Liebes Tagebuch,

Schön dass es Dich gibt !

Damit Du auch weißt mit wem Du es zu tun hast: ich bin Tabasca, 34 Jahre und rauche mit kürzeren Unterbrechungen seit 17 Jahren. Zuletzt so an die 25 "R1" Zigaretten. Aufhören will ich schon länger, aber leider hat es bisher nie funktioniert. "Schuld" daran war mein Lebensgefährte (hab ich mir zumindest eingeredet), da der auch Raucher war und somit immer Zigaretten im Haus waren.

Nach längerem Bitten und Betteln hat mein Schatz dann mit mir zusammen ein Allan Carr Nichtraucherseminar besucht. Der Besuch ist jetzt fast drei Wochen her. Das Seminar war auch echt klasse - wir sind beide aus dem Seminar raus und wussten: wir wollen nicht mehr rauchen !

Um es gleich zu Beginn zu sagen: mein Schatz raucht seitdem nicht mehr, hat kaum mit dem Entzug zu kämpfen und fühlt sich pudelwohl. Ich freue mich riesig für ihn und bin megamässig stolz !

Leider wars bei mir nicht ganz so leicht. Obwohl ich deutlich weniger rauchte als mein Freund, ausserdem mehr Sport betrieb und auch vor ca. 8 Jahren mal relativ problemlos für ein Jahr aufgehört hatte, triffts mich diesmal deutlich härter...

Nach besagtem Seminar (am Freitag, 26.03.) rauchte ich 2,5 Tage nicht - Sonntag abend begann ich dann zu schwitzen, zu zittern und totale Panik zu schieben Ich hielt es irgendwie bis nachts um drei aus (an Schlaf war überhaupt nicht zu denken), nur um mir dann völlig verzweifelt Zigaretten zu holen. Nachdem ich drei Zigaretten geraucht hatte, wurde ich ruhiger und konnte schlafen.
Solche Panikattacken kannte ich auch als Raucher schon und zwar ca. ein halbes Jahr lang nach einer hormonellen Behandlung. Aber eigentlich dacht ich, das wäre endlich vorbei.

Wie dem auch sei, den Montag drauf hab ich weitergeraucht, am Dienstag wieder aufgehört und einen Termin bei meiner Ärztin gemacht. Diese hat mir ein leichtes Psychopharmaka verschrieben, um mir die Panikattacken vom Leib zu halten. Das nehme ich seither auch brav. Auch meinte sie, ich solle meinen Körper langsam vom Nikotin entwöhnen, die Schlusspunkt-Methode sei wohl doch zu heftig für mich.
Aber ich wollte doch so gerne.... :roll:

...blöd wie ich bin hab ichs dann noch 2-3x in kurzer Folge versucht ohne Hilfsmittel aufzuhören, mit immer dem gleichen Ergebnis - unbändige nächtliche Panikattacken nach ca. 2-3 Tagen...solange bis ich mir wieder Kippen geholt hab...

Am 09.04. hatte ichs dann satt und hab mir in der Apotheke Nikotinpflaster (die mittelstarken für 24 Stunden) besorgt. Meine letzte Zigarette war dann am 09.04. um 15.30 Uhr und seither pappt ein halbes der Mittelstarken Pflaster auf mir, immer schön im Wechsel zwischen Rücken und Schulter

Dementsprechend hab ich heute um 15.30 den fünften Tag ohne Rauchen geschafft

Die ersten 3 Tage waren ganz okay - ich hab mich zwar viel mit dem Rauchen beschäftigt, da ich doch kaum an was anderes denken kann, aber das ist nicht weiter schlimm und geht bestimmt vorbei. Schmacht- oder gar Panikattacken hatte ich kaum, es war alles aushaltbar.
Bis gestern abend...es fing wieder an... Starke Schweißausbrüche, Zittern und Schlaflosigkeit bis gegen 2 Uhr heut nacht.

ABER: ich habs auch ohne Qualm hinter mich gebracht

Ich bin heute zwar todmüde, aber stolz. Trotz des Stolzes verunsichert mich diese Attacke aber doch sehr und erstaunlicherweise hab ich heute tatsächlich heftig Schmacht. Vielleicht liegts an der Müdigkeit ?

Aber auf jeden Fall halte ich weiter durch - mein Körper ist stark und schafft das !

Und mein Kopf sowieso !

Dank Dir fürs Zuhören liebes Tagebuch !

Deine Tabasca