Tag 5 fast vorbei

wenn ich heute Menschen mit Zigaretten gesehen habe fand ichs einfach nur wiederlich. Gerade eben hat mich dann wieder eine Attacke überfallen: "nur eine, es schmeckt ja so gut und es tut so gut mir den Rauch in die Lunge runterzuziehen". Ich weiß auch nicht, schmeckt weder gut noch riecht es gut, was ist das bloß für ne Gehirnwäsche? Bin froh dass ich heute von schlimmeren Anfällen verschont geblieben bin.
Die große Schlappheit der letzten Tage ist auch vorüber und ich hatte heute mal richtig Luft und Energie und Lust mich zu bewegen. Das war die letzten Monate kaum mehr der Fall, hab mich zwar ins Training gezwungen, aber sonst hab ich meine Freizeit mehr und mehr auf der Couch verbracht. Mit fällt es gerade schwer mich mit Leuten länger zu unterhalten, wenn kein Nebel zwischen mir und dem anderen ist. Ich krieg alles direkter mit. Hab ziemliche Konzentrationsstörungen und ein Brett vorm Kopf. Aber auch das Gefühl dass ich mich von einer langen Krankheit erhole. Und das ist ja auch so. Und braucht Zeit.
Hab mir vorgenommen, statt irgendwelche strapaziösen Überforderungsaktionen - lieber in der nächsten Zeit Dinge tun die mir einfach gut tun und mich mal richtig verwöhnen und entspannen.
Ich muss sagen, auch wenn ich im Moment stärker bin als der :twisted: hat er mir in den letzten Tagen auch wieder gezeigt, dass ich ihn nicht unterschätzen darf und dass er gefährlich ist und ich meine ganze Konzentration für die Abstinenz aufbringen muss, dass ich das nicht so nebenbei mal machen kann, weil dann werde ich übermütig und unvorsichtig, und das ebenso wie Respektlosigkeiten kann ich mir bei dem Kaliber absolut nicht leisten.
So, jetzt mach ich mir noch einen Tee und dann geh ich ins Bett.
Gute N8 *)

Übrigens: der 6. Tag ist fast rum.
das muss ich mir mal selber sagen!
Heute hatte ich keine heftigen Attacken, dafür aber häufige - wie gesagt der Gedanke dass rauchen jetzt doch eigentlich eine super klasse Idee wär kam ständig irgendwoher aus meinem Gehirn. Hab mal ein bisschen genauer in den anderen Tagbüchern gelesen und es ist mir wie Schuppen von den Augen gefallen: ich bin nicht allein in diesem kalten unendlichen Nichtraucheruniversum, auch den anderen ging es so und sie haben es trotzdem geschafft. Das gibt wieder Kraft und Hoffnung für die nächste Zeit.
Ich hab mir heute überlegt: jede gefährliche, schlimm zu ertragende Attacke ist eine Hürde zu einer anderen Ebene, so wie Geburtswehen oder Entwicklungsschübe. Weil ... Entwicklung ist ja auch schmerzhaft.
Ein Freund sagte mir eben: der Dämon ist sowohl Wiedersacher wie auch Wachstumsmittel, Feind aber auch Lehrer (der das böse will und stets das gute schafft).
Sogesehen - ist es dann auch nicht so schlimm wenn auch nach 3 Monaten / 1 Jahr / ... noch Attacken kommen, weil sie sind immer wieder eine Gelegenheit zum Wachstum. Und falls sie irgendwann nicht mehr kommen - dann kann man ja mit dem was man alles gelernt hat andere Gebiete in seinem Leben angehen, die angefressenen Kilos z.B.
Aber jetzt übersteh ich erst mal das hier.
Ich brauch mich eigentlich gar nicht soooo beschweren, ich hab relativ einfache Umstände: im Gebäude wo ich arbeite darf nicht geraucht werden und meine Kollegen rauchen alle nicht, meine Freunde sind größtenteils Nichtraucher, teilweise auch gerade abgesprungen und dann hab ich das Forum entdeckt, das mir wirklich hilft
Optimale Genesungsvoraussetzungen...
Gute N8 *)