich daran, dass ich bei vorherigen Versuchen sogar schon mit dem Gedanken gespielt hatte, mir aus irgendwelchen Stummeln irgendwelche "Zigaretten" zu drehen, um mein vermeintliches Leid erstmal wieder zu lindern. Ich frug mich, warum ich immer wieder rauchen wollte, obwohl ich doch garnicht rauchen wollte. Hoppla. Das isses. Was man nicht will, tut man nicht. So einfach.

Daraufhin hab ich mein angebrochenes Tabakpäckchen in den Schrank gelegt und gesagt "So, das war's jetzt". Diese Entscheidung kam ziemlich plötzlich, also ich mein jetzt, man beschäftigt sich doch schon länger mit dem Ausstieg, aber plötzlch wurde mir die Zeit zu lang. Zu verlieren hatte ich eh nix, weil schlimmstenfalls hätte ich einfach weitergeraucht wie bisher. Ich wollte aber JETZT etwas gegen das Übel tun, nicht erst morgen, übermorgen oder nächste Woche. Ich WOLLTE einfach nicht mehr rauchen, und davon hab ich mich dann auch quasi selbst überzeugt, indem ich mich ganz bewusst einer "gefährlichen" Situation nach der anderen gestellt habe, denn wenn ich mich davor drücke und/oder sie meide, dann trifft es mich doppelt hart, falls ich irgenwann mal ungewollt reinstolpere. Ich bin also beispielsweise ganz bewusst nach dem Mittagessen mit ner frischen Tasse Kaffee hier an meinen Rechner gegangen und hab "Pause" gemacht (man fängt schliesslich mit einfachen Dingen an), immer mit dem Hintergedanken, dass ich ja jederzeit hätte rauchen können, wenn ich denn gewollt hätte (Tabak lag schliesslich im Schrank), aber ich wollte ja nicht mehr, also aus die Maus, Thema erledigt. Von der Tatsache, dass Kaffee auch ohne Zigarette schmeckt, hatte ich ja schon gehört, deswegen haute es mich nicht sooooooo sehr aus den Socken, als ich feststellte, dass das sogar stimmt. Aber immerhin, ich wusste jetzt, was ich vorher nur vermuten konnte und dachte nur "weiter so".

Und siehe da: Es funktionierte. Weil die Hintertür "Rauchen ist verboten, ganz gleich, wie schwer es Dir fällt" geschlossen war, denn Rauchen war "erlaubt" und deswegen hätte es mir garnicht erst grossartig schlecht gehen müssen, um sozusagen als letzte Rettung an das begehrte Nikotin kommen zu können. Vielleicht ging es mir deswegen auch nie wirklich schlecht. Um rauchen zu dürfen hätte ich es nur wollen müssen. Da ich ja nun aber nicht mehr wollte, naja, das hatten wir glaub ich bereits Biggrin Interessant war und ist halt nur, dass das in allen noch so verführerischen Situationen klappte, weil was mich nich reizt, das kann mich nicht verführen. Auch dann nicht, wenn es mich noch so locken will.

Diese Vorgehensweise widerspricht vielen Ratschlägen (Rauchutensilien komplett entsorgen und so). Aber für mich (und deswegen muss es für andere nicht zwangsläufig genauso sein) war es der einzige Weg, mir selbst zu zeigen, dass das mit dem nicht-mehr-Wollen tatsächlich stimmt. Als ich das endlich begriffen hatte (was nach genau drei Tagen der Fall war), merkte ich, dass mich nichts, aber auch absolut garnichts mehr locken konnte. Weil was man absolut nicht will, das vermisst man nicht, danach giert man nicht, das braucht man nicht und dazu kann man mich nicht verführen, und deswegen ging's mir so gut, denn ich empfand das trotz diesen massiven Schlafstörungen (das einzige, was ich wirklich als "Entzugserscheinung" bemerkt habe) wie eine echte Befreiung.

Gekoppelt mit Tatsachen wie dem deutlich verbesserten Geruchs- und Geschmackssinn, endlich-wieder-Durchatmen-Können oder der Entdeckung, dass Sport auch Spass machen kann, war das Glücksgefühl so enorm, und nixda, es endet auch nicht mit einem harten Aufschlag, wenn die Euphorie abklingt. Denn das Gefühl der Befreiung bleibt.

Jetzt hab ich mich grad in nen Rausch geschrieben :mrgreen:

Viele liebe Grüsse
Stups

Bergfex
wow Stups, du solltest

wow Stups, du solltest Schriftsteller/in werden

[color=blue:593c4361e4]375 Tage ohne den verfluchten Qualm, schon 1.500 ? gespart[/color:593c4361e4] Dirol

Alois
und ein Buch verfassen.

und ein Buch verfassen.
Der Grundgedanke ist bei mir sehr ähnlich. Ich habe hier im Büro auch noch einen in Alufolie eingewickelten Sargnagel und ein Feuerzeug um "jederzeit" zugreifen zu können. Ich halte auch nichts von den Tipps: es geht nur, wenn man alle Rauchutensilien entsorgt bla bla bla. Ich finde so Tipps sogar doof, so nach dem Motto bei mir gings so, also muß es bei jedem anderen genau so sein. Ich will ja nicht einer dieser militanten Nichtraucher werden, die beim Anblick einer Zigarette schon ausflippen.
Und den Zusammenhang: Alkohol+Zigaretten, Kaffee+Zigaretten ...
sehe ich auch nicht so. Ich kann mich bei einem Glas Bier, einem Glas Wein usw. besser beherrschen als ohne. Was mich zu einer Zigarette treibt sind eben Stress bzw. Langeweile (*LOL* widerspricht sich ja total)
Zu den Schlafstörungen, die habe ich zur Zeit auch, kann aber bei mir am übermässigen Kaffeegenuss liegen. :roll:

Stups
Danke, aber ich hab erst

Danke, aber ich hab erst hinterher gemerkt, was das für'n Redeschwall war :arrow: Man nannte sie Strasselquippe :oops: :mrgreen:

Das ultimative Aufhör-Rezept gibt's wohl tatsächlich nicht, denn was für den einen gut ist, ist für den anderen schlecht und umgekehrt. Aber ich denke halt, dass man den für sich richtigen Weg nur dann findet, wenn man auch andere "im Angebot hat" und das Für und Wider gegeneinander abwägen kann.

Meine Schlafprobleme verschwanden nach so etwa einer Woche trotz Kaffee übrigens ganz von selbst und wandelten sich sogar ins Gegenteil um, denn plötzlich schlief ich so tief und fest und gut wie schon lange nicht mehr. Ist schon enorm, was das Nikotin so alles mit einem gemacht hat und wie der Körper sogar im Schlaf darauf reagiert, wenn er es nicht mehr bekommt.

Gruss
Stups

Wiebke
Hey Stups!!! Nicht schlecht..

Hey Stups!!! Nicht schlecht... Biggrin
Danke vielmals! Auf jeden Fall hört sich das wirklich gut an, was Du geschrieben hast. So ähnlich mache ich es ja auch grade, nur leider hab ich wohl nicht diesen absoluten Willen, es ganz zu lassen. Ich weiß, wenn ich es mir verbiete, mach ich es erst recht. Ich sag mir halt auch immer, Du darfst ja, aber Du willst eigentlich gar nicht. Nur leider klappt das z.B. am Wochenende in de Disco oder auf einer Party nicht... Aber... wie schon so oft geschrieben, ich geb die Hoffnung nicht auf, daß ich es irgendwann doch schaffe! Und wie Alois schon ganz richtig sagte, jede Zigarette, die ich spare, ist auch was wert! Und bestimmt hab ich irgendwann mal die Nase voll von dem Zeug! Hoffentlich... :cry:
Aber nochmals vielen, vielen Dank für die Unterstützung! Wenn ich das nicht hätte, wäre ich wohl schon wieder bei einer Schachtel am Tag!
Lieben Gruß, Wiebke

[b:8707edcd57]~ Wirklich reich ist der, der mehr Träume in seiner Seele hat als ihm die Realität zerstören kann ~ [/b:8707edcd57]

pewe
Hi und guten Morgen,

Hi und guten Morgen,

heute ist schon TAG 4 und ich habe gestern überlebt dank Anlenkung durchs Putzen (ich habs noch nie so gern gemacht, alles riecht jetzt besser hier) und dank des Forums. Das hilft mir sehr. Biggrin Biggrin Biggrin

Und heute morgen hatte ich schon einen bösen Konflikt im Job und schau: auch den habe ich ohne Zigarette überlebt. Biggrin Biggrin Biggrin

Ich kann mich heute richtig gut leiden, so rauchfrei, und fühle mich selbstbewusst und strahlend (ja, ich weiss, beim nächsten Schmacht jaule ich wieder...)

Meine Zigaretten habe ich auch nicht entsorgt, die liegen hier noch herum, ich wollte sie einem Raucher schenken. Sie stellen aber für mich auch keinen Schlüsselreiz dar, selbst andere Raucher nicht. Bei mir ist es nur Stress und Konflikte, in die ich mich gerne reinsteigere und die ich dann gerne mit Rauchen betäubt habe. Deshalb sage ich mir täglich: auch ich habe nicht mehr Konflikte als andere und die überleben es auch ohne den Griff zur Zigarette.

Heute mal kein Jammerlappen (immerhin heute morgen um 10 Uhr). Lol
Und ich schmeck so lecker, finde ich, nicht so stinkig. Und muss nicht ständig von anderen zurückweichen in der Hoffnung, andere riechen mich nicht :oops: :oops:

Wie lange habt Ihr eigentlich die Kaugummis und Pflaster benutzt?

LG

Pewe

Alois
Hallo Pewe,

Hallo Pewe,
weiß jetzt nicht, ob ich mit einem Suchtstengel am Tag schon mitreden darf oder bis Montag (Stichtag freu!) warten muß. Mit den Kaugummis (meinst du Nicorette oder so Nikotinkaugummi?):
dachte am Anfang pro nicht gerauchter Zigarette brauche ich ein so Ding. Mitlerweile bringt mir ein normaler Kaufgummi den gleichen Effekt, glaube also gar nicht mehr, daß ich unbedingt Nikotin brauche sondern Ablenkung bzw. Beschäftigung. Achte aber drauf, daß ich ständig Nicorette greifbar habe (*LOL* ich brauch es zwar nicht, aber es ist schön zu wissen, es sind welche da ... )

jpk
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@ Strasselquippe

@ Strasselquippe Biggrin
[quote:1a56a78072]Das ultimative Aufhör-Rezept gibt's wohl tatsächlich nicht, denn was für den einen gut ist, ist für den anderen schlecht ...[/quote:1a56a78072]
Ich denke, dass das der springende Punkt ist. Was in Deinem "Redeschwall" doch zum Ausdruck kommt, ist, dass Du Dich intensiv mit Deinen Gefühlen und dieser Drecks-Sucht auseinandersetzt. Das, denke ich, ist allerdings zwingend für JEDE Methode des Aufhörens. Dann findet man seinen Weg schon.

@ Alois: Ich finde, Du hast recht, dass Du Tips doof findest, die sagen, bei Dir muss es auch so sein.
Allerdings finde ich es hart [quote:1a56a78072]wenn man alle Rauchutensilien entsorgt bla bla bla.[/quote:1a56a78072]Bla bla ist es nicht. Ich kenne einfach zu viele Leute, die ihr Herz an bestimmte Gegenstände gehängt haben und sich selbst besser übrzeugen, wenn sie einen endgültigen Schnitt machen. Dass das für manch anderen nicht gilt, sei unbestritten.

Liebe Grüsse @ all
jpk

Alois
Hallo jpk,

Hallo jpk,
ich denke, wir sind der gleichen Meinung. Mit meinem bla bla meinte ich nicht, daß ich den Tipp blöd finde, sondern daß es wie bei den meisten Sachen nicht EINEN Weg zum Ziel gibt, sondern auch andere Wege möglich sind. So wie's aussieht hat sich das mit den Rauchutensilien vielleicht sowieso bald erledigt, bis auf einmal ganz am Anfang hat meine Frau nicht mehr geraucht. Wenn's dabei bleibt wärs natürlich super und ich werfe meinen teuren Designeraschenbecher (für 2 € Blum 3 ) gerne in den Papierkorb.

jpk
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[quote:4c8ab65819]meinen

[quote:4c8ab65819]meinen teuren Designeraschenbecher (für 2 €) [/quote:4c8ab65819] Lol Haste n Bild ?? Lol

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