Glückwunsch, wieder eine Herausforderung gemeistert... So dünnhäutig auf vergangene Verletzungen zurückgeworfen zu werden ist grauenvoll, da kann ich ein Lied von singen... Gut hast Du das gemacht und schreiben ist immer eine gute Möglichkeit, eine gewisse Ordnung ins Chaos zu bringen...
Worüber ich stolpere ist die Frage Homosexualität als Fluchtweg :shock: eine Formulierung die immer einen dicken Klos verursacht bei mir... Wahrscheinlich ist es wichtig sowas zu klären aber mir wars eher wichtig zu bearbeiten warum nicht gleich, warum so spät. Ein warum überhaupt sollte es nicht geben meiner Meinung nach.
nachdenkliche Grüße
Uta
—
Wahnsinn ist, immer wieder den gleichen Fehler zu machen und ein anderes Ergebnis zu erwarten.
deshalb rauchfrei seit 11.08.2006 0:29 Uhr
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic2022.html]mein Tagebuch[/url]
ich glaube, hier könnte vielleicht ein kleines, oder auch grosses Missverständnis vorliegen. Mal sehen, ich bin sicher, das können wir klären.
Die Frage nach dem "Warum nicht gleich" habe ich für mich schon sehr klar. Dabei ging es um das Familienbild, und die Tatsache, dass ich mich der Stimme meiner Eltern einfach nicht widersetzen konnte. Nur diese Frage, ob es nicht vielleicht eine Flucht sein könnte, hat mir meine Therapeutin gestern gestellt. Ich denke, sie möchte einfach, dass ich auf diese Art über das Geschehene nachdenke. Ich glaube, die Homosexualität war vielleicht [b:ef373cc2aa]auch[/b:ef373cc2aa] ein Aufhänger, an den sie die Frage nach den vergangenen Verletzungen einfach anhängen konnte, um mich dazu zu bringen, mich mit meiner Vergangenheit auseinander zu setzen. Ich mache ja eine Analyse, da wird einfach alles hinterfragt. Es geht nicht darum zu klären, warum ich denn homosexuell bin. So nach dem Motto: "Oh Gott, wie konnte das passieren?" Nein, das ist natürlich Quatsch. So sollte das auch nicht rüber kommen.
Das Andere ist natürlich, dass an den vergangenen Dingen noch eine Menge dran hängt. Ich glaube, dass Sexualtiät, bisherige Erfahrungen und Sucht in einem Zusammenhang stehen. Und da ist es natürlich klar, dass in einer Analyse alles auseinandergepflückt wird. Liebe Uta, ich habe mich sehr über Deinen Beitrag gefreut, denn Du hast da ganz lieb geschrieben, und Möglichkeit zur Klärung gegeben. So macht ein TB auch Spass.
Heute geht es mir wieder besser. Ich habe eine Nacht drüber geschlafen, und gestern auch noch mit einer Freundin darüber geredet, die das damals mitbekommen hat. Und so hab ich mich wieder etwas gefangen.
Eben bin ich mit einem Freund etwas aneinander geraten. Ich ärgere mich einfach darüber, wenn man sich mit mir verabredet, und ich hier sitze, und warte. Nach 3 Stunden habe ich ihn angerufen, und gefragt, ob ich denn jetzt nach 3 Stunden aufhören kann zu warten. Er meinte nur, ja könnte ich. Warum gehen die Leute so mit mir um? Ich könnte echt kotzen, und bin stinksauer. Genau dieser Freund, der sonst eher zuverlässig ist, hat in den letzten paar Wochen irgendwie nicht so ganz alle Tassen im Schrank. Das fällt aber irgendwie nicht nur mir auf. Naja...
Meinem NMR geht es heute auch wieder etwas besser. Getsern und auch vorgestern hatte ich echt ganz schön heftig Schmacht, und heute ist es wieder ganz gut. Aber ich muss sagen, es könnte besser sein. Es könnte aber auch schlimmer sein, deswegen nehme ich das jetzt einfach mal so hin.
Zu Homosexualität als Fluchtweg fällt mir auch noch was ein, weil ich mich mit dem Thema: Beziehung, Gefühle und Sexualität als Fluchtweg ziemlich intensiv auseinandergesetzt habe. Ich habe dazu mal was interessantes gelesen. Zitat "Ein Mensch, der sich selbst nicht ermöglicht, sich nahe zu sein, versucht, diese Nähe zu sich selbst durch einen Partner herzustellen." Beziehungen sind sehr oft ein Fluchtweg, gleichgültig ob es dabei um die sexuelle Ausrichtung oder die Charaktereigenschaften eines Partners geht. So suchen sich ängstliche Menschen oft einen "starken" Partner, Menschen die verletzt wurden oft einen Partner, der das Gegenteil des früheren verletzenden Partners ist. Es gibt ganz viele Beispiele dafür und immer in Form von Flucht vor den negativen Erfahrungen mit bestimmten Partnern. Oft verlieben sich Menschen mit schweren Minderwertigkeitskomplexen ja auch in Menschen, die sie als "höherwertig" ansehen.
Ich finde es für eine Analyse und das Herstellen der Nähe zu sich selbst ohne "Mittelsperson" sehr wichtig, herauszufinden wie ich liebe und ob es mir selbst entspricht oder zu einem Vermeidungsmuster gehört.
Wie auch immer, nur wer sich selbst wirklich nahe sein kann, der ist auch wirklich zu einer reifen und stabilen Beziehung fähig.
Hast du deinem Freund gesagt, dass er dich verletzt hat? Ja ich weiß, sollte er von selbst drauf kommen, aber Verletzungen sollte man nicht so hinnehmen. Selbst wenn er dann blöd reagiert, hast du dich immerhin für dich eingesetzt und es nicht einfach hingenommen und geschluckt. Kopf hoch, dumm ist wer dummes tut und da hat er sich halt gerade mal geoutet
LG
Jane
mit dem sich selbst nahe sein, kann ich jetzt nicht so richtig was anfangen. Ich habe mir nie einen Partner gesucht, der mir das gibt, was ich mir selbst nicht geben kann. Bisher ist mir diese Variante auch noch nicht begegnet. Was ich weiss ist, dass man sich oft Partner sucht, die einem wieder das antun, was andere einem auch schon immer angetan haben. Das ist eine stetige Wiederholung, die dazu dient, einen besseren Weg zu finden, mit Erfahrungen umzugehen, die man nicht verstehen kann. Ein Beispiel: Erlebt man Demütigungen durch einen alkoholkranken Vater, der betrunken ganz schlimme Dinge sagt, dann kommt es oft vor, dass man sich auf eine Partnerschaft (oder auf Freundschaften) mit einem Alkoholiker einlässt, oder zumindest mit einem Partner, der auch schlimme Dinge sagt. Aber das ist eben meine Auffassung, und welche von unseren beiden Meinungen nun auf wen zutrifft, weiss ich nicht. Ab er das macht ja auch nix. Ich habe allerdings sehr intensiv über das nachgedacht, was Du schreibst. Ich halte eine Flucht in Homosexualität nicht ganz für mein Ding. Aber das muss ich eben erst mal herausfinden.
Ich habe dem Sven damals gesagt, dass es mich demütigt, wenn er mich benutzt, um seine Neugier auf gewisse Dinge zu stillen. Und ich habe ihm auch gesagt, dass es mich sehr verletzt, wenn er sagt, dass mein "guter Charakter mein Aussehen wett machen würde". Seine Reaktion darauf war viel schlimmer und die Verletzung die er mir [b:4b0490dedd]dann[/b:4b0490dedd] zugefügt hat, war auch viel schlimmer, als das, was ich eben hier geschrieben habe. Mein erster Gedanke: Koma-Saufen in der Hoffnung, nie wieder aufzuwachen. Ich konnte es "damals" körperlich fühlen, was er getan hat. Ich habe plötzlich richtig heftige Schmerzen gehabt, und lag hier auf der Couch. Sowas hab ich noch nie erlebt. Naja, und gestern kam das wieder etwas raus. Und morgen in der Therapie habe ich dann das Thema auch noch mal vor der Nase. Toll. Mir graust es davor.
Naja, ich werde mich gleich mal ins Bett legen. Es ist schon wieder viel zu spät. Diese Sache mit der Schlaferei macht mich fertig.
ich hatte mir schon gedacht das es nicht so dramatisch gemeint ist wie es sich für mich anfühlt - manche Formulierungen stoßen mir einfach sehr bitter auf - Traumatisierungen durch das andere Geschlecht könnte ich z.B. nicht auf diesem Hintergrund bearbeiten, da ist jeder anders glaube ich. Wenn ich einen Fluchtweg bräuchte dann am besten Pflanzen - es gibt bei beiden Geschlechtern hirnlose und brutale Idioten und auch Goldstücke, das hat nichts mit meiner sexuellen Orientierung zu tun. Bei Dir ja wenn ich richtig lese eher auch nicht, Du kannst nur diesen Aufhänger nutzen, ich würde meinen Therapeuten nur noch anbrüllen und dann darüber reden warum und wäre dann ebenso beim Thema
Hoffe Du hast heute eine produktive Stunde
Liebe Grüße
Uta
—
Wahnsinn ist, immer wieder den gleichen Fehler zu machen und ein anderes Ergebnis zu erwarten.
deshalb rauchfrei seit 11.08.2006 0:29 Uhr
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic2022.html]mein Tagebuch[/url]
[quote:2b0eb01b21="R2D2"] ich würde meinen Therapeuten nur noch anbrüllen und dann darüber reden warum und wäre dann ebenso beim Thema :wink:[/quote:2b0eb01b21]
:shock: Ich kann doch mein Goldstück nicht anbrüllen... Das hatte ich einmal, und da ging es mir hinterher voll schlecht, weil sie das gar nicht verdient hat...
Aber nun mal im Ernst:
Ich hatte tatsächlich eine sehr produktive Stunde heute. Vor einiger Zeit habe ich ja mal etwas über eine Vereinbarung hier rein geschrieben. Es gab die Idee, in der Therapie eine Vereinbarung zu treffen, die es beim Alkohol auch gibt: Ein einziger Rückfall bringt meine Analyse zum sofortigen Ende. Heute habe ich diese Idee noch einmal hervorgeholt, und besprochen.
Gestern Abend habe ich das Gefühl gehabt, dass es langsam aber sicher ganz ganz knapp wird, und mir die Kraft ausgeht. Das Schlimmste ist immer diese Frage "Tu ichs, oder tu ichs nicht?" Ich weiss, es klingt, als wäre meine Entscheidung nicht 100%ig standfest. Aber ich kenne keinen Süchtigen, dessen Entscheidung vom ertsen Tag an so fest steht, dass er sich sicher ist, niemals einen Rückfall zu bauen. Und vorallem weiss ich, dass es dieses niemals in Suchtfragen nicht so recht gibt. Ich habe diesbezüglich schon die dollsten Dinger erlebt.
Als ich diese Vereinbarung "Ein Tropfen Alkohol bewusst mit Absicht getrunken beendet die Analyse sofort" getroffen habe, hat sie mich vor weiteren Rückfällen bewahrt. Dadurch habe ich die Chance bekommen, immer weiter gesund zu werden, auch was den Alk betrifft. Wer sich jetzt fragt, ob ich nur wegen der Analyse nicht trinke, dem sei gesagt: Das war mal so, heute nicht mehr. Und eben diese Brücke in der Übergangszeit brauchte ich. So denke ich, ist es jetzt eim Rauchen auch. Ich weiss nicht, ob ich den heutigen Tag noch ohne Zigaretten geschafft hätte. Diese Frage, ob oder ob nicht wurde mir heute aus dem Kopf gestrichen, in dem wir vereinbart haben, dass ein einziger Zug an einer Zigarette das sofortige Ende der Analyse bedeutet. Ich muss dazu sagen, dass die Analyse in meinen Augen die einzige Chance ist, die ich habe, zu leben. Sie ist der einzige Weg für mich, meine Suchtgeschichten in Schach zu halten, und abstinent zu bleiben. Ein Leben mit Rückfällen kommt für mich einfach nicht mehr in Frage. Weder beim Alkohol, noch bei den Zigaretten. Das ist kein Leben, sondern ein langsames Sterben. In meinen Augen das Schlimmste, was ein Mensch sich antun kann. Die Analyse mit ihrer Chance zur Heilung (sowiet das bei Sucht überhaupt geht) symbolisiert und bezeichnet das Leben. Wenn ich eine rauche, werde ich süchtig sterben. Das klingt jetzt echt krass, aber diese Vereinbarung macht es ganz deutlich dass Rauchen in meinem Falle dann nicht ein langsamer Tod ist, den man gerne mal ignoriert. Es ist ein sofortiger Tod, psychisch. Ich weiss nicht, ob ich das jetzt richtig rüber bringen konnte. Das hier hat nichts mit Suizidgedanken zu tun, im Gegenteil. Ich habe mich heute für das Leben entschieden, und auf diesem Weg einen Meilenstein passiert. Mir geht es sehr gut dabei, und ich habe seit heute Vormittag keinen Schmacht mehr. Ich fühle mich befreit.
Diese Vereinbarung ist auf den 24. März datiert, das heisst, dass sie dann erneut unter die Lupe genommen wird, und wir gemeinsam entscheiden, ob es möglich ist, sie wieder aufzuheben. Ich möchte schliesslich irgendwann alleine NMR sein, ohne diesen Haltegurt.
also ich glaub garnicht, das wir überhaupt einen Widerspruch in Sachen Beziehung haben. Hab über das was du geschrieben hast auch schon was unter dem Begriff "Heimkehreffekt" gelesen. Also das man das, was man in der Kindheit erlebt hat, irgendwo tief in sich verborgen mit Liebe und Geborgenheit gleichsetzt und sich deswegen immer wieder in Beziehungen begibt, in denen diese Gefühle wiederholt werden können. Und das dann leider auch im negativen Sinne.
Wenn man als Kind gedemütigt worden ist, kann man sich als Erwachsener oft nicht vorstellen, das man gedemütigt werden möchte, aber innen drin verbindet man das dann evtl. mit Liebe (Heimkehr). Das man in einem Partner Nähe zu sich selbst sucht und dabei schlechte Behandlung mit Nähe verwechselt, weil man es als Kind so gelernt hat, wäre dann ja nur folgerichtig.
Aber was ich eigentlich schreiben wollte: Schön, das es dir heute so gut geht! Bin schon total gespannt wie es weitergeht. Auch die Idee mit der Vereinbarung als Haltegurt finde ich sehr interessant. Insbesondere weil es nur vorübergehend ist. In vielen anderen Lebensbereichen ist es ja auch völlig natürlich anfänglich Unterstützung anzunehmen, bevor man "kräftig" genug ist, allein zu laufen. Gerade bei Sucht ist es toll, nicht allein dazustehen. War für mich der Hauptgrund, auch in diesem Forum Mitglied zu werden. Bitte schreib wie es weitergeht *neugierigguck*.
Ich schick dir eine Umarmung und wünsch noch einen schönen Abend.
naja... Ich sehe es schon ein bisschen anders, als Du es beschreibst. Ich denke, es ist nicht unbedingt mir Liebe gleichgesetzt, wenn man in der Kindheit schwere Erfahrungen macht. Ich denke, man wiederholt es, um einfach einen guten Umgang mit dieser Situation zu erlernen. Dann kommt ja noch dazu, dass diese negativen Erfahrungen als normal und als "verdient" angesehen werden. Man merkt ja manchmal gar nicht, was einem da so passiert. Naja, wie auch immer, ich bin ja keine Analytikerin. Ich kann es nur so schreiben, wie ich es verstanden habe.
Ja, mir geht es heute tatsächlich viel besser. Ich habe einen schönen Tag gehabt. Nur muss ich das mit der Vereinbarung erst mal verdauen. Das ist schon ein ganz schön heftiges "Brötchen", wenn ich das so entscheide. Es fühlt sich an, als würde ich den :evil: mit aller Gewalt aus meinem Kopf reissen, nur dass er eben da verwachsen ist, und das ganz schön arg an mir zieht.
Ja klar werde ich berichten, wie es weiter geht. Ich hatte heute nicht sehr viel Schmacht. Es mussten schon so einige Bonbons dran glauben, und ich fühle mich irgendwie komisch, aber es ging. Es war nicht so quälend. Ich glaube, die neue Situation muss erst noch in Alltag übergehen. Aber dann wird es erst mal mit dem Schmacht vorbei sein, denke ich. Ich geb dem :evil: noch 3 Tage, dann hat er erst mal Pause. Ich bin selbst gespannt.
Vielen Dank für die liebe Umarmung. Sie hat sehr gut getan.
Hallo Elke,
ich hab vorhin gar nicht gesehen, dass Du geschrieben hast. Vielen Dank für Deine lieben Worte. Mir tut das immer total gut, sowas zu lesen.
Liebe Grüsse
Mone
NMR seit 13.05.2010
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic4595.html#255423]Mones Ungewöhnlicher Weg[/url]
Hallo Mone
Glückwunsch, wieder eine Herausforderung gemeistert... So dünnhäutig auf vergangene Verletzungen zurückgeworfen zu werden ist grauenvoll, da kann ich ein Lied von singen... Gut hast Du das gemacht und schreiben ist immer eine gute Möglichkeit, eine gewisse Ordnung ins Chaos zu bringen...
Worüber ich stolpere ist die Frage Homosexualität als Fluchtweg :shock: eine Formulierung die immer einen dicken Klos verursacht bei mir... Wahrscheinlich ist es wichtig sowas zu klären aber mir wars eher wichtig zu bearbeiten warum nicht gleich, warum so spät. Ein warum überhaupt sollte es nicht geben meiner Meinung nach.
nachdenkliche Grüße
Uta
Wahnsinn ist, immer wieder den gleichen Fehler zu machen und ein anderes Ergebnis zu erwarten.
deshalb rauchfrei seit 11.08.2006 0:29 Uhr
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic2022.html]mein Tagebuch[/url]
Hallo lliebe Uta,
ich glaube, hier könnte vielleicht ein kleines, oder auch grosses Missverständnis vorliegen. Mal sehen, ich bin sicher, das können wir klären.
Die Frage nach dem "Warum nicht gleich" habe ich für mich schon sehr klar. Dabei ging es um das Familienbild, und die Tatsache, dass ich mich der Stimme meiner Eltern einfach nicht widersetzen konnte. Nur diese Frage, ob es nicht vielleicht eine Flucht sein könnte, hat mir meine Therapeutin gestern gestellt. Ich denke, sie möchte einfach, dass ich auf diese Art über das Geschehene nachdenke. Ich glaube, die Homosexualität war vielleicht [b:ef373cc2aa]auch[/b:ef373cc2aa] ein Aufhänger, an den sie die Frage nach den vergangenen Verletzungen einfach anhängen konnte, um mich dazu zu bringen, mich mit meiner Vergangenheit auseinander zu setzen. Ich mache ja eine Analyse, da wird einfach alles hinterfragt. Es geht nicht darum zu klären, warum ich denn homosexuell bin. So nach dem Motto: "Oh Gott, wie konnte das passieren?" Nein, das ist natürlich Quatsch. So sollte das auch nicht rüber kommen.
Das Andere ist natürlich, dass an den vergangenen Dingen noch eine Menge dran hängt. Ich glaube, dass Sexualtiät, bisherige Erfahrungen und Sucht in einem Zusammenhang stehen. Und da ist es natürlich klar, dass in einer Analyse alles auseinandergepflückt wird. Liebe Uta, ich habe mich sehr über Deinen Beitrag gefreut, denn Du hast da ganz lieb geschrieben, und Möglichkeit zur Klärung gegeben. So macht ein TB auch Spass.
Heute geht es mir wieder besser. Ich habe eine Nacht drüber geschlafen, und gestern auch noch mit einer Freundin darüber geredet, die das damals mitbekommen hat. Und so hab ich mich wieder etwas gefangen.
Eben bin ich mit einem Freund etwas aneinander geraten. Ich ärgere mich einfach darüber, wenn man sich mit mir verabredet, und ich hier sitze, und warte. Nach 3 Stunden habe ich ihn angerufen, und gefragt, ob ich denn jetzt nach 3 Stunden aufhören kann zu warten. Er meinte nur, ja könnte ich. Warum gehen die Leute so mit mir um? Ich könnte echt kotzen, und bin stinksauer. Genau dieser Freund, der sonst eher zuverlässig ist, hat in den letzten paar Wochen irgendwie nicht so ganz alle Tassen im Schrank. Das fällt aber irgendwie nicht nur mir auf. Naja...
Meinem NMR geht es heute auch wieder etwas besser. Getsern und auch vorgestern hatte ich echt ganz schön heftig Schmacht, und heute ist es wieder ganz gut. Aber ich muss sagen, es könnte besser sein. Es könnte aber auch schlimmer sein, deswegen nehme ich das jetzt einfach mal so hin.
Liebe Grüsse
Mone
NMR seit 13.05.2010
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic4595.html#255423]Mones Ungewöhnlicher Weg[/url]
Huhu!
Zu Homosexualität als Fluchtweg fällt mir auch noch was ein, weil ich mich mit dem Thema: Beziehung, Gefühle und Sexualität als Fluchtweg ziemlich intensiv auseinandergesetzt habe. Ich habe dazu mal was interessantes gelesen. Zitat "Ein Mensch, der sich selbst nicht ermöglicht, sich nahe zu sein, versucht, diese Nähe zu sich selbst durch einen Partner herzustellen." Beziehungen sind sehr oft ein Fluchtweg, gleichgültig ob es dabei um die sexuelle Ausrichtung oder die Charaktereigenschaften eines Partners geht. So suchen sich ängstliche Menschen oft einen "starken" Partner, Menschen die verletzt wurden oft einen Partner, der das Gegenteil des früheren verletzenden Partners ist. Es gibt ganz viele Beispiele dafür und immer in Form von Flucht vor den negativen Erfahrungen mit bestimmten Partnern. Oft verlieben sich Menschen mit schweren Minderwertigkeitskomplexen ja auch in Menschen, die sie als "höherwertig" ansehen.
Ich finde es für eine Analyse und das Herstellen der Nähe zu sich selbst ohne "Mittelsperson" sehr wichtig, herauszufinden wie ich liebe und ob es mir selbst entspricht oder zu einem Vermeidungsmuster gehört.
Wie auch immer, nur wer sich selbst wirklich nahe sein kann, der ist auch wirklich zu einer reifen und stabilen Beziehung fähig.
Hast du deinem Freund gesagt, dass er dich verletzt hat? Ja ich weiß, sollte er von selbst drauf kommen, aber Verletzungen sollte man nicht so hinnehmen. Selbst wenn er dann blöd reagiert, hast du dich immerhin für dich eingesetzt und es nicht einfach hingenommen und geschluckt. Kopf hoch, dumm ist wer dummes tut und da hat er sich halt gerade mal geoutet
LG
Jane
Hallo Jane,
mit dem sich selbst nahe sein, kann ich jetzt nicht so richtig was anfangen. Ich habe mir nie einen Partner gesucht, der mir das gibt, was ich mir selbst nicht geben kann. Bisher ist mir diese Variante auch noch nicht begegnet. Was ich weiss ist, dass man sich oft Partner sucht, die einem wieder das antun, was andere einem auch schon immer angetan haben. Das ist eine stetige Wiederholung, die dazu dient, einen besseren Weg zu finden, mit Erfahrungen umzugehen, die man nicht verstehen kann. Ein Beispiel: Erlebt man Demütigungen durch einen alkoholkranken Vater, der betrunken ganz schlimme Dinge sagt, dann kommt es oft vor, dass man sich auf eine Partnerschaft (oder auf Freundschaften) mit einem Alkoholiker einlässt, oder zumindest mit einem Partner, der auch schlimme Dinge sagt. Aber das ist eben meine Auffassung, und welche von unseren beiden Meinungen nun auf wen zutrifft, weiss ich nicht. Ab er das macht ja auch nix. Ich habe allerdings sehr intensiv über das nachgedacht, was Du schreibst. Ich halte eine Flucht in Homosexualität nicht ganz für mein Ding. Aber das muss ich eben erst mal herausfinden.
Ich habe dem Sven damals gesagt, dass es mich demütigt, wenn er mich benutzt, um seine Neugier auf gewisse Dinge zu stillen. Und ich habe ihm auch gesagt, dass es mich sehr verletzt, wenn er sagt, dass mein "guter Charakter mein Aussehen wett machen würde". Seine Reaktion darauf war viel schlimmer und die Verletzung die er mir [b:4b0490dedd]dann[/b:4b0490dedd] zugefügt hat, war auch viel schlimmer, als das, was ich eben hier geschrieben habe. Mein erster Gedanke: Koma-Saufen in der Hoffnung, nie wieder aufzuwachen. Ich konnte es "damals" körperlich fühlen, was er getan hat. Ich habe plötzlich richtig heftige Schmerzen gehabt, und lag hier auf der Couch. Sowas hab ich noch nie erlebt. Naja, und gestern kam das wieder etwas raus. Und morgen in der Therapie habe ich dann das Thema auch noch mal vor der Nase. Toll. Mir graust es davor.
Naja, ich werde mich gleich mal ins Bett legen. Es ist schon wieder viel zu spät. Diese Sache mit der Schlaferei macht mich fertig.
Liebe Grüsse
Mone
NMR seit 13.05.2010
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic4595.html#255423]Mones Ungewöhnlicher Weg[/url]
Hallo Mone
ich hatte mir schon gedacht das es nicht so dramatisch gemeint ist wie es sich für mich anfühlt - manche Formulierungen stoßen mir einfach sehr bitter auf - Traumatisierungen durch das andere Geschlecht könnte ich z.B. nicht auf diesem Hintergrund bearbeiten, da ist jeder anders glaube ich. Wenn ich einen Fluchtweg bräuchte dann am besten Pflanzen - es gibt bei beiden Geschlechtern hirnlose und brutale Idioten und auch Goldstücke, das hat nichts mit meiner sexuellen Orientierung zu tun. Bei Dir ja wenn ich richtig lese eher auch nicht, Du kannst nur diesen Aufhänger nutzen, ich würde meinen Therapeuten nur noch anbrüllen und dann darüber reden warum und wäre dann ebenso beim Thema
Hoffe Du hast heute eine produktive Stunde
Liebe Grüße
Uta
Wahnsinn ist, immer wieder den gleichen Fehler zu machen und ein anderes Ergebnis zu erwarten.
deshalb rauchfrei seit 11.08.2006 0:29 Uhr
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic2022.html]mein Tagebuch[/url]
[quote:2b0eb01b21="R2D2"] ich würde meinen Therapeuten nur noch anbrüllen und dann darüber reden warum und wäre dann ebenso beim Thema :wink:[/quote:2b0eb01b21]
:shock: Ich kann doch mein Goldstück nicht anbrüllen... Das hatte ich einmal, und da ging es mir hinterher voll schlecht, weil sie das gar nicht verdient hat...
Aber nun mal im Ernst:
Ich hatte tatsächlich eine sehr produktive Stunde heute. Vor einiger Zeit habe ich ja mal etwas über eine Vereinbarung hier rein geschrieben. Es gab die Idee, in der Therapie eine Vereinbarung zu treffen, die es beim Alkohol auch gibt: Ein einziger Rückfall bringt meine Analyse zum sofortigen Ende. Heute habe ich diese Idee noch einmal hervorgeholt, und besprochen.
Gestern Abend habe ich das Gefühl gehabt, dass es langsam aber sicher ganz ganz knapp wird, und mir die Kraft ausgeht. Das Schlimmste ist immer diese Frage "Tu ichs, oder tu ichs nicht?" Ich weiss, es klingt, als wäre meine Entscheidung nicht 100%ig standfest. Aber ich kenne keinen Süchtigen, dessen Entscheidung vom ertsen Tag an so fest steht, dass er sich sicher ist, niemals einen Rückfall zu bauen. Und vorallem weiss ich, dass es dieses niemals in Suchtfragen nicht so recht gibt. Ich habe diesbezüglich schon die dollsten Dinger erlebt.
Als ich diese Vereinbarung "Ein Tropfen Alkohol bewusst mit Absicht getrunken beendet die Analyse sofort" getroffen habe, hat sie mich vor weiteren Rückfällen bewahrt. Dadurch habe ich die Chance bekommen, immer weiter gesund zu werden, auch was den Alk betrifft. Wer sich jetzt fragt, ob ich nur wegen der Analyse nicht trinke, dem sei gesagt: Das war mal so, heute nicht mehr. Und eben diese Brücke in der Übergangszeit brauchte ich. So denke ich, ist es jetzt eim Rauchen auch. Ich weiss nicht, ob ich den heutigen Tag noch ohne Zigaretten geschafft hätte. Diese Frage, ob oder ob nicht wurde mir heute aus dem Kopf gestrichen, in dem wir vereinbart haben, dass ein einziger Zug an einer Zigarette das sofortige Ende der Analyse bedeutet. Ich muss dazu sagen, dass die Analyse in meinen Augen die einzige Chance ist, die ich habe, zu leben. Sie ist der einzige Weg für mich, meine Suchtgeschichten in Schach zu halten, und abstinent zu bleiben. Ein Leben mit Rückfällen kommt für mich einfach nicht mehr in Frage. Weder beim Alkohol, noch bei den Zigaretten. Das ist kein Leben, sondern ein langsames Sterben. In meinen Augen das Schlimmste, was ein Mensch sich antun kann. Die Analyse mit ihrer Chance zur Heilung (sowiet das bei Sucht überhaupt geht) symbolisiert und bezeichnet das Leben. Wenn ich eine rauche, werde ich süchtig sterben. Das klingt jetzt echt krass, aber diese Vereinbarung macht es ganz deutlich dass Rauchen in meinem Falle dann nicht ein langsamer Tod ist, den man gerne mal ignoriert. Es ist ein sofortiger Tod, psychisch. Ich weiss nicht, ob ich das jetzt richtig rüber bringen konnte. Das hier hat nichts mit Suizidgedanken zu tun, im Gegenteil. Ich habe mich heute für das Leben entschieden, und auf diesem Weg einen Meilenstein passiert. Mir geht es sehr gut dabei, und ich habe seit heute Vormittag keinen Schmacht mehr. Ich fühle mich befreit.
Diese Vereinbarung ist auf den 24. März datiert, das heisst, dass sie dann erneut unter die Lupe genommen wird, und wir gemeinsam entscheiden, ob es möglich ist, sie wieder aufzuheben. Ich möchte schliesslich irgendwann alleine NMR sein, ohne diesen Haltegurt.
Liebe Grüsse
Mone
NMR seit 13.05.2010
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic4595.html#255423]Mones Ungewöhnlicher Weg[/url]
Hallo Mone,
also ich glaub garnicht, das wir überhaupt einen Widerspruch in Sachen Beziehung haben. Hab über das was du geschrieben hast auch schon was unter dem Begriff "Heimkehreffekt" gelesen. Also das man das, was man in der Kindheit erlebt hat, irgendwo tief in sich verborgen mit Liebe und Geborgenheit gleichsetzt und sich deswegen immer wieder in Beziehungen begibt, in denen diese Gefühle wiederholt werden können. Und das dann leider auch im negativen Sinne.
Wenn man als Kind gedemütigt worden ist, kann man sich als Erwachsener oft nicht vorstellen, das man gedemütigt werden möchte, aber innen drin verbindet man das dann evtl. mit Liebe (Heimkehr). Das man in einem Partner Nähe zu sich selbst sucht und dabei schlechte Behandlung mit Nähe verwechselt, weil man es als Kind so gelernt hat, wäre dann ja nur folgerichtig.
Aber was ich eigentlich schreiben wollte: Schön, das es dir heute so gut geht! Bin schon total gespannt wie es weitergeht. Auch die Idee mit der Vereinbarung als Haltegurt finde ich sehr interessant. Insbesondere weil es nur vorübergehend ist. In vielen anderen Lebensbereichen ist es ja auch völlig natürlich anfänglich Unterstützung anzunehmen, bevor man "kräftig" genug ist, allein zu laufen. Gerade bei Sucht ist es toll, nicht allein dazustehen. War für mich der Hauptgrund, auch in diesem Forum Mitglied zu werden. Bitte schreib wie es weitergeht *neugierigguck*.
Ich schick dir eine Umarmung und wünsch noch einen schönen Abend.
LG
Jane
Hallo Jane,
naja... Ich sehe es schon ein bisschen anders, als Du es beschreibst. Ich denke, es ist nicht unbedingt mir Liebe gleichgesetzt, wenn man in der Kindheit schwere Erfahrungen macht. Ich denke, man wiederholt es, um einfach einen guten Umgang mit dieser Situation zu erlernen. Dann kommt ja noch dazu, dass diese negativen Erfahrungen als normal und als "verdient" angesehen werden. Man merkt ja manchmal gar nicht, was einem da so passiert. Naja, wie auch immer, ich bin ja keine Analytikerin. Ich kann es nur so schreiben, wie ich es verstanden habe.
Ja, mir geht es heute tatsächlich viel besser. Ich habe einen schönen Tag gehabt. Nur muss ich das mit der Vereinbarung erst mal verdauen. Das ist schon ein ganz schön heftiges "Brötchen", wenn ich das so entscheide. Es fühlt sich an, als würde ich den :evil: mit aller Gewalt aus meinem Kopf reissen, nur dass er eben da verwachsen ist, und das ganz schön arg an mir zieht.
Ja klar werde ich berichten, wie es weiter geht. Ich hatte heute nicht sehr viel Schmacht. Es mussten schon so einige Bonbons dran glauben, und ich fühle mich irgendwie komisch, aber es ging. Es war nicht so quälend. Ich glaube, die neue Situation muss erst noch in Alltag übergehen. Aber dann wird es erst mal mit dem Schmacht vorbei sein, denke ich. Ich geb dem :evil: noch 3 Tage, dann hat er erst mal Pause. Ich bin selbst gespannt.
Vielen Dank für die liebe Umarmung. Sie hat sehr gut getan.
Liebe Grüsse
Mone
NMR seit 13.05.2010
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic4595.html#255423]Mones Ungewöhnlicher Weg[/url]
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