erstmal ein herzliches Moin Moin aus Hamburg an alle,
hurra, der erste Schritt ist geschafft, seit 5 1/2 Wochen gibt es in Hamburg einen
Raucher weniger.
Kurz zu meiner Geschichte: Mit 16 Jahren habe ich angefangen, heute 35 Jahre später bin ich wieder Nichtraucher. Die meisten Tage dazwischen vergingen
mit 80 bis 100 Zigaretten am Tag zuzüglich hier und da ein Zigarillo oder eine Pfeife. Da ganze letzte Jahr habe ich mich schon mit dem Thema "Aufhören" beschäftigt, habe das Internet durchforstet, habe mir Nicorette gekauft und war bei einer Hypnosetherapeutin. Nichts hat geholfen, ich war einfach noch nicht so weit. Dann dieses Jahr; das Geschäft geht mittelmäßig bis schlecht, ein größerer Ausfall durch Insolvenz, Stress ohne Ende, permanent schlechte Laune, dann der 9. April abends: ich sitze in der Sauna auf der Außenterasse, öffne das 5. Päckchen Zigaretten und grübel über Sparmaßnahmen nach. Ich glaube, ich kann nicht mehr rechnen, inkl. Zigarillos über 7.ooo Euro pro Jahr, das kann doch nicht sein! Nachdenklich verbringe ich noch 2 Stunden in der Sauna Anlage, schaffe noch 8 Zigaretten, ab in die Umkleide. Aus meinem kleinen Spint kommt mir der wohlbekannte Geruch entgegen, gestört hat er mich schon immer, kalter Rauch aus Klamotten, nur heute war es besonders schlimm. Dann folgt noch das abentliche Ritual; ich hole meinen kleinen Hund
auf eine Runde Gassi, eine große Wiese, dahinter die Tanke, dort gibts die Stange für die nächsten 2 Tage. Diesmal bleibe ich stehen- Was passiert wohl wenn ich heute keine kaufe? Schlimmstenfalls finde ich zuhause irgendwo noch ein Päckchen. Ich ging tatsächlich weiter, wurde nicht einmal nervös. Bis zum Schlafengehen schaffte ich mein letztes Päckchen, das wars!
Der Montag begann wie immer, 3 Becher Kaffee, Frühstücksfernsehen, nur die Zigaretten fehlten, alles halb so schlimm. Auf dem Weg ins Büro ging ich an meiner Tanke vorbei, kaufte alle Päckchen Kaugummi mint ohne Zucker aus der Auslage und schlich ins Büro. Nach 4 Stunden und 3 x nein Danke fiel einem Kollegen die Veränderung auf. Natürlich war ich noch zu feige etwas zu sagen, so behauptete ich nur mal auszuprobieren, wie lange es ohne Zigarette geht. Es geht jetzt also schon über 5 Wochen, eigentlich problemloser als erwartet, die ersten 3 "Furchttage" waren easy, trotz Party, einer Nachtschicht und nicht zu vergessen, der momentan anhaltende Stress. In der 2. Woche kam hier und da mal ein Schmachter, konnte aber Dank meiner Motivation gut wiederstehen. Zwischendrin hatte ich Erkältungserscheinungen mit Schüttelfrost nachts; war das der Nicotin Entzug? Pro Woche gab es nicht mehr als 4 - 5 Schmachtanfälle; ich habe mir alles viel schwerer vorgestellt.
Selbst 10 Päckchen Kaugummi habe ich von den 12 noch übrig. Ab und zu denke ich, die Angst vor dem Aufhören war hausgemacht und die Medien haben da Thema kräftig geschührt.
Heute hatte ich einen doofen Tag, ich traf bei Sonnenschein eine Freundin auf der Terasse meines Lieblingsitalieners. Ich gesellte mich dazu, trank einen
Latte und war stolz Nichtraucher zu sein. Meine Bekannte zündete sich eine Zigerette an. Meinen fragenden Blick beantwortete sie mit: Nach 3 Monaten war es wieder soweit, 3 Glas Wein und ein paar Freunde haben gereicht.
Das hat mich richtig runtergeholt. Jetzt kommt natürlich bei mir die Angst auf, Du bist ja noch gar nicht Nichtraucher, habe ich etwa das schlimmste noch vor mir?