Ich lese schon länger mit, seit einer Woche bin ich zwar schon angemeldet, allerdings überkam mich jedes mal das Zittern, als ich mich vorstellen bzw. übers Rauchen schreiben wollte.

Und mittlerweile bin ich seit über 3 Wochen clean. Ich habe davor schon tausende Versuche gemacht. Tja, und dennoch habe ich 13 Jahre mit dem Rauchen verbracht.

Die ersten drei Tage waren "schlimm" – naja, ich werd ziemlich hyperaktiv. Meine Stimmung wechselt im Minutentakt. Von Augenblicken purer Freude zu Momenten völliger Unfähigkeit, einen klaren Gedanken zu fassen. Es ist schwer in Worte zu fassen. Ich hatte auch das Gefühl, die Zeit würde still stehen. Wie habe ich es heute passend gelesen: Der Kopf fühlt sich an wie mit Watte ausgestopft.

Und immer wieder Argumente, warum ich rauchen sollte Am meisten hat mir Wasser trinken und Sport geholfen. In den ersten Tagen habe ich täglich 5-8l Wasser getrunken, wenn nicht mehr. Und möglichst viel Zeit auf dem Fahrrad verbracht.

In der ersten Woche kamen noch Schlafstörungen dazu. Es war recht seltsam. Ich habe mich tagsüber recht viel bewegt, bin auch sofort eingeschlafen, wachte dann aber dann immer jede Stunde auf. Nach 3 Studen Schlaf konnte ich einfach nicht mehr weiter schlafen. Und das erstaunliche war, dass ich tagsüber nicht wirklich müder als sonst war. Nach dem Essen habe ich mich für eine halbe Stunde hingelegt, war dann aber wieder wach. Auf jeden Fall sehr interessant und ich bin froh, dass ich zu der Zeit frei hatte.

Hilfsmittel hatte ich keine – also keine Pflaster etc. Lediglich meinen mp3-Player. Viele erwähnen das Buch von Alan Carr. Ich habe etwas ähnliches. Es gibt das Seminar "Nichtraucher in fünf Stunden". Ich habe davon eine auf drei Stunden zusammen gestutzte Version – es lief 2005 im Radio mit Holger Klein. Ganz toll. Und vor allem sehr motivierend. Damals also vor 5 Jahren habe ich nach der Sendung ganze 3 Tage nicht geraucht *lach*

Warum hat es also diesmal geklappt, hat es klick gemacht. Nach drei Tagen hatte ich das Aufhören mit einer Beziehungstrennung verglichen – so komisch das klingt. Als ich eingesehen habe, dass ich die letzte Trennung mittlerweile komplett überwunden habe, machte es klickt und auf einmal war es nicht wirklich schwer auf Kippen zu verzichten. Natürlich habe ich immer noch die Schmachtanfälle, aber dann trinke ich weiterhin Wasser oder steige aufs Rad. Und meistens reicht es, dass ich mir anschaue, wie lange ich schon rauchfrei lebe. Drei Wochen. Unglaublich.

Zum Verzicht: Ich habe eigentlich alles sofort auf mich zukommen lassen. Natürlich war Kaffee am Anfang recht schwierig, aber mittlerweile habe ich keine Probleme damit.

Am vierten Tag war ich mit Freunden unterwegs, es gab Bier, sie rauchten. Ich hatte Salzstangen. Und das war kein Problem. Letztes Wochenende war ich mit einer Gruppe campen. Morgens war ich meistens als erster wach. Es kam schon vor, dass Zigaretten/Tabak frei rumlagen. Damit hatte ich keine Probleme.

Mein größtes Problem war meine Gitarre. In den letzten drei Wochen wurde mir sofort schwindelig beim spielen. Und gestern habe ich nicht aufgehört, dafür aber einen ganze See ausgeschwitzt. Aber nun geht das auch.

Wobei ich sagen darf, dass die dritte Woche genauso schlimm war wie die ersten Tage. Heute wurde es wieder besser, evtl. lag es am Wasser

Und nun ist es doch ein ganzer Roman geworden. Ob ich mich an so ein Tagebuch ran wage, weiss ich nicht. Ich wollte jedenfalls diese Vorstellung mal aufschreiben.