Morgen, am 1.2.2010 werde ich einen neuen Anlauf nehmen mit dem Ziel, mich von meiner Sucht zu befreien. :cry: 

Seit 46 Jahren rauche ich und seit ca. 15 Jahren, als ich immer mehr ins Kettenraucherdasein absackte, habe ich immer wieder versucht, davon loszukommen. Dabei habe ich alle bisher bekannten Methoden angewandt, nachdem ich merkte, dass es weder mit der reinen Willensmethode, noch mit einer ausgefeilten Reduzierungsstrategie jemals klappen würde.

Im Frühjahr 2010 hatte ich es sogar ganze drei Monate geschafft und bin dann schließlich wieder einmal daran gescheitert, dass ich diesen ungeheuren psychischen Druck, der auf mir lastete, nicht mehr aushielt. Sich immer zusammenreißen, ständig unter Kontrolle haben zu müssen, gegen mich selbst kämpfen zu müssen - ich konnte es nicht mehr. Dann der erste Zug an der Zigarette: Ekel, Husten, Schwindel aber, Entlastung! Es dauerte etwa fünf weitere Zigaretten, bis sich der Schwindel legte und die schon oft nach solchen Rückfällen erlebte "Umfall-Depression" sich breit machte unter der ich noch immer leide. Dennoch, ich rauchte weiter und war innerhalb einer Woche trotz guter Vorsätze wieder auf meinem alten Konsumlevel.

Eines meiner Hauptprobleme ist die Krankheit Depression. Vielleicht auch der Schlüssel zu meiner Nikotinsucht. Diese wurde jahrelang auch professionell behandelt und ließ sich nur solange im Griff halten, bis lebensverändernde Ereignisse von Außerhalb mir begegneten, mit denen ich letztlich auch mit Psychotherapie oder Pillen nur begrenzt Hilfe fand - mit der Droge Nikotin jedoch am immer am wirkungsvollsten, wenngleich es sich dabei um eine biochemische Verdrängung handeln mag, aber was sind Psychopharmaka anderes! Hätte diese Droge keine "Nebenwirkungen" wäre ich nicht hier. Das sage ich mal mit aller Ehrlichkeit! Auch, wenn die ganze Forenwelt auf mich losgeht.

Das nun ist meine verkehrte, ja paradoxe Welt in der ich lebe: Ich hasse es zu rauchen, weil es mich körperlich zerstört und kann es dennoch nicht sein lassen. Bin nur einigermaßen mit mir und der Welt zufrieden, ja, sozialverträglich, wenn ich meine Droge Nikotin als Lebenshilfe einsetzen kann. Ich bin wohl die falsche Besetzung im Theaterstück, das da heißt: "Mein Leben" oder einfach im falschen Stück gelandet.

Mit diesen, den denkbar schlechtesten Voraussetzungen also werde ich morgen an den START gehen. Der Countdown läuft ....

Für jene, die diesen Verbalerguss einer alten Frau hier tatsächlich lesen schicke ich beste Grüsse ins Netz von Isabella